Beiträge von Jakobus

    Zitat

    Original von Rahel
    Seine Antwort war mehr als ich erhofft hatte und ich spürte mal wieder wie mein Gesicht eine andere Farbe annahm und hoffte gleichzeitig, dass der Zimmerbesitzer nicht zurückkommen würde zumal wir das Chaos hier noch nicht beseitigt hatten. War ich nervös? Ja das war ich, denn er hatte ja gesagt. Ganz sanft legte ich meine Hände an seine Schultern und beugte mich zu ihm nach vorne, kam ihm das letzte kleine Stückchen entgegen und spürte seine Lippen wie sie auf meine trafen. Vorsichtig küsste ich ihn und es schien fast, als würden meine Lippen seine fast nicht berühren, als hätte ich Angst ihn zu verletzen, aber als ich spürte wie schön es doch war traute ich mich ein wenig mehr Druck entgegenzusetzen.


    Sie küsste ihn ja schon wieder! Und diesmal kam sie ihm sogar noch näher, ihre Lippen berührten sanft die seinen! Jetzt war er sich sicher: Sie hatte nicht nur einfach so kurz Lust - sie wollte ihn! Trotz seiner wenig vorteilhaften Figur, seiner Neigung, es mit dem Kämmen nicht allzu genau zu nehmen, seiner teilweise derben Umgangsweise! Aber vielleicht auch weil sie ihn nicht kannte....aber das war auch egal! Jakobus umschlag sie nun ebenfalls und erwiderte den Kuss nun auch aktiv. Am liebsten hätte er gar nicht mehr aufgehört, so schön war es!

    Jakobus nickte und murmelte ein


    "Danke!"


    als er den Wein eingeschenkt bekam. Während er die Papyri weiter kontrollierte, hin und wieder Notizen auf eine Wachstafel kritzelte, aber auch mit den Fingern nachrechnete, fragte er sich, was solch eine Frau dazu bringen konnte, ein Lupanar wie dieses hier zu führen. Nach endloser Kontrolle reichte er die Bücher zurück.


    "Gut, es ist alles in Ordnung!"


    In diesem Moment entdeckte er seinen Becher, den er die ganze Zeit nicht angerührt hatte - zu konzentriert gewesen. Rasch nahm er das Gefäß und trank einen großen Schluck.


    "Mh, sehr gut!"


    lobte er daraufhin den süßlichen Wein, den er so sehr liebte. Vielleicht war es ja sogar ein Falerner! Obwohl, einem kleinen Scriba schenkte man keinen teuren Wein ein! Wohl doch aus Hispania, oder sonstwoher, wo er gerade billig zu erstehen gewesen war. Trotzdem hervorragend - Qualität war nicht immer vom Preis abhängig!

    Jakobus machte gerade Mittagspause und plauderte mit Vindex, als es klopfte.


    "Herein!"


    brüllte Vindex und legte ein Stück Brot auf den Schreibtisch. Jakobus hingegen aß ungestört in seiner Ecke weiter. Wenn es wichtiger Besuch war, konnte er immer noch den Rest in den Mund stopfen und sich still verhalten.

    Jakobus sah ihre Reaktion - sie war...nunja, offensichtlich war es ihr sehr peinlich. Wahrscheinlich tat es ihr bereits wieder leid, er war ihr zu nahe getreten. Hätte er bloß nichts gesagt! Doch dann ergriff sie seine Hand und er umschloss die zitternde ihre. Sie wirkte nervös. Dann hauchte er nur noch


    "Ja!"


    und näherte seinen Kopf dem ihren.

    Jakobus musterte den bärtigen. Er hatte sich den Besitzer der Taverna Apicia anders vorgestellt.


    "Die Renovierung? Achso, ja. Dann seid Ihr...Titus Petronius Varus?"


    fragte er nach einem kurzen Blick auf sein Täfelchen.


    "Dürfte ich Konzission und die Bücher der letzten drei...achso, sie war ja geschlossen..."


    Er war wohl nicht ganz bei der Sache...

    Jakobus wurde kurz von dem Ende der Darbietung abgelenkt, dann sah er wieder zur Leitwölfin - dieses Gefühl hatte er bei ihr zumindest.


    Deshalb folgte er ihr zum Klang der Lyra durch die Gewölbe, wobei er sich dachte, dass dieses Etablissement wohl für die gehobenen Schichten interessant war...vielleicht sollte er Durus einen Tipp geben - schließlich hatte dieser lange nicht mehr...aber das war nicht seine Sorge...und sicher würde er nicht den Betrieb von Artoria Medeia besuchen!


    Endlich waren sie in dem Cubiculum angekommen, in dem seltsamerweise die Unterlagen aufbewahrt wurden.
    Trotzdem nahm er die Schriftstücke, betrachtete zuerst die Konzession - besonders das Siegel am unteren Ende des Dokuments - nichts zu beanstanden.
    Die Bücher forderten hingegen mehr Konzentration. Er wählte den ersten Monat aus und ging die Zahlentabellen durch. Gleichzeitig reichte er Palladius, der ihm gefolgt war, den anderen Monat zur Prüfung.
    Mittendrin stockte er und deutete auf eine Zahl.


    "Ist das der Preis für den im ganzen Monat verbrauchten Wein?"


    Fragend blickte er zu Diotima und hielt ihr die Abrechnung hin.

    Er sprang noch einmal auf.


    "Io Saturnalia!"


    brüllte Jakobus und stürzte den ganzen Becher in einem Schluck hinunter, sodass beinahe sein Lorbeer vom Haupt fiel.


    "Kommt und esst!"


    rief er dann und grinste. Zum Glück war er nur König und nicht der arme, der all das bezahlen musste!
    Der Sklave, der zum König geworden war, setzte sich auf seinen Thron und wartete, was nun geschehen würde.

    Selbst die Taverna Apicia wurde das Opfer der aedilischen Untersuchungstruppe rund um Jakobus. Eine Handvoll Männern in Tuniken und mit Tabulae bewaffnet wartete deshalb hinter dem Sklaven und Sonderbeauftragten des Tiberiers, der selbst an die Theke trat.


    "Salve, ich bin im Auftrag des Aedilis Curulis Manius Tiberius Durus hier. Ich würde gern die Bücher und die Konzission kontrollieren."


    erklärte er freundlich.

    Jakobus war bereits seit einiger Zeit in der Stadt unterwegs und inspizierte eine Unmenge von Betrieben. Die meisten liefen vorschriftsmäßig, nur wenige hatten Unregelmäßigkeiten und bei einem war er sogar bedroht worden, was die Cohortes Urbanae jedoch gelöst hatten.


    So stand er nun auch am Frisiersalon des Nepheteb, der auch seinen Herrn frisierte.
    Er trat ein und sah sich um.


    "Jemand zu Hause?"

    Zitat

    Original von Narrator Italiae


    Jakobus hatte der Zeremonie gelauscht und dabei Mühe gehabt, den Priester zu verstehen, doch als die Kekse gereicht wurden, war er trotzdem sofort mit dabei - schließlich war es ein hervorragender Brauch und schlecht schmeckten die Dinger auch nicht.
    Die Aufregung, die einige junge Sklaven teilten, da sie gehört hatten, dass mit den Keksen der Saturnalienkönig gekürt wurde, konnte er nicht teilen - zu oft hatte es nicht funktioniert!
    So biss er mild lächelnd über das hektische Zerbröseln der Kekse um ihn herum herzhaft in den eigenen Keks und...spührte einen Schmerz durch die Zähne fahren! Als er genau hinblickte, entdeckte er funkelndes Gold inmitten der Brösel.
    Bevor er etwas sagen konnte, brüllte auch schon die Frau neben ihm
    "Saturnalicius princeps! Saturnalicius princeps!"


    Und bevor er den mit seinen Zähnen deutlich markierten Aureus herausholen konnte, drehte die Menge völlig durch. Er wurde geschoben und beinahe hochgehoben, bis er ganz vorn an den Bänken saß.
    Mit einem höchst überraschten Gesichtsausdruck - durch den Wein war er ohnehin schon etwas langsamer - drückte man ihm Lorbeer aufs Haupt, dann saß er bereits und hatte einen Becher Wein in der Hand, mit dem er der Menge zuprostete, nachdem er endlich die neue Rolle akzeptiert hatte.

    Jakobus stand neben seinem Herrn, der aber heute kein Herr war. Das Gefühl des pilleus auf dem Haupt war wirklich angenehm - hoffentlich würde er so etwas eines Tages das ganze Jahr über tragen können.
    Gemeinsam mit Decimus hatte er in der Villa bereits vorgeglüht, weshalb er sich bereits konzentrieren musste, um den Geschehnissen am Tempel folgen zu können.

    Der völlig hilflose Jakobus erhielt einen Kuss auf den Mund! Hätte er gewusst, wie sich Explosionen im Gehirn anfühlten, wäre er davon überzeugt gewesen, dass dieses Gefühl eine war. Als sie ihre Lippen ganz kurz darauf von den seinen löste, sah er sie an, als hätte er einen Geist gesehen.
    Er spührte, wie sie seine Hände los ließ und ihr die ganze Sache offensichtlich furchtbar peinlich war. Schließlich schaffte er es doch, Worte zu formulieren
    "Is'...macht nix...äh...war doch...ganz gut!"
    Als er realisierte, was er gesagt hatte, schoss ihm plötzlich das Blut in den Kopf. *Das klang ja geradezu wie eine Liebeserklärung. Sie hatte vielleicht nur gerade Lust gehabt - vielleicht machte sie das öfter - ihr war es doch peinlich, wie man sah! Was hatte er gemacht?* All das schoss ihm binnen kürzester Zeit durch den Kopf, während er genau ihre Reaktion beobachtete. Teils hoffend, teils fürchtend.

    Auch er genoss den Anblick mit Rahel an der Hand, denn selten hatte er die Möglichkeit, hier her zu kommen. Als er ab und an mit seinem Herrn bei dessen Privatlehrer gewesen war, hatte dieser stets von den großen Rednern, die hier ihre Reden geschwungen hatten, geschwärmt. Cicero, ein gewisser Antonius, Cato - wie sie alle hießen! Außerdem der Umstand, ein hübsches Mädchen an der Hand zu haben...
    Als diese die seltsame Frage stellte, blickte er sie verwundert an.
    "Na - deswegen. Wobei...die größten sind sie nicht."
    Er dachte an damals, als er zugesehen hatte, wie ein betrunkener Soldat von einem Germanen, der fast zwei Köpfe größer gewesen war als sein Gegner, verprügtelt worden war und musste lächeln.
    "Aber sie sind die stärksten, haben alles unterworfen. Und hier herrschen sie."
    Er deutete auf die Curia Iulia auf der anderen Seite des Forum.
    "Da tagt der Senat!"
    Dann auf die prächtig bebauten Hänge des Palatin, wo man das Domus Tiberiana, die Thronfolgerresidenz, sehen konnte.
    "Und da wohnt der Kaiser!"
    Er ließ langsam den Arm sinken und sah sie dann mit einem Blick, der etwas unsicher aussah.
    "Also wenn das nicht das Herz ist, dann is' es nirgendwo."

    Jakobus folgte den Ianitor, der nicht so aussah, als würde er das Schreiben lesen. Aber egal, denn er wurde durch das Etablissement geführt, wobei er mit großen Augen den tanzenden Jüngling betrachtete. Nett anzusehen, aber irgendwie auch anrüchig...
    Dann waren sie bei einer Dame angekommen, der man die Leitung dieser Stätte durchaus zutrauen konnte.
    "Ich bin im Namen des Aedilis Curulis unterwegs und habe Auftrag, die Betriebe der Stadt zu kontrollieren. Also bräuchten wir Eure Bücher und die staatliche Betriebslizenz."
    sagte er sein Sprüchlein auf.