Auch Jakobus betrat das Atrium. Er trug eine lange, schwarze Tunika, die mit Goldstickereien verziert war und wurde von zwei schwarz gekleideten Liktoren begleitet. Fast fühlte sich Durus' Sklave wie ein Magistrat, der nun seines Amtes walten würde. Aber er war nur der Dominus Funebris und musste in dieser Funktion die Bestattung organisieren und leiten. Nachdem er eingetreten war, wurde die Tür zum Vestibulum geöffnet und die Schar der Klienten der Gens Tiberia strömte in das Atrium.
Aus zwei Türen traten mehrere dunkelhaarige Männer. Alle trugen Togae Praetextae und wurden von Liktoren begleitet. Einer von ihnen hatte dunkles, gelocktes Haar und einen Bart. Er trug die Toga Praetexta und wurde von keinen Liktoren begleitet, aber Jakobus war besonders stolz auf diesen Mann. Er hatte ihn persönlich aufgetrieben - dieser Mann war der Totenmaske des Publius Tiberius Maximus wie aus dem Gesicht geschnitten und hatte deshalb die Ehre, diesen auf dem Leichenzug zu miemen. Auch die anderen Männer stellten Ahnen der Tiberier da - jeder mit der Zahl an Liktoren, die diesen Ahnen zu Lebzeiten in ihren curulischen Ämtern zugestanden waren. Keiner von ihnen war Consul, dafür jedoch zahlreiche Prätoren aus republikanischer Zeit. Die Männer begaben sich zu den Schreinen mit den Imagines Maiorum, die bereits seit dem Tod von Claudia geöffnet waren. Jeder entnahm die Wachsmaske seines Doubles und hielt sie vor der Brust.
Noch eine Frau trat ein. Sie hatte blondes Haar, das halb von einem apex - der Filzkappe der Flamines - verborgen war. An ihrem Gewand mit dem breiten Purpurstreifen hing eine secespita, das rituelle Opfermesser, das Pontifices zu tragen erlaubt war. Sie würde die Verstorbene auf dem Leichenzug darstellen und diesen anführen.
Nun war es Zeit für die männlichen Tiberier, hervorzutreten und das feretrum aufzunehmen und zum Forum zu tragen.