Beiträge von Duccia Verina

    Ein leises Maunzen war zu hören, als er auf den Schoß gehoben wurde, aber gleich darauf begann er auch schon friedlich zu schnurren und rollte sich zu einer kleinen Fellkugel auf seinem Schoß zusammen.
    Wenn Verina gewusst hätte was geschehen würde wenn sie den Kater mitbrachte hätte sie es sich dreimal überlegt. Es tat ihr leid, dass sie ihn geschlagen hatte und sie hatte eigentlich nun gedacht sie hätte ihn verloren, aber er war wiedergekommen und mittlerweile hatte sie es auch bemerkt, aber sie öffnete ihre Augen nicht.


    Ich liebe dich flüsterte sie nach einer Weile und öffnete ihre Augen um ihn anzusehen, sich aber nicht weiter zu bewegen.

    Svenja hatte heute hier aufgeräumt und etwas umgeräumt, denn vorher war es doch etwas unübersichtlich gewesen. Die Kundschaft wollte heute nicht so wirklich kommen und da sie nichts sonst zu tun hatte war das eine abwechslungsreiche Aufgabe gewesen.
    Nun stand sie grade in einer halb versteckten Ecke auf einem kleinen Schemel und versuchte händeringend ein Bild an die Wand zu bekommen, aber da fehlte noch ein Stück ihrer Größe um das zu schaffen. Die Stimme im Hintergrund ließ sie aber nicht von ihrem Tun wegblicken und sie versuchte es weiter, sah deswegen auch nicht, dass es sich um einen angesehenen Mann handelte.


    Ja hier hinten, ich komme gleich! rief sie und stellte sich nun auf die Zehenspitzen um das Bild aufzuhängen und musste sich ziemlich strecken, verlor dabei aber den Hald und kippte samt Schemel und dem Bild in der Hand um und landete auf ihrem Hintern.

    Verina schlief als er kam und lag regelrecht zusammengerollt auf dem Bett ohne Decke und in ihrer Kleidung. Sie hatte eine ganze Weile geweint, weil ihr das alles so weh getan hatte, aber war irgendwann eingeschlafen. Zwar hörte sie Marcus nicht aber der kleine Katze stand auf und streckte sich auf dem Bett um dann von diesen zu hüpfen und auf leisen Pfoten zu dem Mann zu gehen, der ihn noch wenige Stunden zuvor getreten hatte. Trotzdem kam der kleine Kater zu dem Mann und strich schnurrend um seine Beine, als wollte er fragen was er denn hatte.


    Verina hingegen bewegte sich ein wenig im Bett und drehte sich von der einen auf die andere Seite, schlief aber weiter. Sie war am träumen und erinnerte sich an das Kennenlernen mit Marcus und wie glüklich sie doch mit ihm war, deswegen hatte sie das von heute auch nicht verstehen können.

    Das Geräusch was das Gladius machte, als es über den Boden schlidderte tat in den Ohren weh, aber sie ließ es sich nicht anmerken. Es war etwas geschehen was nie hatte geschehen sollen und das machte sie wütend und traurig zugleich, denn sie konnte es nicht verstehen wie aus einer Überraschung eine Katastrophe werden konnte. Sie atmete nur noch stockend ein und aus und als sie das klägliche Maunzen hörte drehte sie sich mit einem Ruck um und in diesem Moment krachte die Tür ins Schloss.
    Sie ging auf der Stelle zu dem Tier und nahm es in ihre Arme. Es war genauso verwirrt wie sie selber, aber es hatte sicher keinen Schaden davongetragen, ausser den, dass es einem Mann nie wieder trauen würde. Sanft kraulte sie ihn und ging durch die stille Wohnung in das Schlafzimmer wo sie sich auf das Bett sinken ließ und mit dem Katerchen im Arm, sich hinlegte.


    Es schien alles wie in einem Traum zu sein, doch das Stechen in ihrem Herzen machte ihr ziemlich deutlich, dass es nicht so war. Ganz leise begann er wieder zu schnurren und legte sich an ihr Herz als würde er den Schmerz ebenso spüren den sie fühlte. Sie liebte ihn doch, aber das was heute geschehen war, war nicht in Worte zu fassen. Leise weinte sie vor sich hin und sich damit auch in den Schlaf, der unruhig und voller Sorgen war. Sie hatte Angst, dass Val mit seiner Meinung über Römer Recht geahbt hatte, das bereitetete ihr die größte Angst. Eng an den kleinen gekuschelt schlief sie mit ihrer normalen Kleidung auf dem Bett ein.

    Was sie sich anhören musste war hart und es tat ihr weh. Im großen und ganzen war es einfach zuviel was er ihr da nun an den Kopf warf. Entsetzt starrte sie ihn nur eine Sekunde an und in der nächsten hatte er ihre Hand im Gesicht. Es war ein Reflex gewesen, denn sie hatte von jedem solche Worte erwartet aber nicht von dem Mann den sie über alles liebte und eigentlich glaubte zu kennen. Trotz, dass sie eine Frau war zeigte sich ein roter Schimmer als sie ihre Hand zurück zog und selber nicht glauben konnte was sie getan hatte. Alles schien sich ganz langsam abzuspielen, dabei war jede Bewegung und jeder Gedanke im normalen Tempo.
    Verschwinde flüsterte sie kaum hörbar und senkte ihren Blick während das Katerchen in eine Ecke getappst war und sich dort hingesetzte hatte.

    Wer verdammt noch mal war das? Sie erkannte ihn nicht wieder und das machte ihr Angst, vor allem, als er dann wirklich sein Gladius holte. Ihr blieb fast das Herz stehen und sie stellte sich wieder vor ihn damit er nichts machen konnte was er später bereute. Vielleicht wäre es auch besser wenn sie einfach das Katerchen schnappte und in das andere Zimmer ging, aber irgendwie dachte sie nicht daran so vor ihm zu kuschen.
    Ist das nun wieder dein römischer Charme der mir bis jetzt verborgen geblieben war, oder was? Bist du nun wahnsinnig geworden? Ist dir was auf den Kopf gefallen, denn mit dem falschen Fuß bist du sicher nicht aufgestanden, dann würdest du nicht so abdrehen wegen einem Kater!!!
    Das kleine Katerchen lief trotz des Lärmes schnurrend um die Beine von Verina, wahrscheinlich weil es Hunger hatte.

    Verina verschluckte sich ja fast bei dem was er sagte. Und wasch die deine Ohren gleich mit! Ich sagte kühl dich ab und nicht ich schmeiß dich raus. Verinas Wangen wurden langsam rot und sie war kurz davor zu platzen. Sie hatten sich noch nie gestritten und, dass er so reagierte schob sie nun einfach mal auf einen schlechten Tag, denn so konnte er doch nicht sein. Sie presste ihre Lippen aufeinander. DAS wagst du nicht. Was ist denn mit dir los, du bist doch sonst nicht so und wehe, ich warne dich, fasse ihn einmal an, dann......! Er machte sie grade einfach nur wahnsinnig und deswegen setzte sie den kleinen Kater auf den Boden und stellte sich vor Marcus hin. Ich habe eben schon gesagt, dass er hier bleiben wird sagte sie ziemlich ruhig.

    Seit dem sie mit ihm zusammen war, war sie nun das erste mal Sprachlos und drückte den kleinen Kater fester an sich. Was bildete er sich denn ein? Das waren Seiten die sie noch nie an ihm kennengelernt hatte. Verina war sehr Tierlieb, wenn es sich nicht um Spinnen handelte dann war sie für alle Tiere da, aber das war dann langsam doch zu viel.
    Spinnst du? Hattest du heute einen schlechten Tag? Wenn ja solltest du dich ein wenig abkühlen gehen,vielleicht bringt dich das dann wieder ein wenig auf den Teppich!
    Der Kater mochte es gar nicht, dass hier auf einmal so ein Troubel herrschte aber Verina konnte es nicht ändern, denn er traf grade einen schwachen Punkt von ihr und sie würde nicht nachgeben. Und er bleibt! Ausserdem kann es dir egal sein was er gekostet hat, schließlich bringe auch ich Geld nach Hause!

    Das kleine Katerchen hob in seinem Spiel sogar die Pfote und tatzte nach Marcus, aber nicht in bösen Absichten. Verina hatte eindeutig mit einer anderen Reaktion gerechnet, aber nicht mit einer solchen Abneigung und so sah sie ihn auch an. Enttäuschung machte sich breit, aber sie würde sich so schnell nicht unterbringen lassen und nahm den kleinen wieder in ihre Arme und streichelte den kleinen im Nacken bis er anfing zu schnurren. Das ist ein kleines Kätzchen und kein Mistvieh, ausserdem ist er sehr nützlich wenn er größer ist und ich wäre nicht alleine wenn du nicht zu Hause bist.
    Gute, das war vielleicht nicht das beste Argument was sie bringen konnte, aber immer noch besser als keines.

    Sie war neugierig darauf was er dazu sagen würde und freute sich schon sein Gesicht zu sehen, denn wer konnte etwas so unschuldigem, kuscheligen und total süßem schon wiederstehen? Wahrscheinlich keiner, denn derjenige musste schon ziemlich herzlos sein ein solches Katerchen wieder wegzuschicken. Auf dem Weg nach Hause habe ich einen Händler gesehen der verkaufte sie und ich kam einfach nicht dran vorbei und so habe ich ihn mitgenommen. Einfach niedlich du wirst ihn mögen sagte sie und nahm das Tuch von dem kleinen Knäul welches eine Katze darstellte. Sie hob ihn hoch und mit einem kleinen und leisen Maunzen begrüßte der neue Bewohner den Hausherrn. Ist er nicht süüüß?

    Nach einem langen Tag kam Verina schmunzelnd nach Hause. Sie hatte heute ziemlich viel zu tun gehabt im Officium und segr viele Berichte schreiben müssen, aber dann war ihr noch etwas anderes geschehen, denn auf dem nach Hause Weg war sie bei einem Händler vorbeigekommen, der kleine und zotal süße Katzenbabys angeboten hatte. Sie kam einfach nicht drum herum und als sie diese kleinen flauschigen Geschöpfe gestreichelt hatte war es sofort um sie geschehen und sie kaufte einen kleinen grauen Kater, der schwarze Tigerstreifen hatte. Er war einfach nur niedlich gewesen und eine Katze im Haushakt zu haben war immer ganz gut, man wusste ja nie ob Mäuse kommen würden oder nicht.


    Sie hatte ihn in ein Tuch eingeschlagen und trug ihn nach Hause, dort angekommen schloss sie die Tür und trat in das Zimmer wo auch Marcus war. Salve mein Liebster. Ich habe eine Überraschung mit nach Hause gebracht. Es war schon ein Wunder, dass er zu Hause war bei der ganzen Arbeot, aber auch sie beide mussten mal Glück haben. Verina trat an ihn ran und gab ihm einen sanften Kuss, das Bündel immer noch in ihren Händen und nahe am Herzen tragend.

    Verina fiel es schwer da zustehen mit geschlossenen Augen, denn er schien irgendwie vollkommen lang zu brauchen, auch wenn es gar nicht so war. Als er dann endlich wieder bei ihr war schmunzelte sie und fühlte wie er etwas kühles um ihren Hals legte. Nach seinen Worten öffnete sie wieder ihre Augen und ihre Fingerspitzen fuhren an der Kette entlang. Ich liebe dich sagte sie während sie sich zu ihm rumdrehte und ihn liebevoll anblickte. Sie versuchte einen Blick auf die Kette zu erhaschen und legte nun ihre Arme um ihn und zog ihn zu sich um ihn zu küssen. Danke.

    Sie grinste ihn einfach frech an, als sie seinen Blick sah und sie konnte sich nur zu gut denken was er grade dachte und grinste deswegen noch einmal mehr. Aber was er nun sagte interessierte sie doch sehr und so schloss sie schmunzelnd ihre Augen und versuchte auch nicht zu schummeln, was ihr auch ganz gut gelang, denn sie war ja geduldig, und ziemlich neugierig.

    Sie freute sich und war sehr gespannt die neue Tür zu sehen und sie wurde auch in ihren Erwartungen nicht enttäuscht. Die Tür war wirklich gut gelungen und schmunzelnd trat sie hinter ihm ein und drehte sich um, um die Tür auch von innen zu betrachten. Wirklich gut geworden und aufgeräumt hast du auch schön lächelte sie ihn verschmitzt an.

    Entschuldige ich wollte dich nicht erschrecken gab sie leise von sie und lächelte die Alte etwas zerknirscht an. Das war ja nun einmal gar nicht ihre Absicht gewesen jemanden hier zu erschrecken und es konnte sogar sein, dass sich etwas rötliche Farbe auf ihrem Gesicht zeigte. Um was es geht, jaaa, das ist etwas komplizert, deswegen wüsste ich auch nicht welchen Gott ich anrufen sollte. Naja sie wusste es auch so nicht, da sie sich mit den Göttern nicht auskannte. Es geht darum, dass ein Mann und ich gerne heiraten möchten, es aber nicht so einfach ist, weil er dem Millitär dient und es da für eine Hochzeit einige Regeln gibt. Wir lieben uns sehr lächelte sie und wenn es nach uns ginge wären wir schon verheiratet aber die Steine scheinen hoch zu liegen und ich wollte fragen wie die Götter das ganze sehen und ob es diese besondere gemeinsame Zukunft für uns gibt. Falls sie das sagen können. Ich weiß es ja nicht. Du sollst wissen, ich bin Germanin und er ist Römer, ich weiß nicht wie die Götter dazu stehen und es ist das erste mal für mich, dass ich vor die römischen Götter trete. So weiß ich auch nicht ob sie das tollerieren werden.


    Wieder trat dieses unsichere Lächeln auf ihre Lippen und sie sah auch die Alte Frau so unsicher an.

    Sie wünschte sich irgendwie Marcus her, warum auch immer, aber der Wunsch war einfach da. Das Geschäft passte ihr nicht und sie würde auf jeden Fall schlechter bei der Sache rauskommen. Ganz bestimmt würde sie ihm nicht verraten was der Laden eigentlich wirklich wert war und so schüttelte sie sanft ihren Kopf.


    Ich glaube nicht, dass wir zu einem Handel kommen werden. Sei mir bitte nicht böse, aber ich denke, dass ich dabei auf jeden Fall denn schlechteren Strick ziehen werde und deswegen möchte ich ablehnen bevor du weiter machst.


    Verina lächelte ihr Gegenüber etwas entschuldigend an, aber war sich sicher, dass man sie nicht mehr umstimmen konnte.

    Es gab eigentlich nichts was Svenja so einfach unter kriegen konnte, deswegen versuchte sie das auch immer wieder auf die Menschen zu übertragen. In den meisten Fällen schaffte sie es ganz gut und hoffte natürlich auch hier ein paar Erfolge zu machen.


    Sanft lächelte sie Clara an und legte ihr wenige Sekunden ihre Hand auf ihre Schulter. Mach dir keine Gedanken, es macht mir keine Mühe und ich bin gleich wieder da. Sie nahm den Becher und ging wieder in das Nebenzimmer um ihn zu füllen und gleich darauf wieder zurückzukehren und ihn Clara in die Hand zu drücken.


    Jederzeit wieder gerne, schließlich gehörst du zu der Familie meiner Freundin. Genau und die Hoffnung sollst du auch weiter im Herzen tragen. Svenja musste lächeln und strich sich eine Strähne zurück.
    Deine Einstellung erfreut mich, vielleicht solltest du die Götter auch einfach anfragen und vielleicht geben sie die ja eine Antwort auf so viele bis jetzt unbeantwortete Fragen.

    Nichts lieber als das. Ich komme auf der Stelle mit, mit dir, denn ich finde es ja selber sehr einsam hier ohne dich. Du fehlst mir sehr. Verina stellte sich auf die Spitzen ihrer Zehen und gab ihm einen unschuldigen Kuss auf die Wange um ihn danach einfach nur anzustrahlen. Es war nicht so, dass sie nicht gerne hier in der Casa war, aber es war immer noch etwas anderes als wenn sie bei ihm war. Sie liebte ihre Familie und war ihr auch dankbar, aber sie liebte auch ihren zukünftigen Mann von ganzem Herzen.

    Sicher bist du das. Meine Überraschung jeden Tag wenn ich neben dir aufwachen darf, seit dem wir uns kennengelernt haben. Glücklich sah sie ihn an und man konnte das Glück in ihren Augen sehen. Nein ich warte ab bis wir zusammen zu Hause sind. Alles von dir ist etwas besonderes, wie es auch du bist. Sie schloss ihre Augen und genoß es einfach bei ihm zu sein und er schaffte es zum Glück, dass sie die letzten Tage einfach einen Moment lang vergessen konnte.

    Verna dachte nach, aber ihr gefiel die ganze Sache nicht. Sie wollte sich nicht mit jemanden einfach so zusammentun oder was auch immer er damit bezweckte. Ihre Finger klopften leise gegeneinander, als sie nachdachte und dann schüttelte sie ihren kopf.
    Ich bin mir da nicht sicher, das geht mir ein wenig schnell. Ich bin die ganze Zeit sehr gut zurecht gekommen und gedenke es auch weiterhin zu tun. Ich bin lieber mein vollkommener Herr.


    Sie sah ihn an und lächelte freundlich und hoffte, dass er sich damit zufrieden geben konnte.