Beiträge von Titus Aurelius Cicero

    Ein Sklave übergab eine Depesche, die an den Annaeus Florus gerichtet war.




    Salvete, Annaeus Florus,


    kürzlich lernte ich Deine Tochter Annaea Prisca in Mantua kennen, und nach einem Gespräch mit ihr, ergaben sich gewisse Umstände, die ein Gespräch sinnvoll erscheinen lassen.


    Wir reisten stante pede daraufhin nach Rom, um Dich zu treffen. Auch freue ich mich, Dich somit einmal vonAngesicht kennenlernen zu können.


    vale bene,

    Titus Aurelius Cicero



    Vor dem Officium wartete der Sklave, um den Annaeus Florus zu gegebener Zeit zu dem Treffen zu führen.

    Wir reisten bequem per Kutsche und benötigten für die Fahrt von Mantua nach Rom knappe zwei Tage. Wir, das ist die junge Annea Prisca, die ich in Mantua kennenlernte und ich.


    Und noch zwei Sklaven aus dem Hause der Aurelia, die als eine Art "Anstandsdamen" anwesend sein sollte. Immerhin kannte ich die junge Frau nicht und es sollte kein falscher Eindruck entstehen. In Rom planten wir, den tribunus plebis, der der Adoptivvater der jungen Frau war, zu treffen. Neben der Möglichkeit, ihn einmal persönlich kennenzulernen, gab es etwas zu besprechen, was seine Tochter betraf. Als wir auf dem Forum ankamen, schickte ich einen der Sklaven los, um den Annaeus Florus zu informieren. dann wandte ich mich an meine Begleiterin.


    Und, Annea Prisca? Wie war die Reise? Ich hoffe sehr, sie war komfortabel und bequem?

    Irritiert wanderte meine Augenbraue in die Höhe? Woher einen Sklaven nehmen? na, von zu Hause natürlich. Doch diese Antwort konnte ich mir gerade noch verkneifen. Oder gab es im Hause der Gens Annea etwa keine Sklaven? Zwar gehörte die Familie nicht zu den exorbitant reichen, doch aber auch nicht zu den armen unter den Römern. Diplomatisch war meine Antwort:


    Der König von Tylus, ich schätze, er dürfte Dein Onkel sein, wird Dir sicher einen leihen, damit Du heil nach Rom kommst.

    Respektvoll nickte ich der jungen Frau zu.


    Ich bewundere Menschen, die wissen, was sie wollen. So soll es sein. Wenn es Dir recht ist, so werde ich die Reise vorbereiten. Wir könnten morgen schon nach Rom aufbrechen und zunächst den tribunus plebis, Deinen Vater aufsuchen. Wenn wir sein Einverständnis haben, dann stelle ich Dich dem pontifex in Rom vor. Du wirst sicher einen Sklaven mit auf die Reise nehmen wollen, oder?


    Auch wenn ich über jeden Zweifel erhaben war, es wäre mir durchaus recht, würden wir nicht alleine reisen. Zu leicht könnte der Plebs auf dumme Gedanken kommen und Gerüchte in die Welt setzen.

    Athene? Hmmmm, das wäre dann Minerva.


    Kurz musste ich überlegen, wen ich in Rom noch kannte.


    Wenn Du willst, dann will ich mich Deiner Sache annehmen. In Rom habe ich noch immer Kontakt zu Vertretern der Priesterschaft. Wenn es Dir ernst ist, so könnten wir bei Deinem Vater vorbeischauen, und wenn er einverstanden ist, so werde ich Dich in Rom vorstellen.



    Sicher war ich mir nicht, doch war Annaeus Florus nicht derzeit in Rom? So könnte ich ihn gleich einmal persönlich kennenlernen und auch die Angelegenheit mit unserem Klienten klären.

    Ich musste sie herzlich anlachen.


    Das sollte nicht weiter schwer werden, immerhin haben wir Römer uns ein wenig aus dem Olymp bedient.


    Diese Vorstellung amüsierte mich, auch wenn der Sachverhalt etwas lax dargestellt war.


    Nun der griechische Göttervater Zeus ist Jupiter. Seine Frau Hera ist Juno. Deren Sohn Ares ist der Kriegsgott Mars.


    Aphrodite, die Göttin der Liebe, das ist bei uns Venus. Du siehst, es sind alles alte Vertraute, wenn auch mit anderem, dem rechten Namen :];)


    Welche Götter verehrtest Du denn in Deiner Heimat am meisten?

    Ich nickte, dann erzählte ich noch ein wenig über Mantua.


    Wir sind eine strenggläubige Gemeinde. Die Götter sind uns heilig, anders, als es in der Hauptstadt ist, sind uns hier die altehrbaren Traditionen wichtig. Sage mir, es ist nur so eine Idee von mir. Und vielleicht hat Dein Vater ja schon andere Pläne. Aber würde Dich es nicht vielleicht reizen, Dich einem der vielen Tempel als sacerdos anzuschließen?


    Insgeheim hoffte ich wohl, so eine Priesterin in unsere Gemeinde holen zu können, damit wir nicht stets aufs neue in Rom vorzusprechen hätten.


    Ich will Dir gerne mit meinen Verbindungen helfen, sofern Du Dich entschließen solltest.

    ich hielt mich zunächst dezent im Hintergrund auf und schaute, wer so alles käme. Anerkennend nickte ich leicht, als einer der Claudier eintrat. Eine der ebenfalls großen Gens im Imperium. Vieleicht sollte man sich einmal Gedanken darüber machen, ob nicht eine familiäre verbindung angestrebt werden sollte, in Form einer zweckdienlichen Heirat? Doch wer käme dafür in Frage? meine Nichte wohl nicht. Mein Neffe? Oder gar mein Bruder Eugenius? Dieser letzte Gedanke erschien mir fast schon absurd aber doch sehr amüsant. Wo steckte der eigentlich wieder?

    Das Blut der Jugend kocht hoch. Ich hatte dafür vollstes Verständnis, denn auch das meinige hat den Siedepunkt oftmals erreicht. Doch war es, so schien mir nun, meine Aufgabe, einiges zu klären.


    Gerne will ich Sorge dafür tragen, das ihr jungen Leute Euch kennen und freundschaftlich schätzen lernt. Doch musst Du wohl wissen, die Aurelia ist eine patrizische Gens. Das heißt, für einen Aurelier kommt nur eine Verbindung in Frage, die eine standesgemäße Partnerin erfordert. Nimmer würde ein Verbindung mit einer plebejischen Gens geduldet werden.


    Unwillkürlich musste ich an meine Jugend denken und fragte mich, wie ernst es wohl Corvi...nus halten würde. Auch fragte ich mich schon, ob sich die junge Frau überhaupt für Familientradition interessierte, oder ob ich ihr Dinge erzählte, die sie nicht im geringsten interessierte. Mein Blick wandte sich an die junge Frau, und ich war versucht, das Thema dezent zu wenden.


    Wenn Dein Vater in Mantua verweilt, so würde ich ihn gerne einmal kennenlernen.

    Sanft lächelte ich sie an.

    Derzeit widme ich mich meinen Studien und werde dann imSeptember in Rom an der Schola unterrichten. Derzeit bereite ich diesen Kursus vor, der vom römischen Geldwesen handeln wird.


    Ich hielt dezent inne, denn dieses Thema würde eine jjunge Blüte wohl kaum interessieren. Auch meine Wiederkehr in die Politik ließ ich geflissentlich aus und wandte das Gespräch in Rechtung meines Neffen.


    Ja, mein Corvinus, das ist mein Neffe, der ist mein geheimer Stolz. Er ist jung und gebildet. Ehrgeizig und dennoch wohlerzogen. Eine Kombination, die es selten gibt, nicht war?

    Auch ich war entsprechend früh auf den Beinen gewesen und ließ die Vorbereitungen auf mich wirken. Traditionsgemäß wurde für diesen Anlass Honigkuchen gekauft, so dass es im Anwesen einen appetitlichen Duft gab. Ich war auf meine Schwägerin und meinen Bruder gespannt. Und natürlich auf meinen Neffen. Es war heute sein Tag, aber auch ein stolzer Tag für seine Eltern.

    Vom Pförtner zum König ist natürlich ein weiter Weg. Doch so groß ist die Casa Annea ja nun doch nicht.


    Mir fiel in diesem Augenblick ein, das ich selbst ja auch nur den König, nicht aber den pater gentis kannte. So schlenderten wir weiter durch die kleine Gemeinde.


    Bis vor Kurzem war ich Duumvir dieser gemeinde, deshalb ist es mir stets eine Freude, neue Besucher zu begrüßen. Auch wenn es nunmehr eher eine private Freude für mich ist, denn eine Aufgabe. Mein Neffe, ein junger untadeliger Mann, der führt hier nun die Geschäfte.


    Interessiert schaute ich sie an.

    Und was wirst Du mit Deinem Leben anfangen?

    Von wegen SCHAFE. Lemminge waren es mit der neuen Kollektion von Lagerfeld. Aber wer weiß, vielleicht wussten sie ja mehr als wir. Neffe, also wirklich, solltest Du nicht lieber Homer studieren???? :D

    Das Thema Geld war für mich derzeit nicht von Bedeutung. So lächelte ich die Römerin nur freundlich an und verabschiedete mich höflich.

    So werden wir uns also im September, nach den Spielen sehen. Möge Junos schützende Hand stets über Dich wachen.


    dann verließ ich zufrieden das Officium.

    Sofern sich hier Anhänger des Prunks finden lassen und deren Gegner auch erscheinen, so möchte ich sie alle nach Mantua in theatri culinari mantuana einladen. Dort könnte es einen vervbalen Wettstreit geben, vor Publikum natürlich,, und der beste Rhetoriker gewinnt einen stolzen Preis, den ich aus eigener Tasche zahlen werde. Gibt es hier redegewandte Leute, die sich zu einem Rede-Duell wagen?

    Zustimmend nickte ich ihr zu. So hätte auch ich die Gelegenheit, selbst an den Feierlichkeiten teilzunehmen.


    Dann nach den Spielen. Ich freue mich schon sehr darauf. In jedem Fall lasse ich Dir rechtzeitig einige Unterlagen zukommen, damit Du auf dem Laufenden bist.


    Langsam erhob ich mich, und während des Aufstehens merkte ich noch augenzwinkernd an:


    Es sei denn, Du selbst möchtest auch an diesem Kursus teilnehmen. :P

    Ich ging kurz den Kalender durch und murmelte gedankenverloren: Septimontium, Weihesteinlegung für... am.......Hmmmm. Oh, Anfang September schiene mir doch eine gute Zeit zu sein. Obwohl...


    Kurz musste ich grübeln.


    Vom 4. bis 19. September finden die Ludi Romani zu Ehren von Iuppiter Optimus Maximus statt


    Ein Kursus, bei dem nicht ausgenüchterte Ludigänger auf den Stühlen um ihr Gleichgewicht bangen mussten, dieses Bild erschien mir nicht recht geeignet zu sein.


    Sim-Off:

    Wir können z.B. am 1.9. starten =)

    Wissend nickte ich bei ihren Worten und bemerkte, wie ich dezent taxiert wurde. Nun, dieses ist eine absolut menschliche Verhaltensweise. Und wenn es so dezent geschah wie hier, so war es durchaus akzeptabel. Auch ich tat ja ein Selbiges.


    Dann wird Dir Mantua gefallen. In Kürze wird das Theater fertiggestellt sein, unsere Tempel sind weithin bekannt und gerühmt. Denn wir halten es hier noch sehr streng mit der Tradition. Auch ist die Landschaft hier wundervoll, sofern man die Natur liebt und nicht dem Gewimmel der römischen Viertel anhängt.


    Wieder dachte ich daran, das die Aurelia doch einmal ein Sommerfest mit der Annaea veranstalten sollte. Auf einem der beiden Gestüte zum Beispiel.


    Du bist sicherlich auch dem dem König von Tylus begegnet, oder?

    Aaah, Griechenland! Welch wunderbares Land. Ich selbst habe es lange Jahre bereist, und segelte von Insel zu Insel, studierte die Architektur und lernte Land und Leute kennen.


    Du interessierst Dich für Kultur?


    Welch Frage. Natürlich interessierte sie sich für Kultur. Sie war ja schließlich eine Griechin


    Sim-Off:

    *LOL* :D