Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Ich hab jetzt keinen direkten Beleg, aber das hier weist doch darauf hin, dass sowas prinzipiell möglich ist:


    "In their dress and appearance the patricians were scarcely distinguished from the rest of the citizens, unless they were senators, curule magistrates, or equites, in which case they wore like others the ensigns peculiar to these dignities."


    Und wenn ich bedenke, dass es ja durchaus nicht selten vorkam, dass senatorische Familien im Laufe der Kaiserzeit pleite gingen, womit sie keine Senatoren mehr sein konnten, bietet sich ja an, dass sie dann als Ritter oder niedrigeres unterwegs sind...


    Ansonsten mal sehen, ob ich diesen Alföldy kriege (wobei ich da im Moment schwarz sehe...).

    "Das wäre selbstverständlich auch eine hervorragende Möglichkeiten, Truppen unverdächtig in die Nähe Roms zu bekommen."


    meinte Durus. Zwar hatte Lucianus beteuert, dass die Prätorianer sich im Zweifelsfall gegen Salinator stellen würden, doch war der Tiberier sich keineswegs sicher.


    "So du allerdings über keine besonderen Beziehungen zum Praefectus Classis verfügst, würde Vinicius Lucianus sich um dessen Einweihung kümmern - er ist sein Patron!"


    Möglicherweise war dieser Kommunikationsweg ein wenig sicherer als der über Ursus - zumindest, wenn sie in der Beziehung zueinander standen, die Durus vermutete.

    "Ich werde mich umhören - ich bin sicher, dass der Praefectus dort Kontakte zu dem ein oder anderen Senator unterhält!"


    meinte Durus nachdenklich - leider fiel ihm augenblicklich niemand ein, der solche Kontakte pflegte...


    "Ich würde mir keine allzu großen Sorgen machen - die Aktivitäten Salinators sind nicht übermäßig ungewöhnlich. Dennoch warnen sie uns doch, nicht säumig zu sein!"


    Je länger sie warteten, desto sicherer wurde die Herrschaft des Vesculariers - und desto schwieriger ein Umsturz!

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Ganz sicher würde Decimus Livianus auf unserer Seite stehen. Aber er ist meiner Meinung nach sehr unbeherrscht und geht zu offen und zu unvorbereitet vor. Seine Vorstellung im Senat, als er Salinator offen angegriffen hat, ohne Beweise zu haben, war nichts weniger als dumm. Erstaunlich, daß man ihm dennoch ein Kommando anvertraut hat. Die anderen Kommandeure sind mir weitestgehend unbekannt. Viele von ihnen wurden erst kürzlich eingesetzt. Ich bin vorsichtig mit meinen Äußerungen, da ich als Patrizier sicherlich kein Liebling des PU bin, auch wenn ich bisher nicht das Geringste getan habe, um seinen Unmut zu wecken. - Hast Du Kontakte zur Classis?" Das wäre eine Truppe, die Rom noch näher stehen würde. Und vor allem war sie dem Kaiser nahe.


    Leider war das Angebot, das Ursus aufbieten konnte, eher mager - Livianus hatte Durus zwar ebenfalls bereits ins Auge gefasst, allerdings ging er davon aus, dass der Decimer sich ohnehin nicht gegen ein Regime stellen würde, das gegen Salinator vorging. Und abgesehen davon würde Modestus sich wohl darum kümmern.


    "Nein, leider nicht. Aber wir sind bereits auf der Suche nach Kontakten!"


    erklärte er zu jenem Gedanken, der ihm ebenfalls bereits gekommen war. Aber Decimus Magnus war zumindest Livianus' Klient, was die Chancen durchaus steigerte.

    Natürlich freute es den Tiberier immer, wenn man seine Bedeutung als Senator unterstrich und so schenkte er seinem Sohn und Albina ein Lächeln.


    "Zwar wollte ich mich heute eigentlich politischer Themen enthalten, aber ich kann wohl nicht vermeiden zu erwähnen, dass ich sehr stolz bin, dass Aulus nun endlich ein öffentliches Amt übernehmen möchte. Er hat eine sehr fundierte und gute Ausbildung erhalten und bereits Erfahrungen im Gefolge von Aurelius Corvinus sammeln können!"


    bemerkte Durus fröhlich, dass sein Sohn endlich Nägel mit Köpfen machte - er hatte sich lange genug Zeit gelassen!

    Also um auchmal meine unmaßgebliche Meinung zu all dem zum Besten zu geben:


    Ich finde diese Verbesserungsvorschläge für lateinische Übersetzungen von Fachleuten gut (auch wenn ich trotz meiner vielen Lateinjahre mit den Herleitungen wenig anfangen kann :D). Sowas wie "Eruditus" statt "Candidatus" denke ich, wäre z.B. sicherlich nicht allzu aufwändig und man würde sich sicherlich genauso dran gewöhnen wie an das bisherige Modell. Genauso könnte ich mir das bei "Cursus" vorstellen (auch wenn ich doch der Meinung bin, dass man da ein prägnantes Substantiv bräuchte, damit man es kategorisieren kann).


    Was mich allerdings noch viel mehr interessiert (als Geschichtsstudent :D): Flaccus, könntest du dir vielleicht trotzdem mal die Mühe machen, nachzuschauen, wo das herkommt (vllt. in der Literaturliste zu der Vorlesung oder so)? Ich habe nämlich immer überall gelesen, dass das Patriziat in der Kaiserzeit keine Rolle mehr gespielt hat, sondern von der Nobilitas abgelöst wurde bzw. dass Patrizier nicht zwingend Senatoren waren, sondern teilweise auch Ritter etc. waren...

    Da es keinerlei Einwände gab, betrachtete Durus den Entschluss als gefasst. In einer spontanen Eingabe beschloss er jedoch kurz anzusprechen, welche der Götter mit den drei Schafen zu bedenken waren. Einen Augenblick überlegte er, dann meinte er


    "Ich schlage vor, dass wir die drei Schafe drei Göttern darbringen: Diana, die zweifelsohne besonders erzürnt ist über den Frevel, sodann stellvertretend für den gesamten Pantheon Iuppiter Optimus Maximus als obersten Staatsgott, sowie Iuno Regina stellvertretend für alle Göttinnen.


    Alternativ wäre es indessen ebenso möglich, einer anderen Trias zu opfern: der Diana, dem Apollo als Gott der Orakel, sowie ihrer Mutter Latona."


    Wenn er recht darüber nachdachte, war Latona zwar weder eine Staatsgöttin, noch eine Göttin der Orakel, doch immerhin verband sie Apoll und Diana.

    Als der Scriba (der sich nach Meinung des Tiberiers durchaus erheben hätte können, wenn ein Senator sein bescheidenes Officium betrat) erklärte, dass Salinator ihn bereits erwartete, erhob Durus sich mit einem Ächzen. Das Angebot des stützenden Armes durch Lukios wies er ab - er wollte nicht wie ein gebrechlicher Krüppel auf den Praefectus Urbi wirken!


    So schritt er unter großer Anstrengung - die er natürlich zu verbergen versuchte - durch die Tür und fixierte den fetten Vescularier mit einem scharfen Blick.


    "Salve, Vescularius! Ich bin gekommen, da ich einige Anliegen an Dich als Stellvertreter des Kaisers habe!"


    begrüßte er ihn und nahm, ohne weiter nachzufragen, auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch Platz - zum einen, weil es seinem Bein wohltat, zum andern, weil er vor diesem kleinen Homo Novus nicht wie ein Bittsteller stehen wollte.


    "Ich habe ein Anliegen von großer Wichtigkeit: Einer meiner Klienten, Quintus Flavius Flaccus, erbittet in den Ordo Senatorius erhoben zu werden. Wie du sicher weißt, gehört er einer überaus ehrbaren Familie mit zahlreichen senatorischen Mitgliedern an. Ebenso kann er den erforderlichen Landbesitz vorweisen und hat eine Erziehung genossen, die ihn hervorragend für eine öffentliche Laufbahn qualifiziert."


    kam er direkt zur Sache, da er so kurz wie möglich in diesem Officium bleiben wollte.

    Offensichtlich war der Händler tatsächlich nur ein Zulieferer. Das Unwissenheitseingeständnis kommentierte er dennoch mit einem schlichten


    "Hm."


    Natürlich würde er nicht den Aufwand auf sich nehmen, einen Brief nach Aegyptus zu schicken, nur um das Material seiner Statue zu erfragen. Wenn er an den Preis dachte, ging er davon aus, dass es ein guter Stein war - aber dass man so etwas teures wie Marmor mit Gold verkleidete, erschien ihm doch etwas dekadent.


    "Nun, dann möchte ich dich nicht länger aufhalten! Vale!"


    Damit war die Besichtigung beendet und Durus wandte sich - ohne auf weitere Antworten zu warten - ab. Lukios würde sich darum kümmern, dass das gute Stück an seinen richtigen Platz kam.

    Natürlich erschien auch der Consular Tiberius in einer Sänfte - er hatte es auch etwas weiter. Als er jedoch in seiner blauen Synthesis das Triclinium betrat, deutete ebensowenig darauf hin wie auf die kleine Schar bewaffneter Sklaven, die seinen Heimweg abschirmen sollten. Gestützt auf seinen Stock humpelte er auf Avianus zu, der bereits auf der Kline Platz genommen hatte.


    "Salve, Aurelius! Ich bin erfreut, heute Gast in Deinem Hause sein zu dürfen."


    Nun war es ja tatsächlich Avianus' Haus - alle anderen Aurelier waren entweder verzogen oder verstorben. Lächelnd musterte er dann auch die anderen Gäste: Macer und Flavius Gracchus waren erschienen, ohne ihre Familien mitzubringen - eigentlich schade, denn der alte Tiberier hätte doch zu gern festgestellt, wie groß der kleine Gracchus inzwischen geworden war.


    "Salvete!"


    grüßte er sie und ließ sich dann an seinen Platz führen.

    Natürlich wollte Durus Lucianus nicht beleidigen, aber er hatte sich natürlich auf die Prätorianer bezogen - obwohl diese Kriterien natürlich generell galten. Aber das musste natürlich nicht bedeuten, dass es nur dumme Soldaten gab!


    "Hervorragend! Insbesondere wären Kontakte zur Classis Ravennas - und möglicherweise der in Misenum nützlich, um die Kontrolle über Italia zu gewinnen."


    Es lag auf der Hand, dass die Kontrolle über das Kernland des Imperiums nicht nur ein Vorbild für die übrigen Provinzen war - nein, es war auch die Lebensversicherung der Verschwörer, die hier lebten!

    "Hervorragend! Ich kann es nur wiederholen: Rom braucht Männer wie dich!"


    erwiderte Durus mit einem zufriedenen Lächeln. Wenn er alles zusammenrechnete, würden sie damit mindestens fünftausend Mann in Italia, sowie noch einmal dreißigtausend Mann in Germania zur Verfügung haben - dies war in jedem Fall keine schlechte Chance, die Angelegenheit friedlich zu lösen!


    "Pflegst du im übrigen Kontakte zu anderen Kommandeuren? Könntest du dir vorstellen, wer noch auf unserer Seite stände?"

    Nach einem Weg, dessen Länge Durus unterschätzt hatte (die Castra Praetoria beherbergte doch eine ganze Menge Soldaten!), erreichten sie endlich die Principia und kamen ins Vorzimmer des Präfekten. Mit einem Keuchen ließ er sich auf der Wartebank nieder, während sein Sekretär für ihn das Sprechen übernahm.


    "Der ehrenwerte Consular und Pontifex pro Magistro wünscht den Praefectus Urbi zu sprechen. Ich hatte einen Termin vereinbahrt."


    Während Lukios alles regelte, sah Durus sich missbilligend um - von hier aus regierte diese fette Qualle also das Imperium Romanum! Vielleicht gab es auch Hinweise, die für seine verschwörerischen Pläne nützlich sein konnten...

    Erfreut stellte Durus fest, dass man ihn nicht durchsuchte, sondern sich auf seine Bediensteten beschränkte. Doch bevor die Soldaten seine ganze Schar von Klienten und Sklaven angehen mussten, schränkte Lukios, der Sekretär, die Zahl der zu kontrollierenden stark ein:


    "Ich bin der einzige, der meinen Herrn begleiten muss!"


    Nach der Kontrolle humpelte Durus, der heute ganz gut auf den Beinen war, hinter den Soldaten her, flankiert von seinem Sekretär.

    Der Haruspex schien eine ganze Weile nachdenken zu müssen, ehe er sein Urteil verkündete. Unerfreulicherweise schien es nicht damit getan zu sein, hier im kleinen Kreis etwas Wahrsagerei zu betreiben, wie Durus gehofft hatte. Allerdings kannte er die kultischen Vorschriften der Haruspices auch kaum, weshalb er sich dem Urteil seines Klienten unterwarf.


    "Wenn dies der Fall ist, schlage ich den vierzehnten Tag vor den Kalenden des Februarius vor (19.1.). Oder gibt es Einwände?"


    Die genaueren Vorgaben zu dem Opfer würden wohl mit den Haruspices erörtert werden müssen.

    Vor der Porta Praetoria der Castra Praetoria erschien ein kleiner Zug von Menschen, die sich um eine geschlossene Sänfte scharten, deren dunkles Holz wertvolle Goldintarsien zeigte, die wiederum Luchse darstellten. Schließlich wurde der weinrote Vorhang beiseite geschoben und ein ältlicher, etwas gebrechlicher Senator entstieg dem Gefährt, gestützt auf seinen Sekretär.


    Während man dem Herrn die Toga richtete, eilte bereits ein äpyptisch aussehender Sklave zur Wache und kündigte ihn an.


    "Der ehrenwerte Consular und Pontifex pro Magistro Manius Tiberius Durus hat einen Termin beim Praefectus Urbi!"

    Durus kniff die Augen ein wenig zusammen, als er versuchte, die Aussage an der Statue zu überprüfen. Allerdings war dies wohl ebenso symbolisch wie die Leseversuche des Händlers, denn natürlich hatten sich im Alter auch die Augen des Tiberiers ein wenig verschlechtert.


    "Und aus welchem Stein ist sie noch einmal?"


    fragte er dann - er hatte am Stand vermutet, dass die Statue aus Holz war, doch offensichtlich wurde auch Stein vergoldet...

    "Lucianus ist sein Patron, daher hatte ich mit ihm vereinbahrt, dass er ihn anspricht. Abgesehen davon ist er ja ohnehin häufiger in ganz Italia unterwegs."


    beruhigte Durus den jungen Aurelier. Wenn aber nun auch Avianus auf ihrer Seite war, würde das sicherlich auch Ursus mehr motivieren - wobei ihm die Frage kam, ob sein Klient sich ebenfalls entschieden hatte...er konnte sich gar nicht erinnern, wann er ihn zum letzten Mal gesehen hatte!


    "Gern werde ich erscheinen!"


    antwortete er dann - vielleicht würde man Lupus ja dort sehen!