Beiträge von Tiberia Honoria

    Nun, ich schliess mich Lucidus Meinung an. Die letzten beiden Wahlen zeigten doch einen deutlichen Schwung nach oben. Bei beiden Wahlen, gab es 4 Quästorenanwärter, bei beiden Wahlen fanden sich Bewerber für die àmter der Aedile curulis und pleb. und bei beiden Wahlen fanden sich Praetoren. Und bei dieser Wahl fand doch auch mal ein richtiger Konkurrenz-Wahlkampf statt.
    Und leibe aurelier, wie sehr Ihr euch dreht und wendet, Ihr habt nicht gewonnen und es steht nicht die Mehrheit der Bevölkerung hinter euren frauenfeindlichen Ansichten.
    Es haben sich daurch Lager gebildet, die zukünftige wahlen nur spannender machen werden.
    Also :dafuer: für die Beibehaltung von wahlen.

    Kopfschüttelnd betrat die Quästrix die Rostra, um Ihrer Meinung nach verfrüht Ihre Res Gestae zu halten. Moral und Anstand waren der Welt abhanden gekommen und das edle Blut der Patrizier verwässerte.
    Wahlkampf im Deckmantel der Res Gestae, und solche Menschen behaupteten für Tradition und alte Werte zu stehen.
    Voller Gravitas nahm Sie Ihren Platz ein und liess sich von Ihrem Leibsklaven die Toga zurechtzupfen und fing Ihre Rede an.


    "Bürger Roms!
    Ich stehe hier vor Euch, um mich für meine Zeit als Quästrix zu rechtfertigen.
    Ich wurde als Quästrix Provincialis in die Provinz Hispania entsendet, um unter dem berühmten und ehrenwerten Proconsul Senator Publius Matinius Agrippa zu dienen, sei es als Sekretärin, sei es mit einer anderen Aufgabe.
    Der Proconsul beauftragte mich mit Untersuchungen, die die Schiffahrt an der hipanischen Küste betrafen und unermüdlich kam ich dieser Aufgabe nach. Ich habe, da der Proconsul und auch der Comes abwesend waren, dem Magister Scriniorum Lucius Didius Crassus einen ausführlichen Bericht über meine Amtszeit hinterlassen und bin mit seinem Segen, dass ich meine Amtszeit zur Zufriedenheit der hispanischen Verwaltung absolviert habe nach Roma zurückgekehrt.
    Natürlich leistete ich auch meinen Beitrag für die Chronicusa Romana, in dem ich jene Beiträge aus Hispania hinzufügte.
    Und nun stehe ich hier, um euch Rede und Antwort zu stehen, denn Ihr wart es, die mir Ihr vertrauen geschenkt und mich gewählt haben."

    Ich antwortete zuerst meinem Verwandten Gracchus:
    "Nun, die Art der Opfer kenne ich nicht. Aber die Opfer sollen der capitolinischen Trias gewidmet gewesen sein. Entsprechend wissen die Tempeldiener im Capitol sicher mehr."


    um dann meine Neugier zu befriedigen.
    "Nun Senator, wo wir schon bei Gerüchten sind. Man wispert auf dem Forum, dass du dein Amt als Praefectus Praetorio niederlegen willst, um dich in das Privatleben zurückzuziehen. Ist dem so?" fragte ich ungläubig, da ich so einen Posten nie wieder hergeben würde.

    "Nein. Hispania ist eine ruhige Provinz und das war ja auch der Grund, weshalb ich mich in meinem Wahlkampf gezielt als Quästrix Pro Praetore beworben hatte. Und obwohl ich nach dem Aurelier den höchsten Stimmanteil hatte, wurde Pompeius Strabo für das Amt ausgwewählt. Ich vermute es war mal wieder eine Frage des Geschlechts. Lassen wir das Thema aber lieber. Wenn du in Rom bleiben willst, könntest du wie Vitamalacus den Posten des Quästors pricipes ins Auge fassen. Ein Posten, de dir in Anbetracht der Tatsache, dass du bereits jetzt als vertrauenswürdig genug befunden wurdes im Palast Dienst zu tun, vielleicht auch am ehesten angeboten wird. So oder so. wir werden auf jeden Fall alle hinter dir stehen und dich auf dem Forum unterstützen. Es wird eine grosse Zeit für unser Haus sein, drei Legislaturperioden in Folge einen Quästor zu stellen."

    Zitat

    Original von Titus Tiberius Flaccus
    Interessiert hörte Flaccus dem Verwandten zu, während er immer mal wieder zu den süßen Trauben griff.
    Die Britannen? Britannia ist doch unterworfen und Kastelle sichern das Land. Sprichst du von Piraten oder gibt es gar Unruhen unter den britannischen Stämmen, die sich auflehnen?
    In Rom hat die Gens Tiberia einen festen Platz, doch hast du auf der Rostra gesehen, dass es immer Sippen gibt, die daran rütteln wollen und sich selbst profilieren. Ich sehe die Aurelier als strengsten politischen Gegner, doch beschränken sie sich leider nicht auf die Politik, sondern ergeben sich stets neuer Schmähreden gegenüber uns Tiberiern, eine Abart, die keiner der römischen Sitten entspricht, welche sie selbst so predigen.

    Er schüttelte leicht den Kopf und nahm einen Schluck aus seinem Glas.


    Ich gab meinem Verwandten recht.
    "Du hast recht Vetter. Sie handeln recht inkosequent. Ich habe übrigens heute ein Gerücht gehört, dass dich sehr interessieren wird. Der Aurelius Antoninus soll der Meinung sein, keine Priester als Vermittler zu den Göttern zu brauchen. Er führt die Opfer und Gebete ohne priesterliche Begleitung durch. Was ist deine Meinung als Priester dazu? Will er so die Traditionen und die Religion aufleben lassen?"

    "Nun in Hispania läuft eben alles etwas langsamer. Auch reicht die Amtszeit eines Quästors nicht aus, weitreichende Massnahmen zu ergreifen. Aber der Magister scriniorum und durch Ihn der Proconsul sin informiert. Es wird sicher bald etwas geschehen."

    In der heissen Phase der Kandidatur, denn in Kürze würde die Wahl beginnen hielt die Kandidatin Ihre Abschlussrede.


    "Bürger Roms!
    wir stehen am Ende eines hitzigen Wahlkampfes in dem merkwürdigerweise wieder die Stellung der Frau in der Gesellschaft und die Traditionen im Vordergrund standen. Ich frage euch nun? Was wäre die Welt ohne den Fortschritt und dem Wandel? Wo stünde unser Imperium, wenn grosse Männer und Frauen in unserer Geschichte nicht den Mut gehabt hätten, gegen den Strom zu schwimmen und Rom zu wahrer Grösse zu führen?
    Möchtet Ihr wirklich leben wie Eure Ahnen?
    Wie viele von Euch sind noch in der Lage ein Feld zu bestellen? Wieviele von Euch wollen auf die Bequemlichkeit von Aquädukten und Thermen verzichten? Wer von euch will in den unsicheren Zeiten der Republik leben, wo ehrenwerte Bürger Tags wie Nachts gemeuchelt wurden, häufig sogar hier wo wir stehen.
    Auf dem Forum, am hellichten Tage. Unter uns!"

    Ich liess meine Worte einwirken und fuhr nach wenigen Minuten fort:
    "Ich denke neimand von uns will wirklich einen Schritt in die Vergangenheit machen. Also frage ich Euch? Warum will man Euch Rückständigkeit verkaufen. Warum kleidet man den Verlust von etwas Neuem, etwas, was Rom bisher nur Gutes gebracht hat, in Worte wie Rückkehr in die Tradition?
    Um euch abzulenken!
    Bürger Roms, lasst euch nicht von pathetischen Reden von Männern einlullen, die sich zu schade waren, Ihr Leben an der Front zu riskieren. Ich stehe hier vor Euch und sage, dass ich, wenn ich ein Mann wäre, mich schämen würde hier vor Euch zu stehen, ohne meine Pflicht für Rom erfüllt zu haben!
    Pathetische Reden, die Euch einreden, Eure Frauen und Töchter wären eure Feinde oder Sklaven. Wer von euch hat keine Tochter oder nahe Verwandte, die Ihre Pflicht in der Verwaltung, im Cultus Deorum oder im Cursus Honorum erfüllt?
    Wer von Euch will sich einreden lassen, eure Familienmitglieder würden schändlich handeln?
    Wer von Euch hat Angst vor Frauen, die mehr können, als nur den Haushalt führen? Wer denkt, dass die Frauen seiner Familie unweiblich oder gar hässlich wären, wenn sie Ihrem Volke dienen?
    Deshalb Bürger lasst Euch nicht einlullen.
    Denkt bei dieser Wahl an wirkliche Dinge die wichtig sind. Dinge die Aufgabe des Aedilats sind. Nämlich die Überwachung der Märkte, die Ausrichtung von Ludii zu Ehren der Götter und des römischen Imperiums und die Überwachung von wichtigen Neubauten und Renovierungsarbeiten.
    Aufgaben, die ich erfüllen werde und bei denen ich Euch nicht enttäuschen werde.
    Wählt mich, um zu zeigen, dass Ihr hier und heute leben wollt, statt im Nebel der Vergangenheit!"

    Aufrecht stand ich da, die volle Gravitas meiner Ahnen in meiner Haltung und schaute dem Volk in die Augen. Begleitet von den Rufen und Huldigungen meiner Klienten, Freunden und familienmitgleidern.

    "Ja und Nein. Es handelt sich um Gelegenheitspiraten. Ein nach aussen hin ehrbares Handelsschiff das günstige Gelegenheiten zu ergreifen weiss. Das hat sich auch inzwischen herumgesprochen und einheimische und erfahrene Kapitäne sind auf der Hut, so dass es nun hauptsächlich die ausländischen Schiffe, die neu in den Gewässern sind, die gekapert werden. Das schlimme daran ist, dass solche Leute keine Zeugen gebrauchen können. Entsprechend werden alle Passagiere und Seeleute gemeuchelt, häufig nach unerträglichen Torturen. Die Schiffe werden hinterher versenkt. Erfahrene Piraten dagegen wissen, dass man für Überlebende, insbesondere für römische Bürger ein stattliches Lösegeld erhält. Und wenn es sich um ausländische mittellose Passagiere oder Seeleute handelt bleibt ja auch noch der Sklavenmarkt. Ich hoffe dass der Posten des Hafenpräfekten schnellstmöglich besetzt werden kann, um diese Plage abzustellen."

    "Wahr gesprochen Furianus. aber ich denke, deine Erhebung in den Senatorenstand wird nicht lange auf sich warten lassen und du wirst deinem Vater sicher Ehre machen. Und ich hoffe natürlich auch, dass der Name Tiberia bald häufiger im Senat auftauchen wird."


    Meinem Bruder nickte ich zu und antwortete:
    "Du musst mich unbedingt über die Entwicklung auf dem Laufenden halten. Es würde mich sehr interessieren, aus welcher Richtung das Attentat kam."

    "Nun ich denke nicht so. Gerade persönliche Rache würde für Heimlichkeit sprechen. Fanatiker suchen die Öffentlichkeit für Ihre Taten und somit passt der öffentliche Angriff auf eine Kandidatin gut in das Schema. Zumal die Kandidatin während des Attentats eine Diskussion mit einem Mann, den Gerüchten zufolge einem Aurelier, hatte, in der es über die Stellung der Frau in der Politik ging. Unter diesem Gesichtspunkt finde ich es sogar äusserst verdächtig, dass der Attentäter entkommen konnte. Er wird Unterstützer vor Ort gehabt haben. Meiner Meinung nach sollte dieser Aurelier gefunden und genausesten überprüft werden."

    "Nun, viel weiss ich ja selber nicht. Ich habe nur gehört, dass die Kandidatin von einem unbekannten Mann niedergestochen wurde und dass mitten in Ihrer Wahlrede. Meine Vermutung geht dahin, dass diese leidigen Diffamierungen der Stellung der Frauen in der Gesellschaft Schuld an diesem Attentat sind. Hetzerische Reden, wie die meines Gegenkandidaten bringen irre Mörder auf den Plan, dass Frauen, die sich politisch betätigen Freiwild sind. Ich hoffe, dass der Attentäter mit der ganzen Härte unserer Justiz bestraft wird. Soweit ich gehört habe, ist die Kandidatin noch am Leben und Ihr Name steht meines Wissens noch auf der Wahlliste."

    "Ach der Wahlkampf. Erinnere mich bloss nicht an das aurelische Rudel, dass über mich hergefallen ist. Diese Leute entbehren jeder Gravitas. Ein Schande, dass Sie meinem Stande angehören. Ich habe mir die Kanddaten zur Quästur angesehen, jedenfalls drei davon. Dabei nickte ich wohlwollend meinem Verwandten Vitamalacus zu. Weisst du näheres über das Attentat auf die Kandidatin Artoria Medeia?"

    "Du tust wirklich geheimnisvoll, Ich werde deine Rede mit Spannung erwarten. Dann erzähl doch von Neuigkeiten hier in Roma. Was bewegt unser Volk zur Zeit am meisten? Ich bin erst vor kurzem wieder zurückgekommen und hatte ausserhalb meines Wahlkampfes nur wenig Zeit über Gebühr die Thermen zu besuchen oder an Cenae wie Diesem teilzunehmen."