Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Schließlich blickte Durus auf und entdeckte eine Frau neben sich. Sie war wohl eine Tiberia oder zumindest ein Gast. Da sie jedoch betete, vermied er es, sie anzusprechen, sondern wartete, während er seine Toga vom Haupt nahm und die Figürchen auf dem Lararium betrachtete, bis sein Blick auf der Minerva-Figur verharrte.

    Am Morgen des Minerva-Festtags betrat Durus das Atrium und wandte sich dem Lararium zu. Er trug die Toga Praetexta als feierliche Kleidung und verhüllte sein Haupt, um zu beten - denn dies war der Tag der Schutzgöttin aller Tiberier!

    Durus' Mundwinkel zuckte ganz kurz, als Fuscus Plautius erwähnte. Genau, so hatte diese wandelnde Unverschämtheit geheißen. Also auch ein Bruder...unglaublich!
    "Dann streng Dich an, dass Du in Erinnerung bleibst. Am besten in positiver."
    Inzwischen aßen überall arme und Reiche an ihrem Opferfleisch und auch der Sklave mit dem Weinbecher tauchte auf und reichte Durus denselben. Durus kostete...das war offensichtlich der Wein fürs Volk!

    "Nun, ich hätte nicht gedacht, dass alle Matinier so nahe miteinander verwandt sind. Der vorletzte Quastor Principis, Du, ... - ihr seid offensichtlich eine Gens, die man sich merken muss."
    Er lächelte scherzhaft. Eigentlich war es klar - die Gens gehörte nicht ohne Grund zur Nobilitas - zumindest der Agrippinische Teil.

    Durus war überaus überrascht. Der Bruder!
    "Du bist der Bruder? Das überrascht mich tatsächlich! Die nächste Stufe ist übrigens mit noch mehr Arbeit verbunden. Erst danach wird es interessant - so man in den Senat kommt."
    Er schmunzelte. Eigentlich war der Cursus Honorum doch eher der Cursus Laborum!

    Eine repräsentative, rote, geschlossene Sänfte hielt vor dem Anwesen der Vinicier, die von ägyptischen Sklaven begleitet wurde. Man erkannte ihr Ägyptertum nicht nur an der Haut- und Haarfarbe, sondern auch an Leopardenfellen, die eng um ihren Leib geschlungen waren, da dieser sonst nur von einem Lendenschurz verhüllt wurde - trotz der Temperaturen.


    Schließlich trat der Sänftenführer an die Porta und klopfte


    *KLOPF KLOPF*

    Die Ludi Plebei
    7. Tag: 2. Runde



    Deus Petulans meldete sich wieder zu Wort, nachdem das erste Zusammentreffen der beiden Flotten geschehen war:


    „So, wie wir sehen, ist alles noch immer recht ausgeglichen: Die Die Karthager haben noch ihr Flaggschiff, außerdem die Dido und…naja, die Mago ist noch nicht so ganz sicher, würde ich sagen. Auf der anderen Seite sehen wir die Oceanus und die Neptun. Aber wenn Fortuna ihnen hold ist, kommt auch noch die Mago mit der Virtus-Besatzung hinzu.
    Aber was wird jetzt passieren?“


    Die Melkart hatte nach ihrem Manöver begonnen, etwas Abstand vom Kampfgeschehen zu gewinnen, doch die Neptun begann nun, die Verfolgung aufzunehmen, ihr folgte die Oceanus, die ihre Legionäre zurückgezogen hatte, ohne einen Seemann auf der Astante am Leben zu lassen.
    Auf der Baal hingegen tobte noch der Kampf, obwohl die Römer den Feind langsam vernichteten und die Enterbrücke schließlich ebenfalls einzogen, um die Verfolgung des karthagischen Flaggschiffs aufzunehmen. Ein wilder Ruderwettkampf entstand.


    Währenddessen sprang die Besatzung der Aeneas ins Wasser. Zuerst glaubte man, die Seeleute wollten ans Ufer schwimmen, doch dann erkannte der geneigte Zuschauer, dass sie Männer sich auf die Astante zubewegten, die ja noch völlig intakt war...doch sie hatten die Rechnung ohne die Dido gemacht: Diese begann nun, die Matrosen mit Pfeilen zu beschießen!

    "Da bin ich mir sicher. Das Amt des Quaestors ist zwar wenig einflussreich, aber voll von Arbeit, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. In welcher Verwandtschaft stehst Du eigentlich zu Matinius Agrippa? Ich kenne mich nicht so aus in der matinischen Genealogie..."


    Er erinnerte sich auch plötzlich an den unverschämten Praefectus Castrorum. Den sprach er besser nicht an...

    "Nun, die muss noch ein paar Servi Publici zusammenbetteln. Ich brauche die eigenen Sklaven leider auf meinem Landgut.
    Aber ich denke, es wird schon klappen.
    Und was den Markt betrifft: Anfangs schienen sie ausprobieren zu wollen, ob ich Verstöße durchgehen lasse. Aber inzwischen hat es sich auf ein normales Niveau eingependelt.
    Womit hat der Imperator Dich denn beauftragt?"

    Durus las den Vertrag. Die Formulierung "Scriba, Manius Tiberius Durus" gefiel ihm zwar nicht vollständig, aber es wurde klar, was gemeint war, weswegen er etwas Wachs erhitzte und sein Zeichen setzte.


    ARBEITSVERTRAG


    zwischen dem Arbeitgeber
    Manius Tiberius Durus


    und dem Arbeitnehmer
    Caius Iulius Palladius


    ~~~


    Hiermit wird verkündet,


    das Caius Iulius Palladius ab nun seine Deinste als Scriba, Manius Tiberius Durus zu Verfügung stellt.


    ~

    Der von Manius Tiberius Durus an Caius Iulius Palladius zu zahlenden Lohn beträgt wöchentlich 30 Sesterzen.


    ~

    Dieses Verhältnis kann von beiden Seiten heraus, ohne Begründung, bis zum Ende der laufenden Woche gelöst werden.


    ~~~


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    Unterschrift des Arbeitnehmers


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    Unterschrift des Arbeitgebers


    "Gut, dann leg es im Logeum der Villa ab. Sonst wäre das alles für heute. Komm morgen in die Basilica Iulia, dort habe ich noch ein paar Aufgaben."


    Das kleine Officium hat weiße Wände, eine Wand ist von einem Regal bedeckt, in dem nicht nur Codices, sondern auch leere Papyrus- und Pergamentbögen lagern, verdeckt.
    In der Mitte des Raumes steht ein Schreibtisch, auf dem Schreibutensilien in säuberlicher Ordnung aufgereiht sind. Hinter dem Schreibtisch findet sich ein Stuhl für den Schreiber. Für Besucher steht ein kleiner Hocker vor dem Tisch.