Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Casa Octavia - Roma - Regio Italia - Provincia Italia


    EPISTVLA AEDILIS CVRVLIS
    ANTE DIEM XVI KAL FEB DCCCLVII A.U.C.
    (17.1.2007/104 n.Chr.)


    Aedilis Curulis Manius Tiberius Durus Sodali Societatis Claudianae et Iulianae Gaio Octavio Victori s.d.


    Gemäß der Lex Communitatis § 3 (1) (2) ist es der Societas Claudiana et Iuliana untersagt, Eigentum zu besitzen oder Gelder anzunehmen.


    Ich fordere die Societas daher auf, ihr Konto bis ANTE DIEM XIII KAL MAR DCCCLVII A.U.C. (17.2.2007/104 n.Chr.) zu räumen und unpassende Passagen aus ihrer Satzung zu streichen.


    Einsprüche gegen administrative Handlungen des Aedils sind an den amtierenden Consul zu richten.


    gez.
    Manius Tiberius Durus



    Casa Matinia - Tarraco - Regio Hispania Tarraconensis - Provincia Hispania


    EPISTVLA AEDILIS CVRVLIS
    ANTE DIEM XVI KAL FEB DCCCLVII A.U.C.
    (17.1.2007/104 n.Chr.)


    Aedilis Curulis Manius Tiberius Durus Magistri Collegii Cultus Humanitatisque Hispaniae Marco Matinio Metello s.d.


    Gemäß der Lex Communitatis § 3 (1) (2) ist es dem Collegium Cultus Humanitatisque Hispania untersagt, Eigentum zu besitzen oder Gelder anzunehmen.


    Ich fordere das Collegium daher auf, ihr Konto bis ANTE DIEM XIII KAL MAR DCCCLVII A.U.C. (17.2.2007/104 n.Chr.) zu räumen und unpassende Passagen aus ihrer Satzung zu streichen.


    Einsprüche gegen administrative Handlungen des Aedils sind an den amtierenden Consul zu richten.


    gez.
    Manius Tiberius Durus




    Sim-Off:

    fiscus zahlt :dafuer:

    Durus bekam eines Tages eine Notiz seines Scriba hereingereicht. Dort konnte er lesen:



    Societas Veneris - Decima Alessa
    Claudiana et Iuliana - Marcus Claudius Constantius
    Collegium cultus humanitatisque Hispania - Marcus Matinius Metellus


    Besitz von Eigentum --> LEX COMM. §3


    Der Aedil brauchte einen Augenblick, bis er verstand, was sein Scriba damit meinte. Dunkel erinnerte er sich daran, dass es vor einiger Zeit ein neues Gesetz gegeben hatte. Es ging um die Vereine und wenn er sich recht erinnerte....er erhob sich und trat an ein Regal, aus dem er den zugehörigen Codex zog und diesen aufschlug...genau:

    § 3 Vereinseigentum
    (1) Es ist dem Verein nicht gestattet, Eigentum in jeglicher Form zu besitzen.
    (2) Ein Verein darf kein Geld erwirtschaften durch Verkäufe etc. und keine Spenden annehmen.
    (3) Ein Verein darf kein Gewerbe führen.


    Sofort holte der Aedil einen Scriba herbei und begann, Briefe an diverse Oberkultisten zu verschicken...

    Durus überlegte kurz und entschied, dass das nicht seine Meinung war. Trotzdem verzichtete er auf weiteres Widersprechen, sondern antwortete


    "Gut, dann sprechen wir beizeiten wieder miteinander!"


    Er ging ein paar Schritte weiter.

    Durus fragte sich kurz, ob Macer ihm da Faulheit unterstellte, deshalb antwortete er prompt ohne lange darüber nachzudenken.


    "Natürlich tut es das. Der Dienst für den Staat erweckt immer meine Begeisterung!"


    Durus überlegte. Eigentlich war es tatsächlich nicht gerade seine Sache, in schmutzigen Kanälen umherzukriechen und den Unrat der ganzen Stadt herauszukratzen. Aber das würde andererseits kaum seine Aufgabe sein - für so etwas gab es wieder einmal Personal.


    "Die Frage ist ohnehin nicht die der Begeisterung, sondern der Notwendigkeit und des Pflichtbewusstseins!"

    Durus nickte dem Soldaten zu, doch da antwortete Antipater bereits. Er hatte offensichtlich sehr viel Vertrauen in die Entscheidungsfindung der Jugend - Durus teilte diese nicht. Junge Menschen waren beinahe Kinder und wer sein Kind nicht leitet, der liebt es nicht!


    "Wenn Magistrate an einer solchen Veranstaltung teilnehme, könnte ein junger Mann glauben, es wäre erstrebenswert, diesem Kult anzuhängen - oder auch ein Mädchen. Ich würde dafür werben, ob ich will oder nicht. Denn leider achtet nicht jeder Vater ordentlich seine Kinder."


    Je mehr Antipater lächelte, desto ernster wurde Durus' Gesicht


    "Es gibt Räume für diese Freiheit und Entfaltung und die liegen sicherlich nicht in einem Lupanar - wer ehelicht ein Weib, das in derartigen Etablissements ein und aus geht?"


    Keine Angst, er würde sich ein Bild machen - den Rahmen hatte er schon gemalt!

    Durus erinnerte sich an seinen letzten Archivbesuch - es war schier unmöglich, dort schnell etwas zu finden, wenn der alte Scriba nicht half. Zum Glück gab es Personal für das Auffinden von Akten.


    "Ja, wenn es keine Umstände macht. Aber ich Dir überhaupt meine Hilfe an, wenn ich kann."


    Eigentlich hatte er an eine gemeinsame Aktion gedacht, aber offensichtlich wollte Macer die Sache allein übernehmen - gut, dann brauchte er sich nicht darum zu kümmern. Trotzdem fragte er natürlich nach.

    Auch der Aedilis Curulis war erschienen, um die Concordia, deren Beistand wohl gerade er als Patrizier und Feind des Plebs - zumindest hatte man den Eindruck, wenn man den Tribunus Plebis hörte - , nötig hatte. Auch er war sehr gespannt, ob der Imperator persönlich erscheinen würde. Leider hatte er Titus nicht getroffen um an Insider-Informationen zu kommen. Naja, von seinem Platz in der ersten Reihe würde er es schon sehen können.

    Durus zuckte mit den Schultern - er hatte keine Ahnung, was es für Baubetriebe auf dem Markt gab, denn solche Männer wurden gewöhnlich von seinen Untergebenen engagiert.


    "Ich weiß nicht genau. Quintus - also der vorherige Aedilis Curulis - hat den Eingang am Tiber genommen, soweit ich weiß. Aber wo genau er kontrolliert hat, kann ich nicht sagen. Ich denke, der Bericht wird im Archiv zu finden sein."


    Eigentlich waren diese Dinge sowieso Aufgabe der Curatio Aquarum.

    Durus erkannte sofort einen Soldaten der Cohortes Urbanae und fragte sich, was der Scriba sich dabei gedacht hatte. Naja, dann gab er eben persönlich weitere Befehle.


    "Princeps Prior, melde Dich im Officium meines Sekretärs nebenan. Er wird die Inspektion durchführen. Gehorche ihm also, als wenn ich es wäre. Vale."


    Damit wandte er sich wieder Antipater zu.

    Sim-Off:

    naja, ich hab auch ne Villa in Misenum - ich denke, da werde ich schon mitkriegen, dass da noch ein Tiberius wohnt ;)


    Durus nickte. Vermutlich würde man sich ohnehin beim Abendessen sehen, wenn er schon hier wohnte. Bis dahin konnte er vielleicht Atticus...oder nein, der war ja krank...irgendwer würde sich schon finden!


    "Dann wünsche ich dir viel Erfolg!"

    Auch Durus kam die Frage, woher all die Staatssklaven kamen, aber auch er artikulierte sie nicht. Eigentlich war es ihm auch egal, solange sie da waren.


    "Nur 700? Das ist ärgerlich. Es wird nicht im geringsten für eine umfassende Reinigungsaktion genügen. Aber ich denke, wir könnten auf jeden Fall noch einmal anfragen - hast Du eine gute Beziehung zum Praefectus Urbi? Vielleicht könntest Du ein paar Sklaven mehr herausschlagen - das würde die Kosten verringern, denke ich.
    Außerdem denke ich, dass es kaum Kanalreinigungsunternehmen gibt - oder doch?"


    Durus hatte genau genommen noch nie Kanalarbeiter gesehen, soweit er sich erinnern konnte. Abwasser war eine Sache, die für ihn einfach funktionierte - wenn die Versorgung schlecht war, bestach der Maiordomus eben den zuständigen Aquarius und sie wurden bevorzugt behandelt. Zumindest glaubte Durus das bei dieser geringen Zahl an Angestellten - immerhin gab es fast an jeder Straßenecke Brunnen.

    Zitat

    Original von Sextus Pompeius Antipater
    "Die aus diesem Kult erwachsende Tempelprostitution bot für Normalsterbliche eine Form der Teilhabe an diesem Ritual.


    Sie wird in unseren Tempel durch drei Hierodulen, Dhara, Morgaine und Corvina zelebriert, die alle diesen Weg aus sich heraus wählten. Jede von ihnen ist aber auch im täglichen Leben eine leidenschaftliche Frau, die sich ihre Liebespartner frei nach eigenem Gusto wählen kann. Dabei spielen geistliche und körperliche Anziehung sicher eine Rolle.


    Bürgerinnen und Bürger, die in einer gewissen Zahl an den Riten der Ishtar teilhaben, liegen bei wem sie wollen, es hat nichts mit uns sondern allein mit deren freien persönlichen Entfaltung zu tun."


    Durus hörte sich den theologischen Exkurs über die Geschichte der Tempelprostitution schweigend an. Er hatte nichts gegen Lupanare, von ihm aus auch in Form eines Tempels - immerhin hatte er selbst ein "Gebet" genossen! Aber so plakativ...und freie persönliche Entfaltung? Bei einer jungen Frau?


    "Ich möchte nicht drumherum reden: Ich denke nicht, dass es sich für eine Bürgerin geziemt, sich beliebig mit Fremden zu vereinigen. Deine Worte bestätigen mich in der Ansicht, dass dein Kult die Jugend verdirbt und die Bürger verführt."


    In diesem Augenblick klopfte es und Durus sah entschuldigend zu Antipater. Er hasste unangemeldeten Besuch, aber dieser verhieß immer Dringlichkeit - sonst hätte sein Scriba ihn nicht vorgelassen...hoffentlich...


    "Entschuldige bitte einen Augenblick - Herein!"

    Durus war immer überraschter. Dass nichtmal einer der Sklaven sagen konnte, wo Marcus steckte...aber vielleicht hatten sie es auch nur nicht gesagt. Vielleicht sollte er einfach wieder einmal schreiben...


    "Ja, ich werde dir die Ergebnisse zukommen lassen. Wirst du für die Zeit hier in Roma bleiben oder gehst du wieder nach Misenum?"


    Er ging rasch zu seinem Schreibtisch und holte einen Stilus hervor, mit dem er auf der Liste notierte.



    Camillus Matinius Plautius
    Lucius Didius Crassus
    Marcus Petronius Crispus
    Secundus Petronius Mela
    Tiberius Iulius Numerianuns
    Manius Tiberius Durus
    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Marcus Tiberius Gracchus


    Betriebe feststellen und notieren


    "Brauchst du noch mehr Informationen?"

    Durus Augenbraue zog mit jedem Wort Antipaters höher. Die mos maiorum als versteinert zu betrachten gehörte nicht gerade zu den Ansichten, die Durus teilte - und das auch noch verbunden mit der Verunglimpfung einer alten patrizischen Gens!
    Und dann die Selbstentmannung von Peregrini mit dem zügellosen Treiben, das die Ishtaristen als Gebet bezeichneten, zu vergleichen...


    "Pass auf, was du sagst, Bürger. Aber einem Magistraten solch niedere Vorsätze zu unterstellen entspricht nicht gerade der Ehrerbietung, die du einem solchen entgegen bringen solltest."


    Der Appell war etwas unwirscher gekommen, als er gedacht hatte, und er wechselte die Position einer Tabula, um die Pause, die er brauchte, um die Emotionen zu beruhigen, zu überbrücken.


    "Ich lehne deine Ishtar auch nicht ab, weil sie kein römischer Gott ist oder weil Claudius Marcellus mir dies im Namen des Consuls nahe gelegt hat, sondern weil sie meines Erachtens einen fragwürdigen Kult hat, bei dem ich mir unsicher bin, ob er der Bevölkerung schadet - wenn meine Informationen stimmen.


    Sage mir: Ist es wahr, dass in euren Tempeln Lupae, aber auch Bürgerinnen wahllos bei Fremden liegen?"


    Dieses Gerücht hatte er gehört und Morgaine hatte es nicht gerade zerstreut, als sie bereitwillig mit ihm ins Bett - oder besser ins Archiv - gehüpft war.

    Das ist auch noch immer möglich, nur ist es eben auch noch anders möglich. Jeder Soldat kann nach Ende seiner Karriere Ritter werden und dann nochmal als Tribun einsteigen. Damit hat er auch die Möglichkeit, vom Imperator zum Senator gemacht zu werden, womit er auch Legat werden kann.


    Es ist nur hinzu gekommen, dass man auch direkt als Tribun einsteigen kann, wenn man im Laufe seiner politischen Karriere als Senatorensohn ein solches benötigt/möchte.


    Damit ist es in den hohen Rängen nicht enger geworden, sondern weiter.

    Durus bemerkte deutlich den traurigen Unterton in der Rede Antipaters. Er hätte eher mit Zorn denn mit Trauer gerechnet. Die Bemerkung zu Marcellus schmählte seine Entschlossenheit zwar ein wenig, aber dann erinnerte er sich, dass der Quaestor die Rückendeckung des Consuls bemerkt hatte.


    "Pompeius, ich wäre der letzte, der nicht für Lobgedichte für die Götter zu haben wäre. Es ist mir in keinster Weise suspekt.
    Ich möchte auch keineswegs die Duldung des Imperators in Frage stellen, jedoch kann ich trotz allem meine Vorbehalte gegenüber einer Gottheit, von der ich wenig gehört habe - außer, dass ihr Kult offensichtlich nicht gerade der mos maiorum entspricht."

    Durus verfolgte auch das zweite Opfer mit andächtigem Schweigen. Genau beobachtete er den Ablauf, den er gleich wiederholen würde. Sein erstes öffentliches Opfer. Schneller, als er es wünschte, war Furianus fertig und er an der Reihe.
    So trat er mit ernstem Blick in die Mitte, wo er den Diener mit dem Waschbecken antraf. Langsam legte er die Hände in das kühle Nass, rieb sie kurz aneinander, wie er es vor jedem Abendessen tat und trocknete sie endlich mit dem Leinentuch des zweiten Händewaschers, nachdem er leicht sein Gesicht benetzt hatte. Dabei tropfte auch ein wenig Wasser auf seine blitzsaubere Toga, was Durus mit einem Zucken des Mundwinkels quittierte.


    Als er seine Reinheit erlangt hatte, lockerte auch er die Toga und legte sie über den Ährenkranz, den er noch immer trug, wobei ihm ein geschickter popa zur Seite stand.


    Dann konnte das Opfer beginnen. Ein Helfer brachte die weiße Kuh, der man im Gegensatz zu den anderen deutlich die Todesgewissheit an den Augen ablesen konnte - offensichtlich lies die Wirkung der Kräuter nach. Deswegen galt es, keine Zeit zu verlieren und der Aedilis Curulis in seiner Funktion als Frater Arvalis umrundete das Tier, wobei er das weiße Fell betrachtete, dann den leicht wippenden Schwanz, schließlich die andere Seite und zum Schluss den Kopf mit den vergoldeten Hörnern.


    Durus sog noch einmal die weihrauchschwangere Luft ein, dann sprach er


    "Dieses Tier weihe ich der großen Minerva!"


    Langsam bestrich er das Tier mit der mola salsa, dann nahm er die reich verzierte Weinkaraffe, um auf theatralische Weise den Wein über den Rücken der Kuh zu gießen. Diese quittierte die Weihe mit einer kurzen Kopfbewegung - offensichtlich gefiel ihr die Abkühlung wenig.


    Endlich wurde das Tier entkleidet, die Helfer entfernten Bänder, die Wolldecke und die übrige Dekoration. Durus stand schweigend daneben, rezitierte gedanklich sein Gebet, das nun folgen würde.


    Nun wurde ihm das culter gereicht, mit dem er langsam vom Kopf bis zum Schwanz der Kuh vor, weshalb diese wieder den Kopf hob - allerdings nicht sehr hoch, denn sie war gut am Boden befestigt.


    Daraufhin hob er wie Furianus zuvor die Arme zum Himmel, von wo aus die Götter hoffentlich zusahen und sein Opfer annahmen.


    "Minerva, Hüterin der Weisheit, Schutzherrin der Handwerker!"


    rief er die Göttin mit lauter Stimme an.


    "Beschützerin Roms, große Minerva, segne den Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus auch dieses Jahr mit Weisheit, aufdass er unser Volk und unseres Volkes Schützlinge weiterhin weise und gerecht regiere!


    Dir zu Ehren opfern wir, dir zu Ehren unser Geschenk!"


    Das Messer kehrte zum victimarius zurück, woraufhin dieser erneut seine Position einnahm. Durus hatte den Eindruck, dass die Kuh das schwere Opfermesser ein wenig ängstlich betrachtete. Doch die Angst würde in wenigen Sekunden zu Ende sein, denn schon erscholl das


    "Agone?"


    das Durus promt mit einem


    "Age!"


    bestätigte.


    Nun spritzte das Blut, als die Klinge durch die Kehle der Kuh fuhr und den kurzen Aufschrei des Tieres abbrach. Ehe der Opferhelfer die Schale postieren konnte, trafen einige Tropfen des Lebenssaftes die Toga von Durus. Er hatte in seiner Konzentration vergessen, ein wenig zur Seite zu gehen. Aber der Tiberier ignorierte die Verschmutzung - sie würde Problem seiner Haussklaven sein.


    Die nun folgende Zerlegung des Tieres verfolgte Durus mit kritischem Blick. Er bewunderte es, wie rasch und präzise die victimarii dem Leib der toten Kuh die Innereien entrissen.


    So hatte er sehr bald die blutigen Eingeweiden der Kuh vor sich. Das Herz erkannte Durus sofort, die übrigen Teile musste er einige Zeit wenden, bevor er sie identifizierte. Sicherheitshalber wendete er die blutigen Innereien ein wenig länger und prüfte sie, ohne genau zu wissen, wie genau eine völlig gesunde Niere aussah. Blutige Opfer und Metzgerei waren eben nicht seine Vorliebe. Endlich ließ er das Herz als letztes Organ in die patera zurücksinken und blickte in die ehrfurchtsvoll schweigende Menge.


    Leichte Schweißtropfen standen dem Tiberier auf der Stirn, als er laut die erratene


    "Litatio!"


    verkündete. Ob die Götter wirklich zufrieden waren? Er hatte nichts falsch gemacht - soweit er wusste - , aber war Minerva am Ende wegen irgendeiner anderen Sache verärgert und nahm keine Opfer an?


    Deshalb beobachtete er die Reaktion der Menge gar nicht, sondern blickte sofort beschäftigt auf seine blutigen Hände, die er erneut wusch, um am Ende an seinen Platz im Kreise der Fratres Arvales zurückzukehren.

    Ein wenig überrascht war Durus schon, dass Macer das als Curator Aquarum nicht wusste. Andererseits hatte er es auch nicht gewusst und der Purgitier fing ja auch gerade erst an, dieses Amt zu besetzen.


    "Natürlich gibt es regelmäßige Reinigungsaktionen, aber nur in sehr begrenztem Rahmen. Und hin und wieder wäre eben eine Generalreinigung vonnöten. Außerdem fehlt es wie überall an Personal - der Praefectus Urbi hat mir nur 30 Staatssklaven angeboten - ich weiß nicht - wie viele Männer sind denn der Grundstock der Cloaca-Versorgung?"


    Durus erinnerte sich, 800 Mann für die Curatio Aquarum notiert zu haben. Hatte zumindest Furianus gesagt. Aber die waren sicher nicht allein für die Cloaca zuständig...