Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Ein Servus Publicus betrat die Mercati Traiani und verlas mit lauter Stimme:


    AVCTIO AEDILIS CVRVLIS
    ANTE DIEM XI KAL FEB DCCCLVII A.U.C.
    (22.1.2007/104 n.Chr.)



    Zur Versteigerung freigegeben ist ein
    Barbier-Betrieb
    großer Größe


    Startgebot:
    800 Sesterzen


    gez.


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    Dann blickte er in die Menge


    "Startgebot 800 Sesterzen - wer bietet mehr?"


    Sim-Off:

    Stufe IV Betrieb - Bieter hier melden!
    Überweisung folgt nach Abschluss der Auktion. Spaßbieter werden mit aller Härte des Gesetzes verfolgt :D

    Durus lauschte aufmerksam den Worten von Furianus. Auf Staatskosten machte er also Reisen durch das Imperium...sehr interessant...der Imperator ein Freund des Avarus?...höchst bedenklich...Offiziere in Germanien verschmähten den Senat?...unerfreulich! Während Furianus kurz in Gedanken versank, überlegte Durus, welche Frage er als erstes stellen sollte - so viele Neuigkeiten!
    Doch dann sagte er etwas, was einer direkten Erwiderung bedurfte.


    "Es geht nicht um mich. Es geht nicht um meinen Ärger mit all diesen Dingen. Ich bin von Geburt an dazu vorgesehen, für Rom zu arbeiten. Es ist eine Frage des Pflichtgefühls gegenüber Rom und der mos maiorum. Und die hat heutzutage offensichtlich jede Unterstützung bitter nötig!"


    Der Tiberier erinnerte sich plötzlich an seinen Hauslehrer. Der alte Grieche war ein glühender Stoiker gewesen und dem jungen Durus stets das Pflichtbewusstsein als höchstes Gut eingetrichtert. Außerdem hatte sein Vater gern davon gesprochen...und jetzt war es seine Aufgabe, davon zu sprechen - und sein Gesagtes zu leben!

    Da Durus' Gesprächspartnerin nun von dem alten Iuvenalis in Beschlag genommen wurde, schlenderte er in Richtung Klinen. Er bemerkte, dass Quintus sich auf den Herrenplatz legte und legte sich deshalb daneben - immerhin war er wohl der zweitlängste Bewohner der Villa.


    Nachdem er seinen Arm gut auf dem Kissen postiert hatte, sprach er erneut zu Quintus.


    "Quintus, ich hörte von einer erneuten Eskalation des Germanicus Avarus. Stimmt es, dass er schon wieder unseren Stand beleidigt hat?"


    Er wollte unbedingt auf einem besseren Stand über den Senat und dessen Themen sein - immerhin hoffte er, bald selbst diesem ehrwürdigen Gremium anzugehören. Außerdem wirkte Quintus ohnehin so, als hätte er neben dem Senat kaum interessanten Neuigkeiten zu verbreiten...

    Durus nickte. Es stand nicht so gut um die res publica, wie man glauben mochte. Hin und wieder fragte er sich, ob der Kaiser die cura morum nicht ein wenig schleifen ließ...oder missachtete nur jeder die nota censoria, die Avarus bereits erhalten hatte?
    Und jetzt hatte Avarus wieder die Frechheit besessen, einen ehrwürdigen Patrizier anzugreifen? Gerade dieser Mann? Seine Nachdenklichkeit schwankte leicht zu Zorn hinüber - allerdings zu beherrschtem Zorn.


    "Avarissimus? Ich frage mich, was dieser Mann im Senat tut. Hat er nicht eine nota censoria erhalten?
    Manchmal frage ich mich, ob der Kaiser sich nicht mehr ins öffentliche Geschehen einmischen sollte. Solch eine Geldgier und Frechheit gefährdet unseren Staat!"

    Durus verfolgte die Reaktion Claudias auf Quintus' Frage. Er hatte schon vermutet, dass sie sich nicht besonders mochten, da er sie nie zusammen sah. Aber ihr Verhältnis war anscheinend noch weiter abgekühlt...aber Quintus würde ja sicher bald zu seinen geliebten Legionen zurückkehren...


    Schließlich wandte er sich erneut Albina zu, die eine geradezu kindliche Begeisterung für seine Worte zeigte.


    "Keine Angst, Quintus muss dich nicht unterstützen. Ich erzähle auch freiwillig!


    Ich habe die Ludi Plebei ausgerichtet - normalerweise wäre das ja Sache des Aedilis Plebis, aber der wurde dieses Jahr nicht gewählt. Also habe ich die Angelegenheit übernommen. Ich habe mich auf den ersten Punischen Krieg spezialisiert. So habe ich einerseits die Kämpfe um Messina darstellen lassen, andererseits eine Seeschlacht organisiert. Insgesamt war es doch recht schön - sicher wird es bald wieder Spiele geben. Dann wirst du sehen, wie beeindruckend das Flavische Amphitheater ist."


    erzählte er relativ unstrukturiert und gerade so, wie es ihm in den Sinn kam. Hier war er nicht auf der Rostra, wo jedes Wort auf die Goldwaage zu legen war und das empfand der Tiberier als äußerst entspannend.

    Durus erwiderte den kurzen Gruß Claudias, dann wandte er sich wieder dem Gespräch mit dem neuen Familienmitglied der Gens Tiberia Roma zu. Dass sie noch nie von dem Amt des Aedilis Curulis gehört hatte, glaubte er kaum - sowas gehörte zur Allgemeinbildung, besonders bei einer patrizischen Familie!
    Also ging er nicht auf zahlreichen Aufgaben des Amtes ein.


    "Nun, es ist abwechslungsreich. Man trifft immer wieder neue Menschen. Aber das meiste ist doch Verwaltung - normale, langweilige Verwaltung."


    Er lächelte. Nicht, dass ihm das Amt keinen Spaß machte, aber das spannendste Amt des Imperiums war es ganz sicher nicht!


    "Das interessanteste waren noch die Spiele, die ich abhalten durfte."

    Durus lächelte erneut. Natürlich erinnerte sie sich nicht! Genaugenommen kannte er sie aber auch nicht. Er hatte nie mit ihr gesprochen, eher fasziniert auf das kleine Geschöpf gestarrt. Seine Cousine hatte sich aber eher vor ihm gefürchtet - aber wohl eher vor seinem Vater, der damals bei der Legion gedient hatte.


    "Tatsächlich sind wir uns schon einmal begegnet. Aber damals warst du noch so groß."


    Er hielt seine Hand ans Knie, um die Größe eines Kleinkinds zu zeigen. Wahrscheinlich war sie sogar ein Stück größer gewesen...aber so genau wusste er es auch nicht mehr.


    "Ich war mit meinem Vater unterwegs - Manius Tiberius Ahala. Wir haben damals deinen Vater besucht. Wie geht es eigentlich Onkel Gaius?"

    Durus nickte. Er würde später weiterfragen, denn der Volkstribun interessierte ihn. Dieser Mann hatte die Patrizier immerhin aufs Übelste beleidigt!
    Doch da betrat eine fremde Schönheit den Raum, die nur Albina sein konnte. Quintus hatte vor kurzem etwas von ihr erwähnt. Sie hatten sich das letzte mal gesehen, als Durus ein 12-Jähriger Knabe gewesen waren. Damals hatte er gemeinsam mit seinem Vater Italia bereist, um die Verwandtschaft kennen zu lernen. Aber Albina war nur ein Baby gewesen...sicher erinnerte sie sich nicht mehr.


    "Salve, Albina!"


    begrüßte er sie freundlich. Was aus so einem kleinen Baby nur wurde...unglaublich!

    Durus war informiert worden, dass Quintus die ganze Familie zur Tafel bat. So kam er selbstverständlich - er freute sich darauf, endlich wieder einmal die Familie versammelt zu sehen. Außerdem gab es sicher Neuigkeiten auszutauschen.
    In einer leichten Tunika, die jedoch den noch leicht winterlichen Temperaturen angepasst war, betrat er das Triclinium und erspähte Quintus.


    "Salve, Quinte!"


    begrüßte er ihn.


    "Was gibt es neues im Senat?"

    Durus nickte. Die Bitte war kein Problem für den Tiberier.


    "Setz' Dich doch!"


    Oh, wie das klang! Als würde es eine lange Geschichte werden! Naja, das würde es ja möglicherweise auch...
    Er nahm Platz und lächelte.


    "Nicht, dass es so lange wird, keine Angst. Ich hoffe, dass ich einen Senatssitz erhalte. Da fällt mir ein...du wurdest ja neulich ernannt! Und ich habe dir noch gar nicht gratuliert!"


    Durus streckte erneut die Hand aus und erhob sich


    "Der Segen der Götter möge Dich auf deinem neuen Posten geleiten! Ich bin überzeugt, dass du dem Senat eine Bereicherung bist...wenn man sich da manche Senatoren ansieht...vom regimen maiorum ist da ja kaum noch etwas zu spüren."


    Zuerst hatte er glücklich ausgesehen, als seine Gedanken - und Worte - dann jedoch abschweiften, wurde er eher nachdenklich.

    Auch Durus kehrte zur Villa Tiberia zurück. Nach diesem schönen Opfer hatte er sich ein ausgedehntes Mahl redlich verdient, wie er befand. So begrüßte er Stesichoros, den Ianitor und ging dann ins Innere der Villa - genaugenommen in das hübsch dekorierte Triclinium.
    Im Hintergrund entdeckte er die Sklaven, denen er bedeutete, die eintreffenden Herren mit Getränken auszustatten - etwas, was er bei seinem letzten Convivium peinlicherweise vergessen hatte.

    Durus hatte die Betriebe zwar vornehmlich geschlossen, da die meisten ohnehin heruntergewirtschaftet waren, aber hin und wieder sollte es auch Versteigerungen geben...


    "Nungut, ich werde sehen, was ich für dich tun kann. Möchtest du den Sklaven gleich mitverkaufen? Oder stellst du ihn lieber zu Hause an?
    Ich nehme doch an, dass der Betrieb von einem Sklaven geführt wird?"

    Durus blickte Furianus verwirrt an. Er sollte eine Barbier versteigern?


    "Warum bietest du ihn nicht einfach per Aushang an?
    Ich meine...du könntest ihn ja auch über einen Klienten oder ähnlich versteigern, wenn du sofort nichts mehr mit ihm zu tun haben wolltest...


    Wobei es doch etwas mysteriös wirken würde, wenn ich einen Aushang tätige: Betrieb zu versteigern. Interessenten beim Aedilis Curulis melden! Das würde vielleicht Fragen aufwerfen und dich letztendlich doch offenbaren."

    Administratio Imperatoris - Roma - Regio Italia - Provincia Italia


    EPISTVLA AEDILIS CVRVLIS
    ANTE DIEM XVI KAL FEB DCCCLVII A.U.C.
    (17.1.2007/104 n.Chr.)


    Aedilis Curulis Manius Tiberius Durus Imperatori Caesari Augusti Lucio Ulpio Iuliano Divi Traiani Filio s.d.


    Aufgrund der Lex Communitatis § 3 wurde es sämtlichen Vereinen verboten, Eigentum zu besitzen. Vereine mit Konten oder zu der Lex widersprüchlichen Satzungen wurden bereits informiert.


    Meine Anfrage bezieht sich auf die traditionelle Vereinigung der Factiones. Sie verfügen über größere Rücklagen, die jedoch für die Betreibung der Gespanne benötigt wird. Ihre Enteignung würde eine Schwächung des Rennsports nach sich ziehen.


    Ich bitte Dich daher, mir zu schreiben, wie ich mit den Factiones verfahren soll.


    gez.


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    Administratio Imperatoris - Roma - Regio Italia - Provincia Italia


    EPISTVLA AEDILIS CVRVLIS
    ANTE DIEM XVI KAL FEB DCCCLVII A.U.C.
    (17.1.2007/104 n.Chr.)


    Aedilis Curulis Manius Tiberius Durus Comiti Sacrarum Largitinorum Iuniae Atticae s.d.


    Gemäß der Lex Communitatis § 3 (1) wurde auch der Besitz von Konten für alle Vereine des Reiches verboten.


    Ich bitte Dich, die Konten erst ANTE DIEM XIII KAL MAR DCCCLVII A.U.C. (17.2.2007/104 n.Chr.) zu schließen, um den Vereinen bis dahin die Möglichkeit zu geben, ihr bisheriges Eigentum aufzuteilen. Ich habe mir die Freiheit genommen, als Sorgetragender für die öffentlichen Konten die Magistri der betreffenden Vereine anzuschreiben und auf das neue Gesetz hinzuweisen, um eine schnelle Umsetzung des kaiserlichen Dekretes zu ermöglichen.


    gez.


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    Ein kleiner Cursor der Officia Civilia brachte einen Brief in die Villa, den der Absender eigentlich auch selbst hätte schicken können - hätte er gewusst, dass die Magistra, die die ursprüngliche Addressatin gewesen war, bereits tot war.


    Villa Tiberia - Roma - Regio Italia - Provincia Italia


    EPISTVLA AEDILIS CVRVLIS
    ANTE DIEM XVI KAL FEB DCCCLVII A.U.C.
    (17.1.2007/104 n.Chr.)


    Aedilis Curulis Manius Tiberius Durus Amatae Societatis Veneris Tiberiae Claudiae s.d.


    Gemäß der Lex Communitatis § 3 (1) (2) ist es der Societas Veneris untersagt, Eigentum zu besitzen oder Gelder anzunehmen.


    Ich fordere die Societas daher auf, ihr Konto bis ANTE DIEM XIII KAL MAR DCCCLVII A.U.C. (17.2.2007/104 n.Chr.) zu räumen und unpassende Passagen aus ihrer Satzung zu streichen.


    Einsprüche gegen administrative Handlungen des Aedils sind an den amtierenden Consul zu richten.


    gez.
    Manius Tiberius Durus