Beiträge von Manius Tiberius Durus

    "Oh, daran habe ich nicht gezweifelt. Es geht eigentlich eher generell um Neuigkeiten aus dem Osten, keine Sorge!"


    erwiderte Durus rasch, nachdem Saras dies offensichtlich als Probe seiner Loyalität auffasste - was es natürlich in gewisser Weise schon gewesen war. Zumindest wusste der alte Tiberier jetzt aber etwas besser, wie er seinen neuen Besitz einschätzen sollte.


    "Du wirst im Übrigen in Zukunft bei unseren Treffen anwesend sein, sodass ich dich als Boten verwenden kann."

    Die Nachricht war gut und schlecht zugleich - Gracchus hatte sich noch nicht öffentlich gemeldet (hätte er sein Vorhaben offensiv vorangetrieben, hätten Durus' Klienten sicherlich davon zu berichten gewusst), allerdings schien er dennoch den festen Vorsatz gefasst zu haben. Nun galt es, behutsam vorzugehen...


    "Ah, ich verstehe... nun, ich wollte mir dir über deine Kandidatur reden, da ich von einer weiteren erfahren habe..."


    begann er vorsichtig.


    "Vinicius Lucianus und Matinius Agrippa wollen beide zu einem zweiten Consulat antreten. Höchst erstaunlich, findest du nicht?"


    Nunja, so vorsichtig ging er die Sache auch wieder nicht an - dennoch wollte er zuerst hören, was Gracchus von der Sache hielt. Durus selbst rechnete dem Gespann wenige Chancen aus, wie er schon Lucianus selbst gemahnt hatte. Aber er wusste auch, dass er sie mit allen Mitteln unterstützen musste, wollte er das Consulat für einen der Verschwörer gewinnen und Lucianus nicht verprellen.

    Durus war kein Freund der Umrechnung von Summen in die größtmögliche Münze - einen Aureus bekam man ohnehin selten zu sehen und Kaufleute pflegten sich stets des Sesterz als Rechenwert zu bedienen. Da es aber nichts zu rechnen gab - schließlich war die Bemerkung der Iunierin nur eine Bestätigung - nickte er nur.


    "In Ordnung. Wenn du erlaubst, werde ich die Pontifices konsultieren, ob wir dir möglicherweise einen Bonus auszahlen wegen der Schnelligkeit und Ordentlichkeit der Arbeit deines Architekten."


    Er sah hinüber zu Kephalos, dann forschend zu Gracchus - auch mit ihm hatte er noch nicht über den Gedanken gesprochen.

    "Gracchus, ich hoffe, du hast einen Augenblick Zeit..."


    begann Durus das Gespräch ohne längeres Vorgeplänkel - er hatte ja nicht allzu viel Zeit. Deshalb überlegte er auch nur kurz - das meiste hatte er sich ohnehin während der Diskussion über unbedeutende Baumaßnahmen in einer der Randregionen Roms erdacht - ehe er mit leicht gesenkter Stimme ins Thema einstieg, den Weg dabei von der Menge der Senatoren wegführend.


    "Es geht um deine Kandidatur für das nächste Jahr. Hast du bereits weiter darüber nachgedacht?"


    fragte er, Bezug nehmend auf ihr Gespräch anlässlich der Cena im Hause Flavia. Wenn Gracchus seine Pläne nicht weiter verfolgt hatte, würde es auf jeden Fall wesentlich einfacher werden - oder das Gespräch erübrigte sich sogar komplett.

    Nach dem Ende der Senatssitzung ergoss sich eine Grex Togata aus den bronzenen Türflügeln der Curia Iulia hinaus auf das kühle Forum Romanum. An der Seite der Rostra blieb Durus, den das Gehen bei winterlichem Wetter besonders Mühe bereitete, etwas erschöpft stehen. Lukios hatte wie immer auf ihn gewartet und warf nun kurz einen prüfenden Blick auf die weiße Toga des Consulars, während dessen Blick über die Senatoren schweifte, in der Hoffnung, Flavius Gracchus auszumachen.


    Schließlich entdeckte er den letzten verbliebenen flavischen Senator in Rom an der Seite von Cornelius, der augenscheinlich ebenfalls ein enger Freund Gracchus' war. Ob man ihn in die Verschwörung einbeziehen sollte? Dazu war im Augenblick aber keine Zeit. Deshalb humpelte der alte Tiberier nun zielstrebig auf die beiden zu und meinte mit einem Lächeln


    "Cornelius, könnte ich mir Flavius Gracchus für einen Augenblick borgen? Ich muss ihm etwas wichtiges mitteilen!"


    Zwar war dies nicht übermäßig charmant, aber Durus hatte heute noch eine Verabredung im Bade, zu der er ungern zu spät kommen wollte.

    Sim-Off:

    Reserviert :P

    Scheinbar war Gracchus gerade in Gedanken versunken - die Nachfrage hatte aber ohnehin nur darauf abgezielt, den Flavier etwas stärker einzubinden. Da dieser dazu aber nicht geneigt schien, wandte Durus sich nach kurzem Zögern doch wieder verbal an die beiden.


    "Als Gesamtpreis hatten wir MMCCC Sesterzen vereinbart, richtig? Gibt es irgendwelche Änderungen der Auslagen, die den Preis ändern würden?"

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Als nach dem ausführlichen und kaum überraschend auch gelungenen Hochzeitsritual zum Essen geladen wurde, landete Macer auf den besseren Plätzen, aber nicht im Mittelpunkt. Auch das war letztlich kaum überraschend, war er doch Senator und Patron des Bräutigams, aber kein amtierender Magistrat oder Praefect. Auch Albina konnte in Macers Nähe platznehmen, was er durchaus als angenehm empfand. Da traf es sich dann ungemein gut, dass er auch Tiberius Durus in Gesprächsreichweite erblickte. "Salve, Tiberius Durus", grüßte er ihn. "Ein Patrizier auf einer plebeischen Hochzeit, was ist denn da passiert?", scherzte er, denn tatsächlich hatte er den Pontifex weitaus häufiger auf Hochzeiten seines Standes getroffen als auf plebeischen.


    Auch Durus schenkte dem Opfer kaum Aufmerksamkeit - es war eine Routine, die er unzählige Male gesehen hatte und die ein schlichtes Ritual war - obwohl er überrascht war, dass ausgerechnet sein Klient Lupus als Haruspex fungierte. Dann schließlich kam das Hochzeitsmahl an die Reihe, wo die Gastgeber es gefügt hatten, dass er gemeinsam mit seiner Gattin in der Nähe von Macer und Albina lag.


    "Tja, scheinbar fürchtet die Plebs mich zu sehr, als dass sie mich auf ihre Hochzeiten lässt!"


    erwiderte er mit einem breiten Lächeln - es lag nun wirklich nicht daran, dass er Plebejer verachtete, solange sie die ehrwürdigen Traditionen ebenso verfochten wie er. Allerdings hatte er nicht wirklich den Eindruck, dass er bewusst nicht eingeladen wurde, sondern vielmehr, dass seine familiären Verbindungen hauptsächlich zu Patriziern bestanden oder diese in letzter Zeit zumindest häufiger Ehen schlossen.

    Zuerst schien Flora aufgrund seiner Abwehrhaltung beleidigt zu sein und fast hoffte Durus, dass sie einfach wieder abzog - er konnte es sich leisten, seine Gattin zu verärgern. Doch es kam gänzlich anders - plötzlich stand sie splitternackt vor ihm! Schweißperlen traten auf die Stirn des alte Tiberiers, während sein Blick suchend durch den Raum ging. War der Vorhang zum Atrium geschlossen? Würde man sie nicht eventuell hören? Er war zwar der Hausherr und konnte sich immer und überall alles nehmen, was er wollte - doch würde es nicht etwas seltsam wirken, wenn plötzlich Arvinia oder Ahala im Atrium auftauchten? Er genoss doch nicht gerade den Ruf eines Mannes, der sich nicht im Griff hatte!


    Sichtlich nervös räusperte er sich schließlich mehrmals und presste dann etwas eingeschüchtert hervor


    "Hältst du das hier für den richtigen Ort?"


    Einerseits fürchtete er eine Entdeckung, mehr noch die Gefahr eines neuerlichen Fiaskos, das seine Gattin am Ende so frustrieren mochte, dass sie Gerüchte über seine Impotenz verbreitete. Andererseits jedoch waren die Götter mit der jungen Aurelia - und die Biologie sowieso - denn ihr makellos in Szene gesetzter, jugendlich frischer Körper entfachte selbst den trägen, alten Körper eines starrsinnigen Consulars (wenn diesen seine Mannhaftigkeit nicht gerade im Stich ließ). So verharrte er starr in seinem Korbsessel - hin- und hergerissen zwischen der Option, aufzuspringen und seine Frau wegen dieses unkontrollierten Verhaltens zu tadeln oder doch zumindest an einen ungestörteren Ort zu verweisen, und der Begierde, sich jetzt und hier zu nehmen, was ihm von Rechts wegen zustand...

    Zwei Legionen sicher, eine wohl gegen sich - wenn sie sich nicht dem Druck der anderen beugte - zwei noch nicht bekannt. Die Bilanz war zwar nicht schlecht, aber nicht ganz so gut, wie Durus es von einem so langjährigen Statthalter wie Cicurinus erwartet hatte. Nachdenklich rieb er sich das Kinn und legte den Kopf schließlich auf seiner aufgestellten Faust ab.


    "Verstehe... gibt es sonst noch etwas, was du mir über Cicurinus berichten kannst?"


    Die Frage war bewusst offen formuliert - er hatte nicht wirklich vor, den Statthalter durch seinen geschenkten Sklaven auszuspionieren, aber vielleicht ließ sich durch diese Frage feststellen, wie treu ergeben Saras seinem alten Herrn noch war - oder aber zumindest, ob es noch weitere Entwicklungen im Osten gab.

    "Nun, Saras, dann berichte mir bitte etwas genauer, wie es mit Cicurinus und seiner Beteiligung an der Verschwörung steht. Wenn ich es recht verstehe, hat er zwei Legionen auf seiner Seite, eine gegen sich und die übrigen Einheiten sind als unzuverlässig einzuschätzen?"


    Nicht gerade die Bilanz, die Durus sich erhofft hatte. Dennoch waren zwei treue Legionen ein gewaltiges Faustpfand, das etwas wert war.

    "Dann wäre wohl alles geklärt, nicht wahr? So du - was wir alle hoffen - Erfolg hast, werden wir die Durchführung unseres Plans vielleicht auf das nächste Jahr verlegen, sodass deine Amtsgewalt uns nützlich ist."


    bemerkte Durus nach einer kurzen Pause, denn es hatte sich natürlich wieder neuer Diskussionsstoff ergeben, den er mit Palma - und nun auch mit Gracchus - zu bereden hatte. Außerdem hatte er das Gefühl, dass heute ohnehin nicht sehr produktiv mit dem Vinicier zu sprechen war.

    Natürlich bemerkte Lukios die Blicke seiner Herrin, doch da er in erster Linie seinem Dominus diente, wagte er es auch nicht, sich ohne dessen Erlaubnis zu entfernen. Wenn sein Herr keine Lust hatte, mit seiner Frau zu reden, würde diese Sache - über die man sich dank der Musikerinnen der Hochzeitsnacht in der Sklavenschaft natürlich bereits Geschichten erzählte - sicherlich rasch vorüber sein und er wurde wieder gebraucht. Dennoch sah er flehend zu Durus, da es ihm überaus unangenehm war, ein solches Gespräch zu belauschen.


    Der alte Tiberier hingegen schien einen Moment nachzudenken, wen von beiden er zu Gehen bitten sollte. Dann endlich wandte er sich an Lukios und sagte


    "Lass uns einen Moment allein - und ungestört."


    Nachdem der Sekretär gegangen war, sah er wieder Flora an. Er wusste nicht, was sich seine Gattin davon erwartete, über das Malheur der Hochzeitsnacht zu sprechen - es war wohl kaum möglich, den Makel des Alters durch Reden auszubügeln, selbst wenn Frauen zu glauben schienen, alles durch Reden glätten zu können.


    Also lehnte er sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und sah seine Frau halb forschend, halb ablehnend an.


    "Nun, inwiefern?"

    Die Lebensgeschichte des jungen Mannes klang wirklich interessant - er beherrschte einige Sprachen, hatte offensichtlich eine fundierte Ausbildung genossen und schien nicht auf den Kopf gefallen zu sein. Ein solches Geschenk konnte man in diesen Tagen wirklich brauchen. Dass er während des Feldzuges offensichtlich nicht geflohen war, war ebenfalls zumindest ein Hinweis auf seine Loyalität. Der wichtigste war allerdings, dass Cicurinus ihn offensichtlich eingeweiht hatte - damit konnte man ihm wohl alles anvertrauen, denn wenn er wusste, was er wusste, hatte er ohnehin jederzeit die Möglichkeit, seinen Herrn ans Messer zu liefern.


    "Das ist ja wunderbar. Dann heiße ich dich herzlich in deinem neuen Heim willkommen. Lukios wird dir später deine Unterkunft zeigen. Vorher möchte ich aber noch gern im Tablinium ein paar Worte mit dir wechseln."


    Der etwas kleinere Raum am Ende des Atrium war etwas überschaubarer, sodass Durus sich dort sicherer fühlte, um tiefer in die Verschwörungs-Thematik einzusteigen. Deshalb wandte er sich direkt um, um auf den geöffneten, lediglich durch einen - im Moment aufgezogenen - Vorhang abgetrennten Raum zu gehen, wo er sich auf einer Kline niederließ. Zwar stand auch ein Korbsessel bereit, doch war es dem alten Tiberier heute angenehmer zu liegen. Lukios postierte sich wieder an seiner Seite und für Saras blieb nur ein Stehplatz direkt von dem Möbelstück.

    Noch einmal unterdrückte Durus ein Seufzen. Was Lucianus hier behauptete, ließ bei dem alten Tiberier die Gewissheit wachsen, dass die Wahl des neuen Kaisers gar nicht so schlecht gewesen war. Lucianus verglich Äpfel mit Birnen - die Wahl eines Consuls war nicht zu vergleichen mit den Plänen, die sie nach ihrer Verschwörung hatten: Hier ein lange vorbereiteter Wahlkampf und mehrere, möglicherweise attraktive Kandidaten, dort das Überraschungsmoment, das letztendlich die Wahl bot zwischen einem angesehen Consular und einem verhassten Präfekten. Andererseits schien der Vinicier heute nicht für vernünftige Gespräche offen zu sein - die Kränkung durch die Abstimmung saß offensichtlich noch zu tief.


    "Dann werde ich mich bemühen, Gracchus seine Kandidatur auszureden."


    Zwar hielt Durus auch dieses Verhalten für überaus kindisch (und wenn Lucianus so etwas öfter tat, so verringerten sich seine Chancen auf ein Wiederbekleiden des höchsten Amtes wohl noch mehr), doch würde sich anders wohl kein Konsens unter den Verschwörern finden lassen.


    "Und auf die übrigen Verschwörer einwirken, dass sie dich im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen."

    Der nichtsahnende Durus saß im Triclinium über einem Brief an seinen Vilicus in der Nähe von Caesarea Maritima. Dazu saß er auf seinem Lehnstuhl, während Lukios ihm die immer neuen Versionen vorlas, die der alte Tiberier schließlich abnicken konnte. Als es klopfte und darauf Flora in den Raum trat, stutzte er ein wenig. Im Gegensatz zu ihm, der eine weite, langärmlige Tunica für den Hausgebrauch trug, hatte Flora sich offensichtlich ein wenig herausgeputzt - und das nicht unaufreizend! Die Sache machte ihn misstrauisch, vor allem, nachdem sie offensichtlich auch ihren gesamten Charme in die Bitte legte.


    "Natürlich, wie kann ich dir helfen?"


    fragte er dennoch eher geschäftsmäßig - zum einen hatte er zu tun, zum anderen hoffte er, dass die Zeit, die sie von ihm erbat, nicht in eine Richtung ging, die er ahnte...und fürchtete!

    "Ich hatte geplant, dass wir uns mit Gewalt Zugang zu Salinator verschaffen. Perfekt wäre es, wenn die Nachricht nachts eintrifft und wir bereits vorbereitet sind. Wir könnten uns etwa mit Gewalt Zugang zu seinem Haus verschaffen. Aber selbst bei Tag hätten wir die Überraschung auf unserer Seite. Wenn wir uns gut vorbereiten und ausreichend Bewaffnete nach Rom geschafft haben, werden wir die Leibgarde des Präfekten auch ausschalten können."


    erklärte Durus seinen Plan. Ganz genau hatte er die Dinge selbstverständlich noch nicht durchgeplant, doch gab es Männer mit weitaus größerer militärischer Erfahrung unter den Verschwörern, die Derartiges vollbringen konnten.


    "Problematischer erscheint mir der Zugang zu Valerianus. Wir müssen noch Zugang zu einem der Ärzte oder der Küchenhilfen im Palast zu Misenum gewinnen..."

    Offensichtlich war diese Frage dem Sklaven etwas unangenehm - allerdings dachte Durus in diesem Moment gar nicht daran, dass er sich wegen Lukios Sorgen machte. Hätte er keine Offenheit gewollt, hätte Durus ja auch nicht gefragt. Die Antwort war dann allerdings doch recht vielsagend, denn natürlich verstand Durus die Andeutungen - augenscheinlich hatte Cicurinus seinen Sklaven in die komplette Verschwörung eingeweiht.


    "Du weißt also Bescheid."


    Einen Moment überlegte der alte Tiberier - ein so detailliertes Wissen hatte er allerdings nicht erwartet. Zugegebenermaßen wusste Lukios ähnlich viel - oder eher mehr - über die Verschwörung, doch hier kannte Durus den Vertrauensträger. Bei dem Fremden hingegen musste er schlicht auf die Wahl des Veturiers vertrauen...


    "Nun, dann berichte mir ein wenig über dich! Wie heißt du? Womit kannst du mir zu Diensten sein?"

    "Salve, ich danke dir für deine Einladung."


    grüßte Durus den "Gastgeber", der sich allerdings etwas spät zu Wort gemeldet hatte und im Gespräch der großen Männer beinahe unterging. Vermutlich versuchte er, Kontakte für eine spätere politische Karriere zu knüpfen - ob das allerdings bei einer so großen Konzentration wichtiger Leute gelang, die sich darüber hinaus überhaupt nicht über Politik unterhielten, war dies fraglich.


    Da eine bessere Integration des Furiers allerdings wohl Aufgabe von Agrippa oder Hungaricus war, wandte sich der alte Tiberier wieder dem Gespräch über Landwirtschaft zu - von der Pfirsich-Zucht wusste er allerdings herzlich wenig.

    Damit hatte Durus nicht gerechnet - er hatte erwartet, dass er um den Wechsel seines Herren wusste, aber dass ihm sogar die Verschwörung bekannt war? Oder war dies vielleicht eine Falle? Hatte man den Sklaven geschickt, um ein Geständnis zu bekommen?


    Er machte einen Schritt auf Saras zu, sah ihn scharf an und raunte


    "Und was genau weißt du darüber?"


    Wenn er Details wusste, war dies wohl ein sicheres Zeichen, dass er wirklich von Cicurinus stammte - oder aber, dass dieser oder ein anderer Verschwörer geplaudert hatte...

    Der Einwand des Flaviers war auch für Durus belustigend, denn auch er stellte sich vor, wie er in doppelter Ausführung auf dem erhöhten Sockel saß, von dem aus die Consuln dem Senat vorsaßen. Ansonsten erschienen ihm diese Bedenken allerdings weit hergeholt, denn auch nobilitäre Kandidaten erreichten ihre Ämter nicht automatisch suo anno. Aber letztendlich war dies ohnehin keine Sache, die zu planen war und so musste er seiner Gattin beipflichten.


    "Ich denke auch nicht, dass ich die Götter explizit darum bitten werde. Wenn es ihr Wille ist, werden wir aber auch sie aus der Hand des Schicksals annehmen."


    Abgesehen davon hatten sie zur Zeit ganz andere Probleme - denn seit der Hochzeitsnacht hatte Durus es vermieden, einen neuen Versuch zu wagen. Genaugenommen hatte er überhaupt keine Lust, das Risiko einer weiteren Demütigung einzugehen. Außerdem hatte er ja bereits einen Erben, der nun sogar endlich den Cursus Honorum beschritt, sodass es doch unwahrscheinlicher wurde, dass er an plötzlichem Kindstod starb.


    "Plant ihr übrigens noch weitere Kinder?"


    fragte er dann unbestimmt an Antonias und Gracchus' Adresse. Ihr Ältester schien ja ebenfalls schon gut herangewachsen und mit jedem Monat sank das Risiko, dass die Götter ihn doch noch zu sich holten. Dass es jetzt sogar einen Ausweich-Erben gab, ließ die Gefahr, ohne einen Nachfolger zu sterben, noch geringer werden. In Gracchus' Situation hätte Durus dementsprechend seinen Trieben anderweitig Abhilfe geschaffen, als durch die Zeugung weiterer Kinder, die letztendlich nur eine Teilung des Erbes erzeugen würden.