Es tat gut, solche Worte wie "Familie" zu hören. Familie. Avitus lächelte, als Medeia diese Worte aussprach. Sie waren zu Hause. Nicht alle, zwar. Manche warteten bereits im Elysium auf sie. Andere haben es einfach nicht hierher geschafft. Ein seltsames Gefühl bemächtigte sich Avitus'. Für einige unscheinbare Momente zwar, aber es war da. Ein Gefühl der Vertrautheit. Der Sicherheit. Der Obhut.
"Auf die Gens Artoria" stimmte er in Medeias Trinkspruch mit ein. "Mögen uns unsere Ahnen Kraft geben. Und mögen diejenigen, die in diesem Moment nicht hier sein können, ihren Schutz haben" fügte er etwas leiser, fast schon für sich, hinzu.
Er trank einen kräftigen Schluck und kippte den Kopf nach hinten. Seine Augen waren geschlossen und er genoss den Moment, da der Wein seine Kehle runterrann. "Ich bin die meiste Zeit in Ostia geblieben. Ich hatte eine kleine Mietwohnung, fast am Rand der Stadt. Nicht grade etwas Besonderes, aber es war meine..." sagte er. "Habe mal dies, mal das gemacht, um mir den einen oder anderen Sesterz zu verdienen. 'ne Zeit lang hatte ich eine Stelle als Rausschmeisser in einer Taberna. Es war hei´, es war stickig, aber es hatte Spaß gemacht. Die Atmosphäre konnte besser nicht sein..." sagte Avitus und erinnerte sich an seine Faustkampf-Übung auf dem Exerzierplatz.
Damals hatte er nicht gelogen, als er den anderen Probati erzählte, dass er schon manche Nase brechen musste. Avitus war nicht besonders stolz auf diesen Abschnitt seines Lebens. Deshalb vermied er es bei seiner Einstellung bei den Cohortes Urbanae, dem ihn begfragenden Soldaten seinen Lebenslauf genau zu erzählen.
"Irgendwann jedoch wurde es stumpsinnig. Ich war etwas heruntergekommen. Verlor die Freude am Leben und lebte einfach nur in den Tag hinein. An so etwas wie Gebete hatte ich nicht einmal gedacht. Ich verbrachte meine Zeit entweder in der Taberna oder im Lupanar." fuhr Avitus fort und errötete dabei etwas. "Hin und wieder auch in der Wohnung, um den Kater auszuschlafen... Eines Tages riss mir dann der Geduldsfaden. Ich beschloss, dass es an der Zeit war, etwas aus mir zu machen. Noch war es nicht zu spät. Ich wusste zu dem zeitpunkt zwar noch nicht genau was... aber irgendetwas musste ich tun" er ballte die Faust und schaute Medeia dabei in die Augen. "So kam ich nach Rom... und nach nur kurzem Aufenthalt erschien es mir als das Beste, zu den Cohortes Urbanae zu gehen. Tja... und da bin ich nun" sagte er schließlich und nahm noch einen Schluck Wein.
Sim-Off:tja, dann warten wir mal auf Imperiosus...