Beiträge von Manius Tiberius Durus


    Auch Durus war völlig überrascht, als die Frau aufschrie und verfolgte perplex, wie man seinen Jakobus hinwegtrug. Zuerst war er nur überrascht, dann ein wenig ängstlich: Mit wem sollte er nun den Tag verbringen? Schließlich kam aber doch Freude durch und er stimmte in das
    "Saturnalicus princeps!"
    mit ein, ohne jedoch der Menschentraube zu folgen. Jakobus sollte sich nicht beobachtet fühlen, obwohl das kaum möglich war, denn schon war er vorn bei den Tischen angelangt.
    In diesem Augenblick drängte sich Gracchus mit einem kleinen Jungen zu ihm durch. Durus lächelte und erwiderte den Gruß
    "Io Saturnalia!"
    Dann sah er zu dem jungen Burschen hinunter, der ganz sicher auch ein Flavier war - oder zumindest ein minister.
    "Auch dir bona Saturnalia!"
    In diesem Moment stellte Gracchus auch schon den Jungen vor und Durus nickte verstehend. Dieser Aristides musste eine ganze Sippe gezeugt haben - vielleicht auch unter Einfluss des Saturnalienfestes? Aber für derartige Vermutungen war hier wohl der falsche Rahmen, weswegen er doch lieber auf die Frage antwortete
    "Das sind teilweise die Haussklaven und da hinten auch die Klienten. Aber denen habe ich es heute freigestellt - eine turba togata ist heute wohl nicht ganz so wichtig!
    Übrigens meine Gratulation zu diesem gelungenen Opfer!"

    Durus begann zu essen. Das Huhn schmeckte wirklich hervorragend. Trotzdem wollte er das Schweigen wieder brechen.


    "Habt ihr eigentlich schon näheres von dem Aufstand in Spanien gehört? Man munkelt ja, dass der Praefectus Praetorio sich des Problemes persönlich annehmen wird."


    begann er deshalb.

    Nach kurzer Zeit kam einer der Helfer auch zur tiberischen Menge und verteilte die Plätzchen. Wie ein Schwarm Vögel stürzten sich alle auf das Gebäck und rissen es den ministri förmlich aus den Händen. Auch Durus drängte in Richtung der Verteiler und erhaschte eines. Erwartungsvoll biss er hinein und spührte...nichts - nur die gewöhnliche Teigfüllung der Saturnalienplätzchen. Wie schade - aber dann musste er wenigstens nicht so lange bleiben und konnte zu Hause seine Geschenke verteilen!
    Auch um ihn herum brachen die Sklaven der Tiberier ihre Kekse entzwei und murrten beleidigt, als sie nichts darin fanden.

    Auch Durus stimmte in die Rufe ein


    "Io Saturnalia, Io Saturnalia, Io Saturnalia!"


    Dann sah er in die glücklichen Gesichter seiner Sklaven - bis auf das Gesicht des Stesichoros, das in einem Schnupftuch verborgen war. Dem armen Kerl spielte das kühlere Klima übel mit. Vielleicht sollte er ihm aus gegebenem Anlass eine langärmlige Tunika kaufen...oder am besten gleich einen Mantel!

    Nach dem Opfer auf dem Forum spazierte Durus im Kreise der fröhlich schwatzenden Sklaven zurück zur Villa - seit langer Zeit war er nicht mehr zu Fuß gegangen, aber die Sänftenträger hatten heute wie alle frei.
    Sie gingen direkt ins Atrium, wo fleißige Hände die Tische und Bänke aufgebaut hatten.


    "Io Saturnalia!"


    begrüßte er die herumsitzenden Kerle, deren Narben darauf schließen ließen, dass es Freunde von Quintus waren. Da heute jedoch Saturnalien waren, ging Durus höchstpersönlich in den Vorratsraum, wuchtete eine Amphore Wein hervor und schleifte sie zu den zusammensitzenden Burschen.


    "Darf es etwas Wein sein?"


    fragte er freundlich, wobei er recht seltsam aussehen musste: Er trug noch immer die gelbe Tunika und den roten Pilleus. Dazu stand ihm leichter Schweiß auf der Stirn vom langen Weg und dem Amphorenschleppen - jeder musste sofort erkennen, dass dies wohl kein routinierter Diener war!

    Die Ludi Plebei
    7. Tag: Das Große Finale


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    Inzwischen setzten Trompeten an und unter dem Klang der Instrumente neigte sich das Gefecht dem Ende zu. Die Neptun war manövrierunfähig, jedoch so weit von der Melkart entfernt, dass es unmöglich zum Nahkampf kommen würde - jedoch sehr wohl zum Fernkampf, den die Römer sofort aufnahmen.
    Anders hingegen verhielt es sich zwischen dem Karthager-Schiff und der Oceanus. Diese war gnadenlos ins Heck gerammt worden, sodass die Enterbrücke völlig nutzlos war und die Karthager versuchen konnten, sich aus dem gerammten Schiff zu ziehen. Die Oceanus-Besatzung begann jedoch, Enterhaken zu werfen, da sie sich sonst nicht mehr imstande sah, ihr Schicksal zu verändern. Immer wieder flogen Seile, wurden abgeschnitten, hin und wieder gelangte ein Legionär auf die Melkart und wurde niedergerungen. Endlich war der Rammsporn wieder befreit und nahm Kurs auf die Neptun, wobei sie allerdings ziemlich langsam wirkte, denn die Ruderer des Schiffes waren bereits bis zum Äußersten getrieben worden.


    Unterdessen pirschte sich die Dido an die dezimierte, geenterte Mago heran. Diese wiederum schien die Herausforderung anzunehmen und wendete, sodass sie schließlich frontal zu ihrem Gegner stand. Plötzlich tauchten kleine Lichter an Deck auf und das Katapult des Schiffes schleuderte ein leuchtendes Geschoss auf die Dido.
    Klirrend zerbarst das Gefäß mit der brennenden Flüssigkeit am Mast des Karthagerschiffes und ließ einen Flammenregen auf die schreiende Mannschaft niedergehen. Binnen kürzester Zeit brannte die Dido, die bereits zwei Römer-Galeeren auf dem Gewissen hatte, lichterloh und ihre Besatzung versuchte, sich zu retten, denn zu löschen war das ganze nicht mehr.
    Die Mago wendete erneut und attackierte nun das Schiffsknäuel - genauergesagt die Melkart, die inzwischen auf Rammkurs zur Neptun ging.


    Bei dieser verschwanden inzwischen Ruder auf beiden Seiten im Bauch des Schiffes - natürlich nicht ohne Schwierigkeiten - und tauchten endlich wieder gleichmäßig auf beiden Seiten auf. Bei genauer Betrachtung konnte man feststellen, dass es sogar ein oder zwei mehr waren, als eigentlich übrig sein müssten. Dann setzte sich das Schiff gerade noch rechtzeitig in Bewegung, um dem beinahe lahmen Kriegsschiff Melkart zu entgehen.


    "Da wird es eng für die Classis Romana!"


    kam es von der Kommentatorentribüne.


    Doch so eng wurde es gar nicht, denn die Besatzung der Melkart entdeckte nun den zweiten Angreifer, während es gerade erneuten Anlauf für einen Rammversuch nahm. Der Pfeilhagel wurde gleichzeitig immer stärker.
    Der Versuch misslang, denn die Neptun wendete längs zu ihrem Angreifer, sodass die Kraft nicht ausreichte, um ein Loch in die Schiffswand zu reißen. Stattdessen schrammte der bronzene Sporn der Melkart erneut an Schiffsholz entlang. Und dann machte es einen Knall und der corvus stak im Deck des feindlichen Schiffes.
    Im Sturm nahmen die Legionäre die Melkart, allen voran der Darsteller des Gaius Duilius. Ein wilder Kampf entbrannte, das Blut auf dem Deck begann zu fließen und Schreie, Kommandos und Hornstöße tönten über die Wasserfläche, die vom Bug der Mago zerschnitten wurde. Da sie jedoch viel zu schwach besetzt war, ging sie ebenfalls längs und warf Enterhaken, die von der viel zu beschäftigten Melkart-Besatzung nicht zurückgeworfen werden konnten.
    So war der Kampf schnell zu Ende und schließlich wurde das rote Wimpel der römischen Flotte auf dem Mast der Melkart aufgezogen.


    "ROOOOOOOOOMAAAAAAAAAA VICTRIX!
    Ich glaub', ich spinne! Dieser herkulesgleiche Duilius!"


    brüllte Petulans und ein tosender Beifall erscholl auf den Zuschauerrängen rund um die Wasserfläche. In diesem gingen die Schreie der schwimmenden Seeleute, die von den Krokodilen in Stücke gerissen wurden, völlig unter. Niemanden interessierte die stellenweise Rotfärbung des Wassers, nur der Gladiator mit dem Federbusch, der auf dem Türmchen am Bug stand, war für den Pöbel interessant. Es war der altbekannte Gladiator Corpulus, der schon seit vielen Jahren in der Arena gekämpft hatte und langsam in dem Alter war, das hölzerne Schwert zu erhalten. Er hatte die Ehre gehabt, den Gaius Duilius mimen zu dürfen und war wieder mit dem Leben davongekommen.

    Durus lauschte den Sticheleien, seufzte fast unhörbar und nahm einen Schluck Wein. Offensichtlich waren sich Furianus und Victor nicht ganz grün und der Volkstribun...naja, so jemanden sollte man am besten gar nicht erst einladen!


    "Dann werde ich mich mit dem Curator Aedium Sacrarum in Verbindung setzen."


    beendete er das ganze und blickte in die Runde.


    "Ich habe wieder einmal vor, stichprobenartig die Kassenbücher der städtischen Betriebe kontrollieren zu lassen. Ich bräuchte dazu möglicherweise den ein oder anderen Miles - wäre das ein Problem?"


    fragte er den griesgrämigen Praefectus Urbi.

    ich kann Dir nur 2 Betriebe geben - welche hättest du denn gerne?
    Und was soll ich mit den anderen beiden machen?


    Zur Erinnerung:
    Grossbäckerei Decima
    Getreidehof Decima
    Weingut Decima
    Weinkelterei Decima


    Ich hab dir jetzt die ersten beiden überschrieben, aber kanns auch ändern.

    "Ich habe vor, mir eine Frau zu suchen - es ist höchste Zeit für mich!"


    antwortete er lächelnd.


    "Aber ich werde natürlich trotzdem kein vita otiosa führen - ich spiele mit dem Gedanken, für einige Zeit zum Militär zu gehen."


    Er schwieg kurz und nahm einen Schluck.


    "Da hast Du doch gute Verbindungen. Hälst Du diese Idee für gut? Oder sollte ich lieber in Roma bleiben?"


    Wenn man schonmal einen alten Hasen als Patron hatte, konnte man sich auch gut Rat einholen...

    Da das Thema dem Consul offensichtlich nicht passte und alle gegessen hatten, klatschte er in die Hände
    :app:


    Daraufhin erschienen wieder Knaben mit Wasserschüsseln, Krügen und Handtüchern, um den Männern die Hände zu waschen.
    Gleichzeitig wurden die leicht fettigen Platten mit Fischresten abgetragen.

    Sim-Off:

    wer noch nicht zugegriffen hat: persönliche Angebote ;)


    Kurz darauf erschienen die gleichen Sklaven erneut, diesmal hatten sie wieder volle Silberplatten in den Händen. Die vorderste präsentierte sorgsam zurechtgeschnittenes Zicklein, das in hauchdünne Schinkenscheiben eingerollt wa, die durch dünne Holzspießchen am Fleisch gehalten wurden. Umgeben war das ganze von dampfendem Bohnengemüse, weshalb auch Löffel gereicht wurden.
    Auf der nächsten Platte wartete weißes Hühnerfleisch, das an einigen Stellen eine knusprige Bräune angenommen hatte, dazu eine Soße mit Kohl, dem der alte Cato bereits zahlreiche Heilwirkungen zugeschrieben hatte.
    All das wurde auf dem Rundtisch in der Mitte präsentiert, während zwei weitere Sklaven mit reich verzierten Kannen umhereilten und die Pokale mit einem kräftigen Wein füllten.

    Sim-Off:

    WiSim!

    Durus hatte sich ebenfalls irgendwo in der Menge eingefunden. Er trug nur eine gelbe Tunika und einen roten Pilleus auf dem schwarzen Haar, was jedes Jahr aufs Neue ein ungewohntes Gefühl hinterließ - sonst trug er an Opferhandlungen grundsätzlich eine Toga!
    Um ihn herum standen die Haussklaven der Tiberier, alle ebenfalls mit Freiheitsmützen und farbenprächtigen Tuniken, die Durus extra zu diesem Anlass spendiert hatte.
    So lauschte er der Rede des Flaviers, der in letzter Zeit viele Opferhandlungen vornahm - sicher würde er bald aufsteigen!