Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Man führte Aurelia Flora ins Atrium, wo sie Zeit hatte, die Masken der tiberischen Ahnen zu studieren, während man nach dem Hausherrn schickte. Dieser erschien kurze Zeit später, gestützt auf seinen Stock und mit einem Politikerlächeln - oder kam es von Herzen? - auf sie zukam.


    "Aurelia, was für eine Überraschung? Was führt dich zu mir?"


    begrüßte er sie.

    | Stesichoros

    Zitat

    Original von Iullus Octavius Ofella
    Der Kerl nimmt mich wohl nicht ernst, dachte sich Ofella. Die plötzliche Freundlichkeit kann er sich sparen.
    „Dann möchte ich den verantwortlichen für die Dame sprechen. Melde mich bitte an. Meinen Namen nannte ich dir und teile ihm bitte mit, ich käme im Auftrag der Ubaner.“


    Natürlich war Stesichoros nicht deshalb Ianitor, weil er nicht Besucher abwimmeln konnte.


    "Auch das ist nicht möglich - ihr Vater weilt ebenfalls nicht in Rom."


    Er sah den Soldaten noch einmal an. Vielleicht war es doch nicht so geschickt, die Stadtkohorten und ihre Vertreter zu verärgern. Er hüstelte daher und meinte


    "Allerdings beaufsichtigt sie der Dominus Tiberius Durus im Augenblick. Er ist allerdings ein überaus vielbeschäftigter Mann und ich kann nur Bittsteller zu ihm vorlassen, die eine wichtige Angelegenheit haben. Du müsstest mir also verraten, welche Angelegenheiten das sind."


    Das war wohl ein Maximum an Entgegenkommen...





    IANITOR – GENS TIBERIA

    "Doch, doch, das ist durchaus möglich."


    erwiderte Durus. Tatsächlich kam es ja durchaus vor, dass auch Frauen bei einer Gerichtsverhandlung auftraten - wenn es sich bei ihrem Mann um den Angeklagten hatte, gelegentlich auch als besonders wirksame Solidaritätsbekundung. Doch sicherlich würde auch niemand daran Anstoß nehmen, wenn seine Frau ihm einmal bei seiner Richtertätigkeit zusah...

    | Stesichoros


    Unbeeindruckt zuckte der Ianitor mit den Schultern - wenn es um etwas Unangenehmes ging, wären die Cohortes sicherlich mit mehr als einem Mann angerückt. Und von einem einzelnen Soldaten kuschte er nicht so einfach...


    "Hm, ich fürchte, die Domina ist zur Zeit nicht zu Hause..."


    erwiderte er daher übertrieben freundlich.

    Sim-Off:

    Sie ist seit Anfang Mai nicht mehr online gewesen...





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Scheinbar war der Architekt ein bescheidener Mensch, denn er schien keine großen Ambitionen auf die Bauleitung zu haben. Dennoch waren seine Arbeitsreferenzen durchaus akzeptabel - Durus hatte die Agora Alexandrias selbst gesehen und sie konnte sich durchaus mit den öffentlichen Plätzen Roms messen. Abgesehen davon war er augenscheinlich auf Renovierungen spezialisiert.


    "Das klingt gut. Wir müssen noch weitere Meldungen abwarten und dann sehen, welche Herangehensweise sinnvoll erscheint. Vorerst würden wir aber zumindest ein Gutachten benötigen, welche Renovierungsarbeiten notwendig wären und welche Aufwendungen dafür nötig wären."


    erklärte er die aktuelle Lage.


    "Welcher Preis würde euch für ein solches Gutachten vorschweben?"


    Die Größe und der grobe Zustand des Tempels war wohl allgemein bekannt.

    "Ah, natürlich..."


    erwiderte Durus etwas zurückhaltend - scheinbar hatte er sie brüskiert. Früher hatte war es für Frauen ehrbar gewesen, das Haus zu hüten, seinen Gatten gegebenenfalls auf Gastmähler zu geleiten und sonst nicht aufzutreten. Möglicherweise hatte dies sich aber gewandelt und es wurde wieder angesehener - oder zumindest nicht anstößig - wenn eine Frau ihren Mann auch bei Amtshandlungen oder ähnlichem begleitete...


    "Ich meinte, ob du mich bei Gericht begleiten willst, oder bei meinen Pflichten als Pontifex oder schlicht auf Gastmähler geleiten, oder..."


    Er zuckte mit den Schultern und blickte Flora fragend an - bemüht, nicht genervt oder abweisend zu wirken.

    Zumindest schien Flaccus nun auch die Konsequenzen tragen zu wollen - zumindest interpretierte Durus die Worte des Flaviers in diese Richtung. Dementsprechend beschloss er, dass es auch akzeptabel war, etwas weniger vorsichtig vorzugehen und seinem Klienten den Plan zu präsentieren - zumindest, soweit dies notwendig war.


    "Ich bin ganz deiner Meinung. Und deshalb habe ich mich bereits mit diversen Senatoren und angesehenen Persönlichkeiten ausgetauscht, die unsere Meinung ebenfalls teilen."


    Da doch noch nicht aller Zweifel ausgeräumt war, inwieweit sein Klient ihm zu folgen bereit war, machte er erneut eine Pause und blickte sein Gegenüber erwartungsvoll an.


    "Wir arbeiten gemeinsam an einem Plan, wie wir das Angesicht der Res Publica wieder reinwaschen können."


    Dass er damit auf die Ermordung des Kaisers anspielte, war wohl klar - und es zeigte, dass sie bereits daran arbeiteten.

    Durus lauschte dem Bericht mit einem mitleidigen, verständnisvollen Blick - Salinator war ein willkürlicher Gauner, der selbst vor hilflosen Witwen nicht Halt machte. Es wurde wirklich höchste Zeit, ihn zu beseitigen...


    "Wenn sich die Gelegenheit ergibt, werde ich deinen Fall noch einmal ansprechen."


    beendete er das Thema. Dann nahm er den Griechen in Augenschein, der offensichtlich gut genug war, um den Tempel des Mars Ultor zu renovieren...


    "Aber kommen wir zur Renovierung, genau: Hast du - oder vielmehr Kephalos - Referenzen vorzuweisen?"


    Der Mann sah alt genug aus, um genügend Erfahrung im Bauwesen gesammelt zu haben und auch Axilla schien eine ehrbare Bürgerin zu sein (was er allerdings wohl bezweifelt hätte, wenn er gewusst hätte, was sie mit Salinator getan hatte), dennoch konnte man einen solch bedeutenden Auftrag nicht auf Treu und Glauben vergeben.

    | Stesichoros


    Wieder einmal öffnete der Ianitor die Tür mit laufender Nase. Er schniefte, griff nach seinem Taschentuch und sah dann noch einmal genauer hin - ein Soldat! Was wollte der schon wieder hier?


    "Wer bist du und was willst du?"


    fragte er ebenso schroff, als wäre es ein normaler Bürger - vielleicht war er ja auch privat hier...





    IANITOR – GENS TIBERIA

    | Stesichoros


    Mit zusammengekniffenen Augen sah er die beiden an - die Sonne blendete ihn ein wenig.


    "Gut, wartet!"


    meinte er dann und schlug die Tür wieder zu. Nach einiger Zeit kehrte er zurück und sagte


    "Mein Dominus empfängt euch! Folgt mir!"


    Damit wurden die beiden durch das prächtige Atrium ins Tablinium des Tiberiers geführt...





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Man hatte Durus wieder über einen neuen Bewerber informiert, den er wie üblich im Tablinium erwartete. Lukios unterrichtete ihn inzwischen, dass Iunia Axilla vor gar nicht allzu langer Zeit hier gewesen war und ihn um Hilfe gegen Salinator gebeten hatte - was direkt ein Anknüpfungspunkt für ein Gespräch werden konnte:


    "Salve, Iunia! Hast du deine Besitztümer wieder zurückerhalten?"


    begrüßte er sie daher, als sie mit ihrem Architekten eintrat.

    Nachdem Durus sich zum Bad in seine Villa zurückgeben hatte, erschien auch er zum Essen. Ähnlich wie die meisten anderen, trug auch er eine Synthesis in seiner Lieblingsfarbe Blau. Selbstverständlich war das Essen wieder einmal köstlich, sodass Durus überlegte, ob er den Flaviern ihren Koch abspenstig machen sollte...

    Offensichtlich war Lupus nicht gewillt, weitere Pläne zu spinnen - vielleicht lag es an seiner generellen Vorsicht und der Hoffnung, vielleicht doch noch seinen Kopf aus der Schlinge ziehen zu können. Allerdings war Durus sicher, dass er sehr bald einen Kandidaten präsentieren würde, mit dem man schließlich Nägel mit Köpfen machen konnte...


    "Weitere Kommentare? Nicht? Dann können wir dieses Treffen wohl erneut vertagen."


    Leider war weniger herausgekommen, als Durus erwartet hatte - aber zumindest hatte man sich auf einen Plan geeinigt.

    Auf diese Frage runzelte Durus die Stirn - er hatte in den letzten Jahren seines Lebens niemals etwas selbst bezahlt und höchstens die abgezählten Sesterzen überreicht, die Lukios hervorgeholt hatte. Deshalb sah er auch jetzt fragend zu seinem Sekretär, der die Tabula sinken ließ und meinte


    "Das hängt davon ab, wie viel wir benötigen. Aber ich, dass wir durchaus einen Mengenrabatt erwarten können. Ebenso hängt es natürlich von der Qualität der Ware ab, die wir prüfen werden. Ich denke allerdings, dass wir uns im Bereich des staatlich empfohlenen Preises bewegen möchten."


    Wieder einmal war Durus glücklich, einen Sekretär zu haben, der sich mit solchen Formalitäten auskannte...

    | Stesichoros


    Als Stesichoros diesmal hustend und schniefend öffnete, stand eine junge Frau vor ihm, die ihm irgendwie bekannt vorkam - nur woher? War sie schon einmal hier gewesen?


    "Wer bist du und was willst du?"


    fragte er daher wie üblich in etwas feindseligem Ton, der Bettler und unbedeutende Bittsteller abhalten sollte.





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Selbstverständlich nahm auch Tiberius Durus als Pontifex pro Magistro und ehemaliger Interims-Magister der Arvales Fratres an den Feierlichkeiten zu Ehren der Dea Dia teil. Im Gegensatz zu sonst musste er jedoch diesmal nicht das Opfer vollziehen, sondern hielt sich, gestützt auf seinen Stock, im Hintergrund neben den übrigen Priestern. Als er von einem Gesicht zum nächsten sah, konnte er eine gewisse Nervosität bei Flavius Flaccus, seinem Klienten, wahrnehmen - auch der alte Tiberier konnte sich noch erinnern, wie aufregend seine erste öffentliche Kulthandlung gewesen war...


    Schließlich kreisten die Erstlingsgaben des Jahres, die Durus wegen seines Gehstockes - auf den er auch im Stehen ungern verzichten konnte - einfach kurz in einer Hand hielt und dann weiterreichte. Es schien frisch gebacken zu sein, denn es roch nicht nur hervorragend, sondern schien auch noch jene leichte Wärme des Ofens zu verströmen, den der Alte liebte.


    Schließlich folgte der letzte Akt, bei dem Durus direkt hinter dem Magister auf das Kultbild zuhumpelte, es streng fixierte und dann mit der freien Rechten in die Salbe griff. Unter Kultformeln, die so alt waren wie das Collegium der Arvales selbst, begann er dann vorsichtig das Gesicht der Göttin mit der Salbe zu bestreichen. Während er die ewig jugendlichen, aber kalten und toten Züge der Göttin dabei berührte, musste er unwillkürlich daran denken, bald wieder eine ebenso hübsche und jugendliche Frau sein Eigen nennen zu können - zwar konnte er sich Derartiges auch bei einer Sklavin nehmen, doch freute ihn diese Aussicht doch...

    Über die Schulter sehen? Schon wieder schien er sich eine recht neugierige Frau eingehandelt zu haben, wobei ihm nicht ganz klar war, was dies bedeuten sollte...


    "Was meinst du damit?"


    fragte er daher etwas unsicher und zugleich bemüht freundlich dreinblickend.

    Während Lukios den Namen notierte, blickte Durus den Germanicer freundlich an.


    "Gut, wir werden uns an dich wenden."


    Damit war wohl alles geklärt - ihm war es in diesem Falle relativ egal, wie höflich oder unhöflich ein Lieferant war, wenn er gute und günstige Ware lieferte.


    "Wie lautet im übrigen dein Angebot? Also welchen Preis würdest du uns machen?"