Beiträge von Manius Tiberius Durus

    Zwar hatte Durus nicht behauptet, dass er allein stünde, doch der Flavier erriet es offenbar auch so. Natürlich hätte er nun lügen können, doch was nutzte es? Die Einwände seines Freundes klangen jedoch so, als würde er ihm grundsätzlich schon zustimmen - vielleicht war er tatsächlich dazu zu bewegen? Denn Gewalt war natürlich auch nicht Durus' favorisierter Weg!


    "Furianus, du weißt wie ich, dass die meisten Senatoren Fähnchen im Wind sind. Wir müssen einige wichtige Männer auf unsere Seite bringen, dann werden die anderen schon folgen."


    Einen Moment zögerte er, dann beschloss er, mit allen Mitteln zu versuchen, den Flavier auf seine Seite zu ziehen.


    "Ich habe bereits mit Flavius Gracchus und Aurelius Corvinus gesprochen - auch sie halten den Kaiser für unfähig. Sicherlich wären sie auch zu bewegen. Mein Patron ist auch ein vernünftiger Mann, auch er könnte zu bewegen sein."


    Schließlich kam er zurück zu der ersten Frage, die Furianus gestellt hatte. Eigentlich hatte er noch nicht näher darüber nachgedacht, doch nun erschien ihm nur eine Lösung plausibel:


    "Wenn wir Rückhalt haben, der stark genug ist, denke ich, dass es das einfachste wäre, Valerianus zu töten. Vorzugsweise heimlich, sodass es keinen Aufruhr beim Volk gibt. Es könnte völlig glatt gehen, denn wenn wir im Senat einen neuen Kaiser präsentieren und dieser genügend Unterstützer hat, würde wohl alles recht glatt gehen. Ohne Aufstand oder gewalttätige Umbrüche!"

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    Original von Manius Tiberius Durus
    Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass ich letzte Woche auf Con war. Muss mich jetzt erst einlesen, bin aber ab Mittwoch Nachmittag wieder weg.


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    Original von Manius Flavius Gracchus
    Dem schließe ich mich an.


    Dem schließe ich mich an.

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    Original von Aulus Tiberius Ahala Tiberianus
    Und ob Ahala Priscas Blick mitbekam! Durus besaß zwar gerade sein Ohr, doch seine Augen ließ er doch deutlich lieber auf der jungen Aurelia als auf dem alten Tiberius ruhen. Na endlich, fast war er schon so weit gewesen, sich Sorgen zu machen.
    Ahala erwiderte Priscas Lächeln so galant es nur eben ging und schickte seinerseits ein Kopfnicken hinterher.


    "Petronilla? Nö, das sagt mir nichts." erklärte er wahrheitsgemäß, ohne länger nachdenken zu müssen. "Ich kann mich auch nicht erinnern, überhaupt schon eine Vinicia kennengelernt zu haben. Ich hätte eine Furia, eine Sergia und eine Germanica im Angebot, die hab ich auf der Verlobungsfeier von Iulius Centho kennengelernt. Da waren auch noch ein paar andere Frauen, aber deren Namen habe ich mir nicht gemerkt." Sein bislang einscheidendstes Erlebnis hatte Ahala bislang mit der guten Parysatis gehabt, allerdings fiel diese wohl kaum unter die Kategorie "Dame" , die seinem Vater vorschwebte.


    Durus war ziemlich erstaunt, als er diese Neuigkeit hörte: Sein Sohn war bei den Iuliern eingeladen gewesen? Darüber vergaß er ganz zu fragen, welche anderen jungen Frauen er kennengelernt hatte und wem er da so freundlich zulächelte!


    "Woher kennst du Iulius Centho? Und warum warst du eingeladen?"


    fragte er daher rasch und forschend.

    | Cursor


    Ein Bote der Gens Tiberia kam zum Atrium Vestae, um ein Testament abzugeben. Brav wartete er, bis ihm geöffnet wurde, dann überreichte er das Schriftstück mit den besten Grüßen des Pontifex pro Magistro.


    Sim-Off:

    PN





    CURSOR – GENS TIBERIA

    Der alte Tiberier hörte erfreut, wenn auch mit halbem Ohr zu - für ihn war ohnehin klar, dass er Lepidus wählen würde. Anschließend gab er zustimmende Kommentare zu seinen Nachbarn, um diesen unmissverständlich klar zu machen, dass er auf der Seite des Claudiers stand.


    Als Piso seine ersten Fragen stellte, war er gespannt, was sein Klient antworten würde.

    "Vescularius?"


    Durus war sehr nicht sehr erstaunt, dass Quarto den Stadtpräfekten nicht mochte und erkrankt war - obwohl ihm jetzt, da diese beiden Informationen so dicht beisammen standen, ein furchtbarer Schluss kam!


    Ebenso erstaunt war er, dass Iulius Centho ihn nach seiner Meinung fragte - war es nicht allgemein bekannt, was der Tiberier von Homines Novi hielt?


    "Er ist der Stellvertreter des Kaisers hier in Rom. Was ihn allerdings dafür qualifiziert, ist für mich äußerst fragwürdig: Er war Statthalter - zugegebenermaßen in Illyricum - doch sonst kann er keine großen Verdienste aufweisen. Außer vielleicht, dass er während Valerianus' Aufenthalt in der Provinz zu einem Freund von diesem geworden ist. Ansonsten hat er, soweit ich das sehe, keine besonders guten Kontakte in Rom."


    Diese Einschätzung drückte wohl ausreichend sein Misstrauen gegenüber Salinator aus, ohne dabei zu polemisch zu werden.

    Im Grunde war es wahr, dass Livianus durch diese Aussage etwas beleidigt worden war - doch Durus war kein besonders großer Freund von Livianus, sodass er auch keine Lust hatte, für ihn einen Finger zu krümmen.


    Da diese Angelegenheit nun aber im Raum stand, beschloss der Consular, die Angelegenheit einfach auszulagern:


    "Decimus, wenn du dich beleidigt fühlst, dann empfehle ich dir, die Acta Diurna zu verklagen. Dann soll das Gericht entscheiden, inwiefern deine Beschwerde gerechtfertigt ist oder nicht."

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    Original von Quintus Germanicus Sedulus


    "Hättest du mir zugehört, wäre dir aufgefallen, dass ich das erwähnt habe, junger Germanicus."


    meinte Durus mit einer genervten Miene. Irgendwie war es immer Sedulus, der nicht zuhörte und dann sticheln wollte - was bei einem Jungsenator gegenüber einem Consular wohl mehr als eine Unverschämtheit war!


    Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus


    "Decimus, es steht dir doch auch frei, eine Patrizierin zu ehelichen! Und wie es aussieht, besitzt der Senat die Vernunft, keine unverschämten Forderungen an den Kaiser und die Staatskasse, die aus den Abgaben tausender hart dafür arbeitender Römer gespeist wird, zu stellen."


    Durus nervte auch diese Angelegenheit langsam. Es gab kein Argument außer den Neid des Decimers gegenüber den Patriziern - was nicht einmal die plebejischen Senatoren überzeugen konnte, wie es glücklicherweise schien.

    Eine wunderbare Frau? Vermutlich war Laevina das, auch wenn Durus diesen Umstand nicht recht zu würdigen wusste. Dann jedoch ging es weiter um Karriere - für den Tiberier ein weitaus interessanteres Feld als Frauen.


    "Natürlich."


    antwortete er auf die Bitte um die Frage - warum auch nicht?

    Interessiert lauschte Durus der Relatio seines Collega. Die Feierlichkeiten schienen ohne besondere Vorkommnisse verlaufen zu sein, obwohl die Spiele des Aurelius Corvinus sicherlich besonders augenfällig gewesen waren. Auch die starke Aktivität der Gesellschaft 'Aktive Freigelassene in Handel und Wirtschaft' war nicht sonderlich ungewöhnlich, denn mit derartigen Spenden kauften sie sich ein wenig von dem Misstrauen frei, das die römischen Bürger ihnen entgegenbrachten.


    Bei der Nennung des Voluptarianus Suavis musste allerdings auch er kurz innehalten, während der Cornelier ein wenig hustete. Noch gut erinnerte er sich an den Morgen danach, der ihm nicht nur Kopfschmerzen, sondern offensichtlich auch ein amouröses Abenteuer mit zwei unbekannten Schönheiten beschert hatte.


    "Sehr gut, sehr gut. Wie ich sehe, sind die Feiertage erfolgreich verlaufen. Ich danke euch allen für eure Hilfe dabei.


    Dann können wir zu den nächsten Feiertagen kommen: Die Lemuria stehen an. Hierfür müssen die Tempel, besonders die nicht-römischen, erinnert werden, ihre Pforten zu schließen. Wer würde dies übernehmen?"


    Zuerst entstand eine kleine Stille, dann meldete sich Decimus Duilius Verus zu Wort, während Durus darüber nachdachte, ob der Maiordomus wohl von selbst daran denken würde, die Bohnen zu beschaffen. Außerdem würde es mit dem Stock sicherlich nicht leicht sein, nachts durch die Villa zu gehen!


    "Ich werde das übernehmen."


    "Gut. Dann kommen auch schon die Festtag der Vesta, des Tiber, der Dea Dia und des Apoll, die wohl von den jeweiligen Priesterschaften organisiert werden werden. Für uns wichtig sind dann jedoch die Agonalia."


    Das war natürlich das Stichwort für Menenius Lanatus, der auch die Sitzungen in der Absenz von Durus geleitet hatte. So sprach der Rex Sacrorum mit gewohnter Knappheit:


    "Ich werde alles nötige vorbereiten. Ich benötige allerdings zwei Pontifices, die mir assistieren."


    Durus blickte in die Runde: Er selbst taugte mit seinem schlimmen Bein wohl kaum als Opferhelfer, also würde wohl ein anderer heranmüssen!

    Offenbar hatte Livianus nur darauf gewartet, dass sich ein Patrizier zu Wort meldete. Doch dies erzeugte bei ihm auch wieder ein gewisses Unverständnis: War diese Debatte angestoßen worden, um einen öffentlichen Bruch zwischen Livianus und den patrizischen Senatoren zu zelebrieren? Wollte Livianus sich etwa popularen Politikern wie Germanicus Avarus anbiedern?


    Wenn er hoffte, so doch noch das Consulat zu erringen, würde es wohl schwierig werden, denn wohl ein Drittel aller Senatoren waren Patrizier - wenn man eine so große Gruppe gegen sich aufbrachte, würde er kaum mehr eine Chance im politischen Leben haben! Oder war genau das sein Ziel? Wollte er hier mit fliegenden Fahnen untergehen?


    Auch wenn Vinicius Lucianus den Antrag unterstützte, meldete Durus sich noch einmal zu Wort:


    "Wenn es keine Rolle spielen würde, wessen Nachkomme man ist, wessen Blut in den Adern eines Mannes fließt, so bräuchten wir keine Richtlinien, die es nur Nachkommen von Senatoren gestattet, ihrerseits in den Senat zu gelangen, sondern könnten jeden beliebigen Emporkömmling, vielleicht auch einen freigelassenen Sklaven zum Consul werden lassen! Dann wäre die Thronfolgeregelung des Kaisers absurd, denn was würde ihn dann gegenüber jedem anderen jungen Mann auszeichnen, wenn nicht die Abkunft von einem Kaiser?


    Und wie kannst du es überhaupt wagen, die Taten der Ahnen, die diesen Staat errichtet haben, kleinzureden und mit den unsrigen zu vergleichen? War es nicht ein Patrizier, der die Könige vertrieb? Errichteten nicht die Patrizier die Staatsordnung, die wir bis heute haben? Und verteidigten nicht Cornelii, Aemilii, und wie sie alle heißen, unser Reich und weiteten es aus zu dieser Größe, dank der wir hier in Ruhe sitzen können? Wer von uns kann sich mit ihnen messen? Wer von uns ist je einem so gefährlichen Feind Roms gegenübergestanden wie Scipio Africanus? Wer so große Landstriche erobert wie Iulius Augustus?


    Ihre Taten strahlen auf uns ab, auf alle Diener des Staates, doch besonders auf ihre Nachkommen, die ihr Andenken pflegen und in deren Venen ihr Blut fließt. Meine Taten und die meiner Ahnen sind beileibe nicht so groß wie die jener strahlendsten Vorbilder, doch scheint der göttliche Iulianus sie offenbar so anerkannt zu haben, dass er in seiner Gnade meine Familie in den Stand der Patrizier erhob, ebenso wie er es bei vielen anderen Familien tat.


    Und so fühle auch ich mich besonders verpflichtet, dem Staat zu dienen und das Andenken meiner verblichenen Standesgenossen zu ehren, die diesen Staat gebaut haben. Deshalb wirst du kaum einen Patrizier finden, der nicht mindestens einem Priestercollegium angehört, doch viele, die sich dem Cursus Honorum widmen. Denn nicht nur der Ruhm, sondern auch die Bürde der Ahnen strahlt auf ihre Nachkommen ab.


    Ich möchte mich und meinen Stand nicht über euch stellen, denn es gibt zahlreiche ehrbare plebejische Familien, deren Ahnen sich mit den meinen messen können, doch verbitte ich mir die Unterstellung, die Patrizier würden völlig willkürlich gewisse Privilegien besitzen oder würden sich auf den Taten ihrer Ahnen ausruhen.


    Ob alle patrizischen Familien würdiger sind als alle plebejischen, kann ich nicht bemessen. Doch ich bin sicher, dass es auch unter der Gesamtzahl aller Senatoren solche gibt, die würdig wären, und solche, die unwürdig sind, denn als Abkömmling eines Senators ist es wohl kaum eine große Leistung, die Quaestur hinter sich zu bringen. Es wäre daher meines Erachtens nach nicht viel gerechter oder legitimer, allen Senatoren die Steuerbefreiung zu gewähren, als dies nur für die Patrizier zu tun.


    Letzten Endes halte ich diese Debatte jedoch ohnehin für obsolet, denn der Kaiser hat dieses Recht geschaffen und so würde ich es auch ihm überlassen, das Recht abzuschaffen oder auszuweiten. Wenn der Senat sich jedenfalls selbst pauschal eine Steuerbefreiung gibt, so wird dies kein sehr gutes Bild auf uns alle werfen.


    So würde ich alles beim alten belassen und dir raten: Wenn du mich und meine Familie als unwürdig erachtest und dich und die Deinen für würdig, so gehe zum Kaiser und fordere von ihm, meine Familie aus dem Patrizierstand auszuschließen und die deine aufzunehmen. Denn auch ich bin der Meinung, dass eine Patrizierfamilie, die sich ihrer Ahnen nicht als würdig erweist, ausgeschlossen wird und eine Familie, die eine lange und hervorragende Tradition im Staatsdienst besitzt, auch zu Patriziern gemacht wird."

    Und für Durus war es unverständlich, warum die Abordnung so auf ihre Formulierung beharrte, als würde er ein völliges Chaos in den Kommunen des Reiches fordern.


    "Ich halte diese Organisation für den größten Teil Italias, wie auch vieler anderer Städte für sehr sinnvoll und werde mich auch dafür einsetzen, dass er so in den Leges Municipales dieser Städte auftaucht. Es gibt auch andere Kontrollmöglichkeiten als die Lex Provincialis.


    Wenn ihr solche Anpassungsmöglichkeiten, wie ich sie fordere, unterstützt, dann ist eine Lex sogar absolut unpassend, wie du als Jurist sicherlich bestätigen wirst, denn eine reichsweite Lex ist für das gesamte Reich bindend! Dann wird man keinen Dictator mehr in Lanuvium haben können, die Städte Achaias werden ihre Volksversammlungen aufgeben müssen. All das würde große Unruhe erzeugen!


    Ein juristischer Kommentar zur Staatsverfassung der Municipia und Coloniae hingegen, vielleicht sogar ein Decretum, das diese Ordnung den Städte in den Provinzen empfielt, ist hingegen weitaus sinnvoller in dieser Frage.


    Wenn dies ein Scheitern eures Projektes darstellt, dann kann ich das nicht ändern. Doch ich bin nicht der Senat - vielleicht findet ihr ja eine Mehrheit, die diesen Entwurf so vollständig übernimmt. Ich werde ihm jedoch nur zustimmen, wenn meine Einwände Berücksichtigung finden."


    Damit war für Durus alles gesagt. Trotzdem hatte er irgendwie das Gefühl, dass hier alle ein wenig aneinander vorbeiredeten.

    Durus antwortete nicht sofort. Tatsächlich hatte er ja bereits Pläne - Pläne von höchster Brisanz! Doch wusste er nicht, ob der den jungen, aufstrebenden Claudier bereits jetzt einweihen wollte! Letztendlich hatte es jedoch wohl noch Zeit, sodass er meinte


    "Hm, im Augenblick kannst du mir wohl wenig helfen, außer möglicherweise deine Verwandten und Freunde dazu bringen, mich im Senat zu unterstützen."


    Ein schmales Lächeln malte sich auf seine Lippen. Diese Aufgabe war wohl nicht ganz einfach, denn viele Senatoren bildeten sich viel auf ihre unabhängige Stimme ein, während die anderen ohnehin offiziell als Klienten ihrer consularen Patrone auftraten.

    "Ja, die Ehe ist eine wundervolle Sache. Auch ich habe ja vor kurzem geheiratet."


    meinte Durus als Erwiderung. Natürlich wusste er auch von der Hochzeit des Iuliers - wenn er auch nicht eingeladen gewesen war (worauf er allerdings auch keinen Wert legte).


    "Und strebst du nun ein Tribunat an? Oder hat dir die politische Laufbahn doch nicht so zugesagt und du möchtest doch lieber in den Ritterstand eintreten?"


    fragte er dann weiter.

    "Ich weiß es nicht."


    meinte Durus knapp. Tatsächlich hatte er schon einmal ein wenig nachgedacht, doch keine konkreten Pläne.


    "Es gäbe genügend würdige Senatoren. Vinicius Hungaricus etwa - er war lange Zeit bei den Legionen und würde sicherlich ihr Vertrauen erlangen. Oder Purgitius Macer - oder irgendein anderer: Letztendlich wären sicherlich auch wir beide für diesen Rang fähiger als Valerianus, wobei wir vielleicht zu schlechte Kontakte zum Militär haben."


    Für einen potentiellen Kaiser gab es viele Vorgaben: Er musste ein erfahrener Politiker sein, zugleich schon die ein oder andere Statthalterschaft bekleidet haben, um die Legionen stärker an sich zu binden. Drittens brauchte er schließlich einige Beliebtheit bei Senat und Volk!


    Der Tiberier verlor langsam etwas von seiner Nervosität, zumal Furianus offenbar nicht mehr weiter nach Mitstreitern fragte, sondern wohl ein ehrliches Interesse hegte.

    "Ich werde mich dafür einsetzen, dass das Projekt nicht scheitert, jedoch nur ohne diese Formulierung."


    meinte Durus knapp. Er war sich sicher, dass die Reform nicht scheitern würde wegen der Streichung eines Paragraphen - wofür gab es denn Debatten im Senat? Auch seine Entwürfe waren mehrfach verändert worden, doch letztendlich waren sie im großen und ganzen erfolgreich gewesen!

    Auch Tiberius Durus saß in den Reihen des Senates, als der Decimer wieder einmal einen Antrag einbrachte, der ihm mehr als fragwürdig erschien. Noch gut konnte er sich an den letzten Vorstoß eines plebejischen Senators in diese Richtung erinnern. Und wie Durus nur allzugut wusste, war der Vorschlag damals abgelehnt worden - aus gutem Grund. Daher beschloss er, ebenfalls für den Kaiser Partei zu ergreifen - oder vielmehr für sein Privileg, das er nicht ausgeweitet sehen wollte.


    Gestützt auf seinen Stock erhob er sich und setzte an:


    "Decimus, verehrte Senatoren,


    wie Du uns soeben erklärst, möchtest du also eine so langfristige Steuereinbuße wie die Steuerbefreiung für alle Senatoren mit Hilfe der Rücklagen in der Staatskasse decken, die - wie du selbst sagst - für schlechte Zeiten dienen sollen. Dieser Vorschlag erscheint mir mehr als fragwürdig.


    Als Begründung hingegen muss man - ohne respektlos erscheinen zu wollen - einen gewissen Neid heraushören: 'Die anderen haben ihn auch, andere genießen das Privileg indirekt!' - mit einer derartigen Begründung könnten wir auch den Ritterstand von den Steuern befreien, denn auch er besetzt höchste Posten, oder die römischen Bürger!


    Der Princeps verlieh dem Patriziat diese Steuerbefreiung aus Respekt vor unseren Ahnen, die diesen Staat aufgerichtet haben, denn genau hierdurch definiert sich ja unser Stand. Selbstverständlich können auch zahlreiche plebejische Senatorenfamilien auf einen stolzen Stammbaum zurückblicken, den ich auch nicht in Abrede stellen möchte. Doch letztendlich ist es doch Aufgabe des Princeps als Censor, zu entscheiden, welche Familie würdig ist, unter die Patricii aufgenommen zu werden. Natürlich kann ich dies leicht erklären, da ich selbst zu dieser Gesellschaftsschicht gehöre - doch möchte ich erinnern, dass es weder meine, noch die Entscheidung anderer Patrizier war, dass wir keine Steuern zahlen müssen.


    Im übrigen möchte ich an einen vormaligen Versuch erinnern, diese Steuerbefreiung auszuweiten. Er wurde mit großer Mehrheit von diesem Gremium abgelehnt."