Jakobus machte ein mitleidiges Gesicht. Sie war also in Schuldknechtschaft geraten. Oder aber ihr Vater hatte sonst irgendetwas angestellt. Vielleicht war er in einer Rebellengruppe gewesen? Aber er war so diskret, nicht danach zu fragen.
"Oh, das tut mir leid. Wie alt warst du damals?"
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Jakobus beugte sich etwas vor und sah ihr ins Gesicht, als wolle er hispanische Züge in seiner Mitsklavin entdecken.
"Freigeboren? Was hat dich dann zum Sklaven gemacht?"
fragte er überrascht. Er kannte wenige freigeborene - besonders keine aus Hispania! -
Jakobus wollte gerade gehen, als er mit dem Fuß gegen etwas stieß. Ein Eimer? Kurz darauf wusste er auch, wofür dieser diente: Das Bett seines Herrn war nass und als dieser aufsprang, huschte ein Grinsen über das Gesicht des Sklaven.
Als er dann endlich doch gehen wollte, riss der Vorhang mit einer Person darin herunter. Ein meinte, die gedämpfte Stimme von Rahel zu erkennen und blieb daher stehen. Hatte sie all die Streiche verübt?
Als sein Herr den Dolch hervorholte, erschrak er und fürchtete, dieser würde einfach auf das Knäul einstechen, doch zum Glück wartete er, bis tatsächlich Rahel auftauchte. Sie wirkte noch leicht mitgenommen vom Kampf mit dem Vorhang. Was hatte sie nur wieder angestellt? -
Jakobus errötete leicht, als Rahel den Zucker (also genaugenommen Fruchtzucker/Honig, da der normale Zucker noch nicht erfunden ist ) aus seinem Haar entfernte. Irgendwie vergaß er ständig, dass seine Hände schmutzig waren...
Als Rahel dann weitererzählte, musste er wieder grinsen. Sein Herr sah wirklich nicht wie ein Ringkämpfer aus. Eher etwas...dürr?
"Jaja, hinter ihm steckt mehr, als man denkt.
Aber um auf meine Person zurückzukommen..."
Er machte kurz eine Pause, indem er den Kopf nach hinten warf und ein seine Hand auf die Brust legte, was bei einem alten Patrizier vielleicht arrogant, bei einem rundlichen Sklaven wie Jakobus jedoch lächerlich aussah.
Er ließ seine Schultern wieder sinken und fuhr fort
"...ich war schon immer Sklave. Also seit ich denken kann. Mein Vater war ein Schnäppchen für Durus' Vater - der jüdische Aufstand, du weißt schon.
Papa konnte sich nie so recht mit dem Sklavendasein arrangieren. Hat noch die Sitten unseres Volkes streng geachtet. Ich weiß nicht..."
Wieso kam er eigentlich auf die Religion seines Vaters? Hm, irgendwie war die untrennbar mit ihm verbunden...
"Und du?" -
Jakobus schmunzelte. Offensichtlich war der gute Durus ein größerer Frauenabstauber, als er dachte. Rahel war seinem Charme auch erlegen
"Jaja, im Schwäche verbergen ist er ein ganz großer!"
Er lachte kurz auf, dann kam er zurück zu ihrer Frage
"Er ist...gewöhnungsbedürftig. Eigentlich kommt er ohne mich gar nicht zurecht. Er braucht mich ständig, auch wenn er denkt, er kann alles alleine."
Wieder aß er eine Frucht und sprach mit halbvollem Mund weiter
"Ich gehöre ihm schon seit Kindesbeinen und hab mich immer um ihn gekümmert.
Aber da fällt mir ein - das muss ich dir unbedingt erzählen: Er hat für seine Liebste einen Banditen niedergestreckt. Mich hat der Kerl leider vorher ohnmächtig geknüppelt."
Er rieb sich den Kopf, wo er damals die Beule gehabt hatte, um seine Erzählung mit Gesten zu untermalen. Blöderweise waren seine Finger etwas zuckerig, weshalb er ein paar Haarsträhnen zusammenklebte.
"Naja, er hat den Typen ganz schön verdroschen und dann heldenhaft seine Angebetete nach Hause gebracht. Danach hat er sich auch noch um mich gekümmert. War sicher völlig aufgeschmissen, bis ich wieder auf den Beinen war. Ist eben ein großes Kind, sag ich immer."
plauderte er drauflos. Er liebte es, Dinge auszuplaudern! -
"Weißt du, eigentlich ist es komisch. Verliebtheit ist so gar nichts, womit ich Manius verbinde. Er ist eher der...langweilige Typ, würde ich sagen."
antwortete der Sklave und schob sich noch eine Frucht in den Mund. Dass sein Herr freundlich erschienen war, konnte er sich kaum vorstellen. Wahrscheinlich eher selbstmitleidig, wenn er krank war... -
Jakobus kam herbeigeeilt, als sein Herr nach ihm rief. Sicher war es wieder etwas völlig banales, was ihn durch die halbe Villa jagte. Aber er war der Herr, er der Sklave. Er konnte nichts dagegen tun!
So trat er ein und hätte beinahe losgelacht. Durus stand da, als wollte er Kniebeugen machen!
"Was ist denn los, Domine?"
fragte er und blickte misstrauisch auf die Turnübungen seines Herrn... -
Jakobus hörte das Klopfen und öffnete den Seiteneingang einen Spalt. Aja, der schmutzige Klient...
"Komm rein."
meinte der Leibsklave rasch und öffnete die Tür gerade so, dass der Klient eintreten konnte. Wieso sein Herr solche Leute als Klient nahm, war Jakobus noch immer schleierhaft...
"Folge mir!"
sagte er und führte den Klienten durch den Wirtschaftstrakt zum Wohntrakt, wo er den Domine vermutete...
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Jakobus klopfte und führte dann Terentius herein.
"Hier ist ein Klient, Domine!"
fügte er hinzu und verschwand wieder - keinen Augenblick länger wollte er mit diesem Menschen in einem Raum sein, sonst bekam er noch Flöhe!
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Jakobus hörte interessiert zu. Er grinste.
"Dieser Tribun scheint ja viel erfolgreicher zu sein, als ich dachte. Mein Herr hat da weniger Glück. Seine...sagen wir 'Freundin' ist ihm davongelaufen. Zumindest spricht sie nicht mehr mit ihm. Macht ihn ganz schön fertig..." -
"Jemand von Rang und Namen? Doch nicht diese Iulia Helena?"
fragte Jakobus mit leuchtenden Augen weiter. Seine Neugier gehörte wohl zu den schlimmsten Lastern, denen er fröhnte. -
Jakobus nickte.
"Machen wir Pause - ich lade Dich ein!"
Damit hielt er einen Händler mit Bauchladen an und kaufte diesem zwei Tüten Trockenobst ab - von seinem Peculium.
Dann deutete er auf die Stufen einer Basilica
"Setzen wir uns da hin!"
Sofort ging er los und fragte dabei fast beiläufig
"Wie ist das jetzt eigentlich mit Vitamalacus? Hat er wirklich ein Liebchen?" -
Jakobus zuckte mit den Schultern. Er war noch nicht sooo oft preisvergleichen gegangen. So ließ er sich einfach mitziehen zum nächsten Stand.
"Was brauchen wir noch, was sich lohnt, schonmal nachzusehen?"
Sim-Off: sry, übersehen
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Jakobus begutachtete misstrauisch den Fisch. Der vom ersten Stand war furchtbar - seltsam, dass es überhaupt jemand wagte, so etwas anzubieten...
Der zweite Stand war viel besser.
"Das werden wir gleich sehen."
antwortete er Rahel und wandte sich dann an den Händler
"Woher beziehst du deinen Fisch?"
"Na aus Ostia - jeden Tag ganz frisch!"
antwortete der Händler. Jakobus wandte sich wieder an Rahel.
"Na siehst du! Den können wir uns merken." -
Jakobus atmete den Fischgeruch ein. Er erinnerte ihn an das letzte Mahl, bei dem der Koch festgestellt hatte, dass der Fisch schon etwas zu alt gewesen war, weshalb er besonders viele Gewürze darübergestreut hatte - die Herrschaft hatte nichts bemerkt.
"Nein, der wird zu schnell schlecht."
antwortete er und überlegte, ob sie nicht zuerst einmal sehen sollten, dass sie etwas kauften... -
Jakobus genoss den Ausflug mit Rahel. Stolz führte er sie über die belebtesten und exqusitesten Märkte.
Währenddessen antwortete er seiner Mitsklavin
"Ja, hier scheint ganz Rom einzukaufen."
Natürlich kaufte hier nicht ganz Rom ein. Der Großteil konnte es sich nicht einmal leisten. Andererseits genossen auch weniger begüterte Menschen das angenehme Ambiente und bestimmt gingen manche Plebejer-Töchter 'shoppen', nur um sich die Dinge einmal anzusehen.
"Was brauchen wir noch gleich? Ach ja, Fisch. Gehen wir dort hinter, da ist der Fischmarkt!"
dachte er laut nach und deutete dann auf einen überdachten Säulengang, hinter dem sich offensichtlich die Fischgeschäfte reihten. Er lag etwas abseits von den feinen Juwelieren, da doch ein gewisser Geruch von ihnen ausging... -
Jakobus hatte natürlich doch etwas mitgehorcht, aber nichts verstanden. Als Rahel ihn jetzt rief, kam er.
"Gut, gehen wir!"
Damit gingen die beiden hinaus...Sim-Off: sry, übersehen
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Jakobus führte Rahel auf die Trajansmärkte. Hier gab es alles, was das Herz begehrte - und noch viel mehr!
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Jakobus erschien mit einem Tablett, auf dem zwei Silberbecher mit verdünntem Wein standen.
Schweigend stellte er sie ab und verschwand wieder. -
Jakobus nickte ebenfalls, verneigte sich noch einmal und trat ins Atrium - auf die andere Seite, damit niemand glauben konnte, dass er mithorchte.
Dort wartete er, während er sich fragte, was der Herr wohl noch zu sagen hätte...