Beiträge von Manius Tiberius Durus

    | Stesichoros


    Etwas erstaunt erfuhr der Türsteher, dass es sich um den Ädil handelte - und noch dazu, dass es offenbar um ein Geschenk ging, denn weshalb sonst schleppten Sklaven eine Statue durch Rom?


    "Er nöge eingtcheten."


    näselte er durch seine verstopfte Nase und führte den hohen Gast direkt ins Atrium, wo der Hausherr sicherlich rasch hinzukommen würde.





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Der Ianitor führte den Aedil ins Atrium, wo er ihn bat, auf der Sitzgruppe in der Ecke den Hausherrn zu erwarten. Dann verschwand er, doch kurz darauf erschien Manius Tiberius Durus, der Consul, gehüllt in eine langärmlige Tunica (es war doch etwas kalt im winterlichen Rom).


    "Salve, Annaeus! Was führt dich zu mir?"


    begrüßte er ihn knapp und nahm Platz.

    Durus machte eine wegwerfende Handbewegung.


    "Meinetwegen."


    Zwar war er nicht sehr glücklich, eine Germanica im Hause zu haben, doch immerhin war es besser als ein Germanicus - oder eine Tiberia im Hause der Germanier.


    Und schon ging es weiter zu einer Vestalin namens Claudia...Durus musste kurz nachdenken, ehe er sich erinnerte, dass es wohl eine Vestalin in Ausbildung - eine sogenannte Amata - war. Und offenbar war sie ambitioniert (wie er den Begriff der Religiosität verstand) - doch wie konnte er ihr da helfen?


    "Wenn sie ein Anliegen hat, kann sie immer gern zu mir kommen."


    erwiderte er daher knapp. Dann jedoch wandte sich das Gespräch wieder der Politik und speziell der Senatspolitik zu. Septima war überaus interessiert - wie auch Albina es gewesen war (oder hatte Arvinia immer nachgefragt - manchmal verschwammen die beiden Mädchen in seiner Erinnerung etwas). Natürlich förderte er derartiges Interesse gern:


    "Ein Thema ist die Reform der juristischen Instanzen - ich versuche soeben, unser Rechtssystem wieder etwas an die alte Zeit anzupassen. Das genau zu erklären wäre aber wohl zu kompliziert. Das andere Thema sind Kurse am Museion in Alexandria - ein gutes Beispiel für die Unkooperativität des Avarus. Er ist leider Leiter der Schola Atheniensis und wacht eifersüchtig über das Recht, Cursi Continui anzubieten."

    "In der Tat könnte ich eine Empfehlung aussprechen. Doch empfehle ich dir, besonders mit Aurelius Corvinus Kontakt aufzunehmen. Er kennt die meisten Septemviri noch persönlich. Du kannst ihn bitten, für dich zu sprechen. Im Übrigen könntest du auch Flavius Furianus bitten - er ist immerhin Magister der Arvales Fratres."


    erklärte Durus die verschiedenen Anlaufstellen. Er selbst hatte zwar noch wenig von Piso gesehen, da noch kein großes Opferfest der Arvalbrüder stattgefunden hatte (erst zu den Januarkalenden), doch wollte er sich auch hier Einfluss sichern. Plötzlich fiel ihm noch jemand ein:


    "Flavius Gracchus ist ebenfalls Pontifex. Er wäre ebenfalls ein geeigneter Empfehler, zumal er doch sicher mit dir verwandt ist!?"

    "Wenn der Praetor befangen ist, können die Prozessparteien sich ohnehin an die vorhin genannten Instanzen wenden, die dann eingreifen können-"


    setzte Durus zu einer Erwiderung an, als ihm klar wurde, dass Aelius Quarto dieses Thema offenbar ausführlicher diskutieren wollte, sodass es wohl sinnvollerweise separat zu besprechen war. Wenn man ständig das Thema erweiterte, würde es wohl noch unendlich lange dauern, ehe man zu einer Abstimmung gab.


    "Ich beantrage, die Debatte abzubrechen und in einer separaten Diskussion zu behandeln. Hier sollte es ja um den Instanzenzug gehen, nicht um den Gerichtsort oder die Gültigkeit des Codex Iuridicialis."


    Er blickte zum Fenster: Wie ihm schien, war die Zeit schon recht fortgeschritten, doch musste dies nicht unbedingt am Sinken der Sonne liegen (deren Berührung des Horizonts unweigerlich das Ende der Debatte darstellte), sondern möglicherweise auch an der allgemeinen Dunkelheit des Winters.


    Sim-Off:

    = neuer Thread - will langsam mal zu einer Umsetzung, weil ich noch andere darauf aufbauende Vorschläge habe.

    Im Notfall hätte Durus dieses Amt auch noch auf sich geladen, doch da er zur Zeit mit seinem Consulat ausreichend beschäftigt war, verzichtete er lieber darauf - in den Händen des Flaviers war es mindestens ebensogut aufgehoben wie in seinen eigenen!


    "Sehr erfreulich. Gibt es Gegenkandidaten?"


    Er blickte in die Runde, wobei er hauptsächlich die langjährigen Mitglieder mit einem Blick beachtete. Über Flavius Piso ging er rasch hinweg, da dieser ja soeben erst aufgenommen worden war. Doch sonst meldete sich niemand, weshalb er meinte


    "Dann stimmen wir pro forma ab. Wer ist für die Kur des Lucius Flavius Furianus zum Magister der Arvales Fratres?"


    Er blickte in die Runde, wo jeder nacheinander seine Sententia abgeben durfte.

    Die Magistrate schienen sich gerade noch über ihre Spiele unterhalten zu haben, was Durus daran erinnerte, dass seine Spiele schon vor ein paar Tagen zu einem Ende gekommen waren. Aber sie hatten hervorragend funktioniert - dank der Sorge von Lepidus.


    Doch er konnte daran jetzt nicht denken, denn schon begann die Zeremonie, die von einem alten Priester durchgeführt wurde. Immerhin musste er erst zu ihrem Ende aktiv werden um als Opferherr stellvertretend für den gesamten Latinerbund zu opfern - auch wenn dieser längst nicht mehr existierte (zumindest faktisch). Davor hatte er jedoch keine Angst - er hatte schon unzählige Male Opfer durchgeführt. Dementgegen war er selbst noch nie lustriert worden, sodass sich in ihm ein kleines Gefühl des Unbehagens auftauchte, als er das seltsame Gemurmel hörte, das stets von einer anderen Seite zu hören war.

    "Meinst du nicht, dass die Möglichkeit bestehen sollte, einen Landfriedensbrecher zum Tode zu verurteilen? Ich möchte den Tod ja nicht als einzig mögliche Strafe festlegen."


    gab Durus zu bedenken. Er zumindest mochte keine Krawallmacher und wenn man sie umbrachte, musste man sich zumindest keine Sorgen um sie machen.

    Durus konnte den Worten des Purgitiers nur zustimmen, doch da offenbar kein Interesse mehr an weiteren Argumenten bestand, beschloss er, die Debatte zu schließen.


    "Die Positionen sind wohl klar, daher sollten wir zur Abstimmung schreiten. Mein Antrag lautet folgendermaßen: Als Zusatz zu § 3 der Lex Scholae Atheniensis soll der folgende Absatz angefügt werden:


    '(6) Neben der Schola Atheniensis ist das Museion in Alexandria berechtigt derartige CC durchzuführen.'


    Schreiten wir zur Abstimmung."

    Durus trat einen Schritt vor und erklärte die Abstimmung kurz:


    "Es soll abgestimmt werden über den Zusatz zu Paragraph 3, Lex Scholae Atheniensis, der auf meinen Antrag hin folgendermaßen lautet:


    (6) Neben der Schola Atheniensis ist das Museion in Alexandria berechtigt derartige CC durchzuführen


    Darüber soll der Senat nun befinden:


    Seid Ihr für diesen Zusatz, so stimmt mit ja [ :dafuer:],
    seid Ihr dagegen, so stimmt mit nein [ :dagegen:]"


    Sim-Off:


    Anwesende stimmberechtigte Senatoren


    Spurius Purgitius Macer
    Medicus Germanicus Avarus
    Gaius Octavius Victor
    Marcus Octavius Maximus
    Manius Tiberius Durus
    Herius Claudius Menecrates
    Titus Helvetius Geminus
    Lucius Aelius Quarto
    Potitus Vescularius Salinator
    Marcus Aurelius Corvinus
    Quintus Germanicus Sedulus
    Kaeso Annaeus Modestus
    Marcus Decimus Livianus
    Lucius Flavius Furianus
    Marcus Vinicius Lucianus
    Lucius Annaeus Florus
    Manius Flavius Gracchus
    Titus Aurelius Ursus



    Abwesende stimmberechtigte Senatoren


    Quintus Tiberius Vitamalacus
    Publius Matinius Agrippa
    Marcus Vinicius Hungaricus



    18 von 21 Vollsenatoren sind anwesend.
    Damit ist der Senat beschlussfähig.


    Die Abstimmung endet am Sonntag, dem 13.12.,
    oder vorher, wenn alle anwesenden und stimmberechtigten Senatoren ihre Stimme abgegeben haben.

    Natürlich erhielt der zweimalige Consular Aelius das Wort, sobald er sich meldete. Was er dann jedoch verkündete, erstaunte den Tiberier ein wenig: Es waren ganz neue Punkte, die er da einbrachte - und das jetzt, zum Ende der Debatte hin! Doch sein Ansehen und seine Autorität verlangten, dass man auf sie Rücksicht nahm. Also setzte er zu einer Antwort an:


    "Ich stimme deinem Antrag zu, Aelius. Jedoch würde ich fast so weit gehen, den ersten Paragraphen gänzlich zu streichen - wozu ist er nötig? Jeder weiß, wo die Praetoren sitzen und dass die Codices natürlich für alle Menschen gilt, gegen die man ihn durchsetzen kann!"


    Dies mochte ein kleiner Schritt auf dem Weg zu einem entbürokratisierten Staatswesen sein, doch immerhin war es einer. Die übrigen Vorschläge waren wiederum Kleinigkeiten in der Formulierung, die Durus langsam ein wenig ermüdeten.


    "Auch hier möchte ich meine Formulierung verteidigen: Wie Du Dich sicher erinnerst, habe ich bereits meine Gründe für die Wortwahl bei der Einsetzung von Iudices geäußert. Zudem halte ich die Formulierung 'ist der Praetor sachlich zuständig' für ein wenig schwammig, weshalb ich auch hier meine Formulierung bevorzugen würde, da sie präzise die Aufgaben des Praetors bestimmt.


    Dennoch kann ich der Umformulierung von Absatz 4 einiges abgewinnen, weshalb ich meinen Antrag dahingehend abändern möchte, dass deine Formulierung verwendet wird."


    Zuerst hatte Durus überlegt, ob er die Einvernehmlichkeit nicht irgendwie streichen konnte, doch wurde ihm rasch klar, dass er auf die schnelle keine knappe und passende Formulierung finden würde - also Quartos Vorschlag, der eigentlich ganz gut klang.


    "Schließlich bin ich der Meinung, dass es nicht Aufgabe des Senats ist, der außerordentlichen Rechtsprechung des Kaisers einen formellen Rahmen aufzudrücken. Der göttliche Augustus betraute etwa in den einen Fällen den Praefectus Urbi allein mit den Prozessen, der göttliche Iulianus hingegen zumeist Gremien aus Senatoren und ihm selbst, teilweise auch den Praefectus Praetorio. Daher denke ich, dass man die äußere Form in diesem Falle flexibel halten sollte."


    Tatsächlich widerstrebte es dem Tiberier natürlich, dass der Kaiser in dieser Angelegenheit Narrenfreiheit erhielt. Doch andererseits fürchtete er sehr, dass der Kaiser...oder vielmehr dieser Salinator sein Gesetz kippten. Also hatte er dieses Zugeständnis eingebaut und verteidigte es nun auch.

    Auch Durus beschloss, den Kommentar des Matiniers zu übergehen, wenn dieser auch Consular sein mochte. Er war alt und hielt sich in letzter Zeit sehr aus der Politik heraus, weshalb Durus annahm, dass er keine berechnenswerte Größe mehr darstellte.


    "Sehr gut, Annaeus. Gibt es weitere Freiwillige?"


    Er sah noch einmal in die Runde. Lucianus war sicherlich ein guter Kandidat, wenn er wirklich zum Consulat kandidieren wollte - da war es geschickt, vorher von sich reden zu machen!

    Die gerechte Bestürzung seiner Nichte über das Verhalten der Germanicer beruhigte Durus wieder ein wenig. Als sie dann jedoch stockte, schwante ihm bereits furchtbares - und tatsächlich: Sie hatte sich offenbar mit dieser Calvena angefreundet! Eigentlich hatte Durus dem Besuch nur zugestimmt, weil ihm daran gelegen war, dass Septima ein wenig unter die Leute kam. Doch dass sie nun offenbar eine Freundschaft zu einer Germanicerin pflegte, überraschte ihn doch ein wenig.


    Er atmete tief ein und legte die Stirn in Falten: Wie sollte er reagieren? Wenn er ihr den Umgang nun verbat - wie würde das aussehen? Zuerst erlaubte er es, dann plötzlich nicht mehr? Und hatten Quarto und Lucianus ihm nicht vor kurzem noch eine Versöhnung mit Avarus nahegelegt? Nein, er musste einen Kompromiss anbieten!


    "Du darfst mit ihr Kontakt haben, jedoch wünsche ich nicht, dass du das Haus der Germanicer zu oft betrittst. Am besten gar nicht oder nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt."


    meinte er schließlich, ehe er sich ihrer nächsten Nachfrage zuwandte.


    "Du solltest immer aufpassen, was du sagst. Alles, was jemand aufschnappt, kann hier in Rom Stoff für Gerüchte geben. Und Gerede kann uns sehr schaden. Achte also immer darauf, nichts Verfängliches zu sagen, besonders nicht den Germanicern, denn sie werden es in jedem Falle gegen uns verwenden."

    "Mir geht es ebenfalls hervorragend, danke."


    erwiderte Durus die Floskel seines Gastes, der heute geradezu übermütig das Tablinium betrat und sofort lange zu reden begann, sodass der Tiberier keinen Bedarf hatte, nach seinem Anliegen zu fragen. Höhere Zwecke: Septemviri! Das war interessant!


    "So, so."


    bemerkte Durus, der sich erinnerte, dass Piso bei seinem letzten Besuch noch angegeben hatte, kaum kultische Erfahrung zu besitzen. Doch wenn er diese jetzt gewonnen hatte - warum nicht? Von seinen Klienten hatte er zumindest niemanden für diesen Posten vorgesehen...


    "Wenn dies dein Wunsch ist, solltest du Kontakt mit den Septemviri aufnehmen. Sie kooptieren ihre Mitglieder, wie du weißt. Wenn du Kontakte zu einem von ihnen hättest, wäre das sicherlich sinnvoll. Ebenso Empfehlungsschreiben einflussreicher Männer."

    Erst als der Vertrag ordnungsgemäß unterschrieben war, entdeckte Durus Albina in der Menge. Und glücklicherweise kam sie direkt auf das Paar zu, sodass die Dextrarum Iunctio stattfinden konnte.


    Durus stellte sich mit einem milden Lächeln auf und blickte zuerst zu Albina, dann zu seiner wunderbaren Braut. Er konnte sich nicht erinnern, sie überhaupt jemals berührt zu haben. Er fühlte ihre weiche, gepflegte und sorgsam manikürte Hand. Seine eigenen Hände, die ebenfalls nie schwere Arbeit getan hatten, sondern lediglich zum Gestikulieren bei Gericht und Senat dienten, waren wohl ebenfalls nicht allzu rauh, doch zumindest wärmer. Wahrscheinlich war Laevina ein wenig nervös!


    Zuerst musste sie das Wort ergreifen, daher wartete er auf die traditionellen Worte.

    "Nein, wohl noch schlimmer: Auf dem öffentlichsten Ort Roms, auf dem Forum Romanum. Viele hörten es, ich klagte damals sogar mit einigen anderen Patriziern gegen ihn. Doch er wurde freigesprochen - und nicht einmal der Kaiser als Censor zog die Konsequenz, Avarus im hohen Bogen aus dem Senat zu werfen."


    fuhr Durus voll Bitterkeit fort. Es war inzwischen wirklich viele Jahre her, damals war er gerade erst nach Rom gekommen. Und dennoch war er in diesem Punkt ausgesprochen nachtragend!

    Eine ganze Weile wartete der Consul, ob es noch weitere Einwände gab. Dann jedoch beschloss er, langsam zur Abstimmung zu kommen, da offenbar sowieso kaum mehr Redebedarf bestand.


    "Ehe wir abstimmen, möchte ich meinen Antrag noch einmal zusammenfassen. So dann keine Einwände mehr bestehen, werden wir darüber abstimmen:"


    Ersatz der §§ 2, 3, 4, 19


    durch
    § 2 Iudicium Privatum
    (1) Dem Iudicium Privatum sitzt ein vom zuständigen Praetor eingesetzter Iudex vor, wozu auch ein amtierender Praetor zugelassen ist.
    (2) Den Iudex bestimmt der Praetor Urbanus bei Fällen zwischen Römischen Bürgern, bei solchen mit Beteiligung von Peregrini ist der Praetor Peregrinus berechtigt, einen Iudex einzusetzen.


    § 3 Iudicium Publicum
    (1) Dem Iudicium Publicum sitzen drei vom zuständigen Praetor bestimmte Iudices vor, wozu auch die amtierenden Praetoren zugelassen sind.
    (2) Die Verhandlungen führt ein vom zuständigen Praetor bestimmter Iudex Prior, wozu auch ein amtierender Praetor zugelassen ist.
    (3) Die Iudices und den Iudex Prior bestimmt der Praetor Urbanus bei Fällen zwischen Römischen Bürgern, bei solchen mit Beteiligung von Peregrini ist der Praetor Peregrinus hierzu berechtigt.
    (4) Zur Urteilsfindung erfolgt eine Abstimmung unter den Iudices, bei der die Mehrheit gewinnt. Eine Enthaltung ist nicht möglich.


    § 4 Iudicia Extraordinaria
    (1) Die Coercitio Extraordinaria des Kaisers wird entsprechend den Bestimmungen des Kaisers durchgeführt. Iudex ist ein oder mehrere vom Imperator Caesar Augustus eingesetzte Iudices, gegebenenfalls auch der Imperator Caesar Augustus selbst.
    (2) Wird der Senat als Gericht angerufen, sitzen ihm die Consuln oder in deren Vertretung die Praetoren vor. Die Urteilsfindung erfolgt durch die Consuln, ihre Ratifizierung durch Abstimmung des Plenums.


    § 19 Sachliche Zuständigkeit
    (1) Bei Verhandlungen über Verbrechen und Schwerverbrechen ist das Iudicium Publicum sachlich zuständig.
    (2) Bei allen anderen Delikten ist das Iudicium Privatum sachlich zuständig.
    (3) Bei Delikten von besonderem öffentlichen Interesse ist der Kaiser berechtigt, die Verhandlung kraft seiner Coercitio Extraordinaria an sich zu ziehen.


    "Ich darf noch anmerken, dass wir die Frage der Richter, sowie die der Einteilungen von Straftaten separat diskutieren werden, sobald über diesen Antrag entschieden ist."

    "Natürlich möchte ich nicht gleich jeden kleinen Dieb hinrichten, doch du weißt selbst, wie unsicher unsere Straßen sind. Man muss diesem Bandenwesen ein Riegel vorschieben - und Abschreckung ist hier wohl die wirksamste Möglichkeit."


    erklärte er, obwohl er sich das Kichern des Decimers nicht recht erklären konnte, da es seiner Meinung nach ein sehr ernstes Thema war, über das man besser keine Witze machte.


    "Möglicherweise sollte man allgemein die Todesstrafe bei mehr Delikten als Höchststrafe ausdrücklich festschreiben. Ich denke dabei an gemeingefährliche Delikte, Vergewaltigung und Landfriedensbruch."


    fuhr er daher ungerührt fort.

    "Piraterie und Raub sind meiner Meinung nach ebenfalls gefährlich genug um mit dem Tode bestraft zu werden - zumal die Mordbereitschaft bei derartigen Menschen groß ist."