Beiträge von Manius Tiberius Durus

    | Caius


    Caius tippte sich stumm an die Lippen. War Iosephus nicht Anhänger dieser seltsamen Ostreligion gewesen? In Iudaeus? Er war nie am Lararium erschienen, soweit er sich erinnern konnte...


    "Nein, wir begraben die Sklaven hinten im pars rustica. Aber die Vilici...ich weiß nicht. Iosephus wollte wahrscheinlich nach den Riten der Iudaei begraben werden. Aber so genau weiß ich das auch nicht..."


    erklärte er langsam und erwachte dann aus seinen laut geäußerten Gedanken.


    "Ja, ganz unten"


    er zog einen Stapel Papyri hervor.


    "Wir könnten DCCCC Scheffel Getreide produzieren - da wir aber geringe Nachfrage haben, sind es zur Zeit nur CDL."


    spuhlte er ab. Die Ertragswerte des Gutes kannte der Scriba auswendig.





    SCRIBA VILICI – MANIUS TIBERIUS DURUS

    Stesichoros
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    Stesichoros öffnete wie immer gelangweilt die Tür und - erstarrte. Prätorianer! Was hatte das zu bedeuten? Der Offizier, der vor im stand, war sicherlich nicht zu Besuch hier. Vorsichtig fragte er


    "Äh...ja?"


    Er überlegte. Prätorianer an der Haustür waren nicht gerade etwas, was gute Gerüchte über die Herrschaften mit sich brachte.


    "Kommt doch herein!"


    Mit einer einladenden Geste bat er die Soldaten in Uniform ins Vestibulum.

    | Caius


    Nach einiger Zeit erschien der eifrige Scriba wieder. Diesmal hatte er eine Menge Codices, Schriftrollen und sonstiges dabei. Er tauchte durch die Verbindungstür auf - offensichtlich hatte er den Vilicus im anderen Raum erwartet.


    "Hier sind die Abrechnungen des letzten Jahres, eine Inventarliste...alles mögliche, was ich im Logeum gefunden habe."


    Damit knallte er alles auf den Tisch des Officiums und klopfte sich den Staub von den Armen - offensichtlich lagen manche der Abrechnungen schon längere Zeit im Logeum.


    "Wann möchtest Du das Gut besichtigen, Domine?"


    fragte er dann - er hatte die Belegschaft bereits gewarnt, aber es würde wohl noch ein wenig dauern, bis alle Sklaven ordentlich zurechtgemacht Aufstellung genommen hatten.





    SCRIBA VILICI – MANIUS TIBERIUS DURUS

    Auch Durus tat sich noch einmal an dem Falerner gütlich und fragte sich an dieser Stelle, wie groß das Anbaugebiet für diesen hervorragenden Wein sein musste - man bekam auf so vielen Feiern gereicht! Er selbst fand allerdings gar nicht, dass dieser Saft der beste Wein der Welt war - der hispanische von Quintus' Landgut konnte es durchaus mit dem Falerner aufnehmen - zumindest der lange gelagerte...


    "Das stimmt. Aurelius Corvinus hat sich ebenfalls beworben, wie ich hörte..."


    Ihm kam plötzlich, dass seine Gedanken ein wenig falsch gewesen waren - der Mann hieß Flavius Aristides, nicht Aurelius...manchmal war der Aedil wirklich zerstreut...Die nächste Frage belustigte ihn ein wenig. Decimus Livianus...dieser Emporkömmling mit Schwäche für traditionslose Frauen in der Politik...vielleicht hatte er ein Verhältnis zu ihr? Er lächelte müde.


    "Nunja, die I. ist sicher eine ehrenvolle Legion, dennoch wäre es wohl nicht meine erste Präferenz. Du musst wissen, dass ich beim letzten Consilium Principis ein wenig mit deinem Legaten aneinander geraten bin..."


    Näher wollte der Tiberier nicht auf den Streit eingehen - man sollte diese schöne Stimmung schließlich nicht durch so etwas zerstören!


    "Und du wirst dann also abgelöst?"


    fügte er an, da er davon ausging, dass Flavius Aristides Tribun bei der Legion war - immerhin war er ein Patrizier!


    Zur letzten Frage konnte er gleich weiterlächeln. Das Flavische Theater fluten war zwar theoretisch möglich, kostete aber horrende Summen - alles musste dazu ausgeräumt werden und schließlich geflutet! Den Circus zu fluten war hingegen unmöglich - und warum auch?


    "Nein, nein, ich habe das naheliegendste verwendet - die Naumachia Augusti. Ein künstlicher See transtiberim.
    Und wie ich darauf gekommen bin? Nunja, ich wollte einen roten Faden durch meine Spiele und welcher Krieg war ruhmreicher als der gegen Carthago? Und von Carthago zur Seeschlacht ist es ja wirklich nicht besonders weit..."

    Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    Höflich- wie es ihm nicht nur Frauen gegenüber anerzogen war, sondern er es auch gerne war- lächelte er Epicharis noch mal zu und wandte sich dann ab, um seinen Platz auf dem Liegesofa einzunehmen. Der Aurelier schien auch entschwunden zu sein, aber der Aedil war immerhin noch am Platz. So würde Marcus vielleicht doch zum Genuss kommen, mehr über die Mysterien der Spiele zu erfahren. Als sich Marcus einen neuen vollen Teller reichte, wandte er sich erneut Durus zu.


    „Verzeih, wenn ich so eilends davon gerauscht bin und leider nicht mehr die Antwort von Dir abwarten konnte. Und, weißt Du schon, was Du in Deiner nächstens Amtspause machen wirst?“


    Durus beschäftigte sich gerade mit seinem Weinpokal, dessen Verzierungen er betrachtete, als Aristides zurückkehrte. Wo er wohl so lange gesteckt hatte?


    "Oh, das ist nicht sicher. Vielleicht strebe ich das Militärtribunat an, vielleicht konzentriere ich mich auf mein Engagement im Senat - soweit der Imperator so gnädig ist, mich in diesen zu berufen...


    Du dienst in der Traiana Pia Fidelis, nicht wahr?"


    fragte er anschließend. Eigentlich hatte er keine Ahnung, aber da dieser Mann ein Aurelier war und er ihn noch nie in Roma gesehen hatte, lag es nahe - zumal er sicher nicht aus den Provinzen angereist wäre wegen solch einer Feierlichkeit...

    | Caius


    Schweigend verfolgte er die Inbesitznahme des Raumes und reagierte sofort, als Hamilikar Anweisungen gab.


    "Sofort, Domine!"


    Ehe er verschwand, hörte er zum Glück noch die Frage, weshalb er sich umwandte.


    "Möglichst schnell, bevor er zu stinken anfängt...geplant ist morgen, soweit ich weiß."


    Damit ging er davon.





    SCRIBA VILICI – MANIUS TIBERIUS DURUS

    | Caius


    Caius führte den neuen Hausherrn durch das Vestibulum ins weiß gekalkte, mit einem einfachen, geometrischen Muster bemalte Atrium. Vor dem Lararium, das Kopien der Totenmasken großer Tiberier beinhaltete, stand eine Bahre, auf der ein alter, bärtiger Toter morgenländischen Aussehens lag. Offensichtlich der alte Vilicus. Caius warf einen scheuen Blick auf ihn und ging dann in einen Raum auf der linken Seite.
    Das Schlafzimmer war ein rechteckiger Raum mit einem Holzbett. Zusätzlich stand eine Truhe in einer Ecke und eine Klapptisch mit einem siebenarmigen Leuchter vervollständigte die Ausstattung - sah man von einem Schemel und einer Kommode mit einer Schale ab.


    "Das ist Dein neues Heim, Domine!"


    erklärte er.


    "Das Arbeitszimmer ist gleich nebenan und kann hier direkt erreicht werden!"


    Er deutete auf eine zweite Tür, die in den Nebenraum führte.





    SCRIBA VILICI – MANIUS TIBERIUS DURUS

    Bei diesen Reden überkam Durus wieder einmal das Abschweifen in seine Traumwelt, in der alles so war, wie es in den Erzählungen von der goldenen Zeit erzählt wurde. Mit einem verträumten Blick zur Wand bemerkte er


    "Manchmal frage ich mich, ob all die Annehmlichkeiten so gut für uns sind. Vielleicht verweichlicht uns das nur..."


    Allerdings waren solche Gedanken rein hypothetisch. Niemals wäre er auf die Idee gekommen, in ein Fass zu ziehen - noch nicht einmal, seine teuren Togen wegzuwerfen und statt solcher exquisiter Mähler wie dem heutigen von puls zu leben. Er liebte sein Leben, wie es war und mochte nicht darauf verzichten!

    | Caius


    Caius trat gerade aus der Porta der Villa Tiberia, als Hamilikar die Straße hinauf kam. Er hatte zur Zeit die Aufsicht über die Sklaven, deren Arbeit er vorerst ruhen ließ - immerhin konnte er so eigentlich nichts falsch machen...allerdings überlegte er, was er tun sollte, wenn es an sie Saat ging...


    Da tauchte ein Fremder auf, der wirkte, als komme er aus Africa.


    "Ich bin der Vilicus interim. Der Vilicus ist leider verstorben. Kann ich Dir helfen?"


    erklärte er dem freundlichen Mann und fragte sich, ob das vielleicht ein Verwandter des alten Josephus gewesen war...





    SCRIBA VILICI – MANIUS TIBERIUS DURUS

    Natürlich kannte Durus die Bewohner des Hauses - wenn er auch etwas misstrauisch war, dass Gracchus ihn noch gar nicht aufgesucht hatte und überhaupt oft außer Haus schien.


    "Ja, ich kenne sie selbstverständlich. Wir haben schon ein paar mal zusammen gegessen. Außer Marcus...ich weiß nicht, er macht mir Sorgen..."

    "Sehr gut. Ich werde dir ein Schreiben für Caius, den Vilicus interim mitgeben, das dich ausweist. Nicht, dass sie dich als Betrüger davonjagen!"


    Durus lächelte bei der Vorstellung, sein Vilicus würde von den Ackersklaven verjagt werden.
    Rasch nahm er eine saubere Tabula.


    Der Träger dieser Tafel ist


    Hamilikar aus Karthago.


    Ich habe ihn zum neuen Vilicus der Villa Rustica Tiberia Miseno bestimmt.


    M' Tiberius Durus


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    "Verliere sie nicht und lass sie dir nicht stehlen - das könnte fatale Folgen haben!"


    erklärte er und reichte Hamilikar die Tabula, in deren Wachs er sein Siegel gepresst hatte.

    Durus nickte zufrieden und reichte den Vertrag an den Sklaven zurück. Dieser würde ihn in das Archiv der Villa schaffen, wo er zu den anderen Verträgen kommen würde.


    "Dann hoffe ich auf gute Zusammenarbeit. Ist es dir möglich, sofort nach Misenum aufzubrechen?
    Du musst wissen, dass mein alter Vilicus unvermittelt in die Unterwelt geholt wurde und das Haus jetzt ohne Leitung dasteht. Er starb wohl an Altersschwäche, denn bereits mein Vater ließ ihn frei. Aber keine Angst - das ist das erste Mal, dass einer meiner Vilici im Amt stirbt. Sonst funktioniert der Betrieb zuverlässig und einwandfrei."


    erzählte Durus ein wenig. Dabei dachte er an die goldenen Weizenfelder und die Allee, die zum Hauptgebäude führte - es war wirklich Zeit, wieder einmal auf seinem Landgut vorbeizusehen!

    ARBEITSVERTRAG


    zwischen
    MANIUS TIBERIUS DURUS
    und
    HAMILIKAR AUS KARTHAGO



    Hiermit wird verkündet, dass Hamilikar aus Karthago seinem Dienstherrn seine Dienste als Vilicus der Villa Tiberia Miseno zur Verfügung stellt.


    Im Gegenzug wird er mit einem wöchentlichen Gehalt von 50 Sesterzen, freier Wohnung und Verpflegung entlohnt.


    Bei Nichterscheinen des Arbeitnehmers zum Dienst ist der Arbeitgeber berechtigt, das Gehalt einzubehalten und den Arbeitnehmer zu einer Verdienstausfallszahlung des einfachen Wochengehaltes anhalten.


    Das Verhältnis kann mit einer zweiwöchigen Frist von beiden Vertragsparteien ohne Angabe von Gründen beendet werden.




    Arbeitgeber:
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    Arbeitnehmer:


    Hamilikar aus Karthago



    Hiermit ernenne ich,
    MANIUS TIBERIUS DURUS


    den Peregrinus


    HAMILIKAR AUS KARTHAGO


    zu meinem Klienten.


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    ANTE DIEM VI NON MAR DCCCLVII A.U.C. (2.3.2007/104 n.Chr.)



    Notiz: Dienstverhältnis beendet

    "Dein Vetrauen ehrt mich. Ich werde dich nach Kräften unterstützen. Aber ich verlange von meinen Klienten auch Loyalität. Möchtest du also mein Klient werden?"


    In diesem Augenblick klopfte es und der Sklave erschien, in der Hand ein Dokument. Durus betrachtete es kurz, dann nickte er und setzte seine Unterschrift, sowie das Siegel darunter. Daraufhin schob er es Hamilikar hin.


    ARBEITSVERTRAG


    zwischen
    MANIUS TIBERIUS DURUS
    und
    HAMILIKAR AUS KARTHAGO



    Hiermit wird verkündet, dass Hamilikar aus Karthago seinem Dienstherrn seine Dienste als Vilicus der Villa Tiberia Miseno zur Verfügung stellt.


    Im Gegenzug wird er mit einem wöchentlichen Gehalt von 50 Sesterzen, freier Wohnung und Verpflegung entlohnt.


    Bei Nichterscheinen des Arbeitnehmers zum Dienst ist der Arbeitgeber berechtigt, das Gehalt einzubehalten und den Arbeitnehmer zu einer Verdienstausfallszahlung des einfachen Wochengehaltes anhalten.


    Das Verhältnis kann mit einer zweiwöchigen Frist von beiden Vertragsparteien ohne Angabe von Gründen beendet werden.




    Arbeitgeber:
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    Arbeitnehmer:





    "Unterschreibe."


    fügte er dann hinzu und reichte seinem neuen Vilicus eine Feder und Tinte.

    "Bene."


    bemerkte Durus und lächelte. Dann klingelte er mit einem Glöckchen und ein Sklave erschien.


    "Setze eine Arbeitsvertrag für den Vilicus auf. 50 Sesterzen Grundgehalt."


    Der Sklave nickte und verschwand wieder.


    "Wie sieht es eigentlich sonst aus bei dir? Hast du schon Fuß gefasst? Gar einen Patron gefunden?"


    fragte er beiläufig, bis der Sklave fertig war. Er sah es gerne, wenn seine Angestellten zugleich Klienten waren - das erlaubte ihm ein tieferes Vertrauen.

    Keine Empfehlung also. Nunja, das hieß nichts. Bankhäuser - was interessierte die schon die Fähigkeit eines Verwalters?


    "Gut, das dürfte durchaus für meine Zwecke reichen. Dann biete ich Dir die Stelle direkt an. Du kannst sofort anfangen, wenn du willst."


    Er notierte sich noch etwas, dann fiel ihm etwas ein.


    "Ach ja, die Konditionen! Ich dachte an eine Bezahlung von 50 Sesterzen pro Woche - vorerst. Wenn du dich bewährst, erhältst du Prämien - beispielsweise könnte ich mir durchaus vorstellen, dich am Gewinn des Gutes zu beteiligen. Vorerst möchte ich aber deine Arbeit sehen, da du mir kein Empfehlungsschreiben vorweisen kannst. Nicht, dass ich dir nicht trauen würde - nur möchte ich eben sicher gehen.


    Wohnen kannst du auf meinem Gut, Verpflegung und Ausstattung ist natürlich frei. Bist du einverstanden?"


    Durus hielt Hamilikar die Hand hin, um den Vertrag mit einem Handschlag zu besiegeln.

    Durus nickte. Getreideanbau kannte er also.


    "Hast du eine Empfehlung vorzuweisen? Oder von welcher Größe war das Landgut, Hamilikar?"


    Ein wenig mehr wollte er schon wissen, auch wenn er eigentlich damit rechnete, den Mann einstellen zu können - die Zeit drängte schließlich!

    Durus kratzte sich am Hals. Dieses Thema war ein wenig peinlich, da er eigentlich schon längst ein Eheweib haben sollte. Aber irgendwie hatte er nicht den Zugang zu Frauen und wenn er einmal mit einem reichen und mächtigen Patrizier befreundet war, hatte dieser entweder keine Töchter oder diese waren verheiratet.


    "Ich bin auf Brautschau. Ich denke, ich werde bald jemanden finden - nun, da ich etwas Zeit habe."


    antwortete er lakonisch.