Es war endlich Zeit für den Hauptgang, nachdem Durus sich schon an den verschiedenen Speisen gütlich getan hatte. Als Prima Mensa brachten die Sklaven ein Linsengericht nach dem Kochbuch des berühmten Schlemmers Apicius. Die eher einfache Speise war mit Esskastanien aufgepeppt worden, außerdem hatte reichte man lukanische Würste dazu, sodass vor allem den Wurstfreuden ein Gaumenschmauß geboten war.
Dennoch wurde es natürlich noch raffinierter, als der zweite Hauptgang Huhn in Wein-Lauch-Soße mit Koriander, Butterreis und Erbsen aufgefahren wurde. Dazu brachte man Dinkelbrot, das zu einem Ring gebacken war - vermutlich sollte er an den Verlobungsring erinnern, der der Hochzeit vorausgegangen war.
Offenbar waren jedoch Pinien im Sonderangebot gewesen, als die Sklaven für dieses Mahl eingekauft hatten, denn als der letzte Hauptgang hereingetragen wurde, war wieder mit Pinienkernen gearbeitet worden: Es gab Lamm mit Zwiebeln, dazu Pinienkerne in Weinsoße und Dinkelbrot. Man hatte dem Lammfleisch sogar ein Fell übergelegt, das, nachdem die Platte in der Mitte des Raumes angekommen war, heruntergezogen wurde. Sklaven begannen nun, das Fleisch vor den Augen der Gäste zu zerlegen und jeweils mit den Pinienkernen und der Sauce zu garnieren. Natürlich wurde hierzu echter Wein gereicht.
Auch Durus ließ sich von allem reichen und kostete es. Es schmeckte vorzüglich, sodass er sich an seinen Tischgenossen Corvinus wandte.
"Wie viel willst du für deinen Koch? Er ist ja grandios!"
Er nahm sich noch ein Stück Lamm - Lammfleisch mochte er fast so gern wie Schwein. Dazu flogen auch gleich zwei Pinienkerne in den Rachen des Bräutigams, der kurz zu seiner Frau blickte, ob es auch ihr schmeckte (der Blick war allerdings nur flüchtig), dann jedoch Septima bemerkte. Das Mädchen lag mit den anderen Frauen am Tisch - das musste er sich merken, damit er sie später Ursus vorstellen konnte! Dieser lag offenbar bei Celsus, seinem baldigen Sohn. Die jungen Leute schienen sich gut zu verstehen!