Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Stesichoros
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    Ein letztes Mal öffnete der Ianitor und schniefte vorher den Rotz in der Nase hoch, sodass er zwar krank, jedoch sauber wirkte.


    "Salve, Dein Herr möge mir folgen!"


    Auch den zweiten Flavier führte er dann zum Triclinium, wo die anderen bereits warteten.

    Durus lächelte. Jetzt ging es fast wieder um die Politik, das Lieblingsthema aller Politiker.


    "Nein, der Grund unserer Zusammenkunft ist der Rückblick auf Vergangenes und der Ausblick auf die Zukunft - eingerahmt durch ein leichtes Essen natürlich."


    Noch einmal schweifte sein Blick. Wo steckte Furianus?


    "Flavius, kannst Du mir sagen, ob Furianus auch noch kommt?"


    fragte er deshalb kurz dazwischen.

    Durus prostete zurück und trank erneut. So schlimm war es tatsächlich nicht, sogar dem Kaiser hatte es schließlich gefallen! Also beschloss er, nichts mehr dazu zu sagen und sah den Sklaven in der Arena zu, die die letzten Kampfspuren beseitigten, während die Ränge bereits nahezu leer waren.

    Durus hörte zu. Tylus...nur entfernt hatte der Tiberier von dem kleinen Staat im Osten gehört. War es nicht reich?


    "Tylus...hat dieser Staat nicht eine winzige Armee? Warum wird es denn nicht annektiert, so wie die anderen Königreiche im Osten? Ich denke, das könnte den Staatshaushalt ohne großen Aufwand gut sanieren..."


    Hier unter Römern konnte man so etwas sagen, ohne schief angesehen zu werden - hoffte Durus!

    Durus sah sie an und überlegte. Wer beim Herkules wurde da nur dargestellt? Der Zinken und die vortretende Stirn sprachen für einen entfernten Tiberier-Zweig. Oder Moment...das konnte vielleicht Spurius Ahala sein...jetzt wusste Durus auch wieder, warum ihm die Statue nicht gefiel! Onkel Spurius hatte er auf einer Familienfeier kennen gelernt. Und der Onkel hatte den jungen Tiberier ausgelacht, weil er beim Fangenspielen über seine Toga gefallen war und irgendetwas gesagt...was war das noch gleich gewesen?


    "Spurius Tiberius Ahala. Ein entfernter Verwandter."


    antwortete er dem Tribun. Was konnte der nur schön finden an dieser Person? Er war geradezu hässlich, nach alter republikanischer Kunst gehaun! Jede Falte und sogar das Muttermal neben dem Ohr war 1 zu 1 in Marmor übertragen worden! Naja, suum cuique!


    "Ich würde sie Dir schenken, aber die Ahnen würden es mit übel nehmen. Dann möchte ich Dich auch nicht länger aufhalten und danke Dir für deine Hilfe! Wenn ich kann, werde ich sie Dir vergelten - komm einfach auf mich zu!"


    Damit erhob er sich und verabschiedete sich.


    "Vale bene, Iulius!"


    Grüße an Prudentius Balbus gab er nicht mit, der war so unkooperativ ;)

    Als die anderen gegangen waren - nicht ohne leicht beleidigt klingendes Murmeln, wandte sich der Aedil an seinen Sklaven.


    "Jakobus, ich möchte, dass du für mich die Betriebe kontrollierst. Nimm Titus mit - er kennt sich mit Lupanaren aus, sagt man. Ihr sollt euch dort umsehen, die Lizenzen überprüfen - einfach sehen, dass alles legal abläuft. Wenn die Besitzer sich beschweren..."


    Er gab dem Sklaven ein Schriftstück.


    LICENTIA AEDILIS CVRVLIS
    PRIDIE KAL DEC DCCCLVI A.U.C.
    (30.11.2006/103 n.Chr.)


    Hiermit statte ich meinen Sklaven Jakobus mit der Vollmacht aus, im Namen des Imperium Romanum Betriebe zu kontrollieren, Bücher einzusehen und im Zweifelsfall zu beschlagnahmen. Seinen Anordnungen ist wie denen des Aedilis Curulis Folge zu leisten.


    gez.
    Manius Tiberius Durus


    [Blockierte Grafik: http://img154.imageshack.us/img154/6366/siegelmtdaedilip0.gif]


    "...zeigst du das hier vor. Wenn das nicht genügt, sag' Bescheid, dann kümmere ich oder die Urbaner sich darum.
    Nimm dir ruhig ein bis zwei Scribae mit, damit du alles ordentlich kontrollierst - und erstatte mir Bericht!"


    Daraufhin lehnte er sich zurück. Jakobus konnte sich zurückziehen.

    Durus erreichte ebenfalls erneut den Tempel und lauschte den Worten des Flaviers. Er war wirklich der geborene Priester - mit vollem Einsatz dabei, stets korrekt, seine Opfer gingen nie schief.
    Als die Böcke zusammenbrachen, lief Blut in Strömen und der Tiberier fragte sich, was für einen Togaverbrauch ein römischer Priester wohl hatte - dann kehrten die Gedanken zurück zu Saturnus, der hoffentlich nicht nur den Staatsschatz, sondern auch den Hausschatz in der Villa Tiberia bewachte.
    Als endlich zu Tisch gebeten wurde, sah sich Durus um, ob er irgendein bekanntes Gesicht sah. Den Quaestor erspähte er, sonst viel Pöbel - auffällig viele in Mänteln! Es war zwar inzwischen ein wenig kühler, doch so kalt?

    Durus bemerkte, dass die Männer durstig waren. Irgendwer hatte vergessen, einen Sklaven mit Wein bereit zu stellen! So sah er zu einem der Jünglinge an der Tür und bedeutete ihnen, Wein zu holen, woraufhin dieser verschwand.


    "Was wird denn im Senat besprochen, wenn ich so indiskret fragen darf?"


    klinkte er sich in die Unterhaltung ein, als bereits drei Sklaven mit Tabletts erschienen. Auf ihnen standen kostbare Pokale, gefüllt mit dem hispanischen Wein von Durus' Vetter Quintus. Wo war Quintus eigentlich?


    Sim-Off:

    edit: WiSim - greift zu! War bisher zu faul :D

    Wieder dieses Militär-Gerede...


    "Deswegen bin ich kein Legatus Legionis, sondern Politiker geworden."


    Dass er keine Zeit hatte, stundenlang Gladiatoren zu studieren, erwähnte er nicht...
    Als er bemerkte, dass Acumas Becher leer war, winkte er erneut einen Sklaven herbei, der nachschenkte - auch dem Tiberier, der erneut einen tiefen Schluck nahm.

    Der Sklave blickte den Ianitor kurz und streng an, dann nickte er. Sofort drehte er sich um und zwei Sklaven zogen den Vorhang der Sänfte zur Seite, sodass Tiberius Durus, der Aedilis Curulis aussteigen konnte. Er trug eine Toga Praetexta - schließlich handelte es sich um einen offiziellen Anlass. Ein Sklave richtete das Kleidungsstück rasch noch einmal, dann stolzierte der Tiberier auf die Porta zu und wartete.

    Eine Sänfte, die von ägyptischen Sklaven begleitet wurde, hielt vor der Casa Vinicia. In ihren Lendenschurzen konnte man bei genauem Hinsehen bereits eine leichte Gänsehaut an den Beinen erkennen, jedoch verriet ihr finsteres Gesicht keine Emotionen oder Unwohlsein. Einer von ihnen trat zur Porta und klopfte.


    *KLOPF KLOPF*

    Durus Gesicht verzog sich zu einem Lächeln, als der Tribun mit der Information herausrückte. Zum Glück drehte er sich gleich weg, ehe er antwortete. Trotzdem seltsam - was wollte er da hinten? Sein Blick fiel ebenfalls auf die Statue. So besonders hübsch war sie nicht. Eigentlich fand er sie sogar ausgesprochen hässlich und nahm sich vor, sie bei Gelegenheit zu entfernen.


    "Ist etwas?"


    fragte er schließlich.

    Durus sang das Carmen in der Melodie, die er bereits mehrmals gehört hatte an den Festen, an denen die Arvalbrüder feierten und den Tanz aufführten.


    "Enos Lases iuvate
    enos Lases iuvate
    enos Lases iuvate


    neve lue rue Marmar sins incurrere in pleoris
    neve lue rue Marmar sins incurrere in pleoris
    neve lue rue Marmar sins incurrere in pleoris..."