Beiträge von Lucius Artorius Avitus

    Wenn mit "Castra" das Militärlager als solches gemeint war, war die Frage ein schlechter Scherz und zumindest wusste Avitus, was der Princeps von ihm hielt.


    Wenn mit "Castra" die Castra Praetoria gemeint war, konnte der Artorier auch hier - als ehemaliger Miles in den Stadtkohorten - antworten, dass er den grundlegenden Aufbau kannte.


    "Du nimmst richtig an"
    antwortete er.

    "Langweilig? In Rom?"
    Der Junge... Avitus musste sich abgewöhnen, in Menas weiterhin einen Jungen zu sehen, denn mittlerweile war dieser zu einem jungen Mann von beachtlicher Erscheinung herangewachsen.
    "Das, mein lieber Neffe, ist schwer zu glauben"
    Andererseits war der Begriff "langweilig" eher relativ und "die Jugend" vermutlich viel schwerer zu unterhalten, als alle anderen und Menas legte die Meßlatte höher.


    Avitus blieb nicht stehen, wurde aber dennoch überrascht, als Menas sagte, er wolle den Stadtkohorten beitreten.
    "Den cohortes urbanae...!?"
    Ausgerechnet den Stadtkohorten. Und ausgerechnet die einfache Laufbahn. Avitus besaß gegenüber dem jungen Artorier zwar eine gewisse Autorität, aber er wusste, dass Menas einen eigenen Willen hatte - eine zuweilen lästige Eigenschaft, die manche Zeitgenossen hatten... oder hatte er sich über die Jahre einfach nur an die einfache Soldatenwelt und Hierarchie in der castra gewöhnt? Wie auch immer, Avitus wusste, dass er wohl kaum Erfolg haben würde, an die Geduld des jungen Mannes zu appellieren. Dennoch schadete es bestimmt nicht, es nicht unversucht zu lassen.
    "Nun, die cohortes urbanae sind gewiss eine überaus angesehene Einheit und der Dienst in Rom... ach was, ich will dir gegenüber nicht diesen pathetischen Part rezitieren. Du weißt, wie ich darüber denke. Ich habe es dir damals gesagt und kann mich heute nur wiederholen..."
    Er hielt inne. Dasselbe hatte er auch Severus gesagt. Dieser hatte sich stur gestellt und das Verhältnis zwischen Vater und Sohn war auf einem Tiefpunkt angelangt. Avitus hatte nie wieder Gelegenheit gehabt, es zu richten.
    "Schlaf noch eine Nacht drüber. Dein Vater dürfte in Absehbarer Zeit die Ritterwürden erlangen, musst du wissen. Dann stünden dir Möglichkeiten offen, von denen andere nur träumen können"
    Gemeint war der ritterliche Cursus Honorum.

    Na, das war eine Begrüßung. Avitus spürte, wie es in dem Raum kühler zu werden schien. Er nickte vorerst wortlos zurück.
    "Keine Fragen, praefecte"
    Er rechnete damit, dass der Praefekt sie entlassen würde. Irgendwie kam ihm der Mann bekannt vor. Schon, als er in den Raum eintrat, hatte er dieses Gefühl, den Caecilier schon mal getroffen zu haben.


    Dass er sich die Castra ansehen und diese kennen lernen musste, traf sich gut. Natürlich war Avitus auch gespannt, vor die Milites zu treten, die fortan unter ihm dienten. Ob er wohl eine Rede halten sollte...? Vorbereitet hatte er nichts. Eine Rede konnte für einen guten ersten Eindruck sorgen, wirkte aber kaum länger als den Tag, an dem sie gehalten wurde. Höchstens noch am nächsten. Und wenn ihm von den anderen die gleiche Kälte entgegenschlug, wie von dem Princeps - nicht, dass Avitus herkam, um Freundschaften zu schließen - konnte das Ganze auch sehr schnell nach hinten los gehen.

    Avitus mißverstand die Andeutung des Praefekten. Aus seiner Sicht stellte sie so etwas wie ein Lob dar, denn offenbar wurde man schon vor langer Zeit auf ihn aufmerksam und hatte ihn in den Reihen der Cohortes haben wollen.
    "Danke, praefectus, ich fühle mich geehrt"
    Dass er sich dabei irrte und die Ernennung in Rom viel früher bekannt gegeben wurde, als ihm persönlich, wusste er noch nicht (würde es aber sicher bald genug erfahren). Und selbst wenn, würde er sich für das Verschulden der kaiserlichen Verwaltung oder der der Praetorianer - nach deren Chef gerade geschickt wurde - sicher nicht entschuldigen.
    "Cohors quinta. Neuankömmlinge eingliedern. Bei Fragen und Problemen an princeps Prudentius wenden. Wie du befiehlst, praefectus"
    antwortete Avitus. Er hoffte natürlich, dass es nicht all zu viele "Probleme" geben würde. Fragen konnte er keine stellen, denn der Princeps erschien doch recht schnell und begrüßte den Praefekten, so dass Avitus ihn bei der Antwort nicht unterbrechen wollte. Fragen konnte er gewiss auch noch im Anschluss stellen.

    "Zu viel des Lobs, legatus"
    winkte Avitus ab. Natürlich gespielt, denn in Wahrheit war er sehr stolz darauf, in den Stab der Praetorianer versetzt zu werden. Dass er sie noch während des Feldzugs als korrupte Irgendwas beschimpft hatte - gedanklich zumindest - war längst vergessen und... nicht so gemeint gewesen.
    "Danke, tribunus"
    antwortete er Cyprianus. Imperiosus klopfte er auf die Schulter.
    "Keine Sorge, Vetter. Jetzt, wo ich in einer anderen Einheit diene, musst du wenigstens nicht mehr vor mir salutieren. Ist doch auch was, oder"
    Eine kleine Angeberei zum Schluß. Aber Imperiosus selbst hatte ihn auf die Idee gebracht. Avitus hob ein Glas und ergriff das Wort, wobei er nicht vorhatte, große Reden zu schwingen.
    "Nun denn. Es war eine lange, ereignis- und ruhmreiche Zeit. Vor allem aber... war es eine Ehre, in der Prima gedient zu haben. "
    Er trank einen Schluck.

    "Ich freue mich ebenfalls, dich wieder zu sehen, Marcus"
    antwortete Avitus und legte dem "Neffen" die Hand auf die Schulter. Er wusste nicht, woher Menas das mit Cnaeus wusste, aber im Grunde war das unwichtig. Er wusste nicht recht, was er darauf sagen sollte. Ein "schon gut" wäre mit Sicherheit die schlechteste denkbare Antwort, aber irgendetwas, womit er große Dankbarkeit dafür ausdrückte, wohl auch. Er klopfte sachte auf die Schulter den jungen Artoriers, bevor er die Hand wegnahm.
    "Das... weiß ich zu schätzen"
    Er deutete Menas an, ihm zu folgen, während Avitus langsam den Säulengang entlang schritt. Beim Gehen konnte er besser denken.
    "Sag, Marcus, wie ist es dir ergangen? Träumst du immer noch vom Soldatenleben?"
    An sich ein für einen Römer durchaus typisches und ehrenwertes Ziel, Soldat zu werden und sein Geld anständig zu verdienen - mit dem Töten und Plündern seiner Feinde und dem Errichten nützlicher Gegenstände für die Provinz. Avitus wusste es zwar nicht recht, vermutete aber, dass Menas es ihm übel nahm, dass er ihn damals nicht bei seinem Vorhaben unterstützt hatte, die Legion zu begleiten. Aber er wollte Vater und Sohn - Imperiosus und Menas also - nicht Seite an Seite in kämpfend und womöglich gar sterbend wissen. Soldatenhandwerk ja, aber nicht die Mannschaftslaufbahn. Er und seite Vetter schufteten nicht deshalb in den Legionen und haben die beschwerliche Mannschaftslaufbahn hinter sich gebracht, damit ihre Nahkommen dasselbe taten. Genau das war eines der Dinge, die zwischen ihm und Severus gestanden haben.

    "Quintilius Valerian"
    Dem Cognomen nach hieß der Mann wie der Kaiser, der Avitus zu einem seiner Gardisten machte. Avitus räusperte sich, fand die Gravitas wieder.
    "Gut, das wird nicht vergessen bleiben"
    Eine vielleicht nicht unbedeutende Andeutung.
    "Doch alles zu seiner Zeit. Nun stelle einen miles ab, der mir den Weg zum officium des praefectus zeigt"
    Seine Stimme hatte keinen strengen militärischen Befehlston, wie sonst üblich. Die Neuigkeiten, die ihm Valerian mitteilte, hatten ihn mehr aufgewühlt, als nach aussen erkennbar war.

    Avitus überprüfte nochmal den korrekten Sitz seiner Toga und trat ins Officium des Praefekten. Es kam nicht jeden Tag vor - bisher zumindest nicht - dass man dem ranghöchsten Praefekten gegenüber stand und da wollte er nicht durch solche Kleinigkeiten negativ auffiel. Am besten war natürlich, man fiel gar nicht auf. Er dankte dem Miles und trat hinein.
    "Salve praefectus"
    begrüßte er seinen neuen Chef.
    "Ich bin Lucius Artorius Avitus. Ich melde mich zum Dienstantritt"
    Er war gespannt, welchen "Empfang" ihm der Praefekt bereiten würde.

    Avitus verbrachte einige Zeit im Freien und genoß die Abgeschiedenheit und relative des privaten Gartens mitten im unruhigen und lauten Rom. Die Gewächse vermochten sogar den Gestank, der wie eine Wolcke über der Stadt hing, etwas zu verdrängen. Überascht, dass ihm der Neffe - oder wie auch immer man den Sohn des eigenen Vetters bezeichnete - buchstäblich über den Weg stolperte, wurde Avitus aus seinen Gedanken gerissen und fing Menas auf.
    "Sei gegrüßt, Marcus"
    begrüßte er freundlich den jungen Artorius, nachdem dieser wieder auf respektvollen Abstand gegangen war.
    "Du scheinst gedankenverloren zu sein. Stimmt etwas nicht?"
    Seltsame Frage bei einem Wiedersehen nach so langer Zeit...

    Jaa, es hatte gewiss den einen oder anderen Vorteil, Legatus Legionis zu sein und die Privilegien zu genießen, die mit der Position einhergingen. Man hatte ein riesiges Anwesen mitten in einem Militärlager, wusste sich also an einem der sichersten Orte dieser Welt und hatte darüberhinaus noch die Freiheit, seine Familie, Bekannte und Freunde unterzubringen. Auf jeden Fall erntete die junge Dame, die kurz nach dem Tiberier den Raum betrat, natürlich viele bewurndernde Blicke. Ob sie es darauf angelegt hatte? Bestimmt war sie eine dieser jungen, zwar gut gebildeten, aber im Grunde dennoch oberflächlichen, mehr oder weniger leicht versauten und ohne Zweifel arroganten Patrizierinnen, die es genossen, im Mittelpunkt zu stehen, die anderen um den Finger zu wickeln. Avitus dachte so, da er eben nicht ganz frei von Vorurteilen dem Patrizierstand gegenüber stand. Naja, sie konnte wenigstens im Mittelpunkt stahen, wohlwissend, dass man ihr die Aufmerksamkeit aufgrund ihrer Erscheinung, nicht nur aufgrund ihres Standes und Verwandschaft zum Legaten schenkte. Drum konnte natürlich auch Avitus nicht umhin, als sie lächelnd und höflich(?) - vor dem Legatus wohlbemerkt - zu begrüßen.
    "Guten Abend"
    Er blickte zum Legat, während er
    "Salve, legatus Tiberius. Ich muss sagen, ich bin fast schon beleidigt, dass du mir die Gelegenheit, diese Dame kennen zu lernen, erst jetzt einräumst, wo ich morgen in aller Früh... aufbrechen muss"
    Für einen Plebejer lehnte er sich vermutlich ziemlich weit aus dem Fenster, aber sie waren schließlich nicht in Rom. Hier in einer Castra konnte er sich das durchaus erlauben. Damit platzte Avitus natürlich auch mit einer wichtige Neuigkeit für die anderen heraus, aber er hatte leise genug gesprochen, als dass ihn nicht gleich jeder hatte hören können.

    Avitus - noch immer in Gedanken wegen der Überaschung, die ihm der Miles am Tor bereitet hatte - näherte sich dem großen Officium des - oder eines? - Praefekten. Eigentlich hatte er nicht erwartet, einen Praetorianerpraefekten in der Castra Praetoria anzutreffen, geschweige denn, dass einer hier ein Officium hatte. Dafür erschien ihm der Rang als viel zu... wichtig, als dass sein Inhaber seine Zeit damit vertrödelte, mit der direkten Führung der Kohorten beschäftigt zu sein, statt... naja, eben irgendwelchen politischen, exekutiven oder rechtsprechenden Aufgaben nachzugehen. Damals, als er bei den Urbanern gedient hatte, bekam man von den Gardisten ja nicht viel mit. Drum dachte er bisher, die Praetorianerpraefekten wären stets in der Nähe des Kaisers oder im Gerichtssaal und hatten jeder ein Haus und Empfangssäle am Palatin.


    Doch wie auch immer, er war nun hier und ließ sich von den Sekretären anmelden...

    Die Disziplin, die hier am Tor herrschte, vermittelte dem Artorier ein gutes Gefühl. Die Praetorianer wussten sich zu präsentieren. Das mussten sie natürlich auch. Auf die Begrüßung des Miles nickte Avitus nur. Noch war er nicht im Dienst, daher verzichtete er auf militärische Ausdrucksweisen. Dass man ihn bereits erwartete, war... ähm... zu erwarten. Daher war er drauf und dran, weiterzugehen.


    Doch dann...


    Was ihm dann an Worten entgegenschlug, hatte Avitus für einen Moment die Sprache verschlagen. Eine seltsame Situation entstand und für einen Moment blickte er ungläubig drein, versuchte, seine Gedanken zu sammeln. War das ein schlechter Scherz zu seiner Begüßung? Wenn ja, dann konnte er darüber nicht lachen. Er schaute den Miles an, sah ihm an, dass die Worte ernst gemeint waren. Dann fing er sich.
    "Danke miles. Deine Anteilnahme weiß ich zu schätzen"
    antwortete er mit gedämpfter Stimme. Das alles erschien so unwirklich. Konnte die Welt - diese große weite Weilt - denn wirklich so klein sein? Klein genug, dass er ausgerechnet hier auf jemanden traf, der im gleichen Contubernium gedient und sogar dabei war, als Severus... starb. Es war schwer, daran zu denken. Avitus hatte deshalb so schwer mit dem Tod seines Kindes zu kämpfen, weil er nach wie vor so gut wie gar nichts wusste. Weder über die Umstände, die dazu geführt haben, noch über die letzten Augenblicke, die letzten Worte seines Sohnes. Wie sehr und wie oft hatte er sich gefragt, warum ihm die Götter in ihrer bekannten Grausamkeit das antaten. Doch dann ließen sie seinen Weg mit dem von jemandem kreuzen, der ihm vieles erzählen konnte und ihm helfen konnte, endlich einmal mehr zu erfahren und endlich einmal alles zu begreifen.
    "Wie ist dein Name, miles? Ich... ähem"
    er musste sich räuspern, um die Stimmlage zu halten
    "... ich werde auf dich zurückkommen. Befehlen kann ich dir natürlich nicht, mir irgendwas zu erzählen, aber..."
    War es falscher Stolz, der ihn daran hinderte, einen Miles um etwas zu bitten? War es die Angst, an Respekt und Authorität einzubüßen oder die Angst, dass der Miles sein Wissen, das Avitus nun so wertvoll war, mißbrauchen könnte... er wusste es nicht. Er hoffte, dass es keine Worte bedurfte und der Miles die Bitte auch unausgesprochen verstand.

    Da er nicht im Dienst war, sondern diesen anzutreten gedachte, verzichtete Avitus auf jede Bewaffnung und Rüstung. In eine mit dem Angustus Clavus gesäumte Toga gekleidet, näherte er sich der Castra Praetoria. Ein vertrauter Anblick, denn er hatte hier bereits gedient, wenn auch in den städtischen Kohorten. Er kam einer praetorianischen Wache näher.
    "Salve, miles"
    grüßte er den Soldat verschränkte die Arme so, dass seine beiden Ringe - der Siegelring, den er als Eques trug und der Ring seiner Familie - deutlich sichtbar waren.
    "Ich bin Lucius Artorius Avitus, hier um meinen Dienst in den cohortes praetoriae anzutreten"
    Seinen Rang nannte er nicht. Schließlich wurden Tribune in den Kohorten nicht jeden Tag ernannt und Avitus ging davon aus, dass sein Name ausgerechnet hier kein unbeschriebenes Blatt war und die Wache - in ihrem eigenen Interesse - wusste, wen sie vor sich hatte und ihn sogleich passieren ließ.

    Offenbar verspätet erschien auch Avitus.
    "Guten Abend, die Herren"
    grüßte er die Anwesenden. Eine seltsame Auswahl war versammelt, Tribune, Centurionen und sogar Tallius, den er am wenigsten hier erwartet hätte. Avitus ließ sich eine Schüssel mit Wasser reichen, um sich die Hände zu waschen und nahm anschließend Platz.

    Zur Garde versetzt. Eine überaus erfreuliche Nachricht, auch, wenn es hieß, dass er der Prima den Rücken kehren musste. Doch die Legion würde auch ohne ihn auskommen. Dass man aber einen Miles von Rom nach Mantua gehetzt hatte, statt es dem Cursus Publicus zu überlassen, Avitus in Kenntnis darüber zu setzen, dass er zur Garde versetzt wurde, zeugte von dem hohen Rang, den er fortan bekleidete.
    "Ich werde mein officium räumen, legatus"
    sagte er.
    "Und deiner Einladung gerne folgen"
    Dann wandte er sich an den Praetorianer.
    "Ich werde dir eine Unterkunft zuweisen lassen. Erhole dich von deiner Reise, sieh zu, dass die Stallmeister sich um dein Pferd kümmern. Morgen früh, mit Beginn der Dämmerung bist du an der porta praetoria"
    befahl er dem Mann. Dann wandte er sich an den Legatus.
    "Legatus, melde mich ab"

    Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    Bin nach wie vor nicht in der Lage, regelmäßig online zu gehen. Ist aber bestimmt vorübergehend, dürfte sich bald bessern.


    gilt leider nach wie vor; bin auf rechner von von anderen angewiesen derzeit; bessert sich aber bald

    Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    "Der Praefectus soll zu mir kommen !" befahl er knapp, worauf dieser sofort aus dem Raum verschwand.


    Nachdem man ihn informiert hatte, dass er zum Legaten zitiert wurde, begab sich Avitus auf dem direkten Weg dorthin. Der Weg hatte nicht allzu viel Zeit in Anspruch genommen.


    Er trat ein, salutierte.
    "Legatus, du hast rufen lassen. Melde mich wie befohlen"
    meldete er sich an. Sein Blick schweifte kurz zum Soldaten, der im Raume stand.

    Das war ein gutes Zeichen, die Ernennung von Rekruten zu Legionären, zeigte sie doch, dass die - glücklicherweise nicht im wahrsten Sinne des Wortes - dezimierte Legion wieder einigen Zuwachs bekam. Langsam schien sie sich von den Wunden, die die Parther ihr zugefügt hatten, zu heilen. Gleichzeitig zeigte die Beförderung, die ja doch vorzeitig kam, zumindest, wenn Avitus über den Ausbildungsstand richtig informiert war, wie sehr die Legio gelitten hat. Auch vor dem Feldzug wurden Milites vorschnell befördert, hatten nur die Grundlagen des Soldatenhandwerks gelernt. Das hatte sich gerächt, als diese Milites den Anstürmen der Parther standzuhalten hatten. Diejenigen, die nicht schnell genug gelernt hatten, fielen. Hoffentlich waren sich diejenigen, die dort vorne standen un die Ehre erfuhren, zu Legionären ernannt zu werden, dessen auch bewußt.