Beiträge von Tiberia Honoria

    "Wen nennst du respektlos ein Weib?" stellte ich spöttisch den Fremden zur Rede.
    "Es ist ein trauriger Tag für unser Imperium, wenn Beleidigungen herhalten müssen, wenn einem die Argumente ausgehen."
    Einem Sklaven gab ich den Wink, in Erfahrung zu bringen, wer dieser ungehobelte Bursche war.

    Mutig trat ich in meiner mit Kreide aufgehellten Toga candida und umgeben von meinen Klienten und Wachsklavn auf die Rostra und erhob die Stimme:


    "Bürger Roms!


    Heute gebe ich, Tiberia Honoria, meine Kandidatur zum Aedil bekannt.


    Ich will damit, genauso wie meine Vorfahren und Verwandten dem Volk von Rom dienen.


    Wie schon zuvor in meiner Amtszeit als Quaestrix Provinciales, werde ich auch als Aedil mein Amt aufopferungsvoll ausfüllen.


    Ich werde ein gestrenges Auge auf die Märkte werfen, damit schwarzen Schafen schleunigst das Handwerk gelegt wird, auf das ehrliche Händler ruhig schlafen können.


    Ich werde aber auch dafür sorgen, das wichtige Bauprojekte voran getrieben werden, wie die Renovierung der Aquädukte und dass ihr erneut von glorreichen Spielen unterhalten werdet. Ich werde zu den Ludi Appolinaris ein grosses Wagenrennen ausrichten, für das ich aus meiner eigenen Tasche ein grosszügiges Preisgeld von 5000 sesterzen ausrichten werde.


    Ausserdem widme ich meinen Dienst auch den Tempeln des Imperiums und werde veranlassen, dass das Volk regelmässige freie Brot- und Getreidelieferungen erhält. Nicht um es zu bestechen, sondern weil es zu meinen Pflichten als aufrechte Beamtin des Imperiums gehört.



    Bürger Roms! Vertraut mir und wählt mich."

    In der Regia des Cultus Deorum, traf ich mich mit einem Klienten, den ich von Tarraco aus beauftragt hatte Erkundigungen einzuziehen.
    Zufrieden lauschte ich dem bericht und liess mir die Notizen geben.
    anschliessend machte ich mich gut gelaunt wieder auf den Weg.

    Ich nickte und holte zwei Schriftrollen heraus, eine davon versiegelt.

    "Sicher, hier ist her."



    Bericht über die Lage an den hispanischen Küsten.


    Ich habe die Frau, von welcher im Bericht des Duumvir von Carthago Nova die rede ist, aufgesucht und mit ihr gesprochen. Es konnte aus Ihren Äusserungen durchaus der Verdacht erweckt werden, dass ein Fall von Piraterie vorliegen könnte.
    Nachforschungen im Hafen in den Häfen ergab, dass solche Gerüchte dort unter den Seeleuten schon seit einiger Zeit grassieren. Ich habe mir die Berichte über die verschwundenen Schiffe des verglngenen Jahres genauer angesehen.
    Bei 10 Schiffen, welche ich mit Namen, Herkunftshafen und Ladung im versiegelten Anhang aufgeführt habe, konnten alltäglichen Unglücksursachen ausgeschlossen werden. Ausserdem gab es bei allen 10 Fällen bis zu meinen Untersuchungen keine Zeugen und keine Überlebenden. Da es unwahrscheinlich ist, dass es im vergangenen Jahr gleich 10 nur kurzfristig und nur auf offener See auftretende Unwetter gab, kann davon ausgegangen werden, dass tatsächlich Piraterie, und da es keine Überlebenden gibt, auch Mord vorliegt.
    Eine professionelle Piratenflotte hättte allerdings zum einen grösseren Schaden angerichtet, zum anderen die Passagiere zum grössten Teil in die Sklaverei verkauft. Drei der Schiffe beförderten hochrangige ausländische Fahrgäste, für die Lösegeld zu fordern gewesen wäre.
    Da dies bisher nicht bisher bekannt ist, kann davon ausgegangen werden, dass es sich um Gelegenheitspiraten handelt.
    Dazu passen auch die Gerüchte am Hafen von Carthago Nova, dass die Seeleute munkeln, auf hoher See kann man keinem Schiff vertrauen. Sie haben einen der ihrigen in Verdacht, aber es wird nicht offen darüber geredet. Auf dem Rückweg nach Tarraco habe ich in einem kleinen Fischerdorf einen Überlebenden gefunden.
    Ein Schiffsjunge, dessen Aussage sich mit den genannten Vermutungen deckt.
    Für die weitere Untersuchung empfehle ich, die Ladung der eingehenden hispanischen Schiffe mit der verschwundenen
    Ladung zu vergleichen, ausserdem natürlich auf die Personenbeschreibung in dem Augenzeugenbericht zu achten.
    Langfristig und sogar schon Mittelfristig empfehle ich den Posten des Praefectus Portuensis zu besetzen. Das ist ist die beste Abschreckung für Piratie, besonders für Gelegenheitspiraterie.


    gez.


    Tiberia Honoria
    http://www.imperium-romanum.in…-quaestorprovincialis.png


    "Gerne. Ich habe die Frau, die du mir nanntest aufgesucht und mit Ihr gesprochen. Aus Ihren Äusserungen konnte durchaus der Verdacht entstehen, dass ein Fall von Piraterie vorliegen könnte- Ich habe am Hafen nachgeforscht und erfahren, dass diese Gerüchte dort unter den Leuten schon seit einiger Zeit grassieren. Ich habe mir die Berichte über die verschwundenen Schiffe des vergangenen Jahres genauer angesehen. Bei 10 Schiffen, die ich in meinem Bericht mit Namen, Herkunftsland und Ladung aufgeführt habe, konnte man die alltäglichen Unglücksursachen ausschliessen. Ausserde, gab es bei allen 10 Fällen keine Zeugen und keine Überlebenden. Da es unwahrscheinlich ist, dass es im vergangenen Jahr gleich 10 nur kurzfristig und nur auf offener See auftretende Unwetter gab, denke ich, dass tatsächlich Piraterie, und da es keine Überlebenden gibt auch Mord vorliegt. Eine professionelle Piratenflotte hättte zum einen grösseren Schaden angerichtet, zum anderen die Passagiere zum grössten Teil in die Sklaverei verkauft. Drei der Schiffe beförderten hochrangige ausländische Fahrgäste, für die Lösegeld zu fordern gewesen wäre. Da dies bisher nicht bisher bekannt ist, denke ich dass wir es mit Gelegenheitspiraten zu tun haben. Dazu passten auch die Gerüchte am Hafen von Carthago Nova, dass die Seeleute sich munkeln, auf hoher See keinem Schiff zu vertrauen. sie haben einen unter sich im Verdacht, aber es wird nicht offen darüber geredet. auf dem rückweg nach Tarraco habe ich in einem kleinen fischerdorf sogar geschafft einen Überlebenden zu finden. einen kleinen Schiffsjungen. Auch seine Aussage deckt sich mit den genannten Vermutungen. Für die weitere Untersuchung empfehle ich in meinem Bericht, die Ladung der eingehenden hispanischen Schiffe mit der verschwundenen Ladung zu vergleichen, ausserdem natürlich auf die Personenbeschreibung in dem Augenzeugenbericht zu achten. Langfristig würde ich aber empfehlen den Posten des Praefectus Portuensis besetzt wird. Das wird die beste abschreckung für Piraten sein." beendete ich meinen bericht. Neugierig auf die Reaktion des Magistratus.

    "Danke, gerne." nahm ich den Wein an.
    "Ich denke schon, jedenfalls so viel, wie in diesem kurzen Monat möglich war. Weitergehende Nachforschungen sollten aber auch eher von militärischer Seite kommen. Ich habe dir natürlich auch einen Bericht geschrieben, den ich dir zunächst in kurzen Worten zusammenfassen möchte, wenn du erlaubst."

    Ein kleiner Junge trat schüchtern auf mich zu und begrüsste mich:
    "Salve Domina, du hast nach mir rufen lassen?" fragte er schüchtern.


    Da er sehr verängstigt war versuchte ich Ihn zu beruhigen:
    "Timurcin nicht wahr? Komm und setz dich zu mir."
    Schüchtern setzte er sich auf die äusserste Kante der Sitzbank.
    "Nun, Timurcin, kannst du dich an dein Leben vor dem Unglück auf dem Meer erinnern?"
    "Ja Herrin. Ich war Seejunge auf einem persischen Schiff mit dem Namen Perle des Orients. Böse Männer haben uns überfallen." erzählte er verstockt.
    "Böse Männer?" hinterfragte ich ruhig.
    "Ja es waren sehr viele. Sie kamen von einem Schiff, dass uns den ganzen Tag verfolgte und uns Lichtzeichen gab, uns mit Ihm zu treffen. Es sah aus wie ein gewöhnliches Handelsschiff mit schmutzigweissen Segeln. Wir fuhren diese route zum ersten Mal und wollten Neuigkeiten hören. aber die Männer enterten das Schiff und schlachteten alle ab. ls ich gesehen habe, wie der Anführer unseren Kapitän die Kehle aufschlitzte bin ich vor angst ins wasser gespruingen. es war furchtbar, weil ich nur schlecht schwimmen konnte und die ganzen Schreie hörte. Ich träume noch heute davon."
    Das Kind schüttelte sich und machte eine Pause, dann sprach es weiter:
    "Irgendwann in der Ferne sah ich das Schiff sinken und verlor dass Bewusstsein." ein Schluchzer entfuhr dem Jungen und eine Frau in mittleren Jahren kam hinaus, um Ihn zu trösten.
    Ich nickte der Frau zu und fragte den Jungen:
    "Keine Angst, Timurcin, ich will dir nichts Böses. kannst du mir den Anführer beschreiben? Hatte einer seiner Männer auffällige Merkmale?"
    Das Kind dachte angestrengt nach.
    "Nun der Anführer war ein grosser Mann und hatte ganz gewöhnliche Seekleidung an. Er war wohlbeleibt um die Mitte und hatte schmierige Haare und grausame Augen. Von seinen Männern, habe ich nicht viel gesehen, da ich nicht mehr lange an Bord war. Aber einer ist mit aufgefallen. Ein einarmiger Seemann. Ich hatte noch nie einen Mann mit nur einem arm gesehen. Ansonsten weiss ich nur, dass keine Nubier, Perser oder Ägypter darunter waren. Mehr weiss ich wirklich nicht."
    Mit diesen Worten flüchtete der junge in die arme seiner Mutter.
    Ich bedankte mich bei dem Fischer undsteckte ihm ein paar Sesterzen zu.
    Anschliessend machte ich mich auf den Weg nach Tarraco.

    Ich begrüsste den Beamten und antwortete:
    "Salve, ich habe heute eine Botschaft aus Germanien bekommen und würde gerne eine Antwort senden"


    Decimus Pompeius Strabo
    Officium des Quästor pro praetore
    Regia Mogontiacum
    Germanien


    Salve lieber Freund,
    meinLeben in Hispania war sicher angenehmer und sicherer als deines in Germanien.
    Der Proconsul hatte mich mit einer spannenden Mission betraut, die ich hoffentlich erfolgreich abschliessen werde, um in Kürze nch Roma zu reisen. Wollen wir uns auf dem Forum treffen, um gemeinsam dem Volke Roms über unser Schaffen zu berichten?
    Ich werde sehnsüchtig in der Villa Tiberia auf deine Antwort warten.
    Deine Honoria

    Ich reiste durch verschiedene Dörfer, in denen die Bewohner hauptsächlich von fischerei und Handel mit Treibgut lebten. auch hier fragte ich immer, ob es etwas auffälliges gab, oder gar von Überlebenden von Piratenangriffen bekannt war. In einem der Fischerdörfer wurde ich fündig. Ein kleiner Juinge wurde vor einem halben Jahr aus dem Wasser gezogen worden und von einem Fischerpaar adoptiert worden. Man riet mir, die Geschichte des Jungen anzuhören.
    Ich ging zu dem beschriebenen Haus und klopfte an.
    Ein wettergegerbter dürrer Mann machte die Tür auf und musterte mich. als sich meines Standes bewusst war, senkte er sofort den Blick und begrüsste mich:
    "Guten abend, Herrin, was kann ich für dich zun?"
    ich antwortet:
    "Salve, bist du der Fischer Antoninus?"
    "Ja Herrin, dass bin ich." sagte er mit zittriger Stimme, fürchtend, was ich von Ihm wollte.


    "Ich habe gehört, dass du einen kleinen Jungen aus dem Meer gerettet hast?"
    "Ja Herrin, der kleine Timurcin. Ich habe ihn an sohnes statt angenommen. Wir hatten bisher nur zwei Töchter, Herrin. Niedliche Kleine Dinger, aber taugen natürlich nicht, um sie zu Fischern auszubilden."
    "Kann ich mit dem Jungen reden?"
    Er wagte es natürlich nicht, mir die bitte abzuschlagen. Er bat mich auf einer Sitzbank Platz zu nehmen und rief nach dem Jungen.

    Es war kein System zu erkennen, die Schiffe waren unterschiedlicher Herkunft und von billigem Wein bis teuren Datteln oder gar teurem Tuch war alles dabei.
    die Schiffe waren an unterschiedlichen Orten das letzte man gesehen worden und der abstand zwischen Ihrem Verschwinden Betrug zum Teil Monate. es war viel zu ungezielt, als das eine organisierte Piratenflotte dahinterstecken könnte.
    Es blieben also nur zwei Schlüsse. Es waren entweder Anfänger am Werk, oder es waren Gelegenheitspiraten.
    Das zweite erschien mir plausibler.
    Worüber ich mir ausserdem Gedanken machte war, warum nur das hispanische Gewässer bedroht war. Machte sich die Bande zunutze, dass sie keine Gegenwehr zu befürchten hatten?
    Während ich überlegte, kamen nach und nach die Sklaven zurück und erstatteten Bericht.
    Es schien eine allgemeine Unsicherheit und eine daraus resultierende Unzufriedenheit unter den Seeleuten zu herrschen. Man munkelte, dass man an der hispanischen Küste fremden Schiffen besser aus dem Wege ging.
    Nachdenklich schrieb ich einen Bericht und reiste die Küste entlang zurück nach Tarraco.