Nachdem alls standen, machte Avitus Meldung. Er trat einen Schritt vor, drehte sich zu dem Legionären um.
"Milites state... aciem dirigite..." ~ Stillgestanden... Ausrichten
Danach trat er zum Kaiser, grüßte und nahm Haltung an.
"Ave imperator... primus pilus Artorius meldet die genannten milites wie du befohlen hast angetreten"
sagte er laut und deutlich.
Beiträge von Lucius Artorius Avitus
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Als der Kaiser die Namen der Milites der ersten Centuria rief, darunter seinen eigenen, trat Avitus einen Schritt vor. Er verharrte einen Augenblick, bis die Milites in einer Reihe vor ihm angetreten waren, auf das er ihre Anwesenheit dem Kaiser melden konnte. Archias, der neue Aquilifer der Prima, hatte sich während der Zeremonie ohnehin in der Nähe des Legatus und des Kaisers aufgehalten und näherte sich nun den aufgerufenen Milites mitsamt dem Adler, den er nun über sein eigenes Leben, seinen eigene Identität erhoben hatte. Er nahm Platz zur Rechten des Artoriers.
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CAIUS RACILIUS FULLO
[Blockierte Grafik: http://img440.imageshack.us/img440/9425/004cb0.png]Das war ein Scheißtag in einer Scheißgegend in einem Scheißkrieg. Fullo spuckte übelgelaunt aus, als der Beschuss der Parther etwas Bewegung und Unruhe in die Reihen der Prima brachte.
"So eine verdammte Scheiße..."
murmelte er und nahm sein SCutum so schnell es ging von der Schulter, ließ die Tragestange fallen und nahm den Schild hoch. Die Legion schien nicht nervös zu sein, aber doch recht vorsichtig. Alle gingen flink in Deckung, als die Schützen gemeldet wurden. Fullo stand nicht weit von der Position seines Centurio enfernt. Auch die Felle der Feldzeichenträger und des Cornicen waren nah und er zog den letzeren zu sich, um ihm Deckung mit seinem Schild zu geben.
"Bleib in meiner Nähe, Junge"
sagte er mit seiner rauen Stimme und blickte dann zum Alten. Er fragte sich, ob sie nun für den Marsch ihre Hüllen von den Schilden nehmen und sich des schweren Gepäcks entledigen sollten oder ob alles beim alten blieb, wenn diese Störaktion vorbei war. Vom Alten kam keine Meldung. Fullo regte das etwas auf, warum trödelte der Artorier verdammt noch mal.
"Centurio?"
rief er, doch der Alte reagierte nicht. Der Alte... hah, der Artorier war kaum älter, als er selbst, hatte es aber bereits bis zum Ritter und an die Spitze der Mannschaftsdienstgrade der Legion gebracht. Die Welt war ungerecht. Und in diesem Moment fragte sich Fullo, warum um alles in der Welt er ausgerechnet jetzt über so etwas nachdenken musste.
"Centurio"
rief er nochmal, lauter und genervt.
"Was denn, Fullo?"
wurde er zurückgefragt. Sie an, der Herr hatte sich Zeit genommen, ihm zu antworten, wie großzügig. Irgendwie war es heute nicht Fullo's Tag, seine miese Laune wurde durch dessen Verlauf nicht gerade gebessert.
"Wie lauten die Befehle?"
Der Blick, mit dem ihn der Artorier darauf hin ansah, verriet dessen Verärgerung. Worüber ärgerte er sich? Du kannst mich mal hätte Fullo am liebsten geantwortet.
"In Deckung bleiben, Fullo. Oder willst du zu Fuß den Reitern nachjagen?"
Das war mal wieder typisch die Antwort eines Offiziers. Große Fresse, aber nichts dahinter.
"Verstanden"
sagte er mit zusammengebissenen Zähnen und blickte zum Cornicen, der alles, auch Fullo's Reaktionen mitverfolgt hatte.
"Guck nicht so blöd"
brummte er verärgert, woraufhin der Cornicen jedoch schmunzelnd den Kopf schüttelte. -
Auch Avitus hatte der Zeremonie beigewohnt. Der Artorier stand mit durchaus gemischten Gefühlen da. Doch über sie zu reflektieren fehlte einfach die Zeit und die Kraft, es ging, nach vorne zu schauen und Avitus war zuversichtlich, dass der neue Mann an der Spitze der Prima sich seine Position nicht nur verdient hatte, sondern die Legio erfolgreich durch diesen Krieg führen würde. So stimmte auch Avitus mit in die Ruge ein, die nach der Ansprache des Tiberiers erklangen.
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Die ständigen Überfälle aus dem Hinterhalt, mit denen die Parther die Legionen während ihres Vorstoßes "bei Laune" während ihres Vormarsches auf Edessa - und sogar bei Edessa -gehalten hatten, veranlassten Avitus bei diesem Marsch, doch besser vom Pferd abzusteigen und mitzumarschieren. Das volle Gepäck trug er nicht, der Medicus hatte sich "kategorisch" geweigert, ihm dies zu gewähren
"... auf keinen Fall trägst du das volle Gepäck, centurio. Das lehne ich kategorisch ab..."
vermutlich aus Rücksicht auf seine genähte Wunde am Bauch, vielleicht aber auch, weil er sein Handwerk viel zu ernst nahm. Die Wunde war fast keine mehr, war auf gutem Wege zur Heilung und behinderte den Artorier nicht ernsthaft. Aber mit einem Medicus zu streiten - der sein Handwerk ohnehin viel besser verstand, als Avitus - wäre unwürdig gewesen und so gab Avitus knurrend nach
"... fein, fein..."
und marschierte zwar mit Schild, jedoch ohne Tragestange mit dem restlichen Gepäck.Als die Parther einen Überfall auf ihre Flanke starteten und die Schreie der Centuriones und Optiones ertönten, überließ Avitus es dem Optio, die Befehle zu brüllen. Die Milites - auch die jüngsten - bedurften solcher mittlerweile nicht wirklich, gingen sie ohnehin selbstständig in Deckung. Avitus riss sein Schild hoch - seine Wunde dankte es ihm in diesem Augenblick ein wenig - und nahm mit einigen weiteren, älteren Milites die Feldzeichenträger in Schutz, da diese mit ihren Parmae Equestris so gut wie schutzlos waren, wenn die Truppen unter Pfeilbeschuss standen. Avitus Blick wanderte über die Reihen der Milites, die hinter einem Schildwall in Deckung gegangen waren, und begutachtete sie. Doch niemand geriet in Panik, niemand hatte vor, aus der Reihe zu brechen. Avitus hätte gelächelt, wenn die Situation es erlaubt hätte. Entweder hatten es jetzt alle kapiert, wie wichtig die Formation war, wie wichtig es war, in Reih und Glieb zu bleiben, seinen Nebenmann und dessen Schild und Schwert neben sich wissend. Oder sie kauerten hier und hatten Schiss. Einer der Milites drehte sich um, sah zu Avitus, offenbar in Erwartung irgendwelcher Befehle. Avitus nickte ihm augmunternd, aber schweigsam zu... Nein, Schiss hatten sie keinen. Seine Centuria war zwar auf fast die Hälfte ihrer Sollstärke reduziert worden, aber beim nächsten Gefecht standen die Parther allesamt kampferprobten Milites gegenüber. Im Moment würde Avitus auf seine Jungs wetten...
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Avitus merkte, wie strapaziös der Tag gewesen war und die Kräfte gegen Abend einfach schwanden. Er lachte kurz, als Imperiosus ebenfalls gähnte. Der Optio war wohl nicht weniger angeschlagen, als er.
"Nun gut, Tiberius"
sagte er und stand auf.
"Es wird Zeit, dass ich meine Kontrollrunde drehe und mich dann ein paar Stunden auf's Ohr haue... Du übernimmst die zweite Nachtwache, der tesserarius die dritte..."
die am wenigsten geliebte Nachtwache war die dritte. Man musste mitten in der Nacht aufstehen und wenn man sie um hatte, lohnte es sich nicht mehr, sich wieder schlafen zu legen. Aber dem neuernannten Tesserarius dürfte es nichts ausmachen, diese Schicht zu übernehmen und ihm auch gleich vor Augen führen, dass er sein Mehr an Sold nicht für umsonst bekam.
"... die vierte ist wieder an mir"
sagte Avitus schließlich. Auch er als Centurio wurde nicht dafür bezahlt, die prächtigere Rüstung als die einfachen Miites zu tragen. Dass er gleich zwei Wachen einschob, würde ihn schon nicht umbringen und ausserdem war er nach Jahren bei der Legion an wenig Schlaf gewöhnt.
"Oder hattest du noch was...?" -
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Der ältere Eques zuckte mit den Schultern.
"Schwer zu sagen. Muss mindestens ein Dutzend gewesen sein..."
sagte er. Der ältere Eques machte sich keine große Sorgen um den verschollenen Befehlshaber. Der Mann konnte bestimmt freigekauft werden, schließlich ging den Römern in Edessa ebenso eine gewisse Anzahl an bedeutenden parthischen Persönlichkeiten ins Netz. Der General, der den Adler zu stehlen versucht hatte und dessen Truppen die Equites noch im letzten Moment zurückschlagen konnten. Und um aufbrodelnde Gerüchte machte sich der Eques keine Sorgen. Einerseits wusste er, dass so etwas sich ohnehin rumsprach, andererseits waren sie die Equites der Legion, ausgesuchte Männer, die - vor allem, wenn man sie unter Eid stellte - nicht ohne weiteres quatschen würden. -
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Der Eques hatte den Tribun samt den beiden ausgerückten Turmae zum Ort des Geschehens geführt. Er deutete auf die Stelle, wo die Equites standen, als sie sich ihr näherten.
"Dort drüben, tribunus. Die anderen warten schon..."
sagte er.ZitatOriginal von Tiberius Iulius Numerianuns
"HALT!"
brüllte Numerianuns und die Offiziere gaben die Kommandos weiter...
Der ältere Eques näherte sich dem Tribun, als dieser heranritt. Er salutierte knapp und machte Meldung.
"Salve tribunus. Hier ist es passiert. Wir ritten voraus, um den Weg zu erkunden. Als wir zurückkamen, fanden wir die anderen tot vor. Alle equites, die hier zurückgeblieben sind, sind gefallen, tribunus, auch decurio Favonius. Von legatus Decimus keine Spur"
Er reichte ihm einen der Pfeile.
"Sieht so aus, tribunus, als wären es Parther gewesen"ZitatOriginal von Tiberius Iulius Numerianuns
"Gebiet sichern! Späher auf die Hügel los!"
fuhr er fort... -
Die Befehle wurden durchgegeben und die einzelnen Centurionen der Legionen informiert, dass die Verhandlungen -welche in den Augen der Milites wohl ohnehin nur pro forma geführt wurden - beendet wären und die Stadt sich nun kampflos ergab. Avitus fiel sein Gespräch mit seinem Vetter und Optio ein, welches sie beide am Abend nach der Schlacht geführt hatten. Eines der zahlreichen Themen, welche sie an diesem Abend angeschnitten hatten, war die bevorstehende Einnahme von Edessa gewesen und Avitus erinnerte sich, mit welcher Gleichgültigkeit er darüber gesprochen hatte, die Stadt notfalls mit Gewalt unter die Kontrolle Roms bringen zu müssen, Strasse für Strasse, Haus für Haus. Er wusste nicht, ob er sich nun freute oder bedauerte, dass die Angelegenheit friedlich geklärt werden konnte. Wie auch immer, er trat vor seine Milites und erhob seine - durch die kürzliche Verwundung leicht angekratzte - Stimme.
"Militeees... ihr habt es gehört, wir errichten hier draussen ein Lager. Ich will keinen herumlungern sehen, je schneller ihr arbeitet, umso schneller gibt es was zu essen. Die Wache an der porta praetoria ist heute an uns, und wenn ich jemand erwische, der zu spät ist oder dessen Ausrüstung unvollständig ist, den kreuzige ich persönlich"
Avitus hatte es also noch nicht verlernt, das Zusammenstauchen der Milites. Ausserdem war es gut, wenn diese Barbaren in der Stadt mal sahen, welcher eisernen Disziplin die römischen Milites unterworfen waren.
"Da wir die Stadt friedlich nehmen, verlange ich, dass niemand auf dumme Gedanken kommt. Es wird nicht geplündert, gemordet oder vergewaltigt. Ihr zieht eure Waffen einzig dann, wenn ihr Interessen Roms und des Kaisers durchzusetzen habt. Wenn jemand von euch es wagen sollte, seinen eigenen Triebe mit Interessen Roms gleichzustellen und meint, er kann jede beliebige Schlampe in der Stadt bespringen, nur weil ihm danach ist und er so den Sieg feiern will, der wird Bekanntschaft mit meiner vitis machen, bis entweder sie bricht oder euer Rücken..."
Avitus schaute in die Gesichter der Milites. Die harten Worte mussten sein, denn er wollte nicht, dass jemand aus seiner Centuria auf die Idee kam, nach einer Schlacht sei alles vorüber, der Krieg vorbei und jeder konnte tun und lassen, was ihm in den Sinn kam. Damit auch niemand im Nachhinein behaupten konnte, nicht gewarnt worden zu sein, wurde jeder gewarnt.
"Optio... übernehmen"
befahl er schließlich. Imperiosus wollte eines Tages selbst die Vitis führen, hatte er gesagt. Avitus würde prüfen, wie gut er dafür sorgte, dass die Castra aufgebaut, die Wachen aufgestellt, jeder Mann gesättigt und jedes Tier gefüttert, die Ausrüstung auf Vordermann gebracht und die Disziplin aufrechterhalten blieb. Spricht, wie gut seine Befehle ausgeführt wurden. -
Der Legatus war verschollen... Avitus meinte im ersten Augenblick, sich verhört zu haben. Der Mann war für ihn mehr als sein Legatus. Er war sein Patron und der Mann, unter dessen Befehl Avitus wohl seine bisher gesamte Zeit beim Exercitus Romanus verbracht hatte. Lange Zeit waren er, Aristides und Plautius - und nicht zuletzt auch Vitamalacus - ihm gefolgt. Und nun... Nun war er verschollen, was wohl 'in Gefangenschaft der Parther' bedeutete.
"Gewiss, tribunus"
sagte Avitus, als der Befehl erging, die Gerüchteküche nicht zu sehr brodeln zu lassen, auch wenn Avitus wusste, dass er diesen Befehl wohl nicht würde befolgen können. Die Milites würden früher oder später Klarheit haben wollen. Und das zu Recht.
"Keine Fragen"
sagte er zum Schluß. -
Nachdem Avitus von einem Melder informiert wurde, dass er sich zu einer Besprechung mit den Tribunen der Legio einfinden sollte, eilte Avitus zum Zelt. Der Scriba hatte überaus nervös gewirkt, eine andere Nervosität, als die übliche, im Angesicht des Ersten Speer auftretende. Irgendwas wichtiges war im Gange. Er trat ins Zelt, salutierte.
"Tribunus"
Er sah kurz zum erschöpften Eques, der in der Ecke stand. -
Avitus zuckte mit den Schultern. Was sie in Edessa erwarten mochte, war ihm im Grunde egal. Wenn sie die Stadt belagern oder stürmen würden, sollte es ihm recht sein. Wenn sie dort friedlich einziehen würden, auch.
"Ich kann es dir nicht sagen. Ihre Armee ist zwar besiegt und zu einer effektiven Verteidigung der Stadt wohl kaum in der Lage. Aber ihr oberster Befehlshaber konnte heute entkommen und die restliche Bevölkerung könnte sich dennoch verschanzen, uns zu einer Belagerung zwingen und auf Rettung hoffen"
antwortete er. Avitus gähnte.
"Bleibt abzuwarten, ob sie sich das wirklich antun wollen"
sagte er gähnend und schüttelte den Kopf. -
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Der Eques salutierte.
"Tribunus... der legatus hat heute morgen einen Ausritt unternommen, um sich selbst ein Bild der Umgebung von Edessa zu machen. Uns hat er befohlen, vorauszureiten, also mir und ein par anderen equites. Der decurio ist bei ihm geblieben zusammen mit dem Großteil der Eskorte. Als sie nicht nachkamen, sind wir zurückgeritten"
An dieser Stelle atmete der Eques tief durch.
"Und als wir die Stelle erreicht haben, wo wir die anderen zurückgelassen hatten, fanden wir sie alle tot. Von Pfeilen getroffen, jedermann, selbst der decurio... ausser dem legatus. Von ihm fehlt jede Spur..." -
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Im vollen Galopp jagte der junge Eques dahin, eine kleine Staubwolke hinter sich ziehend, das Sagum wild im Wind flatternd, während tausend Gedanken ihm durch den Kopf schossen, vor allem die Frage, ob sich etwas zunächst unscheinbares zu einem kleinen Debakel für die Legio entwickelte. Ein Decurio samt Leibwache des Legatus gefallen, der Legatus selbst vermisst. So schnell wie möglich wollte er die Castra erreichen.
"Haaah.... hah"
trieb er sein Pferd zu mehr Eile.Er erreichte die Castra, brüllte die Parole noch aus weiter Entfernung, damit man ihn durchließ. Die Stationarii erkannten in ihm einen der Equites der Leibwache, ließen ihn passieren. Bald schon stand er vor der Unterkunft des Trubuns, des Stellvertreters des Legatus im Falle dessen Abwesenheit. Er stürmte rein.
"Tribunus..."
sagte er laut und schwert atmend, während ihm der Schweiß das Gesicht runterrann... -
Avitus blickte seinen Vetter neugierig an. Er konnte ihn natürlich bestens verstehen, erinnerte sich der Artorier doch gut an seine eigene Zeit als Optio der IX Hispana - bei den Göttern, diese Einheit vermisste er noch heute - und seine Wunschträume, einmal selbst eine Vitis zu erhalten. Wer träumte nicht davon, einmal den Befehl und die Verantwortung über eine Centuria zu erhalten? Aber auch das Ansehen und die Privilegien zu erfahren, die mit diesem Rang verbunden waren.
"Aus dem Stegreif kann ich dir das nicht sagen. Aber soviel dazu. Du und Iulius, unser signifer, macht euch gut. Ihr seid dem Kaiser aufgefallen, heute, bei der Verteidigung des Adlers. Macht weiter so und ich werde schon dafür Sorge tragen, dass ihr nicht benachteiligt werden oder übergangen, dessen sei gewiss"
sagte er. Leere Versprechungen machen wollte Avitus nicht, darum musste sich Imperiosus mit dieser schwammigen Antwort begnügen, ob es ihm gefiel oder nicht. Er blickte ihn an, versuchte, an seinem Gesichtsausdruck und Haltung seine Reaktion, seine Gedanken abzuschätzen... -
Schon damals, als er Optio war, hatte Avitus den Flavier zurechtweisen müssen. Dass dieser Patrizier sich aber auch stets aufregen und Luft verschaffen musste.
"Ruhig Blut, centurio"
sagte er streng. Da Vitamalacus der ranghöchste anwesende Offizier war, war es an ihm, den beiden "Söldnern" eine Antwort zu erteilen.
"Die Prima beweist ihre Loyalität durch Tat, nicht durch..."
beim letzten Wort blickte er zu den "Söldnern"
"... Geschwätz" -
Avitus beobachtete die Szenerie. Dass der Praetorianer an der Loyalität der Milites der Prima zweifelte, war unerhört und wäre er nicht durch seinen Rang geschützt - und wäre er selbst nicht verwundet worden - hätte der Artorier dem Bastard längst die Kehle durchgeschnitten. Wie konnte er - ausgerechnet er, der Praetorianer, dieser korrupte Hundesohn, - ihnen, der Prima, Untreue unterstellen, nachdem sie am selben Tag, nur Stunden vorher, geblutet hatten und hundertfach gestorben sind für Rom und Kaiser? Wie konnte er - dessen Treue einzig dem Gold galt - hier hochtrabende Worte über Loyalität zum Kaiser oder Ehre sprechen, etwas, wovon er nicht die geringste Ahnung hatte? Wie konnte er Milites, die dem ehrenvollen Dienst in der Prima dem Freizeitvergnügen, das die Praetorianer zufälligerweise "Dienst" nannten, den Vorzug gaben, Untreue unterstellen? Avitus sah den Tribun mit einem Blick, der seine ganze Verachtung ausdrückte an. Praetorianer... Dass der Kaiser seine persönliche Sicherheit nicht allein in die Hände solcher falscher Milites legte, sondern die Prima, seine treueste Einheit, die sich ihre Treue nicht mit zusätzlichem Sold und übertriebenen Donativa bezahlen ließ, stets in seiner Nähe wissen wollte und sie sogar auf italischem Boden beließ, bewies doch Tag für Tag, wie es um die - sogenannte - Loyalität der Praetorianer stand.
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"Oh, nein"
flüsterte der Eques und gab Sporen, als er an der Stelle, an der sie den Legatus und die anderen zurückgelassen hatten, etwas verdächtiges bemerkt zu haben glaubte. Die Pferde waren verschwunden und auf dem Boden lagen tote Equites.
"Oh nein"
schrie er laut und die kleine Gruppe näherte sich im Galopp dem Schauplatz des Überfalls. Der Eques sprang vom Pferd ab, rannte zu Decurio. Tot. Von Pfeilen durchbohrt, ohne jede Chance sein Spatha zu ziehen und sich dem Feind zu stellen.
"Sie müssen überrascht worden sein. So eine Scheiße"
fluchte er laut.
"Wir müssen Meldung machen"
Ein anderer Eques schaute sich um. Im Gegensatz zum ersteren blieb er völlig gelassen. Und dann stellte er eine Frage, die wie ein Blitz einschlug.
"Wo ist der legatus?"
Ein Augenblick der Stille...
"Was?"
Der Legatus... Der junge Eques sah sich um. Der Befehlshaber der Legion war wie vom Erdboden verschluckt.
"Wo der legatus ist..."
wiederholte der zweite, nach wie vor völlig ungerührt. Er blickte sich um und begriff, dass sie etwas tun mussten, ehe sie noch mehr Zeit vertrödelten.
"Vielleicht ist er zurückgeritten, um die anderen zu warnen..."
äußerte der junge Eques eine Vermutung. Der ältere spuckte aus.
"Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Reite voraus in die castra. Warne die legio..."
sagte er seinem kameraden.
"Und ihr?"
Der ältere Eques blickte ihn verwundert an.
"Wir sammeln die Gefallenen ein. Und warten, ob nicht der legatus auftaucht"
antwortete er mit einem Schulterzucken.
"Und wenn die Parther wieder auftauchen?"
Nun wurde auch der gelassene Eques etwas ungemütlich.
"Junge, red nicht so viel, geh und warne verdammt noch mal die legio... Bist du immer noch hier?"
Der jüngere Eques sprang auf sein Pferd - eine Übung, die er während seiner Ausbildung unzählige Male wiederholt hatte - und gab Sporen, jagte sein Pferd in Richtung Stadt, in Richtung Legio, um sie zu warnen... -
Zitat
Original von Marcus Aurelius Corvinus
...könnte mir aber vorstellen, dass im Beispiel Avitus Negativa aufgrund der Unwissenheit entstanden sein können, die ja Fakt war, wie du sagtest, Lucidus...
wow wow, Moment Mal, es steht nirgends, dass Avitus sich beschwert hatte deswegenNachgefragt hatte er vor langer Zeit mal, ja, sich aber seit dem nicht beschwert, da es an ihm war, eine Idee darzulegen, aber nicht an ihm, sich zu ärgern oder zu fordern, falls deren Diskussion lange dauert oder sie abgelehnt wird... ... ... Und wieso redet Avitus in der dritten Person von sich?
Das Beispiel ist insofern etwas ungeschickt gewählt (Lucidus möge mir diese kleine Kritik verzeihen), als eine Idee, die graphische Gestaltung von Siganaturen betreffend - also etwas eher zweitrangiges - etwas anderes ist, als eine PN, in der Sachen vorgetragen werden, die einen massiven Frust von einem oder mehreren Spielern über Zustände in einer z.B. Legio erkennen lassen.
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Zitat
Original von Lucius Annaeus Florus
Es liegt daher auch nahe, dass 2 Salven Pila geworfen wurden. Die erste auf 50m, die zweite auf 20m.
Wenn - wie Junkelmann sagt - alle drei Sekunden (im Idealfall natürlich) geworfen wurde, könnte man bestimmt mehr Salven werfen, denke ich. Wenn man bedenkt, dass dazu noch mit jeder Salve etwas an Wucht des gegnerischen Angriffs verloren geht (im Idealfall), gewinnt man mit jedem Wurf auch etwas an Zeit und wirft so mehr als zwei Salven, vielleicht gar alle acht (für die man demnach 24 Sekunden braucht... im Idealfall).