Beiträge von Manius Tiberius Durus

    | Stesichoros


    Glücklicherweise blieb Celsus die Konfrontation mit seinem neuen Hausherrn vorerst noch erspart, denn nicht Tiberius Durus, sondern der Ianitor öffnete dir Tür des Hauses. Natürlich erkannte er den jungen Tiberier nicht, weshalb seine Anrede entsprechend unfreundlich ausfiel:


    "Salve! Was willst du?"


    Er schniefte den Rotz hoch und wartete auf eine Antwort.





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Dieser Vertrag war natürlich nur eine Absichtserklärung. Den richtigen Ehevertrag würde Durus, der Tradition gemäß, erst am Hochzeitstag selbst unterschreiben, gemeinsam mit Laevina und ihrem Tutor.


    Dann kam Corvinus auch schon zum nächsten Punkt, der Gästeliste:


    "Natürlich meine Freunde und Verwandten, also Arvinia, Quintus - nein, der darf Rom sowieso nicht betrenten - Albina, Purgitius Macer, Vinicius Lucianus, Aelius Quarto, Annaeus Modestus, Flavius Gracchus, Claudius Menecrates und Octavius Victor. Jeweils mit Gattin. Das wären, denke ich, alle."


    resümierte er. Natürlich waren all das nicht wirkliche Freunde, doch zumindest politische Größen, die man nicht verärgern durfte. Und so lud er sie ein - bei einer Hochzeit durfte man ohnehin nicht knausrig sein!

    Durus war zufrieden. Offenbar brauchte er sich um diese Dinge vorerst keine Sorgen mehr zu machen. Also ging er zum nächsten Punkt.


    "Kommen wir zum Strafmaß. Ich würde gern untersuchen, ob die Strafen in unserem Codex Iuridicialis der Tradition entsprechen. Vieles erscheint mir zu lasch, manches als unnötig - etwa die teure Inhaftierung von Verbrechern. Soll man sie doch umbringen! Ich bräuchte Hilfe dabei, in den Archiven zu stöbern, welche Strafen für die einzelnen Delikte angemessen sind."


    Sim-Off:

    Man müsste eben bisschen im Netz herumsuchen, was man dazu findet.

    Durus musste noch einmal kurz daran denken, was er getan hatte, ehe Stesichoros hereingeplatzt war (was ihn sehr gestört hatte), dann jedoch hörte er Piso zu. Die Glückwünsche nahm er mit einem wohlwollenden Nicken auf. Dann jedoch kam er ins Grübeln: Natürlich hatte er Quintus nun schon vermehrt geschrieben, doch niemals war eine Antwort gekommen. Und Piso hatte tatsächlich schon vor einer ganzen Zeit geschrieben...was sollte er nur tun?


    Er dachte daran, dass er bald Consul sein würde und dann die Verantwortung für den Staat trug - auch für das Verhältnis der Götter zu den Menschen. Es war nicht tragbar, dass die Arvales keine Zusammenkünfte mehr hatten, dass der Magister sich nicht mehr meldete! Bei aller Loyalität zur Familie - er war geradezu dazu verpflichtet etwas zu tun, damit die Familie ihr Gesicht nicht verlor!


    "Sehr gut, sehr gut. In Kürze wird eine Contio der Arvales Fratres abgehalten und wir werden deinen Fall dort besprechen. Ich möchte, dass du dort erscheinst und dein Anliegen vorträgst. Aber da du ja mit Flavius Furianus verwandt bist und dieser und ich zur Zeit die wichtigsten Stimmen sind, bin ich zuversichtlich, dass deine Wahl gelingen wird."


    Er gab Lukios einen Wink, der daraufhin den Termin mitteilte.

    Tiberius Durus hatte zur Contio der Arvales Fratres geladen. Das war keine Neuigkeit, denn Quintus Tiberius Vitamalacus weilte schon sehr, sehr lange Zeit außerhalb Roms und Durus vertrat ihn schon länger. Diesmal wollte der Tiberier jedoch Schluss machen damit und daher war er auch ein klein wenig aufgeregt, als er an diesem Tag den Tempel der Concordia betrat. Noch immer fühlte er sich ein klein wenig schlecht, wie ein Attentäter, doch immer wieder erklärte er sich selbst, dass es wichtig war, damit die Familie das Gesicht nicht verlor.


    Als alle eingetroffen waren, blickte er in die Runde. Der Kreis war geschrumpft - bedenklich geschrumpft. Es war wirklich dringend notwendig, neue Fratres zu finden, damit die kultischen Aufgaben wieder besser versehen werden konnten.


    "Verehrte Fratres,


    ich habe mir heute die Freiheit genommen, wieder einmal ein Treffen anzuberaumen, denn viele Aufgaben stehen vor der Tür, die unsere Bruderschaft betreffen.


    Darüber hinaus möchte ich jedoch den Vorschlag einbringen, Neuwahlen für den Magister der Arvales Fratres durchzuführen. Tiberius Vitamalacus ist uns lange vorgestanden und die Mos Maiorum sieht es vor, dass jedes Jahr der Magister neu zu bestimmen ist. Leider kann er nicht hier sein, um die Wahlen selbst zu leiten. Doch wenn es Euch genehm ist, werde ich diese Aufgabe auf mich nehmen.


    Zuvor habe ich jedoch noch einen jungen Mann vorzustellen, der darum bittet, in unsere Reihen aufgenommen zu werden. Es ist Aulus Flavius Piso, den manche von euch sicherlich bereits kennen. Aber lassen wir ihn selbst sprechen."


    Er sah zu Piso, der keinen Sitzplatz bekommen hatte (immerhin war er kein Arvalbruder) und nun seine Kandidaturansprache zu halten hatte.

    | Stesichoros


    Arvalbrüder? Stesichoros konnte sich an garnichts von jenem unsäglichen Tag erinnern (allerdings konnte er sich dadurch natürlich auch nicht daran erinnern, dass er sich an nichts erinnern konnte, nicht einmal, dass das letzte Treffen auf jenen Tag gefallen war). Dennoch log er


    "Natürlich. Ich frage einmal, ob er zu sprechen ist."


    Er schlurfte zurück und ließ den Flavier eintreten und im Vestibulum warten. Als er dann zurückkehrte, wirkte er verstört - als ob er etwas sehr unerwartetes gesehen hätte! Dennoch bedeutete er Piso, ihm zu folgen...





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Gerade als Piso das Atrium halb durchquert hatte, huschte eine junge, hübsche Sklavin mit gesenktem Haupt hinter dem Vorhang des Tablinium hervor. Was sie dort gemacht haben mochte. Was auch immer sie dort gemacht haben mochte - Tiberius Durus wirkte äußerst entspannt und zufrieden (obwohl ihm einige Schweißperlen auf der Stirn standen), als der Flavier in den Raum geführt wurde. Lukios, der Sekretär, saß in einer Ecke und schien seinem Herrn verschwörerisch zuzuzwinkern, sicher hatte er jedoch ein seltsames Grinsen auf den Lippen.


    "Salve, Flavius! Wie schön, dass du noch einmal vorbeikommst!"


    begrüßte der Hausherr seinen Gast überschwänglich, griff dann jedoch nach einem Handtuch und wischte sich die Schweißperlen von der Stirn.

    Laevina schien einverstanden. Doch auch die Meinung von Corvinus musste eingeholt werden, denn immerhin war der Aurelier der Hausherr und sein Haus musste frei sein für die Hochzeit.


    Den Ehevertrag würde man erst am Tag der Hochzeit unterzeichnen, dennoch hatte Durus einen kleinen Vertrag vorbereitet, um in der Regia einen Eintrag in das Ehearchiv zu erwirken. Er selbst hatte ihn bereits unterzeichnet, nun reichte er ihn an Laevina weiter.


    Pactum


    Wir verkünden hiermit öffentlich unseren Willen eine Ehe einzugehen. Dies geschieht im Vollbesitz unserer geistigen Kräfte und aus freiem Willen.


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    Sie musste unter seinem großen Siegel unterschreiben.


    Sim-Off:

    Ich will ja nicht stressen, aber wir sollten langsam mal zum Abschluss kommen ;)

    "Nein, nein. Meine Hochzeit findet im Hause der Aurelier statt. Also genaugenommen in beiden, aber das Festmahl bei den Aureliern. Und eure Hochzeit würde ebenfalls ganz normal ablaufen - die Confarreatio zeichnet sich nur durch eine einzige spezielle Zeremonie aus, die einfach zusätzlich ist."


    erklärte Durus und blickte dann ebenfalls erwartungsvoll zu Orestes. Wie würde ihm diese Idee gefallen?

    | Stesichoros


    Diesmal dauerte es wieder eine ganze Weile, ehe der Sklave an die Tür trat. Das lag vor allem daran, dass er zur Zeit nicht nur an Schnupfen, sondern auch schrecklichem Durchfall litt und häufig zum Abort laufen musste. Als er schniefend zurückkehrte, hörte er daher nur das zweite Klopfen und öffnete.


    "Ja?"


    fragte er hinaus und wirkte dabei etwas verwirrt, was wohl jedoch auf sein stilles Leiden wegen der schrecklichen Krankheit zurückzuführen war.





    IANITOR – GENS TIBERIA

    Zuerst sprach ihn die betörende Schönheit an, die sich als Aphrodite entpuppte. Freundlich erwiderte sie seine Begrüßung, stellte jedoch auch richtig: Sachmet, die finstere Schwester der Bastet! Letztere wäre dem Tiberier lieber gewesen, wäre sie dann doch auch eine Liebesgöttin gewesen - und was konnte einem besseres passieren, als von zwei liebreizenden Liebesgöttinnen umringt zu werden?


    "Dann sollten wir sie rasch betrunken machen, damit sie zur Ruhe kommt!"


    bemerkte er dennoch mit einem süffisanten Lächeln. Natürlich kannte er noch aus Alexandreia die Geschichte der Bastet, die durch das gefärbte Bier des Re gefügig gemacht worden war und wenn er so nachdachte, konnte er sich auch gut vorstellen, dass das wilde Kätzchen nach ein paar Bechern Wein zahm war.


    Als Aphrodite dann auch noch die Seite wechselte, gefiel es dem nicht mehr ganz jungen, nicht mehr jugendlich-makellosen Senator sogar noch besser - er fühlte sich geradezu umworben, obwohl ihm wohl eigentlich klar sein musste, dass die beiden Schönheiten (die sich derer zweifelsohne bewusst waren) nur ihr Spielchen mit einem alten Mann trieben.


    "Nein, nein - das macht den Abend nur noch wunderbarer, denn wohin ich mich wende, bin ich doch überall nur von Schönheit umgeben!"


    Wie zur Bestätigung seiner Worte tauchte nun auch seine Mänade wieder auf und nahm zu seinen Füßen Platz (sodass man gut ihren beachtlichen Ausschnitt begutachten konnte, was Durus jedoch vermied, um die beiden Mädchen an seiner Seite nicht zu irritieren). Auf einem Tablett hielt sie die Speisen hin und der Flussgott ergriff zuerst eine Auster und schlürfte sie aus. Er hatte einmal irgendwo gehört, dass sie eine Art Liebeselixier waren...


    Nun war seine Aufmerksamkeit nicht nur von den politischen Fragen, sondern sogar seiner ursprünglichen Begleitung Arvinia - respektive Minerva - abgegangen. Stattdessen hatte er nur noch Augen für die zwei bis drei Damen um ihn herum!

    Ad
    M' Aurelius Orestes
    Villa Aurelia
    Roma, Italia



    M' Tiberius Durus M' Aurelio Oresti s.p.d.


    Ich möchte noch einmal auf Dein Angebot, mir als Augur bei der Einholung meiner ersten Auspicia als Consul beizustehen, eingehen. Da meine Amtseinführung an den Nonen des November (5.11.2009/106 n.Chr.) stattfinden wird, möchte ich Dich hierzu zum Auguraculum bitten.



    Vale bene


    [Blockierte Grafik: http://img157.imageshack.us/img157/6083/siegelmtdsenatorhc0.gif]CONSUL DESIGNATUS

    Nach langem Nachdenken kam Durus schließlich zu einem Entschluss. Die Sukzession musste gesichert werden! Selbst, wenn er einen Sohn bekam, war dieser auf seinem Weg zum erwachsenen Mann zahlreichen Gefahren ausgesetzt: Er konnte eine schreckliche Behinderung haben, konnte krank werden oder gar sterben! Dieser Tiberius Celsus schien im besten Alter zu sein und sein Geld reichte sowieso für beide.


    Also begann er, einen Antwortbrief zu diktieren. Als er geendet hatte, setzte er noch mit eigener Hand die Unterschrift darunter:

    Ad
    Servilia Caesonina
    Villa Tiberia
    Syracusae, Sicilia



    M' Tiberius Durus Tiberiae Casoninae s.p.d.


    Ich danke Dir für Dein Vertrauen. Ich habe Tiberius Celus in guter Erinnerung als einen Mann bester Anlagen und größten Anstrengungen zum Wohle des Volkes von Rom. Daher schulde ich es sowohl ihm, als auch der Treue zu meiner Familia, mich des jungen Tiberius Celsus anzunehmen. Ich möchte dir sogar vorschlagen ihn, um ihm beste Möglichkeiten für das Beschreiten des Cursus Honorum zu bieten, als meinen eigenen Sohn anzunehmen.


    Wie du sicher weißt, plane ich zwar in Kürze eine Heirat und erhoffe mir von den Göttern, dass sie mir auch einen leiblichen Erben schenken, doch ist das Schicksal unwägbar und es wäre mir eine Freude, den jungen Tiberius Celsus als meinen Sohn anzunehmen und ihn meiner Unterstützung teilhaftig werden lassen. Als Consul Designatus könnte ihm ihm zweifelsohne helfen, seinen Weg zu beschreiten und würde dabei jemanden gewinnen, der eines Tages, wenn mein eigener Lebensweg zu einem Ende kommt, mein Andenken fortführt und meine Ahnen ehrt.


    Ich weiß, dass es kein leichter Schritt ist, seinen Sohn aus der Hand zu geben, daher möchte ich Dir die Wahl überlassen. Denke jedoch an die Zukunft Deines Sohnes und die Möglichkeiten, die ich ihm hier in Rom bieten kann.



    Vale bene
    [Blockierte Grafik: http://img157.imageshack.us/img157/6083/siegelmtdsenatorhc0.gif]

    Der Beginn der Ludi Plebeii - das war grundsätzlich kein schlechter Termin, doch lag ein anderer Termin natürlich ebenfalls sehr nahe. Und der gab natürlich eine andere Möglichkeit:


    "Es liegt sehr nahe an meiner eigenen Hochzeit, wie ihr wisst. Wir könnten die Sponsalia und die Hochzeit zusammenlegen, doch verstehe ich es natürlich, wenn ihr eine eigene Feier bevorzugt. Aber wollen wir sie so nahe aneinander haben?"


    Im Grunde war es natürlich egal, doch konnte es die Gäste möglicherweise langweilen, wenn sie in so kurzer Zeit zweimal bei den gleichen Gastgebern eingeladen waren. Und im Grunde war es für Durus ja auch kein Aufwand - er konnte auch als amtierender Consul die Feier besuchen. Also konnte man sie durchaus auf einen späteren Zeitpunkt legen.

    "Du, Aelius, genießt mein volles Vertrauen. Nur Germanicus nicht."


    meinte Durus und fühlte sich durch die abschließenden Worte etwas ungut. Ob die beiden Consulare nun so beleidigt waren, dass sie ihm ihre Unterstützung versagten? Aber er konnte sich ja auch nicht völlig verraten, bloß wegen dieser Wahl!


    "Ich habe mich sehr über Euer Kommen gefreut und freue mich sehr über Euer Vertrauen. Es tut mir sehr leid, dass wir nicht einig werden konnten, aber ich hoffe trotzdem, dass dies unser Verhältnis nicht trübt."

    "Hervorragend."


    Inzwischen wuchteten Sklaven Klinen in das Atrium und stellten sie zusammen, sodass Durus nun direkt darauf zuhalten konnte und sich niederlegte. Er bedeutete Lepidus, den Platz an seiner Seite zu nehmen.


    Dann ließ er sich seinen Becher wieder füllen und gab den Sklaven zu verstehen, dass seine übrigen feiernden Klienten nun anderswo weiterfeiern durften, da er in einigermaßener Ruhe essen wollte.

    Lepidus hatte sich offenbar bereits um das meiste gekümmert, was Durus sehr beruhigte. Spiele zu veranstalten waren eine große Sache, doch die Zeremonien auf dem Berg waren ebenso bedeutungsvoll. Wenn dort etwas schief ging, würde es garantiert auf ihn zurückfallen. Doch offenbar war Avianus gewillt, sich darum zu kümmern.


    "Sehr gut, sehr gut. Wenn du Bedarf hast, kannst du natürlich auch Claudius nutzen, wenn er noch Kapazitäten hat. Wäre das für alle Beteiligten in Ordnung?"


    Er blickte von Avianus zu Lepidus und dann wieder zurück. Es gab ja noch andere Themen zu besprechen!



    Sim-Off:

    Ich hatte mir gedacht, dass ihr beide auch jeweils einen Duumvir der latinischen Gemeinden spielen könntet und dann eben eine Audienz bei mir hättet und am Opfertag ein kleineres Opfer durchführt. Würde das ganze während der Feiertage vllt. etwas lebendiger machen.

    "Ähm...nein, die Senatoren und Equites haben ja sowieso automatisch Ehrenplätze bei den Spielen. Allerdings sollte allgemein etwas Werbung gemacht werden. Also Aushänge und Wandschriften.


    An den Kaiser dachte Durus in diesem Moment gar nicht. Allerdings würden die wichtigen Magistrate wohl sowieso auf dem Mons Albanus weilen...