Der Einwand des Flaviers war auch für Durus belustigend, denn auch er stellte sich vor, wie er in doppelter Ausführung auf dem erhöhten Sockel saß, von dem aus die Consuln dem Senat vorsaßen. Ansonsten erschienen ihm diese Bedenken allerdings weit hergeholt, denn auch nobilitäre Kandidaten erreichten ihre Ämter nicht automatisch suo anno. Aber letztendlich war dies ohnehin keine Sache, die zu planen war und so musste er seiner Gattin beipflichten.
"Ich denke auch nicht, dass ich die Götter explizit darum bitten werde. Wenn es ihr Wille ist, werden wir aber auch sie aus der Hand des Schicksals annehmen."
Abgesehen davon hatten sie zur Zeit ganz andere Probleme - denn seit der Hochzeitsnacht hatte Durus es vermieden, einen neuen Versuch zu wagen. Genaugenommen hatte er überhaupt keine Lust, das Risiko einer weiteren Demütigung einzugehen. Außerdem hatte er ja bereits einen Erben, der nun sogar endlich den Cursus Honorum beschritt, sodass es doch unwahrscheinlicher wurde, dass er an plötzlichem Kindstod starb.
"Plant ihr übrigens noch weitere Kinder?"
fragte er dann unbestimmt an Antonias und Gracchus' Adresse. Ihr Ältester schien ja ebenfalls schon gut herangewachsen und mit jedem Monat sank das Risiko, dass die Götter ihn doch noch zu sich holten. Dass es jetzt sogar einen Ausweich-Erben gab, ließ die Gefahr, ohne einen Nachfolger zu sterben, noch geringer werden. In Gracchus' Situation hätte Durus dementsprechend seinen Trieben anderweitig Abhilfe geschaffen, als durch die Zeugung weiterer Kinder, die letztendlich nur eine Teilung des Erbes erzeugen würden.