Beiträge von Lucius Artorius Avitus

    Sim-Off:

    sorry, verpennt


    Avitus nickte.
    "Das freut"
    kommentierte er das Entgegenkommen des Senators durch dessen Vertreter.
    "Das wäre alles. Überbringe dem Senator Grüße. Du darfst dich entfernen"
    Fast hätte er 'wegtreten' gesagt, besann sich aber darauf, dass er keinen Soldaten vor sich hatte. Dann widmete er sich anderen Aufgaben...



    edit: Sig korrigiert



    [Blockierte Grafik: http://img135.imageshack.us/img135/1269/mlegionrgr4.png]



    "Salve. Gemüse hmm?"
    Gemüse... hörte sich zwar nicht spannend an, war aber eine gute Abwechslung zu der Puls, die man als Soldat irgendwann so richtig satt hatte. Der Miles am Tor warf einen Blick auf den Wagen, prüfte den Inhalt und schaute dann auf eine Liste mit den erwarteten Lieferungen. Tatsächlich fand er einen Eintrag, der ihm sagte, dass ein gewisser Annaeus Varus einen Vertrag mit der Prima hatte und Lieferungen ausstanden. Der Soldat verzeichnete, dass eine erfolgt war.
    "Alles klar. Du kannst passieren. Geh in die horrea, dort kannst du abliefern"
    sagte er. Da er nicht davon ausging, dass man einem Sklaven Geld aushändigte - dass er einen Sklaven vor sich hatte, erkannte er, dass der Lieferant den Annaeer als Dominus bezeichnete - sprach er das Thema nicht an. Entweder wurde das Geld schon übergeben - was der Miles bezweifelte - oder es würde erst bei Erfüllung des Vertrages durch Annaeus Varus fließen.



    Nachdem die Truppe stand, begab sich Avitus nach vorn. Die Milites standen ohnehin schon ordentlich und eine ganze Legion ins Stillgestanden zu befehlen, nur weil er eine Meldung machte, erschien ihm als übertriebener Formalismus, auf den er verzichtete.
    "Legatus, melde die legio Prima angetreten"
    sagte er in militärischem Tonfall.

    Bei den Zuschauern...


    Cnaeus et Fadilla


    "Durchaus beeindruckend, nicht wahr"
    sagte Cnaeus Manius, ein Zuschauer und Einwohner Mantuas, zu seiner Frau, Fadilla. Cnaeus wusste es nicht - und das war gut so - aber die Soldaten, die er da mit einem gewissen Respekt bedachte, hatten ihm schon das ein oder andere Mal die Hörner aufgesetzt. Wenn er wüsste, dass sie ihn betrog und dann auch noch mit einigen dieser Legionäre, hätte er sich wohl nicht so positiv über sie geäußert.
    "Ach, du weißt, ich mache mir nichts aus solchen Veranstaltungen. Dieses Gestampfe und diese Rüstungen..."
    sagte sie gelangweilt. Sie war eine gute Schauspielerin. In Wirklichkeit genoss sie den Anblick so vieler Soldaten auf einem 'Haufen'. Verstohlen warf sie einen Blick zu ihrer persönlichen Sklavin, die über ihr kleines Geheimnis bescheid wusste, wie über eigentlich so gut wie jedes Detail in ihrem Leben. Sie würden sich heute Abend wohl mit 'Freundinnen zu einer kleinen Runde treffen'. So zumindest die Version für Cnaeus.
    "So was sieht man doch nicht alle Tage"
    Cnaeus, ein recht erfolgreicher Händler, der es jedoch nie zu wirklich großem Reichtum schaffte, genoß die Parede in der Tat. Gerne wäre er zu den Legionen gegangen und er hatte sich sogar beworben, aber die Mediziner hatten ihn nicht für diensttauglich befunden. Ein Traum platzte damals. Heute saß er hier, dachte über verpasste Chancen nach, über das, was aus ihm hätte werden können, war auf der anderen Seite froh und glücklich, eine so hübsche - das war sie in der Tat - und ehrliche - das war sie eher weniger - Frau an seiner Seite zu haben. Die Legion marschierte derweil weiter auf. Cnaeus hatte Hunger und schickte einen Sklaven los, der ihm belegte Brote und Honigwein besorgen sollte. Fadilla enthielt sich, berief sich auf Appetitlosigkeit.
    "Du willst wirklich nichts?"
    fragte er überflüssigerweise. Sie schüttelteden Kopf, warf ihm einen - gespielten - liebevollen Blick zu. Cnaeus aber blickte bereits wieder nach vorne, zu den Feldzeichen.
    "Und diese Feldzeichen erst. Also wirklich prachtvoll..."
    sagte er, bewirkte damit, dass seine Frau mit den Augen rollte, und blickte sich dann ungeduldig um, schauend, wo der Sklave mit seinen Broten und dem Wein blieb...

    Die Methoden des Licinus trugen Früchte und nach anfänglichen Schwierigkeiten schienen die Probati den Dreh raus gehabt zu haben. Sie konnten Schwenks vollführen, ohne dass es zu nennenwerten Unregelmäßigkeiten kam. Und wie die eingeschobenen Liegestütze bewiesen, hatten sie mittlerweile einiges an Kraft und Ausdauer dazugewonnen. Zufrieden nickte Avitus. Langsam wurde es offenbar was und in dem enem Haufen wilder, undisziplinierter Möchtegerns zeichneten sich erste Umrisse von Legionären ab.
    "Nicht schlecht. Doch keine Selbstzufriedenheit, milites. Nur wer ständig übt, kann von sich sagen, er sei gut. Davon seid ihr noch weit entfernt. Nicht schlecht seid ihr zwar, aber noch weit entfernt von einem 'richtig gut'. Weiter so, dann wird das schon..."
    Verdammt, Avitus war weich geworden. Vorbei waren die Zeiten, als er als Centurio hier stand, fluchend und nicht gerade sparsam mit der Vitis umgehend, von den Probati gehasst und gefürchtet.


    Er hatte eigentlich genug gesehen, aber den Exerzierplatz verlassen wollte er vorerst dennoch nicht, sondern blieb weiter vor Ort und nahm sich nach einem an Licinus gerichteten
    "Weitermachen, centurio"
    die nächste Gruppe vor. Und wieder erklang ein
    "Militeees... venite... aciem dirigite... milites state"
    als er sich der anderen Gruppe näherte...

    Hier und da wurde nun geschossen und in unregelmäßigen Abständen hörte man das typische Geräusch, das entsteht, wenn ein 'Geschütz' einen Bolzen oder eine Kugel auf den Weg geschickt hatten. Die Ballistae schossen natürlich seltener, weil es länger brauchte, um sie zu laden. Das Gelände, wo die Kugeln einschlugen, war natürlich geräumt und der Zugang den Zivilisten zwar nicht direkt verboten - aber wer es betrat, tat es auf eigene Gefahr. Das Gelände war eben und weich, so dass nur kleiner Teil Munition verloren ging. Nur wenige Kugeln zerbrachen, einige gingen auf unerklärliche Art und Weise verloren, aber insgesamt hielt sich der Verbrauch in Gernzen.


    Hier und da wurden Probati von einem Optio - unter denen Avitus auch Priscus, seinen ehemaligen Optio erkannte - oder einem Centurio ausgebildet. Man brachte ihnen bei, wie das Geschütz zu spannen und zu laden war und abgefeuert wurde. Immer wieder beeindruckend, wenn ein Bolzen blitzschnell die kurze Distanz zum Ziel zurücklegte und sich in einen Pfahl bohrte. Avitus wischte sich die Stirn und den Nacken mit einem feuchten Lappen ab, wenngleich klar war, dass es nicht für lange helfen würde. Aber darüber dachte er nicht nach, sondern konzentrierte sich auf die Übung, beobachtete, wie die Mannschaften mit den Geschützen klarkamen.


    An einem der Scorpione erkannte Avitus Milites, die versuchten schnell zu sein, schnell zu laden und zu feuern. Ihnen fehlte aber die Übung, so dass sie sich eher unbeholfen anstellten, sich unnötig abhetzten und daher im Endeffekt mehr Zeit verloren, als wenn sie die Sache langsamer, dafür konzentriert und mit Verstand angingen. Er näherte sich der Mannschaft, winkte ab, als die Milites Anstalten machten, zu salutieren.
    "Rühren Männer. Passt auf, so wird das nichts"
    sagte er.
    "Ihr hetzt euch gegenseitig, werdet dadurch unaufmerksam und verliert eigentlich mehr Zeit, als nötig. Schnell müsst ihr sein, aber nicht um jeden Preis"
    Natürlich wollten sich die beiden mit den erfahrenerenmessen, aber das war ein hoffnungsloses Unterfangen. Gegen Erfahrung konnte man schwerlich ankommen.
    "Ich weiß, ihr wollt schnell und zielgenau sein, wie die älteren milites. Und das ist auch gut so, aber vergesst nicht, dass auch die mal angefangen haben. Versucht so schnell es geht zu spannen, zu laden und zu schießen. Aber hetzt euch nicht. Bleibt konzentriert. Der Rest kommt mit der Zeit von alleine"
    gab er einen kleinen Tipp.


    Der Optio der Männer kam dazu.
    "Meine Schuld, praefectus"
    sagte er und sagte dann etwas wie
    "Ich werd ihnen Beine machen"
    Doch Avitus hielt ihn zurück.
    "Unsinn, optio. Schlecht sind sie nicht, nur eben jung und unerfahren. Bleib bei ihnen und erkläre ihnen, wie es richtig geht, aber scheuche sie nicht rum"
    befahl er.
    "Wir sind hier zum Üben. Manche, um ihr Können auszubauen, manche um ihr Können zu erwerben, vergiß das nicht"
    sagte er und ging langsam weiter.
    "Zu Befehl, praefectus"
    gab der Optio und widemete seine Aufmerksamkeit den beiden jungen Milites...

    Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    Während des Marsches durch die Stadt hatten Tiberius Vitamalacus und die Stabsoffiziere die Parade zunächst verlassen, um vor der Legion am Sammelplatz zu erscheinen.


    Alle Stabsoffiziere bis auf Avitus. Denn wenn der Legatus nicht da war, war es an ihm - de facto zumindest - die Legion zu führen, und sei es symbolisch auf ihrem Zug durch die Stadt, der Opferstätte entgegen. Neben den Signiferi reitend, den Primipilus auf einem Schimmel in seiner Nähe, begleitete Avitus den Zug, der sich langsam seinem vorläufigen Ziel näherte. Professionell und mit der einstudierten Disziplin, wie man es von einer Legion gewohnt war und stets erwarten durfte, schwenkten die einzelnen Centurien dann ein, näherten sich den für sie vorgesehenen Plätzen. Hier bewies es sich, dass die Centurionen ausgesuchte Männer waren, die ihre Einheiten auch selbstständig zu führen hatten, denn jede einzelne Einheit per Befehl zu ihrem Standort zu navigieren hätte Avitus Stimme recht schnell überfordert. So beobachtete er nur zufrieden - und von dem Anblick wie immer durchaus angetan - den Aufmarsch.


    So bald die Einheiten standen, würde er nach vorne gehen und dem Legaten Vollzug melden...

    Oh... Avitus war sehr überrascht, positiv natürlich, namentlich erwähnt worden zu sein. Er hatte damals eigentlich nur versucht, möglichst vorurteilsfrei und seriös mit dem neuen Offizier, der sich in eine völlig neue Umgebung versetzt sah, umzugehen und ihm den Einstieg in sein Amt nicht unnötig schwer zu machen. Gegen Ende schaffte es Annaeus Modestus also doch noch, einen guten Eindruck beim Artorier zu hinterlassen, alleine schon deswegen, weil er offenbar nicht vergaß. Drum stimmte Avitus gerne ein, als der scheidende Tribun einen Trinkspruch aufsagte.
    "Auf den Augustus, auf Rom und die legio"
    erklang seine kräftige Stimme. Bevor Avitus ein paar Worte zum Abschied an den Tribun richten wollte, wartete er noch ab, ob nicht der Legatus etwas zu sagen hatte.

    Würde Avitus zwei Jahrtausende später auf dem Exerzierplatz stehen, er gäbe einen rauhen, kampferprobten Stabschef im Range eines Colonello oder Generale ab, der seine Truppe, die Artillerie der Division, während einer Übung beaufsichtigte und mit einem Fernglas in die Ferne spähte, wo die Geschosse einschlugen. Hier aber stand ein Praefectus Castrorum und beobachtete die Ballistae und die Scorpione bei einer Übung. Die gesamte leichte und schwere Artillerie der Prima war aufmarschiert. Schon im Morgengrauen hatte man damit begonnen, die aufzubauen. In langer Reihe standen die Scorpione, diese bösartigen kleinen Dinger, einer ebenso langen Reihe manngroßer Pfähle gegenüber, die auch in der Breite kaum mehr hatten, als ein Mensch und die die Soldaten mit allerlei geschmückt hatten, um ihnen das Aussehen feindlicher Soldaten zu verleihen. Zumindest im Ansatz. So erinnerten manche Pfähle, denen man seltsame Fratzen gemalt und Kleidungsreste und improvisierte Schilder verpasst hatte, an leichte parthische Infanterie, die die Prima während ihres letzten Feldzuges niedergemäht hatte. Andere hatte man wie germanische Krieger aussehen lassen, indem man ihnen aus in Fetzen geschnittener Kleidung so etwas wie langes Haar verpasst und wilde Gesichter gemalt hatte, sowie runde, bemalte Schilder verpasst hatte. Jede Centuria war frei in der Wahl des Themas gewesen.


    Avitus griff nach seiner Feldflasche und trank etwas Wasser. Wie immer trank er während der Übungen Wasser, denn er war der Meinung, Wein hatte auf dem Exerzierplatz nur dann etwas zu suchen, wenn kollektives Saufen auf dem Campus anstand. Was selten der Fall war. Während einer laufenden Übung, bei der mit scharfer Munition - vor allem bei den Scorpionen - geballert wurde, wollte er die Milites voll konzentriert wissen. Er reichte die Flasche wieder an eine Ordonanz - eines der Privilegien, die ihm zustanden war, dass er nicht einmal mehr die eigene Feldflasche zu schleppen brauchte, zumindest während einer Übung nicht - und blickte zu den Bedienungen der Geschütze. Das Wetter war zu Kotzen. Der Himmel war bedeckt, grau und unheimlich und es herrschte eine drückende, schwüle Hitze, die einen schwitzen ließ, dass man mit dem Trinken nicht hinterherkam. Avitus hasste dieses Wetter. Es wirkte sich natürlich auch auf die Sehnen der Geschütze aus, diese hohe Luftfeuchtigkeit und senkte ihre Effektivität etwas, aber allzu sehr fiel das nicht ins Gewicht. Die heutige Übung würde ausserdem zeigen, wie gut die Mannschaften auch damit zurecht kamen, denn das Wetter konnte man sich draussen 'im Felde' auch nicht aussuchen.


    Avitus gab den Befehl an einen Melder weiter und per Signal, von den Cornicen weitergegeben, wurde den Mannschaften befohlen, selbstständig zu feuern. Fast gleichzeitig wurden an dutzende Bolzen auf ihre Bahn geschickt, hatten kaum länger als eine Sekunde gebraucht, um die Strecke bis zu ihrem Ziel zu finden und die feindlichen 'Soldaten' mussten einstecken, wurden hart getroffen. Das war einfach, denn da hatten die Milites Zeit, in Ruhe zu laden und die Geschütze zu spannen, sie genau auf das Ziel auszurichten. Nun ging es auf Zeit und nun würde sich zeigen, welche Mannschaften gut waren, welche weniger gut. Bestrafung stand für die Verlieren keine an, ebenso keine Belohnung für die Gewinner. Aber hier ging es um Größeres. Um die Ehre und das Ansehen in der Legion ging es und niemand wollte das Schlusslicht sein, niemand wollte sich vor den anderen die Blöße geben...


    Sim-Off:

    wer mag, der darf :)

    Die Verabschiedung eines senatorischen Tribuns war immerhin etwas, was man nicht jeden Tag erlebt. Regelmäßig zwar, aber nicht jeden Tag eben. Und ausserdem wurden sie herbefohlen, die Stabsoffiziere. So stand Avitus - der nicht verstehen konnte, warum der Legatus für eine Ansprache an einen überschaubaren Kreis auf ein Podest steigen musste - da und wartete auf die Worte, die Vitamalacus an den scheidenden Politiker in Uniform - etwas anderes waren senatorische Tribune ja selten - richten wollte.

    Avitus schritt die Reihe der Probati entlang, musterte jene in den ersten beiden Reihen genau.
    "Verstehe... "
    Besonders weit waren sie zwar noch nicht, aber das war nicht zu bemängeln, im Gegenteil, schließlich brauchte alles seine Zeit.


    Avitus blickte zu Licinus.
    "Fahre fort, centurio"
    sagte er nickend.
    "Ich sehe von hier aus zu..."
    ... 'und mache mir ein eigenes Bild', aber das war klar und musste nicht ausgesprochen werden.

    Avitus blickte kurz zum Centurio. Dessen Antwort hatte den Artorier durchaus überrascht.
    "So?"
    fragte er - überflüssigerweise und ohne darauf wirklich eine Antwort zu erwarten - zurück.
    "Na dann wollen wir doch mal sehen..."
    Licinus hatte mit seiner Antwort einiges auf sich geladen und ob er sein Wort halten konnte oder nicht, das hing nun von den Probati ab.
    "Wie ist der Ausbildungsstand, centurio?"
    fragte Avitus, bevor er mit eigenen Augen sehen wollte, was dieser müde Haufen bereits drauf hatte.

    Seit Licinus die Ausbildung dieser Probati übernommen hatte, hat Avitus nicht ein einziges Wort von dem Mann gehört und hatte sich selbst bemüht, um nach dem Stand der Dinge zu sehen. Von einem Sekretär begleitet näherte er sich der Gruppe.
    "Militeees... venite... aciem dirigite... milites state" ~ Abteilung... Antreten... Ausrichten... Stillgestanden
    Von weitem schon erklang seine Kasernenhofstimme. Wie damals, als er selbst noch mit der Vitis hier stand und Rekruten drillte.
    "Centurio..."
    Avitus näherte sich dem Iulier, sein Blick blieb jedoch auf die Probati gerichtet.
    "Wie machen sie sich?"



    Sim-Off:

    ich hoffe, ihr habt nichts dagegen, wenn ich hier dazwischentrete und so tu, als ob ich wichtig wär :)

    Ein wenig mehr Trara, ein wenig mehr Musik und das Ganze drum herum, und der Zug der Legion käme einem Triuphzug gleich. Nur, dass er nicht in Rom, sondern in dem scheinbar unwandelbaren Mantua stattfände. Avitus, der sich seitlich und leicht hinter dem Legaten hielt, hatte sich gefragt, wie die Stadt sie wohl empfangen würde. Die Menschenmenge beiderseits der Strasse, durch die die Legion ihre geschmückten Feldzeichen trug, hatte sie recht freundlich empfangen, man jubelte den Soldaten zu, Kinder rannten neben den Legionären her, spielten Soldat und hofften wohl, selbst eines Tages in der Rüstung eines Miles durch die Strassen einer Stadt zu marschieren. So manche Frau hoffte in der Kolonne ihren Mann zu entdecken... ob den bereits 'geangelten' oder den zukünftigen und eine kleine Gruppe alternder Greise, jeder mit dem Cingulum Militare bekleidet, was sie als ehemalige Legionäre verriet, begutachteten die Jungen, schwelgten bei dem Anblick wohl in Erinnerungen an vergangene Zeiten, in denen sie selbst einmal sub aquila gingen. Insgesamt ein guter Anblick, sowohl für die Menschen auf den Strassen, die eine seltene Gelegenheit wahrnahmen, die Legion einmal in ihrer vollen Größe zu sehen - wobei sie ihre Sollgröße nach wie vor nicht hatte, aber gerade das verlangte vielen Respekt ab, war ihre verringerte Stärke doch so etwas wie eine deutlich sichtbare Narbe, die sie in den Kämpfen in Parthia davongetragen hat - als auch für die Legionäre, die sich daran erfreuen konnten, von den Menschen der Stadt beschaut und bewundert zu werden und sich vor Augen geführt zu bekommen, Teil einer Legion, eines verdienten Verbandes zu sein, der so treu dem verstorbenen Kaiser gedient und an seiner Seite im fernen Parthia gekämpft hat und der treu dem neuen Kaiser Valerian dienen würde. Und der heute sich selbst feierte, in dem er die Feldzeichen den Blicken der Menschen und denen der Götter präsentierte.