Beiträge von Jakobus

    Am frühen Nachmittag hatten sich bereits ein paar Schaulustige auf dem Forum angesammelt. Iuppiter hatte offensichtlich keine besonders gute Laune, denn der Himmel war ein wenig bewölkt für die Jahreszeit, wenn auch nicht in dem Maße, dass man davon ausgehen musste, dass es jederzeit losgehen würde.


    Es schien nicht ganz so geschäftig zu sein, wie sonst auf dem Forum, denn für heute war die Pompa Funebris der Tiberia Claudia angesagt...

    Jakobus verfolgte stumm, wie die Tiberischen Männer sich an die Bahre begaben und sie überraschend synchron aufhoben. Glücklicherweise war keine der Togen übermäßig ausladend, sodass vermutlich niemand straucheln würde.


    "Gehen wir."


    erklärte Jakobus schließlich und setzte sich selbst mit seinen Liktoren an die Spitze. Diese bahnten ihm einen Weg durch die Klientenschar nach draußen. Vor der Villa warteten bereits die anderen Teilnehmer an diesem Spektakel. Eine ganze Gruppe von schwarz gekleideten Hornisten setzte zu einer langsam getragenen Melodie an, als die Liktoren in der Porta erschienen.


    Jakobus platzierte sich neben der Porta und bedeutete den Musikanten, ein Stück vorauszugehen. Einer der beiden Liktoren setzte sich an die Spitze, dann folgten die Cornicen, dann die Klageweiber, die bereits die ganze Zeit laut das Schicksal der armen Tiberia Claudia beweinten - Jakobus hatte die besten gemietet!
    Nun traten die Schauspieler mit den Imagines und ihren Liktoren aus der Tür und schlossen sich direkt an. Die Claudia-Darstellerin führte die Schar der Ahnen an. Fünf Freigelassene schlossen sich an - Claudia hatte sie irgendwann einmal aus ihren Diensten entlassen, doch wie sie in ihren pilei dastanden, waren sie fast übersehbar.
    Erst jetzt erschienen zuerst Tiberius Vitamalacus und Tiberius Durus, dann die bleichen Füße und schließlich der übrige Körper Claudias, getragen auf dem vergoldeten feretrum. Nun folgten die übrigen Tiberier und ein paar engere Sklaven Claudias, bevor die Schar der Klienten aus der Porta strömte.
    Jakobus und sein verbliebener Liktor beeilten sich, wieder nach vorn zu gelangen, um die Pompa Funebris zum Forum zu führen.

    Auch Jakobus betrat das Atrium. Er trug eine lange, schwarze Tunika, die mit Goldstickereien verziert war und wurde von zwei schwarz gekleideten Liktoren begleitet. Fast fühlte sich Durus' Sklave wie ein Magistrat, der nun seines Amtes walten würde. Aber er war nur der Dominus Funebris und musste in dieser Funktion die Bestattung organisieren und leiten. Nachdem er eingetreten war, wurde die Tür zum Vestibulum geöffnet und die Schar der Klienten der Gens Tiberia strömte in das Atrium.


    Aus zwei Türen traten mehrere dunkelhaarige Männer. Alle trugen Togae Praetextae und wurden von Liktoren begleitet. Einer von ihnen hatte dunkles, gelocktes Haar und einen Bart. Er trug die Toga Praetexta und wurde von keinen Liktoren begleitet, aber Jakobus war besonders stolz auf diesen Mann. Er hatte ihn persönlich aufgetrieben - dieser Mann war der Totenmaske des Publius Tiberius Maximus wie aus dem Gesicht geschnitten und hatte deshalb die Ehre, diesen auf dem Leichenzug zu miemen. Auch die anderen Männer stellten Ahnen der Tiberier da - jeder mit der Zahl an Liktoren, die diesen Ahnen zu Lebzeiten in ihren curulischen Ämtern zugestanden waren. Keiner von ihnen war Consul, dafür jedoch zahlreiche Prätoren aus republikanischer Zeit. Die Männer begaben sich zu den Schreinen mit den Imagines Maiorum, die bereits seit dem Tod von Claudia geöffnet waren. Jeder entnahm die Wachsmaske seines Doubles und hielt sie vor der Brust.


    Noch eine Frau trat ein. Sie hatte blondes Haar, das halb von einem apex - der Filzkappe der Flamines - verborgen war. An ihrem Gewand mit dem breiten Purpurstreifen hing eine secespita, das rituelle Opfermesser, das Pontifices zu tragen erlaubt war. Sie würde die Verstorbene auf dem Leichenzug darstellen und diesen anführen.


    Nun war es Zeit für die männlichen Tiberier, hervorzutreten und das feretrum aufzunehmen und zum Forum zu tragen.

    Jakobus hatte sich ein paar Sklaven der Tiberier geschnappt und dann zum Tempel der Venus Libitina aufgemacht. Einerseits hatte das Totenregister aktualisiert zu werden, andererseits mussten Requisiten für ein Begräbnis zusammengekauft werden.


    So ließ er Claudias Namen in das Totenregister der Tiberier eintragen, dann trat er hinaus zu den Sklaven, die gewartet hatten.


    "Wir brauchen Klageweiber, Musiker und Stichus, du hast eine Liste mit Ölen und so weiter."


    Damit verteilten sich die Männer und Jakobus trat zu einer Frau, die an einem Schild stand:



    PRAEFICAE


    Preise nach Absprache



    Jakobus verwickelte die Dame in ein Gespräch, feilschte einige Zeit und setzte letztendlich das tiberische Familiensiegel auf einen Mietvertrag.


    Am Ende des Tages hatten die Sklaven endlich alles wichtige zusammengesammelt und verließen den Ort wieder in Richtung Villa Tiberia...

    Jakobus war mit der Organisation der Beerdigung von Tiberia Claudia betraut worden. Daher überwachte er als erste Amtshandlung die Platzierung eines Zypressenzweiges am Hauseingang, sodass jeder Besucher sofort erkennen konnte, dass die Tiberier in Trauer waren.

    Jakobus folgte sofort und fand sich rasch in dem Raum wieder, in dem er die Schriftrollen überreicht bekam. Wie schade, dass sie versiegelt waren - zu gerne hätte er sofort gelesen, worum es ging. Aber die Sache war offensichtlich von höchster Geheimhaltungsstufe.


    "Das werde ich! Vale!"


    Damit steckte er alles in seine Aktentasche und machte sich auf den Weg zurück nach Rom.

    "Mein Herr schickt mich. Hraluch hat ihn gebeten, ihn vor Gericht zu vertreten. Ich soll mich ein wenig über die Sache informieren."


    erklärte er und hoffte, dass die Sache nicht so geheim war, dass er hier etwas ausplauderte.

    Etwas verwirrt sah er in Rahels traurige Augen. Was war nur los? Er drückte ihre Hand und sah sie erwartungsvoll an.


    "Was ist denn, meine Liebste?"


    Hoffentlich war nichts passiert! Hatte sie etwa einen anderen? Nein, dann würde sie nicht so aussehen - aber was war dann?

    Jakobus war von Tiberius Durus losgeschickt worden, um mehr über den Fall des Tylusiers zu erfahren, der seinen Herrn um eine Vetretung vor Gericht gebeten hatte. Da Durus es allerdings vorzog, nicht ohne irgendeine Information den langen und beschwerlichen Weg von Rom nach Ostia anzutreten, hatte er kurzerhand seinen Leibsklaven mit einem Brief an den Händler losgeschickt.


    So stand der Judäer einsam im Vorraum des Praetoriums, in dem er noch nie gewesen war und sprach einen leicht fremdländisch wirkenden Mann an.


    "Entschuldige, ich suche Ioshua Hraluch."


    Sim-Off:

    es darf sich wer angesprochen fühlen ;)

    Jakobus hielt sich tatsächlich im Garten auf, denn es war ein schöner Tag und sein Herr benötigte zur Zeit keinen persönlichen Sekretär - schließlich hatte er kein Amt inne! So konnte sich auch Jakobus dem vita otiosa hingeben und - trotzdem sicher versteckt hinter einer niedrigen Hecke - im Gras liegen und den Himmel betrachten. Er stand gerade auf, als Rahel den Hortus betrat. Sie wirkte traurig - was war los?


    "Rahel!"


    sprach er sie freundlich an.

    Jakobus erhielt die Konzission und stellte fest, dass sie geändert werden musste.


    "Wenn du den Betrieb übernommen hast, solltest du dich an den Aedil wenden und die Konzission überschreiben lassen.


    Dann will ich Dich auch nicht länger aufhalten. Vale!"


    Jakobus verschwand wieder, wie er gekommen war.

    Jakobus überlegte gerade, ob er den riesigen Ianitor noch einmal ansprechen sollte, als dieser plötzlich wie ein Sack zu Boden fiel. Gerade noch rechtzeitig konnte der dicke Sklave ausweichen, sodass er nicht von dem riesigen Körper begraben wurde.


    Auf einmal fuhr heftige Betriebsamkeit in die Milites. Jakobus brauchte noch einen Moment, bis er das Messer erkannte und erblasste ebenfalls. Panisch blickte er sich um - der Mörder musste noch hier sein! Erst nach einigen Augenblicken hatte er sich gefasst und beschloss, zu helfen.
    Ächzend kniete er sich zu Flora und tätschelte vorsichtig ihre Wange, um sie aufzuwecken, während die Soldaten vor ihm das Lupanar abschirmten.

    Jakobus genoss den Kuss ebenso wie Rahel. Nach einer Ewigkeit, die ihm aber trotzdem viel zu kurz vorkam, endete die Berührung und Jakobus legte seine Hände auf die Hüften der Sklavin.
    Er spührte die Streicheleinheiten auf seinem Rücken - es war wunderbar. Diese schöne Atmosphäre wagte er nicht durch irgendwelche Bemerkungen zu unterbrechen. Stattdessen betrachtete er Rahel nur. Wie hübsch sie doch war!

    Zitat

    Original von Quintus Caecilius Metellus
    Die Gassen, durch die sie gingen wurden immer enger und verwinkelter. Er wußte nicht genau wo dieser Lupanar lag, aber sie begleiteten Jakobus ja bloß. :D


    Die Ankunft einer solch großen CU Truppe ging natürlich nicht unbemerkt von statten und in vielen Häusern wurden jetzt wohl eilig Sachen versteckt oder Leute durch Hintereingänge rausgeschleust.
    Minor behielt ihre Umgebung genau im Auge und warf auch den ein oder anderen Blick in Richtung der höheren Stockwerke und hielt Ausschau nach verdächtigen Aktivitäten. Es wäre zwar unklug gewesen CUler offen anzugreifen, aber ein Dachziegel der sich 'zufällig' löste, konnte auch schon genug Schaden anrichten.


    Jakobus blieb stets neben dem Princeps und betrachtete ebenfalls argwöhnisch das Umfeld. Er achtete jedoch weniger auf die Dächer, sondern auf die unmittelbarere Gefahr am Straßenrand, wo Bettler saßen, aber auch Männer, die eher wie gesuchte Massenmörder wirkten.
    Endlich kamen sie an und Jakobus baute sich vor dem Türsteher auf, nachdem er sich der Unterstützung der Milites versichert hatte.


    "Ich bin hier im Auftrag des Aedilis Curulis Manius Tiberius Durus. Ich möchte den Geschäftsführer sprechen!"

    Jakobus nickte knapp. Ein gebildeter Miles - wo hatte man so etwas schon einmal gesehen?


    "Gut, dann kommst du mit hinein und hilfst mir bei der Prüfung der Bücher."


    Er blickte zum anderen Metellus, damit dieser Befehl zum Abmarsch geben konnte. Dann platzierte er sich neben den Princeps Prior, um an seiner Seite das Lupanar zu erreichen.

    Jakobus nickte - es war nicht klar, ob es anerkennend oder hochmütig war. Ein Spross reicher Eltern offensichtlich. Rechnen konnte er also, denn die Griechen waren ja schließlich bekannt als große Rechner.


    "Und haben die Griechen dir die Buchführung beigebracht, Miles?"


    fragte er schließlich.

    Das sprichwörtliche Schlepptau war ziemlich lang, denn als Jakobus seine Tafeln beisammen hatte, waren sie ihm im Gang heruntergefallen, sodass er erst einige Minuten später erschien.
    Da wurde er auch schon befragt. Prüfend musterte er den Caecilier.


    "Hm, gut. Hat dein Vater einen Betrieb? Weißt du, wie die Bücher eines Betriebes auszusehen haben?"


    fragte er kritisch. Rechnen war das eine - aber der richtige Ort für die richtige Zahl war noch wichtiger!

    "Nun, vorerst wird es genügen, wenn ihr einfach dabei seid. Ich werde den Besitzer ansprechen, die Lizenz und die Bücher kontrollieren. Hast du Männer, die mir bei so etwas helfen könnten? Dann ginge es nämlich schneller."


    erklärte er, während er sich eine Tasche holte, die Tabula hineinlegte und dann vor dem Unteroffizier stand, um diesem den Vortritt zu lassen.


    "Ich bräuchte gute Kopfrechner."

    Jakobus sah überrascht auf. Das waren ja die Herren von den Cohortes! Das war also seine Aufgabe! Er erhob sich und legte sein Brot auf den Klappstuhl, den er gerade noch besetzt gehalten hatte.


    "Oh, das ist wohl meine Sache. Ich bin Jakobus, der Bevollmächtigte des Aedilis. Wir müssten ein paar Lupanare besuchen - besonders in der Subura, da ist es mir allein zu heiß."


    Er machte ein paar Schritte auf den Schreibtisch und damit auch auf Metellus zu und hob seine Tabula auf, um nachzusehen, was am dringlichsten anstand.