Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Die Antwort war wieder einmal ausweichend. Inzwischen war sich der Advocatus fast sicher, dass der ehemalige Aedil irgend etwas verbarg.
    "Also werden die Edikte nicht einmal von dir gesiegelt? Oder genauer gesagt erstellen deine Scribae ohne deine Kontrolle die Edikte?"
    Jetzt war Durus tatsächlich äußerst überrascht. Dass er das Siegel nicht bei sich trug, war eine Sache. Aber dass jeder Scriba in der Curia Iulia damit herumsiegeln konnte, war schon fast eine Verletzung der Amtspflicht!

    Durus seufzte. Warum musste dieser Helvetier stets mit Gegenfragen antworten. Man konnte fast meinen, er wich aus...


    "Also warst du die ganze Zeit in Ostia, während dein Siegel in Roma war."


    Daraufhin blickte er kurz auf seine Notizen, dann fragte er


    "Und wie genau hast du dann das Edikt ANTE DIEM VI KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (27.8.2006/103 n.Chr.) gegen Vesuvia Crispa veröffentlicht?
    Hast du das Edikt von Ostia aus verfasst?
    Beziehungsweise wer hat das Schriftstück gesiegelt, wenn du es nicht konntest?"

    Die Ludi Plebei
    1. Tag – Der Feind



    Dann erschollen tiefe Hörner und ein großes Portal wurde aufgestoßen. Vorneweg ritt ein bärtiger Mann, einen guten Kopf größer als ein normaler Römer. Er trug einen Eisenhelm auf dem Kopf und einen langen Bart – ganz anders, als es wohl der echte Hieron gehabt hatte. Es erinnerte vielleicht am ehesten an einen gallischen Häuptling. Sein Körper steckte in einem wallenden Gewand, aus dem Armschienen spitzten – dies wiederum schien eher aus einer Ostprovinz importiert.


    „Der Tyrann, grausamer als Tarquinius Superbus selbst: Hieron von Syrakus, gemeinsam mit Seinen!“


    Dem Tyrannen folgte eine Gruppe Soldaten, die verwirrt um sich blickte. Sie hatten eine eher zusammengewürfelt wirkende Ausrüstung: Einige mit Speeren und Schilden, andere mit zwei Kurzschwerter oder sogar mit Säbeln. Auch die Rüstung schwankte zwischen Kettenhemd und Lederarmschiene, Vollhelm und barhäuptig. So stellte sich wohl der einfache Mann auf der Straße die Barbaren vor!


    „Doch nicht nur sein Barbarenhaufen unterstützt ihn – auch die Karthager stehen auf seiner Seite! Moment, sagte ich das nicht bereits?


    Ein Lachen ging durch die Zuschauerränge, als Petulans wieder einen seiner berühmten Verwirrungsmomente hatte, doch dann begann das Orgelspiel und das Knirschen schlecht geölter Räder war auf den unteren Rängen zu hören.



    Das Theater verstummte, denn aus dem Dunkel der Gänge rund um die Arena schob sich ein hölzernes Gefährt. Wie ein Turm auf Rädern. Die wenigsten Stadtbürger hatten ein derartiges Gerät schon einmal gesehen, denn Belagerungstürme wurden vom Heer nur dann eingesetzt, wenn es Städte zu belagern galt und das lag in Italia wohl schon hundert Jahre zurück.


    Nun erklang zusätzlich der Klang von rhythmisch geschlagenen Trommeln und Gladiatoren mit schwarzer Hautfarbe zeigten sich. Spärlich gerüstet und bewaffnet zerrten sie Katapulte mit sich – jedoch nicht so groß wie die, die von den römischen Legionen bei Belagerungen verwendet wurden…



    Ihnen folgten Männer in der Aufmachung von Hopliten, jedoch mal mit quer gestelltem, mal mit Längsfederbusch, mal mit Brustpanzer, mal ohne – sie machten trotz der Formation, in der sie einliefen, einen weitaus chaotischeren Eindruck als die „Römer“.

    Die Ludi Plebei
    1. Tag – Schlacht um Messina



    Ruhig lag die Arena da, als erneut die Stimme aus der Flüstertüte ertönte


    [Blockierte Grafik: http://img166.imageshack.us/img166/5573/deuspetulansnk5.jpg| Deus Petulans
    „Nun gehen wir zurück in der Geschichte. Bereits bei den Ludi Romani wurde euch von der großen Schlacht von Zama berichtet, wo der glorreiche Scipio Africanus den grausamen Barbaren Hannibal schlug. Nun will Euch der Veranstalter Tiberius Durus die Vorgeschichte – unsere glorreiche Vergangenheit – zeigen, aufdass ihr Euren Kindern und Enkeln stolz davon berichten könnt.


    Ein runder Graben tat sich in der Arena auf und plötzlich erhoben sich Mauern daraus. Gleichzeitig tauchten kleine Häuschen im innern der Mauer, die vielleicht eineinhalbmal so lang wie ein Mann war, auf – jedoch in großem Abstand, sodass man die Zwischenräume von den Zuschauerrängen aus gut überblicken konnte.



    Vor 367 Jahren hielten die grausamen Karthager die Stadt Messina in drückender Knechtschaft. Unter der Bedrohung des Tyrannen Hieron hatten die Mamertiner diese Barbaren aufgenommen, doch hatte man sie schändlich verraten. Anstatt Befreiung zu erfahren, wurden sie nun ausgebeutet, sodass sie unsere Ahnen um Hilfe baten.
    Die Karthager waren dekadent und lagen in der Stadt, als könnte sie nichts gefährden – bis die römischen Truppen auf Sicilia erschienen und die Unterdrücker Hals über Kopf flohen.“


    Wieder öffnete sich auf einem zentralen Platz die Erde und spie eine 50-köpfige Truppe in Rechtecksformation aus. Die Männer trugen Rüstungen aus der Republik, allerdings mit besonders prunkvollen Federbüschen, vergoldeten Helmen, aber qualitativ minderwertigen Kettenhemden, auch der Schnitt war wohl nicht ganz die einer Rüstung, die die Soldaten des Scipio getragen hätten.



    “Aber ihre wahren Intentionen wurden offenbar: Sie verbündeten sich mit dem Tyrannen, vor dem sie Messina angeblich geschützt hatten und belagerten die Stadt.
    Natürlich war es für unsere Ahnen eine Selbstverständlichkeit, die Bedrohten zu unterstützen und sie blieben.“


    Die „Legionäre“ verteilten sich nun in der Stadt, einige bestiegen gar die Mauern, die allerdings bedenklich wackelten, als die Männer die Leitern erstiegen – offensichtlich waren es keine massiven Steinbauten, sondern verkleidete Holzkonstruktionen, ähnlich denen im Theater.

    Durus war noch ein wenig sprachlos. Die Sklavin schien es nicht besonders zu bedauern. Was fiel ihr ein? Einen Moment wollte er doch zutreten, doch Quintus' Worte hielten ihn auf.
    Vor lauter Schreck und Ärger dauerte es tatsächlich, bis er sich einigermaßen entspannte und


    "Ja."


    antwortete und daraufhin langsam wegging.

    Durus hatte gerade abgesetzt, als Rahel hereinkam, was seine Aufmerksamkeit kurz ablenkte. Sie brachte Wein und er stellte überrascht fest, dass Quintus zwei Becher erhielt. Als sie dann zu ihm kam, stolperte und ein Schwall Wein landete in seinem Gesicht und auf der Toga.
    Seine gereizte Stimmung und er sprang auf, um nach Rahel zu treten.
    Ehe er seine Tat vollführte, ballte er jedoch die Fäuste und blickte böse auf die Sklavin, ohne sie zu traktieren.
    Stattdessen kam ein
    "Was beim Pluto..."
    über seine Lippen...

    Auch Durus schüttelte den Kopf.


    "Oh, dann sei mir verziehen, dass ich als Sekretärs des römischen Volkes mit belanglosen Millionen Köpfen es wage, den hohen Herrn zu stören und dann auch noch Respekt erwarte.
    Ich habe ja glücklicherweise den ganzen Tag Zeit, kann meine Toga ruhig ruinieren und besitze auch noch die Frechheit, den Praefectus Castrorum für einige Minuten zu stören.
    Ich bin froh und dankbar, dass die Legionen mich beschützen und respektiere jeden Soldaten, aber ich erwarte, dass er diesen Respekt erwidert! Denn gäbe es keine Magistrate und Beamte, gäbe es nichts, was die Legionen verteidigen müssen."

    Durus hatte lange genug überlegt. Manus manum lavat. Und in der Familie sowieso!
    "Wenn ich eine persönliche Anmerkung anbringen dürfte. Ich denke, dass mein Verwandter Tiberius Vitamalacus dem Imperium besser dienen könnte, wenn er in den Senat aufgenommen werden würde. Möglichweise könnte er als Tribunus Laticlavius Erfahrungen sammeln und eines Tages selbst ein Legionskommando übernehmen. Er ist ein äußerst fähiger Soldat und hat bereits mehrere Cursi an der Academia Militaris absolviert.
    Dies könnte er auch ohne die 'mangelnde staatsmännische Erfahrung' vollbringen und Dir auf diese Weise besser dienen als als Angusticlavius."

    Wobei er sowieso nicht wusste, was der Quaestor meinte - die meisten Bürger hatten, bevor sie im Senat saßen, wenig politische Erfahrung - schließlich waren die meisten politischen Ämter durch Senatoren besetzt!

    Jetzt wollte Quintus ihm juristisch kommen? Das sollte er besser nicht tun - er legte ihm ja auch nicht militärische Vorgehensweisen aus!


    "Natürlich tun sie das. Aber ich glaube, man muss kein Consul sein, um etwas Respekt zurückzuerhalten. Und es wird schon einen Grund geben, warum in diesem Paragraphen Magistrate steht und nicht etwa Censoren und Consuln.
    Und vergib mir, dass es mir schwer fällt, vor jemandem Respekt zu haben, der mich nicht respektiert.
    Als Magistrat habe ich, auch wenn es das Gesetz nicht explizit vorschreibt, Respekt verdient. Ich arbeite mindestens genauso für das Imperium wie dieser Praefectus Castrorum!"


    Nun wurde Durus' Stimme scharf.

    Die Ludi Plebei
    1. Tag – Vorprogramm: Erlösung?


    Cocles verfolgte nun voller Angst jeden Schritt der Geparden, die ihn weiter umkreisten, offensichtlich noch immer nicht sicher, ob er auch ungefährlich war.


    „Die Spannung steigt – steigt er vielleicht von seinem Wagen wie der Nazarener?“


    witzelte der Kommentator den klassischen Christenwitz, doch das war offensichtlich ein Zeichen, denn plötzlich sprangen gleich zwei der Katzen auf einmal auf den Wagen und krallten sich in den Körper des Verurteilten. Dieser brüllte wie ein Tier und versuchte, seine Mörder durch heftiges Schütteln loszuwerden, doch erreichte er nur, dass diese ihre scharfen Krallen noch fester in seine Haut bohrten und damit den Schmerz erhöhten. Abrupt endete das grausame Schauspiel: Einer der Geparden versenkte seine Zähne in den Hals des Mannes, sodass aus dem Schreien ein Röcheln wurden, das verstummte, als das Maul die Luftröhre freilegte, indem es die Hälfe des Halses aus seiner Umgebung riss.
    Blut floss aus der Wunde und benetzte die Schnauze der Katze, wie auch den gesamten Körper des Verurteilten, doch genau das wollte das Volk:


    | Zuschauer
    „Habet, habet!“

    Zuschauer |
    “Zu den Toten! Pluto wird dich strafen!“


    Endlich ließen die Geparden von dem Mann abließen, dessen Gesicht nun völlig zerfetzt und blutbeschmiert war. Die gierigen Mäuler hatten außerdem große Fleischstücke aus den Armen und der Flanke gerissen – tosender Beifall brandete durch das Amphitheater.
    Endlich wurden die Geparde von ihren Tierwärtern eingefangen und der Wagen mit den traurigen Überresten des verabscheuten Massenmörders herausgefahren. Das Blut wurde mit Sand überstreut und wieder lag die Arena still da…
    Währenddessen eilte erneut ein Sklave umher:

    Staatssklave |
    “Brot! Brot zu den Spielen! Heute kostenlos!“

    Da hast du natürlich recht, dass es so sein sollte - aber so ist es leider nicht.
    Ich persönlich wäre auch für eine historisch angeglichenere Spielweise mit gesimmten Klientel, dass man sich aus den eigenen Reihen bedient.
    Das Problem ist jedoch, dass Italia die Politik, Germania das Militär und Hispania ich-weiß-nicht-was hat.


    Ich will nicht sagen, dass ich was gegen Hispania hätte (eine ID stammt sogar daher), aber ich weiß eben nicht, was das Land genau so interessant macht.
    Freilich ist es geruhsamer als Italia, aber ich glaube, es ist fast zu geruhsam.


    Und dass sich Italia in der Hand raffigieriger Latifundienbesitzer befindet, wirkt sich ehrlichgesagt kein bisschen auf die Spieler aus, da die entweder sowieso keine Bauern sind oder einen Bauernhof als "Betrieb" haben, der von Sklaven betrieben wird.
    Weiterhin kann ich mir nichts unter einem Hispanier bzw. hispanischer Kultur vorstellen, bin ihr auch noch nie begegnet.
    Daraus ergibt sich für mich die Frage, was denn nun das besondere ist. Denn den Ordo Decurionum kann ich genausogut in Italia oder Germania aussimmen (oder etwa nicht?)


    EDIT: Der Logik-Grund für eine bestehende ID ist klar, aber dann wird es wohl darauf hinauslaufen, dass die Provinz abstirbt, bis die dort lebenden Spieler keine Lust mehr haben (nehme ich an).

    Ich will gar nicht bezweifeln, dass ihr an eurer Provinz hängt, weil ihr eben dort angefangen habt.


    Ich sehe nur keinen objektiven Unterschied zur italischen Provinz. Also einem Grund, warum ich dort sein sollte. Deswegen "schreie" ich auch nach einer neuen Provinz und lebe nicht in Hispania - es bietet mir nichts!
    Wenn ich nach Italia gehe, dann lebe ich wenigstens näher am "Big Apple" und kann alles, was es in Tarraco gibt, auch haben.


    ==> Was genau macht Hispania so besonders? Warum sollte ich dorthin gehen und nicht nach Italia?

    "Nunja, ich würde das Amt des Quaestor nicht gerade mit dem eines Scriba des Imperators vergleichen. Den müsste man wohl kaum vom Volk wählen lassen. Im Codex Universalis steht bestimmt nicht umsonst, dass man ihnen Ehrerbietung entgegenbringen soll."


    Also doch nicht. Von einem Patrizier, der selbst dieses Amt bekleidet hatte, hatte Durus mehr erwartet, als von diesem Soldatentölpel...

    "Nun, nicht er direkt - eher die ganze Legion. Zuerst wurde mir zugemutet, im Regen zur Principia zu laufen, was in irgendeiner Vorschrift vorgeschrieben sei - so etwas ist doch völlig hirnrissig!
    Danach wurde ich auf die Warteliste gesetzt, obwohl ich mich brieflich angemeldet hatte. Der Legatus war nicht da, der Praefectus brauchte eine halbe Ewigkeit bis er mich empfing. Hierbei trat er ein und ignorierte mich, bis es ihm gelungen war, seine Akten zu sortieren.
    Als ich mich daraufhin beschwerte, machte er noch ein paar spöttische und respektlose Aussagen!"

    Wie ein Film zog sein Besuch bei der Legio vor seinem geistigen Auge vorbei. Es war wohl die schlimmste Reise seiner Amtszeit, wenn nicht seines Lebens gewesen.