Man hatte die Tiere bereits an die Ringe im Boden gekettet und begann nun, ihnen die farbigen Stoffbahnen von den vergoldeten Hörnern zu entfernen. Unterdessen ergriff Durus von einem Pontifex - es war wohl Cornelius - das Culter. Eigentlich besaß er selbst ein solches Opfermesser, doch die Tradition verlangte, dass man es zu diesem Anlass von einem Pontifex erhielt. Während Vitorius nur einen einzigen Stier rituell zu entkleiden hatte, musste Durus zwei der Tiere abschreiten und die Klinge über die Wirbelsäule ziehen. Dies war jedoch kein besonders schwieriges Unterfangen, denn der fehlenden Reaktion der Tiere zufolge waren diese ordentlich betäubt, wie es dem Tiberier auffiel - hoffentlich schlief keines ein, bevor der Opferstecher seine Arbeit getan hatte!
Nun mussten beide Consuln das Opfergebet sprechen, das zugleich ein Votum für die Amtszeit sein würde. Hier genoss Durus als der ranghöhere Consul die Ehre, zuerst zu sprechen. Daher streckte er seine Handflächen gen Himmel und begann die Worte, die ihm ein Helfer vorlas, nachzusprechen
"O Iove Optime Maxime,
der Du die Res Publica schützt und bewahrst, dem Senat und dem Volk von Rom Herrschaft ohne Grenzen gewährst und den Quiriten immerwährendes Heil gewährst!
Bewahre die Stadt vor allem Unheil! Stehe mir bei bei der Lenkung des Staates, in jedweder Gefahr, Seuche, Dürre oder Schlacht schenke uns göttlichen Beistand. Nimm dieses Opfer an und siehe das Opfer des Gnaeus Afranius Dexter als gelöst.
Auch ich will Dir geloben drei makellose Stiere, dargebracht durch den Consul des nächsten Jahres, so Du mein Bitten erhörst und dem Volk der Quiriten Heil schenkst."
Als er geendet hatte, bemerkte Durus, dass sein Herz etwas schneller schlug - heute hatte er sich keinen Versprecher leisten können! Doch alles war gut gegangen - wenn Marcellus seine Aufgabe ebenso gut vollendete. Immerhin hatte der Vitorier weitaus weniger Opfer-Erfahrung als der Pontifex pro Magistro! Daher war es nicht verwunderlich, dass Durus' Herz weiterschlug, während sein Collega das selbe Gebet intonierte:
"O Iove Optime Maxime,
der Du die Res Publica schützt und bewahrst, dem Senat und dem Volk von Rom Herrschaft ohne Grenzen gewährst und den Quiriten immerwährendes Heil gewährst!
Bewahre die Stadt vor allem Unheil! Stehe mir bei bei der Lenkung des Staates, in jedweder Gefahr, Seuche, Dürre oder Schlacht schenke uns göttlichen Beistand. Nimm dieses Opfer an und siehe das Opfer des Gnaeus Afranius Dexter als gelöst.
Auch ich will Dir geloben drei makellose Stiere, dargebracht durch den Consul des nächsten Jahres, so Du mein Bitten erhörst und dem Volk der Quiriten Heil schenkst."