Beiträge von Matinia Sabina

    Sie folgte wirklich seinem Blick und sah sich die Wiese an, und dann stellte sie sich vor wie er dort liegen würde anstatt in seinem Bett und kicherte verhalten. Es war eine amüsante Vorstellung musste sie zugeben, aber sicher auch nicht ungefährlich, denn das würde viele Verbrecher anlocken die nur scharf auf solche Leute waren die es nicht mehr nach Hause schafften. "Es ist ein wundervoller Platz und wenn wir nich hier wären würde ich sogar sagen, dass ich mich zu einer Nacht auf einer Wiese gerne bereitstellen würde, aber ich habe gehört, dass es hier nicht mehr ganz so sicher zu gehen soll und da wäre es nicht von Vorteil wenn man sich zum nächtigen auf eine freie Wiese legen würde" schmunzelte sie etwas und ging langsam weiter neben ihm her.


    Neugierig hörte sie seiner Erzählung über seine Familie zu, sie kannte sie ja nicht und konnte sich auch nicht erinnern, dass einer seiner Familie vielleicht sogar in Tarraco verweilte, aber sie konnte sich natürlich auch täuschen, das war alles möglich. Seine blauen Augen zogen sie ganz kurz in ihren Bann, aber sie konnte sich auch genauso schnell wieder von diesem Blick lösen.


    "Meine ganze Familie ist ziemlich weit verstreut im Imperium. Der eine Teil lebt in Tarraco, der andere hier und dann sind noch welche in Germanien, wo ich auch schon dran dachte sie zu besuchen. Ich glaube es sind zwei Onkel von mir die dort leben, bin mir da gar nicht so sicher." Sie musste da selber überlegen, denn man kam gar nicht mehr mit wer wo zu wem gehörte und wie derjenige dann zu einem stand. "Vielleicht wäre eine Reise nach Germanien nicht einmal das schlechteste" dachte sie laut nach "Aber nun bin ich erst einmal in Rom."

    Erleichtert atmete sie aus, als ihr Bruder ganz andes reagierte als sie gedacht hatte und ihr Lächeln kehrte auf der Stelle wieder zurück. Schon lange hatte sie sich nach einem solchen Gespräch mit ihm gesehnt und erinnerte sich wieder daran, als sie beide Kinder waren. Es war wohl die schönste Zeit in ihrem Leben gewesen. "Ich verspreche dir, dass ich vorsichtig sein werde und ich bin ja nicht im Dunkeln auf der Strasse sondern dann wenn ganz viele andere auch da sind. Und auch einen Brief werde ich noch heute aufgeben und ihn verschicken. Ich ärger mich ja selber darüber, dass ich mich nicht früher aufgerafft habe um hier her zu kommen."
    Sie fasste sich verlegen etwas an ihre Nase und nickte dann. "Genau ich war so neugierig was ihr hier wieder anstellt und da musste ich vorbei kommen" grinste sie ihn frech an. "Nein, ich habe euch wirklich vermisst und da es mir nun besser geht dachte ich, ist es ganz gut einmal raus zu kommen.
    Wenn sie es sich so überlegte wollte sie hier auch gar nicht mehr so schnell weg. Sie fand es hier schön und man konnte sicher gut hier leben. "Ich dachte daran hier etwas zu finden was ich machen könnte genau. Vielleicht die Götter? Du weißt ja, dass ich mich bis jetzt noch nicht entscheiden konnte, weder in Tarraco noch hier, was ich gerne machen würde. Hast du vielleicht ein paar Tips für deine Schwester?"

    Oh ja sie würde ihm beim Wort nehmen und allein dieser Gedanke brachte sie wirklich zum lächeln und es schien ein ziemlich strahlendes Lächeln zu sein. Man konnte es auf diesen Karren aushalten auch wenn es keine Sänfte war, aber sie war da ja nicht so. Diesen Gedanken musste sie wohl oft hegen. Die anderen Menschen interessierten sie nicht und auch wenn man sich später den Mund wegen ihr zerreissen würde, was eigntlich auch relativ sicher war, dass es nicht passierte würde, denn sie war doch recht unbekannt hier, zumindest noch.
    Ihr Schmunzeln welches über beide Ohren zu reichen schien verebbte auch nicht, als sie sah, dass er sich selbst zusammenreißen musste, als sie ihm ihre Worte ins Ohr flüsterte. Sabina lachte leise und man konnte ihre ebenen, weißen Zähne sehen.


    "Als ob du das nötig hättest überhaupt Lauftraining zu machen" zwinkerte sie ihm vom Wagen herab. "Aber wahrscheinlich ist das bei euch Pflicht, das Laufen und ihr müsst das immer machen?" Sie hatte ja keine Ahnung wie es bei seiner Einheit wo er war so abging. Schließlich war sie eine Frau und würde niemals so eine Einrichtiung besuchen, zumindest nicht als Soldat. Sein Blick, der einen Moment länger auf ihr lag, ging ihr genau diesen Moment lang unter die Haut und sie schluckte als er seinen Blick wieder verlegen auf den Boden richtete. Sie selber musste auch wo anders hinsehen und vergnügte sich mit dem Blick auf das Hinterteil des Esels, was kein sonderlich schöner Ausblick war.


    Als der Karren sich in Bewegung setzte griff sie mit der Hand an die Kante um sich daran festzuhalten, damit sie nicht so ganz hin und her geschüttelt wurde. Es war auszuhalten auch ihre Seite die etwas zog. Jemand in der Casa würde sich darum kümmern und dann wäre sie ganz sicher morgen wieder fit und könnte normal rumlaufen. "Der Weg? Ja Moment." Sabina musste erst einmal überlegen wo sie entlang gelaufen war, als sie die Casa verlassen hatte. Als man sie davor absetzte war sie ja nicht alleine gewesen, denn man hatt sie ja dort hin gefahren, aber nun. Sie würden ihr den Kopf abreissen wenn sie sich nun verlief und nicht zurück in die Casa kam.


    So gut sie es konnte versuchte sie ihm den Weg zu beschreiben den sie genommen hatte, als sie hier her gekommen war und sie hoffte es würde ausreichen um sie nach Hause zu bringen. "......und dann war es die dritte Strasse nach rechts. Ich hoffe die Beschreibung war einigermaßen hilfreich und vor allem hoffe ich sie war richtig." Ein Entschuldigendes Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab.

    Der Tag heute war wirklich seltsam und ob er auch so gelaufen wäre wenn sie nicht auf eigene Faust durch Rom getsreift wäre das stand wohl wirklich nur in den Sternen. Es fiel ihr schwer den Mann neben ihr einzuschätzen, aber sie würde es versuchen und das Beste daraus machen. Ein wenig merkwürdig verhielt er sich ja schon, aber das machte ihr keine Angst, sie fühlte sich stark genug damit umgehen zu können. "Dann sollten wir es wirklich auf die Hitze schieben und hoffen, dass das nicht noch einmal vorkommt. Es wäre schade und ausserdem musst du ja auch noch irgendwie nach Hause kommen" sagte sie in einem leicht amüsierten Tonfall.
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren folgte sie ihm in die linke Gasse, die genauso aussah wie schon die Gasse zuvor und auch hier stan die ein oder andere Casa die wirklich schön waren, teilweise sogar recht prunkvoll. Sie legte keinen großen Wert auf solche Sachen, dafür war ssie viel zu natürlich und das betraf auch immer wieder ihre Kleidung. Sie zog sich zwar immer wieder schick an, aber wenn sie auf Festen war oder da wo man sich wirklich zurecht machte fühlte sie sich nie so wohl wie sie es jetzt tat, auch wenn ihre Sachen schmutzig wurden, durch ein Missgeschick oder dergleichen ging für sie nicht gleich eine Welt unter wie bei manch anderer Frau. In Gedanken musste sie deswegen schon schmunzeln.
    "Ist deine Familie eine große? Oder seid ihr relativ wenige Mitgleider?" Sie versuchte irgendwie die Stille die sich auf einmal ausbreitete etwas zu umgehen und fragte ihn deswegen.

    Mit seinen Blicken und seinen Gesten und auch seinen Worten verwirrte er sie langsam aber auch. Es war ziemlich seltsam mit ihm zusammen und wieder keimte diese Frage ob es eine gute Idee war einen fremden Mann nach Hause zu bringen und gleich nach diesem Gedanken schallte sie sich, da sie ihm ja wirklich helfen wollte. Sie hätte ihn nicht einfach liegen lassen können, schon gar nicht bei den anderen, die es ja nicht wirklich für nötig gehalten hatten ihm zu helfen. So nachtragend war sie nun auch nicht, dass sie jemandem deswegen die Hilfe verweigerte.
    Seine Frage hatte ja kommen müssen und wieder stieg ihr das Blut in den Kopf, denn das würde die Sache von vorher wieder zu Tage befördern. Verlegen sah sie nach vorne und lief weiter, auch wenn sie nicht wusste wohin sie denn laufen musste.
    "Dein Verhalten zu Anfang war nicht grade geschickt und du hast dich nicht grade verhalten wie jemand der Philosophie studierte, mag sich seltsam anhören, aber ich erwarte von so jemanden etwas mehr Respekt. Ich möchte dir keine Vorwürfe machen, denn ich habe das alles schon wieder vergessen und es ist in Ordnung." Sabina versuchte ihn freundlich von dern Seite her anzulächeln, aber wusste nicht Recht ob es ihr gelang.
    "Wo müssen wir lang gehen?" Sie standen nun an einer Häuserreihe an denen zwei Strassen kreuzten.

    Ein wenig prüfend sah sie ihn an, denn er offenbarte ihr ja damit, dass er hier nicht gebunden war, sondern alleine, denn ansonsten hätte er ja jemanden der mit ihm reisen würde oder reisen könnte. Nicht, dass sie das unbedingt wissen wollte, aber solche Informationen konnten immer mal brauchbar sein. Er überraschte sie auch noch weiter, als er erzählte, was er alles studiert hatte, waren es bei ihr nur Sterne gewesen. "Das hört sich aber auch nicht schlecht an. Philosophie. Wenn ich ehrlich bin hätte ich dir das nun nicht zugetraut" gab sie leise zu, wollte sie ihm doch nicht wegen vorhin auf den Fuß treten.
    Wenn er in griechenland war, dann war er ja nicht ewigweit von Alexandria entfernt, denn sie hatte die Stadt ja auch nur in ihrem Studium dort besucht.


    Sie lächelte immer noch, brach es aber ab, als er ziemlich verwirrt zu sein schin, hatte er ja keine Ahnung, dass sie gleich nach ihrer Ankunft die bequeme Reisemöglichkeit mit einem solchen Karren hatte. "Mich amüsiert dieser Zusammenprall ein wenig, da die beiden nicht hingesehen haben wohin sie liefen. Und findest du nicht, dass sie aussehen wie ihre Tier." Nun geriet sie ins Kichern, denn es schien als würde jeder mit einem Karren und einen Esel aussehen wie eben dieser. "Wir sollten einfach weiter gehen und nicht weiter zu sehen wie die beiden sich vielleicht noch den Kopf einhauen wegen einer solchen Lapalie" denn die Händler begannen grade sich wüst zu beschimpfen und Sabina griff nach seinen Arm um ihn weiter zu ziehen.

    Sie lächelte ihn von der Seite her an. "Warum reist du nicht einfach einmal dahin?" fragte sie ihn, denn sie wusste ja auch, dass sie eines Tages wieder dort sein würde, denn das kann man sich einfach nicht entgehen lassen so schön wie es da ist. Einmal in seinem Leben sollte man dort gewesen sein. Sie bewunderte die Häuser die ihnen nun Schatten boten und alle samt sehr schön waren. Die Casa Matinia war auch eine sehr schöne, auch wenn sie doch kleiner war als in Tarraco gab es viele Ähnlichkeiten. "Wo warts du gewesen, wenn nicht in Rom?" wurde sie nun neugierig und schaute ihn wieder an.
    Es wunderte sie immer noch wie sich ein Blatt so wandeln konnte und man auf einmal so gut zusammen auskam, wenn man es kurz zuvor nicht geglaubt hätte mit diesem Menschen überhaupt zu reden.
    Plötzlich gab es einen Schlag unweit von ihnen entfernt, als zwei Ochsenkarren ineinader fuhren und die beiden Männer denen sie gehörten einen lauten Streit anfingen wer daran Schuld gewesen sei. Sabina schreckte ziemlich zusammen und blieb natürlich stehen um zu sehen was geschehen war. Der Schrecken legte sich schnell wieder als sie sah, dass nichts ernstes geschehen war ausser, dass die Karren eine Reperatur nötig hatten. "So schnell kann es gehen" musste sie schmunzeln und erinnerte sich gleich wieder an den Iulier.

    Sabina schmunzelte herzlich über das BIld was sich ihr bot und sie musste sich beherrschen nicht laut zu lachen und spürte schon wie ihr vor Anstrengung die Tränen in die Augen kriechen wollten. Die beiden, also Esel und Besitzer, sahen fast identisch aus und es fehlten nur noch die langen Ohren und die Farbe aber alles andere passte richtig gut zusammen.
    "Das wäre allerding gemein, denn so ganz ohne mich geht das aber nicht, wenn dann muss ich schon mit dabei sein wenn du so etwas anstellen möchtest" sagte sie vergnügt und lächelte ihn an. Sabina beobachtete ihn wie er versuchte den Dreck von dem Karren zu bekommen und zum Schluß seinen Umhang dort ablegte, damit sie sich nicht völlig schmutzig machte, aber es hätte ihr nichts ausgemacht, auch wenn es schade um die Tunika gewesen wäre, die alleine schon vom Sturz einiges abbekommen hatte, aber diese konnte man ersetzen und vielleicht konnte man sie sogar noch säubern. Sie würde später in der Casa wen fragen der sich damit auskannte.


    Ihr Lächeln wirkte wieder etwas verlegen, denn alleine, dass er das hier für sie tat war etwas Besonderes, denn so wurde sie noch nie behandelt. Es war nichts Besonderes wenn sie in Tarraco war, sie war dort einfach nur die Tochter von Agrippa, aber hier schien das alles irgendwie etwas anderes zu sein, oder es war nur bei dem jungen Iulier so. Während sie ihm in die Augen sah nahm sie seine Hand und ließ sich auf den Wagen helfen, was einem kleinen und schmerzhaften Kunststück gleich kam. Mit einem mal hatte sie wirklich das Gefühl uralt zu sein, denn es dauerte doch kurz bis sie endlich auf dem Wagen war und sich hingesetzt hatte.


    Ein paar Leute die an ihnen vorbei gingen schauten etwas merkwürdig, aber das störte Sabina gar nicht und sie beachtete die Blicke nicht weiter. Sollten sie doch alle denken was sie wollten dachte sie sich nebenbei. "Und ich möchte nicht, dass du wegen so etwas Ärger bekommen würdet. Dann können wir ja froh sein, dass der Wagen sicher nicht schnell fahren wird" flüsterte sie ihm zu, als sie sich etwas über den Wagen beugte "Schließlich sehen sich die beidendoch recht ähnlich, alleine was die Fülle des Körpers betrifft" Sie schmuntelte ihn an und zeigte dabei ihre kleinen Grübchen. "Was würdest du denn gerne von mir noch wissen?"

    Warum überraschte sie die Leute um sich rum immer, wenn sie ihnen erzählte, dass sie sich mit der Sternenkunde befasste? Sie fand es ein spannendes Thema und angeblich konnte man ja sogar die Zukunft anhand der Sterne erblicken, vielleicht würde sie das auch einmal können. Sein Kompliment ließ sie völlig erröten und sie schaute auf den Boden, auf ihre Füße, als sie standen. "Danke. Alexandria ist immer einen Besuch wert und ich würde sehr gerne wieder zurück um noch einmal die große Bibiliothek zu sehen und noch mehr Werke zu studieren. Es ist traumhaft da." Sie musste aufpassen nicht wieder in ihre Schwärmereien zu verfallen, denn sie liebte diese Stadt wirklich sehr und wenn sie eines Tages irgendwo anders hinziehen müsste würde sie wohl diese Stadt wählen.
    Langsam ging sie weiter neben ihm und lockerte ihren Griff etwas, denn es schien ihm ja immer besser zu gehen, zumindest hatte sie den Eindruck, dass es so war. Es gefiel ihr schon besser je mehr sie in die Strassen eintauchten wo mehr Menschen waren. "Um mir viel anzusehen hatte ich noch nicht wirklich die Gelegenheit, aber was ich gesehen habe ist es eine sehr schöne und ziemlich große Stadt in der man sicher gerne mal verlaufen kann. Zumindest würde ich mir nicht alle Wege merken können, so viele es hiervon gibt. Ich weiß nicht wielange ich hier bleiben werde, aber ich hoffe schon länger, ich glaube im Moment kommt es auf meine Familie an ob ich hier bleiben kann. Ich habe meinem Vater nicht bescheid gesagt, dass ich hier her komme" gestand sie. "Also würde ich im Moment sagen ich bin auf unbestimmte Zeit hier."

    Das hatte sie befürchtet, dass der Weg noch länger dauern würde. Hier schien alles irgendwie etwas verwinkelter zu sein als in Tarraco oder sie bildete es sich ziemlich ein. Sabina hielt ihn immer noch sanf an seinem Arm fest, für den Notfall falls seine Kräfte wieder versagen würden. "Nein ich bin nicht nur bschäftigt Tochter zu sein. Ich war einige Zeit in Achaia und habe Sternenkunde betrieben. Dann war ich auch kurz in Alexandria, eine wundervolle Stadt. Ich war also lange Zeit nicht zu Hause und erst vor einigen Monaten war ich wieder nach Tarraco gekommen. Also viel war es dann wohl aoch nicht was ich gemacht habe, aber ich liebe die Sterne." Sie lächelte und erinnerte sich an einige schöne Zeiten die sie unter dem sternenbedeckten Himmel verbracht hatte.
    Sabina strahlte förmlich und lächelte. "Vielleicht ist es dann gar nicht schlecht wenn ich mich den Göttern widme" gab sie dann zu.

    Es war schon witzig, hatte sie doch Ewigkeiten überlegt was sie machen könnte brachte er sie dazu wirklich darüber nachzudenken den Göttern eine Dienerin zu sein. Dies war schon ein lustiger Wink der Götter, hatten sie ihn vielleicht deswegen vor ihr umfallen lassen, damit sie hörte, dass sie vielleicht den Weg der Götter nehmen sollte? Ihr kam es fast so vor, denn sie spürte,dass es ein sehr guter Weg sein würde und würde mit ihrem Bruder darüber sprechen. Wieder musste sie lachen, also charme hatte er und Witz auch und sie hatte schon längst die Vorkommnisse am Anfang vergessen. Sie sah ihn nun in einem anderen Licht, vor allem aber war er freundlich und nicht mehr so aufdringlich wie noch zuvor.
    "Mit mir? Ja mit mir ist alles in Ordnung. Wie kommst du drauf es könnte nicht so sein?" Ein wenig fragend sah sie ihn nun doch an, denn sie hatte ja nichts gesagt was auch Unwohlsein schließen konnte. "Ich mag nur diese dunklen Gassen nicht so sehr" sagte sie dann leise und sah dann wieder nach vorne, wo die ersten Häuser immer näher kamen, aber sie wusste, dass das nur der Anfang der Wohnviertel war, sicher würde es noch eine ganze Weile dauern bis sie an ihrem Ziel waren, aber wenigstens spendeten die meißten Häuser endlich den gewünschten Schatten und die sengende Sonne war nicht mehr ganz so extrem. Sie wusste nicht was in seinem Kopf abging und welche Gedanken er hegte. Vielleicht hätte sie ihn sogar für verrückt erklärt wenn sie es gewusst hätte.

    Vielleicht sollte sie sich dann wirklich den Göttern widmen und keine Verwaltungsgeschichten eingehen. Sicher würde ihr Bruder ihr da etwas helfen können und sie könnte sich vorstellen, dass er sich freuen würde wenn sie sich den Göttern widmete. "Sicher würde es meine Familie freuen wenn ich mich den Göttern verschreibe und ich könnte es mir auch sehr gut vorstellen. Verwaltung ist auch etwas was nicht jedem liegt auch wenn ich es noch nicht versuchte, aber mit den Göttern würde ich vielleicht doch besser klar kommen. Endlich kamen sie wieder auf eine hellere Strasse wo auch mehr los war, denn erst jetzt bemerkte sie, dass sie sich in diesen Gassen doch ziemlich unwohl gefühlt hatte.
    "Dann könnte ich für dich Opfer bringen damit du nicht immer umfällst" scherzte sie wieder und sah sich die Häuser an, die langsam vor ihnen auftauchten. Waren sie hier schon in dem Wohnviertel wo er lebte oder dauerte das noch?

    Sie folgte seinem Wink in die Gasse. Zwar mochte sie solche Nebenassen gar nicht, denn auch in Tarraco hatte sie sich immer so gut es ging von fern gehalten, aber wenn er es sagte würde es schon stimmen und vielleicht hatte er ja auch eine Abkürzung. Oh da hatte er einen guten Beruf, vor allem einer mit viel Verantwortung. Also konnte er ja gar nicht so schlecht sein. "Ich mache noch nicht viel, ausser Tochter sein, denn ich bin noch am überlegen was ich machen könnte, aber hoffe mich bald entschieden zu haben. Ich bin erst seit sehr kurzer Zeit hier in Rom und deswegen kenne ich mich ja auch nicht aus, aber ich wollte mich umschauen, dass ich etwas bekomme, aber auch wie in Taracco bin ich mir nicht sicher ob ich in die Verwaltung gehen möchte oder aber mich den Göttern widme. Ich bin noch ziemlich unschlüssig, aber vielleicht komme ich ja hier auf einen grünen Punkt." Sabina hoffte das, denn sie wollte schon gerne etwas machen und war gespannt was Rom ihr hier zu bieten hatte.

    Ein Mann der vohin noch soviel Frevel besessen hatte sie so anzumachen schien wirklich Angst vor einem einfachen Medicus zu haben. Sie fand es nicht schlimm, aber es passte nicht so ganz zu dem Bild welches sie von ihm gehabt hatte. Vorhin dachte sie an einen Macho der einfach nur reihenweise die Frauen abschleppte und sie dann wieder fallen ließ, nachdem er ihnen das blaue vom Himmel versprochen hatte. Er schien aber doch anders zu sein und nicht in diese Kategorie zu gehören, oder vielleicht doch? Aber ob sie das rausfinden würde, war eine weitere und andere Frage, die sie sich jetzt nicht stellen musste. "Wo lang müssen wir jetzt`?" fragte sie ihn und hielt einen Moment an. "Was machst du eigentlich so wenn du nicht deinen Kopf in einen Brunnen steckst oder einfach umkippst?" fragte sie wieder etwas scherzhaft.

    Sie hoffte, dass sie auch wieder den Weg zurück finden würde, da sie sich ja nicht auskannte. Wer wusste schon wo sie landen würde, wenn sie ihn in die Casa gebracht hatte und dann alleine wieder zurück ging. Ein besorgter Blick lag in ihren Augen, als er erzählte, dass ihm das schon einmal passierte. "Du solltest einen Medicus aufsuchen, denn das ist nicht normal. Was ist wenn dir das an einem Fluß geschehen würde und du in diesen fällst? Es ist nicht immer jamand da der zu dir kommen kann und dir hilft." Sprach wirklich Sorge aus ihrer Stimme? Ja das tat sie aber sie hätte sich auch bei jemand anderen gesorgt, so war sie nun einmal immer hilfsbereit und auch wenn er sie geschlagen hätte, wäre es ihm danach geschehen hätte sie genauso gehandelt.
    Etwas Gutes hatte dieser ´Ausflug´auch noch, denn sie konnte etwas von dieser Stadt sehen auch wenn es ziemlich anstrengend war, da sie ihn ja so gut es ging stützte.

    Sabina tat ihr Bestes um ihn so gut es ging zu stützen und mit ihm langsam einen Schritt vor den anderen zu setzen. Es würde ein langer Weg werden, aber sie wusste, dass sie es schaffen würden, denn er war so weit wieder fir, dass sie ihm den Weg mit etwas Hilfe zutraute. "Alles was du aber nun machen müsstest wäre mich durch die Stadt zu lotsen, denn auskennen tu ich mich nicht. Aber wir werden die Casa sicher finden und wenn es bis heute Abend dauert, ich hab ja nichts anderes vor" versuchte sie etwas zu scherzen als sie in eine Strasse einbogen, nachdem sie den Platz überquert hatten. "Hast du das schon einmal gehabt? Ich meine was hast du heute gemacht, dass du so schnell umkippst? Zu wenig getrunken?" Sie konnte ihn nur seitlich ansehen, da sie auf den Weg achten musste, denn jede Unebenheit könnte sie zusammen aus dem Gleichgewicht bringen und dann würden sie beide auf dem Boden liegen.

    Sie konnte es sehen, dieses Glitzern, was wie ein kleines Feuer in seinen Augen brannte. Ein klitzekleines Schmunzeln ging über ihre Lippen als sie das sah, denn ihr erging es ja nicht anders. Ihre Augen schienen vor Schalk zu glühen und sie fühlte sich wie damals als kleines Kind, welches ja nur diesen Unsinn im Kopf hatte. "Vielleicht sollte man es einfach machen. Einfach etwas anstellen und niemand erfährt davon, dass wir es waren, wie als wir kleine Kinder waren. Ohje jetzt komme ich schon mit solchen Gedanken und fühle mich gleich in meine Kindheit versetzt. Nein, wir sollten das lieber gleich vergessen sonst gibt es nachher noch großen Ärger und das könnte ich mir nicht verzeihen wenn das geschehen würde und alles nur wegen solcher Streiche." Der Gedanke allein, sich vorzustellen wie sie beide auf Streifzug gingen um Unsinn zu machen war zu amüsant und sie musste kichern deswegen. Es war eine sehr schöne Vorstellung und eigentluch lockte es sie ziemlich.


    Etwas verwundert blickte sie ihn dann doch an und sie wollte fragen welche Idee ihm denn nun im Kopf rumgeisterte, als er sich auch schon in Bewegung setzte, noch bevor sie ein Wort hatte sagen können. Sabina blickte ihm nach, aber verlor ihn recht schnell wieder aus den Augen, da die Menschen die dort überall waren ihn einfach verschluckten wie ein großes Tier seine Beute verschlang. Sie konnte also nur warten bis er wieder zurückkehren würde zu ihr und blieb einfach stehen ohne sich weiter zu bewegen.


    Als er wieder kam, sah sie ihn erst als er schon fast wieder bei ihr war. Ein Schmunzeln lag auf ihren Lippen, als sie den Karren sah und wenn der Besitzer nicht dabei gewesen wäre, dann hätte sie an seine Geschichten und den Unsinn gedacht, wahrscheinlich war es auch das was sie so zum schmunzeln brachte. Sie sah ihn an und dann den Karren, der keineswegs bequem zu sein schien, aber das zählte für sie nicht sondern viel mehr die Sorge die er sich um sie machte. Immer noch lächelte sie und trat einen kleinen Schritt nach vorne. "Es ist total lieb von dir was du für mich machst und ich werde dies hier sehr gerne annehmen und es macht mir nichts aus, dass es ein einfacher Karren ist, es schein ja so zu sein wie früher" grinste sie ihn nun an "Nur, dass du den Besitzer dabei hast."


    Sie war wieder einmal ein wenig gerührt darüber wie er sich um sie kümmerte."Wirst du mir die Ehre erweisen und dich dann neben mich setzen?"

    Das war eine gute Frage ob sie wirklich vernünftiger waren, aber sie schmunzelte und etwas in ihren Augen lachte schalkhaft auf wie bei einem kleinen Mädchen welches nur Unsinn im Kopf hatte. Sie musste sich eingestehen, dass sie wirklich für diesen Moment daran dachte und es dann wohl auch tatsächlich aussprach. "Nein? Bist du sicher? Hättest du nicht genau in diesem Moment noch einmal Lust wie ein kleines Kind zu sein und irgendwem Streiche zu spielen oder etwas zu tun was du nichts darfst oder was sich nicht schickt." Ihre Augen schimmerten immer mehr und sie wäre wohl auf der Stelle losgezogen um irgendetwas anzustellen. "Vernunnft ist ein breiter Begriff und ich kann dir diese Frage wohl kaum beantworten. Oder vielleicht doch oder ist es vernünftig einfach alleine nach Rom zu kommen ohne jemanden zu benachrichtigen?Ich glaube hätte ich die Möglichkeit würde ich gerne wieder einmal etwas anstellen wenn es keinen anderem Schaden zufügen wird."


    Sabina musste nun lachen, denn sie stellte sich zusammen mit ihm vor wie sie einen Karren entwendeten und dieser letztendlich im Strassengraben landete oder sie etwas anderes anstellten. Sie musste sich eingestehen, dass sie die alten Zeiten von früher vermisste. "Mir passiert es auch immer wieder, das mir Missgeschicke passieren und ich auch hin und wieder etwas fallen lasse, da haben wir wieder einmal eine Gemeinsamkeit."


    Nun da sie stand und versuchte sich nichts weiter anmerken zu lassen stellte sie doch recht schnell fest, dass er es gesehen hatte, dass sie noch immer Schmerzen hatte. Sie lächelte ein wenig gequält aber eigentlich war sie ihm dankbar für seine Sorge, auch wenn sie das ziemlich an zu Hause erinnerte. "Ja. Wie könnte ich dir da auch wiedersprechen?" sagte sie leise und mit einem dankbaren Lächeln, aber sie fragte sich auch wie er sie sanfter nach Hause bringen wollte.

    Es war langsam egal, sie würde versuchen müssen ihm nach Hause zu helfen und vielleicht wollten es die Götter gut und sie würden unterwegs auf eine Sänfte treffen oder aber sie schafften es bis zu seiner Casa und dann konnte er sich hinlegen und alles würde gut werden. "Nein wegen dir wird es sicher keinen Ärger geben, warum auch?" kurz sah sie ihn fragend an und schüttelte ihren Kopf. "Wir werden jetzt versuchen etwas zu laufen und dann treffen wir vielleicht jemanden mit einer Sänfte an, der uns helfen wird oder aber dir geht es unterwegs besser und wir bringen dich zu Fuß nach Hause. Wir können aber auch irgendwo halt machen und dann solltest du etwas essen un trinken, vielleicht geht es dir dann noch besser. Es ist diese Hitze die dich hat fallen lassen und für diesen Moment ausgeschaltet hat. Wir können nur hoffen, dass es bald etwas abkühlt." Sabina hakte sich einfach bei seinem Arm unter um ihn zu stützen und machte ihm mit einer Bewegung klar, dass sie nun keine andere Wahl mehr hatten als es zu versuchen, es sei denn er wollte nun hier übernachten was aber den Vegilen sicher nicht gefallen würde, wenn sie des Nachts auf ihre Streife gehen würden und ihn dann hier antrafen wie er an einer Mauer gelehnt schlief. Man würde ihn auf der Stelle einsperren und das musste ja nun wirklich nicht sein.