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SERVIUS ARTORIUS REATINUS - CENTURIO LEGIONIS
LEGIO II GERMANICA FIDELIS CONSTANS
PROVINCIA GERMANIA - REGIO GERMANIA SUPERIOR - MOGONTIACUM
Sei auch du gegrüßt, Vetter. ja, lange ist es her, dass wir voneinander gehört haben, doch verzeichlich, angesicht der Umstände, die dies bedingen. Der Feldzug lässt mir einerseits wenig Zeit für Privates, andererseits nimmt dich deine Pflicht bei der legio ebenfalls in Anspruch. Um so mehr bin ich erfreut, einen Brief zu erhalten.
Und umso überraschter über den Anlass. Aber dazu gleich erst, zunächst lass mich dir deine Fragen beantworten. Mir selbst geht es gut, zumindest den Umständen entsprechend. Ich beklage mich nicht, Vetter, mißverstehe das nicht. Aber das Klima in diesem Lande, in das wir hier vorstoßen, ist trocken und staubig, geradezutrostlos möchte man fast sagen. Das Auge erfreut sich herrlich an jedem Grün, das es erblickt. Was leider zu selten der Fall ist.
Du wirst es spätestens mit dem Ankommen dieses Briefes shon erfahren haben, dass wir eine große Schlacht gefochten haben und siegreich aus ihr hervorgegangen sind. Edessa - eine Stadt unweit der Randgebiete römischen Einflusses - ist gefallen. Doch wenig Zeit war vergangen, in der wir ruhen konnten, schon zogen die Truppen weiter los. Wo uns dieser Marsch hinführt, darf ich dir nicht sagen und wenn ich es niederschriebe, würde es von unseren "Censoren" ohnehin unkenntlich gemacht werden. Wie auch immer, ich bin optimistisch, dass wir diesen Krieg schnell und erfolgreich beenden und den Parthern eine Lektion erteilen werden, die sie so schnell nicht wieder vergessen werden.
Lass mich dir, Vetter, gratulieren zu deiner Beförderung zum centuro. Es wurde aber auch verdammt noch mal höchste Zeit. Ich bin überaus froh und verdammt stolz, dass nun ein weiterer Angehöriger unseres Geschlechts der Artorier die vitis in einer legion Roms tragen darf. Scheue dich nicht, sie einzusetzen, die milites werden es dir zwar anfangs übel nehmen, aber spätestens in der Schlacht danken, glaube mir, ich weiß, wovon ich rede. Und überbringe meinem Waffenbruder Petronius Crispus meine Glückwünsche zu seiner Ernennung zum primipili centurio. Dieser Ehre wird der Mann mehr als gerecht, dessen bin ich mir absolut sicher.
Nun zum eigentlichen Anlass deines Schreibens. Ich muss sagen, Vetter, es überrascht mich, dass du beauftragt wurdest, dich bei mir - verbindlich oder unverbindlich? das wurde mir aus deinem Schreiben leider nicht ganz klar - zu erkundigen, ob auf meiner Seite Interesse besteht, den Posten des praefectus castrorum bei der legio Germanica anzunehmen. Es ehrt mich, dass mein Name über die legio Traiana hinaus bekannt ist. Ob ich Interesse habe oder nicht, spielt im Grunde aber keine Rolle. Natürlich bin ich der Prima gegenüber verbunden, sowohl emotional, wie auch tatsächlich. Emotional, weil ich lange Zeit in den Reihen dieser legio gedient habe. Tatsächlich, weil ich mit ihr derzeit in Parthia unterwegs bin und meine milites nicht einfach zurücklassen kann.
Drum lautet meine Antwort wie folgt. Ich fühle mich geehrt, dass die legio Germanica mir solches Vertrauen entgegenbringt. Und wenn der Kaiser der Meinung sein wird, dass er mich in Germania besser gebrauchen kann, als hier, dann werde ich dem selbstverständlich Folge leisten. Ich bin Soldat und gehorche Befehlen. Solange ein solcher Befehl jedoch nicht erteilt wird und dieser Feldzug andauert, fühle ich mich meiner legio und ihren milites gegenüber verpflichtet. Ich bitte die legio Germanica, dies zu verstehen. Nach dem Feldzug jedoch - sollte ich da noch am Leben sein - stehe ich der legio Germanica selbstverständlich zur Verfügung. Doch wie dem auch sei, ich bitte dich, dem erkrankten praefectus meine besten Genesungswünsche zu überbringen.
So, nun bin ich am Ende meines Briefes angelangt. Mars auch mit Dir, Vetter, mach es gut.
PARTHIA
ANTE DIEM IV NON DEC DCCCLVII A.U.C. (2.12.2007/104 n.Chr.)