Beiträge von Lucius Artorius Avitus

    Avitus näherte sich dem Zelt, wo er Aelius Quarto entdeckte, der sich scheinbar danach erkundigte, bei der Stabsbesprechung dabei sein können. Irgendetwas wichtiges musste das Thema dieser Stabsbesprechung sein, wenn sogar dieser Mann dabei sein wollte. Bevor von dem Legionär ein unangemessener Spruch kam - Zivilisten, und seien sie Senatoren und Konsulare, waren bei den einfachen Milites in der Castra nun mal nicht sehr angesehen - wandte sich Avitus an den Aelier.
    "Sei gegrüßt, Senator Aelius Quarto... diese Bitte musst du nicht an einen stationarius richten"
    sagte er und blickte dann zum Legionär. So jemanden wie einen Konsular, Magister Domus Augusti und vor allem einen Verwandten des Kaisers ließ man nicht vor dem Zelt warten.
    "Wenn du mir folgen magst..."


    Er trat ins Zelt hinein. Der Weg hierher von seiner Unterkunft war zwar nicht weit, dennoch stellte Avitus fest, dass Cyprianus bereits da war. Konnte der Mann fliegen?
    "Legatus, praefectus Artorius meldet sich wie befohlen"
    sagte er nach einem militärischen Gruß. Dann blickte er zu Quarto.
    "Senator Quarto habe ich draussen getroffen, legatus. Er 'fragt' darum, dabei sein zu dürfen"

    Avitus konnte es gut verstehen, dass es dem jungen Decimus unter den Fingernägeln juckte und er am liebsten etwas unternommen hätte. Avitus selbst hatte schon mit dem Gedanken gespielt und das mehr als einmal, einen Trupp zusammenzustellen und ihn suchen zu lassen. Aber wo? Dieses Land schien unendlich und die Parther kannten sich hier so gut aus, wie er in einem römischen Kastell. Er konnte überall sein, sogar nur wenige Meilen von hier, mochte in eben diesem Moment gefesselt auf das Lager blicken und Avitus und Serapio beobachten, wissend, dass es für ihn unerreichbar war. Und wo anfangen mit der Suche...
    "Auf Gerüchte würde ich nicht vielgeben, miles Decimus"
    antwortete er, kopfschüttelnd.
    "Der legatus hatte einen Ausritt unternommen. Seine Eskorte wurde niedergeschossen, von ihm selbst fehlt seit dem jede Spur. Wir haben Pfeile gefunden. Sie sind typisch und genau so gebaut, wie die alle anderen, die auf uns hier abgeschossen werden. Es waren keine Geister oder Dämonen"
    sagte er. Ob es besser war, zu wissen, dass der Legat von den Parthern und nicht von Dämonen entführt wurde? Nun, Avitus wusste es nicht.


    Sie waren nahe des seitlichen Tores und Avitus bog in den Intervallum ein, schritt ihn entlang, entgegen dem Urzeigersinn.
    "Es waren die Parther..."
    sagte er leise, aber mit Überzeugung, so, als hätte er vorher Überlegungen angestellt und wäre dann zu einem Schluss gekommen, den er laut dachte.
    "Keine Sorge, miles Decimus. So bald ich etwas höre..."
    'so bald' bedeutete in diesem Fall, dass Avitus nicht davon ausging, dass Livianus tot war
    "... werde ich es dich wissen lassen"


    Avitus blickte zum Decimer, suchte nach Worten, die vielleicht etwas mehr Hoffnung machten. So etwas wollte ihm aber ums Verrecken nicht einfallen und daher klang das Folgende eher... kalt und grausam, denn beruhigend.
    "Ich habe bei Edessa einen parthischen General gefangen genommen. Ausserdem haben wir in Edessa viele hochrangige Geiseln bekommen. Wenn die Parther deinen Onkel haben sollten und ihren General und die anderen Geiseln heil und in einem Stück zurück haben wollen, werden sie ihm nichts antun..."
    Das jedoch zu garantieren war nicht möglich, aber das wussten sie wohl beide.
    "Bis dahin tu mir einen Gefallen, Decimus Serapio. Lasse dich von deinen Sorgen nicht ablenken. Die legio braucht milites, die voll bei der Sache sind. Du hast dich bei Edessa und Circesium bewiesen, miles. Ob es Glück war oder Können, oder eine Mischung aus beidem, sei dahin gestellt. Fakt ist, du hast dir mehr oder weniger einen Namen gemacht. Ich will dich nicht auf einer Gefallenenliste stehen haben, nur weil du dich im falschen Augenblick... eben diesen Augenblick lang hast ablenken lassen, von Sorge oder dem blinden Wunsch nach Vergeltung"
    sagte Avitus. Und bevor der Decimer sich zu viel auf diese Worte einbildete, erklärte ihm Avitus, warum er ihn - und andere verdiente Milites - nicht auf der Gefallenenliste stehen haben wollte.
    "Das wäre nicht gut für die Moral deiner comilitones"
    Einmal Soldat, immer Soldat.

    Der verschollene Legat... Avitus hatte schon geahnt, dass dieses Thema dem jungen Decimer auf der Seele lag, ihn die Frage quälte, ob nicht etwas Neues über den Verbleib des Legatus in Erfahrung gebracht wurde. Er selbst hatte sich oft genug die Frage gestellt, was genau da passiert war. Der Fall wurde nie restlos aufgeklärt. Ein Schauplatz, einige tote Equites und ein verschollener Legatus. Das war alles, was sie wussten. Und es war nicht gerade viel.
    "Ich bedauere, miles Decimus..."
    sagte Avitus
    "... doch leider gibt es nichts Neues über den Verbleib deines Onkels"
    Sein Legat und Patron war also der Onkel dieses auf den ersten Blick so gar nicht typischen Legionär. Er blickte ihn an, diesen etwas zurückhaltenden Decimer, der ihn unsicher und doch voller Hoffnung auf eine positive Antwort ansah. Doch die Hoffnung war umsonst, Avitus musste sie enttäuschen.
    "Ich kann mir vorstellen, dass dich diese Antwort nicht gerade zufriedenstellt, Decimus Serapio..."
    Avitus blieb stehen, blickte den Legionär an
    "... doch sei versichert, von allen milites in der castra weiß ich mit am besten, wie du dich fühlen musst. Decimus Livianus war mein patronus und sein Verschwinden... oder besser gesagt, die Ungewissheit über seinen Verbleib, gibt auch mir Anlass zur Sorge"
    Avitus ging langsam weiter, verschränkte die Arme auf dem Rücken, erhobenen Hauptes.
    "Wie viel weißt du über das Verschwinden deines Onkels, miles Decimus?"

    Damals, in Germania, hatte Avitus einen Traum. Einen schrecklichen Traum, aus dem er schweißgebadet aufgewacht war und das ganze Contubernium durch sein Geschrei aufgeweckt hatte. Er sah, wie er von Barbaren getöten wurde, niedergestreckt durch ein Schwert der Feinde. Doch am Ende sah er, wie er selbst es war, der sich mit dem Schwert niederstreckte. Ein zweites Ich war es. Doch er hatte Germania überlebt. War älter geworden und nun in Parthia. All diese Jahre hatte er diesen Traum verdrängt, hatte versucht, ihn zu vergessen, nicht über seine Bedeutung nachzudenken.


    Bis heute...


    Post hatte sie erreicht und eine Acta Diurna Ausgabe war dabei. Ganz beiläufig hatte Avitus sie überflogen, bis eine kleine, unscheinbare Notiz seine volle Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein Name. Sein Name. Artorius. Cnaeus Artorius Severus... sein Sohn. Sein Sohn bei der Legion in Germania. Eiskalt wurde es Avitus in diesem Moment und er erblasste sogar. Trat hinaus aus seinem Zelt, in senen Gedanken verloren, irrte er durch die Gassen, merkte gar icht, wie er sich unbewusst den Zeltreihen der ersten Kohorte näherte.


    Sein Sohn bei der Legion. Dieser dumme, verzogene Bengel. Avitus wusste um das gespannte Verhältnis zwischen ihm und Cnaeus. Dass es so gespalten war, hatte er nicht geahnt. Und befürchtete nun, dass der Traum Wirklichkeit werden könnte. Dass er es zugelassen hat, das sein Sohn als gemeiner Soldat im fernen Germania Dienst tat. Dass er im Traum nicht ein zweites Ich gesehen hat, sondern sich selbst aus denAugen seines Sohnes, seines sterbenden Sohnes, der fallen würde durch das Schwert eines Barbaren. Sein Blut... an den Händen irgendeines Germanen.


    Nein, dazu durfte es nicht kommen. Cnaeus war viel zu jung. Verdammt, der Junge war kaum erst sechzehn Jahre alt. Hatte bei seiner Probatio bestimmt ein falsches Alter angegeben. Avitus war wütend und besorgt zugleich. Er hasste diesen Traum, hatte ihn schon immer gehasst, schon immer gefürchtet. Weil er Angst hatte vor seiner Bedeutung, Angst davor, dass etwas Schlimmes auf ihn wartete. So schwierig Cnaeus auch war, er war sein Juge, sein Fleisch und Blut.


    So schritt Avitus, in Gedanken vertieft, merkte zunächst gar nicht, dass er von einem Miles angesprochen, blickte ihn an. Der decimer. Verdammt, der Bengel war nicht viel älter als Cnaeus.
    "Decimus Serapio..."
    An die Namen der Milites der Erste Kohorte erinnerte sich Avitus. Kannte sie alle.


    Ob er Zeit für den Jungen hatte. Musste etwas wichtiges sein, dass er ihn direkt ansprach. Avitus versuchte, seineGedanken zu ordnen, wollte icht unaufmerksam erscheinen oder gar angeschlagen. Ein abergläubiger Primipilaris, ein Praefectus, der sich vor einem Traum fürchtet. Oh ja, das würde den Milites bestimmt Mut machen.
    "Gewiss miles, worum geht es?"
    sagte er, setzte sich aber in Bewegung, die Via Principalis entlang... Er ahnte fast, worum es ging.

    Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    ...


    "Holz ist Mangelware..."
    sagte Avitus, wieder zurück im Sattel auf dem Rücken seines Pferdes.
    "Wir brauchen jedes bißchen, das wir kriegen können. Wir könnten vexillationes flußaufwärts schicken, um es bequem und schnell hierher transportieren zu können. Ich werde notwendiges veranlassen"
    sagte Avitus.
    "An Nahrung fehlt es uns derzeit nicht, allerdings müssen wir uns mit Vorräten eindecken, wenn wir länger hier bleiben. Ich werde milites schicken, um die umliegenden Höfe und Felder zu durchsuchen"
    sagte Avitus.
    "Allerdings würde es mich nicht wundern, wenn wir nur verbrannte Erde finden sollten. In diesem Fall sind wir auf verwundbare Nachschublinien angewiesen"
    Avitus sah zur Stadt.
    "An Holz fehlt es uns, aber an Stein haben wir genug. Und damit auch genug Munition, um ihnen ordentlich einzuheizen"
    Die Steinmetze würden viel zu tun haben, Steinblöcke zu bearbeiten und runde Geschosse un Kugelform herzustellen. Aber das hatte eine Belagerung nunmal an sich, dass sie jedem viel abverlangte.

    Avitus nickte.
    "Wenn wir das erreichen wollen, müssen wir über den Fluß setzen und die andere Seite in unsere Gewalt bringen"
    sagte er.
    "In der Stadt ist neben der Bevölkerung ein Heer stationiert. Der Verbrauch an Nahrungsmitteln wird hoch sein, sehr hoch. Wir müssen dafür sorgen, dass auf der anderen Seite genug Artillerie steht, um jedwede Versuche, zum Fluß zu gelangen, zum Selbstmord werden. Zwar hatten sie genug Zeit, sich mit Vorräten einzudecken, aber wenn wir sie lang genug mit Brandgeschossen eindecken, dürfte bei den Feuern ein großer Teil der Nahrung drauf gehen. Sie können nicht alles unterirdisch lagern und das Klima ist trocken derzeit und nach Regen sieht es nicht aus. Alles, was in der Stadt an Vieh und Geflügel vorhanden ist, dürfte es ausserdem ebenfalls nicht lange durchhalten. So viele Menschen auf einem so kleinen Fleckchen Erde bedeuten ausserdem sehr hohe Verluste im Falle von großen Feuern"
    sagte Avitus so trocken, als würde er irgendwelche Statistiken durchgehen. Als Stadtrömer wusste er, wovon er sprach. In Rom starben nahezu täglich Menschen an Feuern und Einstürzen.
    "All das Feuer, die Plünderungen innerhalb der Stadtgrenzen und der dauernde Beschuss ihrer Mauern und Bauten dürfte ihrer Moral nicht sehr gut tun. Ausser... der imperator will die Stadt unbeschädigt. Dann gibt es nur zwei Möglichkeiten. Wir bleiben hier für lange Zeit und hungern die Stadt aus. Oder wir bomben nur die Westmauer sturmreif und greifen frontal an. In diesem Fall werde ich und die anderen praefecti am Tag danach wahrscheinlich sehr viel weniger milites ernähren müssen"
    denn bei einem Sturmangriff auf eine Stadt mit einem Heer darin, bei dem zuerst die Mauer und dann Haus um Haus, Strasse um Strasse genommen werden müssten, bedeutete wohl weitere hunderte, wenn nicht gar tausende tote Legionäre.

    Alle waren anwesend. Zwar hatte auch Titus eine Rolle gespielt, aber den würde Vitamalacus wohl selbst mitbringen - der Riese wich ohnehin so gut wie nie von seiner Seite. Avitus sah die Milites nacheinander an. Mutige Männer, die sich bewährt haben. Die eine ganze Stadt erobert haben.
    "Salvete comilitones"
    grüßte Avitus sie.
    "Ich bin sicher, ihr könnt euch denken, warum ihr hier seid. Der legatus möchte einige Worte an euch richten, anlässlich eures Einsatzes in Circesium"
    sprach er. Avitus verzichtete auf den sonst strengen militärischen Ton. Erstens war er in dieser Situation entbehrlich, und ausserdem konnte er diesen Ton nicht gegenüber einem Tribun einschlagen. Auch als Praefectus nicht... zumindest nicht, solange der Legatus am Leben war.
    "Dass keine große Zeremonie stattfindet, wie beim letzten Mal, als ihr geehrt wurdet, müsst ihr schon entschuldigen, aber so etwas können wir schließlich nicht jedesmal veranstalten. So viele Heldentaten, wie die Männer der ersten Kohorte, ob alleine oder unter der Führung eines tribunus..."
    er nickte Cyprianus anerkennend zu
    "... in diesem Krieg zustandbringen, wären wir großer Zeremonien wohl bald überdrüssig"*
    Dennoch waren Milites, die gerade keiner spezifischen Aufgabe nachgingen, aufmerksam darauf geworden, dass sich vor dem Praetorium etwas tat. Am Rand der Strasse sammelten sich also neugierige Milites, die anerkennende Blicke in Richtung des kleinen Trupps warfen, wohlwissend, dass die Einnahme der Stadt ihnen zu verdanken war.


    Sim-Off:

    und ausserdem hab ich vorher nicht daran gedacht und jetzt isses zu spät :D

    Avitus nickte.
    "Verstanden"
    sagte Avitus, salutierte und trat hinaus.


    Zitat

    Original von LICINUS und IMPERIOSUS
    ...


    "Der pilus prior der dritten Kohorte"
    antwortete Avitus dem Optio.
    "Aber genug gequatscht. Melder..."
    wandte sich Avitus an einige der Milites, die im Praetorium für diese Aufgaben zugeteilz waren
    "... seht ihr beiden mal zu, dass alle milites, die im Vorauskommando bei Circesium dabei waren, hier antreten. Das sind namentlich neben diesen beiden hier..."
    er deutete auf die beiden, nur damit die Melder nicht vergeblich nach den beiden suchten, falls sie vom Hörensagen her die Namen des Vorauskommandos zwar kannten - so was spricht sich in einer Legion schnell rum - aber sie vom Aussehen her nicht kannten.
    "...der TRIBUNUS TERENTIUS, der CENTURIO FLAVIUS sowie die milites IULIUS SPARSUS, DECIMUS SERAPIO von der ersten Kohorte und DUPLICARIUS TIBERIUS von den equites"
    zählte Avitus auf. Hoffentlich hatte er niemanden vergessen.
    "Agite"
    Die Melder eilten davon.

    Avitus blickte rüber zur Stadt. Eine aufwendige und teure Belagerung war eigentlich etwas, was er am liebsten vermeiden würde, nun, da er in diesem fremden Land dafür Sorge trug, dass tausende Milites jeden Tag satt wurden.
    "Ich hoffe, sie stellen sich uns"
    sagte er, war aber nicht sehr optimistisch. Die Parther wurden bei Edessa in einer offenen Feldschlacht vernichtend geschlagen. Dass sie sich ein zweites Mal einem römischen Heer so gedankenlos und selbstsicher in den Weg stellten, bezweifelte er.
    "Aber wenn ihr mich fragt..."
    er spuckte auf den Boden und schüttelte den Kopf
    "... bezweifle ich, dass sie es tun werden. Wenn sie irgendwas aus der Lektion, die wir ihnen bei Edessa erteilt haben, gelernt haben, werden sie sich diesmal verschanzen. Zumindest würde ich es an ihrer Stelle tun..."
    sagte er.

    Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    Avitus nickte.
    "Verstanden"
    sagte er.


    "Wenn ich noch etwas anfügen darf, legatus"
    sagte Avitus, nun als Praefectus.
    "Die Männer des Vorauskommandos in Circesium haben großen Mut bewiesen und ihre Aufgabe hervorragend ausgeführt. Niemand von ihnen ist gefallen, die Mission wurde erfüllt und du konntest dem Kaiser die ihm versprochene Stadt übergeben"
    sagte er.
    "Und einfach war es für die Männer bestimmt nicht. Du hast ja selbst gesehen, wie sie aussahen. Ich habe dazu mit eigenen Augen gesehen, dass die Tore von milites geöffnet wurden, während sie vom Feind bedrängt wurden. Ich finde, es ist daher angebracht, diese milites, die sich freiwillig für diese gefährliche Mission gemeldet hatten..."
    'freiwillig' musste hierbei allerdings sehr weit verstanden werden, denn eigentlich haben sich zumindest Imperiosus und Licinus - sowie wohl der Terentier - nicht freiwillig gemeldet, sondern wurden vom Avitus erwähnt; aber sie waren zumindest freiwillig zum Militär gegangen und haben damit in Kauf genommen, zu solchen Missionen eingeteilt zu werden
    "... für ihren Mut und den tribunus Terentius für seine Führungsrolle bei dieser Aufgabe zu ehren"


    Sim-Off:

    das mit dem 'von Avitus erwähnt' ist sim-on nur auf Licinus und Imperiosus gemeint; nicht, dass der Satzbau da für Verwirrung sorgt :)

    Avitus lächelte, als die beiden Milites antraten. Dass sie ihn mit Centurio anredeten, war verständlich, hatte er doch eben erst seine Beförderung erfahren.
    "Milites, ich mache so kurz wie möglich"
    sagte er und trat an Imperiosus heran, hielt ihm seine Vitis entgegen.
    "Die ist für dich... centurio"
    Avitus nickte.
    "Ja, du hast richtig gehört. Der imperator hat deiner Ernennung zugestimmt, du wirst die vierte centuria der neunten cohors übernehmen... ich gratuliere"
    Dann blickte er zu Licinus, trat an diesen heran.
    "Du bist zum optio ad spem ordinis ernannt worden, Iulius Licinus und dienst fortan in der ersten centuria als solcher. Du machst dich gut, Iulius Licinus und ich bin verdammt stolz auf dich. Weiter so und es wird nicht mehr lange dauern, dann werde ich auch dir eine vitis überreichen. Lass dich bloß nicht töten, das ist ein Befehl..."
    Was war denn plötzlich los mit Avitus. Nie zuvor war er so spendabel, wenn es um Belobigungen ging. Vermutlich traf ihn der Verlust des direkten Kommandos über eine Centuria doch sehr und das hier war eine seltsame Reaktion darauf. Aber andererseits... Lob, wem Lob gebührt.
    "Was mich angeht... ich werde fortan nicht mehr euer centurio sein, nicht mehr euer primipilus. Man hat mich zum praefectus castrorum ernannt. Wir drei werden im Kampf also nicht mehr nebeneinander stehen. Drum lasst mich sagen, dass ich froh bin, euch in meiner Einheit gehabt zu haben und geehrt bin, an eurer Seite im Kampf gestanden zu haben"
    sagte er.
    "Ein hartes Stück Arbeit wartet noch auf uns. Der Krieg ist noch nicht vorbei. Sehen wir also zu, dass wir ihn verdammt nochmal gewinnen"
    sagte er grinsend. Avitus kannte die beiden lang genug und respektierte sie genug, um hier, wenigstens für einen Moment von Legionär zu Legionär zu ihnen zu reden, nicht als Vorgesetzter.

    Avitus nickte. Ihm stand es nicht zu, als rangniederer einen Tribun zu loben, aber unter diesen besonderen Umständen konnte er nicht umhin.
    "Ihr habt es tatsächlich geschafft... Gar nicht mal so schlecht, tribunus"
    sagte er mit einem leichten Grinsen und gespielter Untertreibung. Und als Cyprianus die Stadt zu durchkämmen befahl, nickte er erneut.
    "Das werden wir..."
    Eines Kommentars über das - nun ja, wilde - Aussehen der Männer des Voraustrupps enthielt er sich, auch wenn er nur zu gerne einen abgegeben hätte.


    Dann blickte er zum LICINUS, nährte sich diesem und klopfte seinem Signifer, der wieder das Feldzeichen übernahm, auf die Schulter.
    "Iulius Licinus, du bist wohlauf, wie ich sehe... "
    sagte er. Wieder einmal haben sich die Männer der ersten Kohorte verdient gemacht. Zwar war die Stadt noch nicht in ihrer Hand aber ab jetzt hatte sie ihren Kopf in einer Schlinge. Und sie brauchten nur noch zuziehen.


    Er entdeckte IMPERIOSUS.
    "Salve et tu, optio... du bist verwundet?"
    sagte er, als er entdeckte, dass Imperiosus blutete.
    "Aber noch einsatzfähig, wie ich sehe... gut. Milites, macht euch bereit, die fünfte centuria bleibt hier. Die anderen rücken aus, ihr kennt die Befehle. Zivilisten werden, sofern unbewaffnet, verschont. Die Rädelsführer und ihre Sympathisanten schnappen wir uns jetzt. Agite"
    gab Avitus die Befehle, während auf dem Tor das Feldzeichen der fünften Centuria aufgestellt wurde. Der Weg in die Stadt war frei. Die Legion konnte kommen.

    Fullo starrte agestrengt zum Tor. Seine Ungeduld und ach eine leichte Nervosität waren ihm deutlich anzusehen. Am liebsten war er nachts in einem befestigten Lager. Nicht unterwegs auf irgendwelchen heiklen Missionen im tiefsten Dunkel der Nacht. Fullo war kein Feigling. Aber er fühlte sich hier sichtlich unwohl.
    "Da..."
    sagte er und deutete in Richtung des Tores.
    "Ich glaub, da tut sich was"


    Avitus schaute genauer hin.
    "Tatsache"
    sagte er. Es schien, als ob das Tor aufging. Ganz leicht nur, ganz langsam. Aber es ging auf.
    "Jetzt oder nie..."
    sagte Avitus und erhob sich.
    "Im Laufschritt..."
    sagte er und setzte sich an die Spitze. Seine Bauchwunde dankte es ihm nicht gerade und schmerzte, doch Avitus biss die Zähne zusammen, lief voran, zückte das Schwert, um auf unvorhergesehene Begegnungen mit irgendwelchen vorlauten Wachen vorbereitet zu sein.


    Sie nährten sich dem Tor und er erkannte den Decimer, einen Verwandten des Legaten Decimus Livianus, seines verschollenen Patrons, der trotz der Anwesenheit bewaffneter Feinde versuchte, das Tor aufzumachen. Nun brauchten sie sich nicht mehr zu verstecken.
    "Los, Beeilung, militees"
    trieb Avitus seine Männer zur Eile und hob das Tempo etwas an.
    "Helft dem Mann... schaltet die Wachen aus und besetzt das Tor. Sichert zu den Strassenausgängen hin"


    Avitus erkannte Cyprianus, nährte sich diesem.
    "Tribunus, die erste Kohorte ist vollzählig..."
    so viele wie eben noch übrig waren
    "... anwesend und steht zu deiner Verfügung"
    sagte Avitus und grüßte militärisch.
    "Die legio ist uns auf den Fersen und wird bald hier sein. Wir könnten das Tor einer centuria überlassen, die es bis dahin sichert, und mit dem Rest auschwärmen und die Rädelsführer niedermachen. Sind alle von unseren Männern noch am Leben?"
    fragte er, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen, während um sie herum die verbliebenen Parther ausgeschaltet wurden.




    PRIMUS PILUS - LEGIO I TRAIANA

    So ganz konte sich Avitus nicht daran gewöhnen, nicht mehr eine Centuria unter sich zu haben. Irgendetwas fehlte plötzlich und er spürte nun ganz deutlich, dass er von einem Tag auf den anderen etwas beraubt wurde bzw. etwas weggegeben hatte. Als Verwaltungschef der Legion oblag es ihm, sich um den materiellen Bedarf der Legion zu kümmern, in der derzeitigen Situation allem voran um die Artillerie. Er erinnerte sich, wie er damals schon als junger Optio in Germania die ganze Artillerie der Legion bei einer Vorführung und Demonstration der Macht befehligt hatte. Heute war es anders. Es war toternst und sie schossen ihre Munition nicht mehr in die Luft oder in den Fluss. Sie würden sie auf eine Stadt richten und sie Tag und Nacht unter Beschuss nehmen, wenn es sein musste.


    Avitus war bei den Geschützen, die zu inspizieren es galt, als ihn ein melder zum Legaten an die Porta Praetoria bestellte. Ein ungewöhnlicher Ort für eine Versammlung zwar, aber im Felde vielleicht nicht ganz unnütz, hatte man so doch auch gleich das "Objekt", das es einzunehmen galt, gleich im Blickfeld und wusste, wovon man sprach.
    "Ich bin gleich da"
    antwortete er, überließ die Arbeit an einen Artillerie-Optio und machte sich auf den Weg zum Legaten.


    Er erreichte die Porta Praetoria.
    "Legatus"
    sagte er und grüßte dann den Tribun.
    "Tribunus Terentius"
    Fast hätte Avitus aus Gewohnheit einen militärischen Gruß auch an diesen gerichtet, aber als Praefectus musste er das nun nicht mehr. Auch etwas, woran man sich gewöhnen musste...