Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Durus nickte, als Acuma sich erklärte. Offensichtlich musste er sein Bild auf fremde Völker ein wenig revidieren.
    Dann sah der Prinz auf das Geschehen in der Arena und sein Blick verklärte sich seltsam. Kurz betrachtete er die Miene und fragte sich, ob der Fremde selbst bereits getötet hatte. Wahrscheinlich schon, denn Dacia war ja von den kaiserlichen Legionen befriedet worden...
    Trotzdem wandte er seinen Blick schließlich ab und verfolgte ebenfalls das Schauspiel. Eine leicht hochgezogene Augenbraue verriet, dass er nicht völlig zufrieden war. Die Römer hätten ihre Mauer länger halten müssen - zumindest nach Durus' Plan. Deshalb stellte er auch erleichtert fest, dass Verstärkung aus den Häusern auftauchte - er legte schließlich auf den richtigen Verlauf der Geschichte Wert!

    Die Ludi Plebei
    7. Tag: Regatta der Karthager-Flotte


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    Wieder begrüßte Deus Petulans die Massen mit Hilfe seiner Bronze-Flüstertüte


    „Quirites et Peregrini! Ich begrüße Euch herzlich zum zweiten Tag der Ludi Plebei. Auch der heutige Tag wird Euch von unserem hochverehrten Manius Tiberius Durus präsentiert.
    Doch an diesem Tag wollen wir Euch nicht mit irgendwelchen langweiligen Hinrichtungen oder sonstigen Sperenzchen langweilen. Stattdessen möchte ich Euch hier die berüüühmte, gefürchtete unumschränkte Herrscherin des Mare Internum vor 320 Jahren präsentieren. Diieee karthagische Kriegsflotte unter Leitung des gefürchteten Generals Hannibal Gisko!“


    Am Rande des Beckens befand sich ein künstlicher Hafen, aus dem nun mehrere Galeeren ablegten. An der Spitze schwamm ein besonders prächtig verziertes Exemplar. Der ganze Schiffsbauch der Quinquereme war rot angemalt, vorn ein Auge aufgemalt. Das Segel, das zwar schlaff an der Rahe hing, zeigte einen schwarzen Elefanten, auf dem ein roter Korb für die Soldaten befestigt war. Damit war es unübersehbar, dass es sich um ein karthagisches Schiff handelte. Auf einem kleinen Türmchen am Bug des Schiffes stand ein Mann. Er trug einen goldenen Helm, eine goldene Rüstung und einen roten Mantel. Er sollte wohl Hannibal Gisko, den Karthager-General darstellen.
    Mittels der Ruder schob sich die Flotte durch das Becken und umrundete es einmal. Jeder hatte so die Gelegenheit, die Schiffe eingehend zu mustern und ihre unterschiedlich bemalten Segel zu bewundern.

    Die Ludi Plebei
    1. Tag – Der Ansturm



    Die Armee gruppierte sich rings um die Stadtmauern und der Beschuss begann. Schwarz bemalte Kürbisse wurden auf die Wände losgelassen und platzten an den Mauern. Die Römer gingen in Deckung, nur ein besonders unaufmerksamer Gladiator wurde von einem Kürbis genau am Kopf getroffen und stürzte die Brüstung hinab – und das nicht aus Theatralik, denn die Kraft, mit der die Früchte geschossen worden waren, ließen diese ziemlich hart aufschlagen. Trotzdem stand der Getroffene auf und hielt sich den Kopf. Die Musik verstummte, nur das langsame, unablässige Trommeln war zu hören.


    Doch dann schob sich der Belagerungsturm langsam an die Mauer heran. Die Römer eilten herbei und versuchten verzweifelt, das Gefährt mit Stangen fernzuhalten, doch die Nubier, die ihn schoben, hatten bedeutend mehr Kraft. Endlich erreichte er die Mauer und die Brücke, die einem Corvus ähnelte, senkte sich - sie war genau auf die Höhe der Mauer abgestimmt.
    Heraus brachen die karthagischen Gladiatoren, vorneweg ein Vorkämpfer mit einem Brustpanzer, der jedoch dermaßen dünn war, dass der Schwertstreich des Verteidigers ihn durchdrang und Klinge und Rüstung mit Blut besudelte.
    Der Schrei des Geschlagenen war wie das Startsignal für das Chaos des Kampfes. Das Trommeln schwoll an und wurde schneller und auch die Orgel setzte wieder ein.
    Leitern wurden angelegt und wieder umgestoßen. Da die Kletterer jedoch nicht tief fielen, standen sie sofort wieder auf und kletterten erneut hinauf.
    Überall wurden aber auch Männer getroffen und stürzten schreiend in den Sand, unter dem die harten Holzbohlen lagen und zusätzlich schmerzten.
    Unter dem Druck des unablässigen Angriffs und der viel zu großen Verteidigungsfläche, gelang es den Angreifern endlich, einen Brückenkopf am Brückenkopf ihres Belagerungsturms zu errichten ( ;) ).


    „Langsam aber sicher wird es eng für die Unterstützungstruppen!


    kommentierte Petulans, als ein Kriegshorn ertönte und die Römer von der Mauer scheuchte. Dort bildeten sie kleine Grüppchen zwischen den Häusern und – o Wunder – aus der Tür der Häuser stürmten weitere Römer – unauffällig, aber für den aufmerksamen Betrachter unübersehbar.

    "Ich habe nach Jakobus gerufen! Wenn du das nicht gehört hast, musst du taub sein, also lüge mich nicht an!"
    antwortete er zornig. Allerdings kam in seinem Hinterkopf der Gedanke, dass sie sein Rufen nicht richtig zugeordnet hatte. Wobei...eigentlich war das Blödsinn. Es hörte sich doch ganz anders an, wenn er auf dem Flur rief...oder nicht?
    Sein Blick ging zum Fenster, das allerdings sauber aussah - der Herr wusste ja nicht, dass heute bereits ein Sklave für dessen Sauberkeit gesorgt hatte und dies nicht Rahel war!

    "So ist es. Du hast offensichtlich eine umfassende Ausbildung erhalten!"
    antwortete Durus ehrlich verwundert. Er hatte die Daker für dumme Barbaren gehalten, die in Hosen durch die Gegend liefen. Nun erzählte er ihm von Geschichte, die ihm selbst kaum präsent war - auch wenn er sich erinnerte, etwas ähnliches gehört zu haben.

    Ja, den Artikel habe ich geschrieben ;)


    Ich meinte eher die landwirtschaftliche Lage und was der Bauer so das Jahr über zu tun hat? Also wann in Italien Erntesaison ist, wie das Bauernjahr auf einem Latifundium in Italia eben so ausgesehen hat.

    Durus lauschte den Worten und glaubte...kein Wort. Außerdem sah sie ihn so komisch an. Als müsse sie sich zurückhalten irgendwie...
    "Irgendjemand hat mir Streiche gespielt - und glaub mir, für einen Sklaven geziemt es sich nicht, Streiche zu spielen!"
    sagte er und blickte sie an, als wolle er sie nicht mit dem Dolch, sondern mit seinen Blicken durchbohren.
    "Warum bist du nicht hervorgekommen, als du mich gehört hast?"

    "Du willst mir erzählen, dass du Spinnweben entfernt hast? Ich glaube, du weißt sehr gut, was passiert ist!"
    antwortete er weiterhin scharf. Diese Sklavin! Sicher war sie es gewesen! Sonst hätte sie sich nicht versteckt. Wie konnte man nur so dumm sein? Jetzt würde sie massiven Ärger bekommen!

    Die Ludi Plebei
    7. Tag


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    An diesem Tag drängte sich ausnahmsweise nicht alles zum Flavischen Amphitheater, wie das sonst bei den Spielen üblich war. Stattdessen zog es die Massen aus Rom heraus in die Außenbezirke. Die 540 mal 350 Meter große Wasserfläche lag ruhig da. Da sie wesentlich größer als die Arena des Colosseums war, hatten auch viel mehr Männer in der ersten Reihe Platz. Aus diesem Grund hatte die Naumachia aber auch deutlich weniger Reihen und die Sicht auf das Geschehen wurde durch die große Entfernung deutlich behindert. Trotzdem war es bei diesem Bau notwendig, da die Schiffe sonst kaum manövrieren konnten.

    Einige Tage später kam der Herold noch einmal auf das Forum, um neue Spiele anzukündigen:


    Cornicen | http://www.imperiumromanum.net…ava_galerie/Cornicen1.jpg
    *TRÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖT! TRÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖT!*


    http://www.imperiumromanum.net…/ava_galerie/roemer15.jpg | Herold
    "Hört, hört! Der ehrenwerte designierte Aedilis Curulis Manius Tiberius Durus bietet Euch ein Schauspiel, wie ihr es noch nicht erlebt habt: Eine Naumachia in der Naumachia Augusti! Kommt und bestaunet den Krieg zur See!"


    Daraufhin rollte er sein Manuskript zusammen und wartete einen Augenblick


    Cornicen | http://www.imperiumromanum.net…ava_galerie/Cornicen1.jpg
    *TRÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖT! TRÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖT!*



    Nach dem Getröte stolzierte der Alte davon - die Botschaft musste noch an anderen Orten verkündet werden!

    Durus starrte Rahel tatsächlich an. Er erinnerte sich grob an sie - sie hatte ihm damals zuerst Wein ins Gesicht gekippt und dann gegrinst. Sicher hatte Quintus sie auspeitschen lassen. Andererseits...Quintus war manchmal etwas seltsam. Vielleicht hatte sie auch irgendeine Legionärsstrafe bekommen - Latrinenputzen oder ein Loch graben oder etwas ähnliches...
    "Ich hoffe, du kannst dich erklären!"
    meinte er mit scharfem Ton und ließ den Dolch sinken. Sie hatte sein ganzes Malheur miterlebt! Eine Frechheit!

    Durus sah auf und erkannte seinen Klienten. Wahrscheinlich wollte er wieder sein bestes - Geld. Eigentlich kamen Klienten immer nur wegen Geld zu ihm. Geschenke gab es gewöhnlich nur, wenn er Geburtstag oder sonst irgendetwas besonderes hatte. Oder vielleicht wegen der gewonnen Wahl? Aber nein, der Kerl sah nicht danach aus...


    "Was willst du?"

    Durus hätte beinahe vor Überraschung aufgeschrien, als der Vorhang sich plötzlich selbstständig machte. Stattdessen schaute er voller Schreck auf den schreienden und zappelnden Vorhang. Zuerst glaubte er, es sei ein Geist, dann jedoch rückte die Idee, dass es einfach ein Mensch sein konnte, der sich versteckte.
    War es am Ende ein Attentäter? Helvetius Tacitus und Artoria Medeia waren schließlich auch schon attackiert worden. Seine fettigen Unterarme ignorierend ging er zu seinem Schreibtisch und suchte einen Dolch hervor.
    "Zeig dich!"
    befahl er dann und zeigte mit der Waffe auf das Knäul, das sich da am Boden bewegte...

    Durus war ganz außer sich. Er hasste es, lächerlich auszusehen. Und das sah lächerlich aus, das sah er an Jakobus' Gesicht.
    "Schau nicht so! Hol' einen Strigilis - ich habe Fett auf den Unterarmen!"
    Er drehte seine Arme und betrachtete leicht angewidert die glänzende Schicht. Es erinnerte ihn ein wenig an das Einölen beim Baden. Aber da war es kein Tierfett!
    Dann fixierte der Tiberier wieder seinen Sklaven
    "Und hol' Wasser! Jemand hat Wein in meine Waschkanne gegossen!"
    Nun begann er, ein wenig auf und ab zu laufen, schließlich setzte er sich auf sein Bett und sprang sofort wieder auf, als hätte er sich auf einen Skorpion gesetzt. Ein dunkler Fleck war auf der Tunika und der Bettdecke - diesen starrte Durus nun an.
    "Was...beim Herkules? Kein Wort zum Personal, Jakobus!"
    Nun war er kurz vor einem Nervenzusammenbruch - zumindest fühlte er sich so. Arbeit würde heute ausfallen zugunsten Baden zur Entspannung. So viele Streiche auf einmal vertrug doch kein Mensch!
    Unschlüssig blieb er im Raum stehen...

    Durus lachte nicht. Für ihn bedeutete jede Zahl einen niedrigeren Geldspiegel in seiner Geldtruhe. So rieb er sich das Kinn und antwortete
    "600 Kämpfer nicht am ersten Tag, sondern insgesamt! Ich mag wohlhabend sein, aber der Kaiser bin ich nicht!
    Den einen oder anderen erfahrenen Kämpfer möchte ich...aber für die Karthager brauche ich nicht ganz so hochkarätige Krieger...sonst stimmt am Ende die Geschichte nicht!"

    Er schmunzelte. Er kannte das Programm, aber sein Gegenüber wohl nicht - er hatte ganz vergessen, zu erklären, was er vor hatte...

    Zitat

    Original von Prinz Acuma von Dakien
    Als das nächste Ereignis angekündigt wurde, war Acuma ganz bereit, sein Auge und sein Ohr darauf zu richten und als sich dann die Arena wandelte, so wie eine Bühne in einem Theater, da musste er schon zugeben, dass sie Römer ihr Handwerk wirklich verstanden und interessiert verfolgte er nun das, was kommen sollte.
    Dies würde also die nachgestellte Schlacht um Messina sein, von der Drusus kurz gesprochen und Acuma das Latain nicht ganz verstanden hatte.
    Es war schon faszinierend, wie sich auf einmal Gräben auftaten und sich Mauern erhoben. Wahrlich ein Meisterwerk an Achtitektur, was hier geboten wurde und so verfolgte er das weitere Spektakel
    Na, er war gespannt, doch hoffte er inständig, dass in einem weiteren Schauspiel nicht auch noch eine Schlacht gegen die Daker kommen würde ;)


    Durus beobachtete amüsiert, dass der Ausländer sich fast die Augen aus dem Kopf staunte. So etwas gab es eben nicht im fernen Dacien!


    "Hast Du noch nie Ludi gesehen?"


    fragte er nach. Der Kaiser schien inzwischen schweigend die Spiele zu verfolgen...

    Die arrogante Art des Angeklagten missfiel Durus langsam gewaltig.


    "Verzeih, das ich diese unnütze Frage gestellt habe - ich wollte deine Stimme nicht unnütz beanspruchen, sondern nur ganz sicher gehen.


    Da du das Edikt nicht siegeln konntest, während du in Ostia warst, war es demnach mindestens sieben Tage vor seiner Veröffentlichung fertig ausgearbeitet. Normalerweise liegen aber zwischen Ausarbeitung und Veröffentlichung eines Edikts maximal drei Tage, wie du uns selbst verraten hast.
    Das verwirrt mich etwas.
    Was mich noch mehr wundert, ist der Umstand, dass der Scriba, der dieses Edikt vom ANTE DIEM VI KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (27.8.2006/103 n.Chr.) aushängte, nicht verwundert war, dass dort ein seltsames Schriftstück mit deinem Siegel hängt, das doch den deinen Edikten so gänzlich unähnlich ist und dich darauf nicht informiert hat. Aber da du mir das sicher ohnehin nicht sagen können wirst, brauchst du gar nicht antworten."


    Er sah erwartungsvoll zum Beklagten, was er diesmal antworten würde. Dann sah er kurz zu Quarto


    "Damit wollte ich zeigen, dass es durchaus möglich ist, dass ein Edikt längere Zeit liegen bleibt, ohne dass es veröffentlicht wird.


    Vorerst keine weiteren Fragen."


    Der komissarische Advocatus Imperialis nahm wieder Platz.

    Überrascht betrachtete der Tiberier seine Armlehnen, die offensichtlich mit Fett bestrichen worden waren. Das brauchte er sicher Hilfe, um das Zeugs los zu werden. Aber wie kam das hier hin? Wer erlaubte sich hier so einen Streich?
    Naja egal...er ging zu seiner Waschschüssel und ließ das Wasser in die Schüssel laufen. Irgendwie war es seltsam gelblich und roch nach...nach Wein!
    Durus fluchte und hielt die Arme von sich, um die Tunika nicht zu beschmutzen. Fettflecken waren immer ganz schlecht!
    So blieb er stehen und wartete auf Jakobus...

    Durus kam gedankenverloren in sein Zimmer. Er wollte sich nur rasch eine frische Tunika anziehen und die warme Toga loswerden. Er musste noch ein wenig Arbeit im Officium verrichten, doch es war wieder einmal äußerst anstrengend gewesen. So trat er ein, warf die Toga auf das Bett - Sklaven würden sie aufräumen. Dann rief er


    "Jakobus!"


    und setzte sich auf den Stuhl. Er wusste nicht genau, wo er die Alltagstuniken hatte, aber sein mobiles Gedächtnis Jakobus würde es sicher wissen.
    Als er seine Arme ablegte, fühlte er etwas kühles, schmieriges an den Unterarmen...er hob den Arm und sah einen Fettfilm an diesen Stellen. Was bei allen Göttern...?