Man baute das Marschlager eiligst ab, löste die Palisade auf und verstaute die Pila Muralia auf den Lasttieren. Die Zelte wurden abgebaut, es wurde gepackt und dann formierten sich die Legionäre, um an diesem zweiten Tag ihren kleinen Übungsmarsch fortzusetzen. Wie am Tag zuvor, ritten die Equites voraus, um einen günstigen Weg für die Fußtruppen zu erkunden, was ihnen keine schwere Aufgabe war, da sie das Gelände gut kannten.
An diesem Tag sollten sie in südöstlicher Richtung marschieren, sechs Stunden im normalen Schritt. 20 Meilen lagen vor den Milites. Der Tag war, wie auch schon der davor, angenehm warm gewesen, vom strahlenden Sonnenschein erfüllt. Das Marschieren fiel nicht schwer und die Truppe kam gut voran. Lediglich gegen Nachmittag begann sich der Himmel mit Wolken zuzudecken, wenn auch langsam. Das geübte Auge allerdings erkannte, dass es nach Regen aussah.
So kam es dann auch. Just zu der Zeit, als die Männer das Marschlager aufbauten, begann es zu regnen. Zunächst langsam, doch nahm die Intensität stetig zu, der Himmel verdüsterte sich vollends mit tiefhängenden, dunkelgrauen Wolken. Die Männer hoben den Graben im strömendem Regen aus, bauten die Befestigung aus den Pila Muralia und dann die Zelte auf. Nichts destotrotz befahl Avitus die Probati auch an diesem Tag zum Reittraining, welches der Decurio Cassius auch diesmal leitete. Gegen Abend beruhigte sich das Wetter dann etwas und der Regen ließ nach, wenn auch nicht ganz, so dass es eine nasse und dreckige Nacht für die Milites wurde.
Auch den dritte Tag des Übungsmarsches verlief ähnlich, obwohl die Männer diesmal im Regen marschieren mussten. Das Gepäck saugte sich voll Wasser und wirkte schwerer, dennoch wurde die geforderte Marschleistung verlangt. 20 Meilen mussten sie erbringen und dass innerhalb der sechs Stunden, koste es was es wolle. Avitus ging die Kolonne auf und ab, sprach die Männer hier und da an.
Es war wie verhext, denn der Regen hatte nicht aufhören wollen, so dass auch die dritte Nacht nass zu werden schien. Das Lager stand, diesmal, trotz des Regens, schneller als zuvor. Einerseits, weil die Männer schnellstens ein Dach über dem Kopf wollten, andererseits, weil auch die Probati geübter waren und nun einen wesentlicheren Beitrag leisten konnten.
Sie rasteten in der Nähe des Flußes. Auch an diesem Tag stand, nachdem das Marschlager abermals aufgebaut war, Reittraining an. Favonius wirkte wie am ersten Tag und trotz seiner etwas lockereren Haltung schenkte er den Probati nichts. Doch die Übungen vergangener Tage begannen sich auszuzahlen und die Rekruten saßn schon recht sicher im Sattel. Es würde nicht ausreichen, um sie auf einem Pferd in den Kampf zu schicken, aber darum ging es bei dieser Ausbildung auch gar nicht, so dass der Decurio einen guten Eindruck von den Rekruten hatte.
Die Dämmerung brach herein, gefolgt von der Nacht. Die Männer draußen imströmendem Regen hielten Wache, die anderen blieben in ihren Zelten. Avitus ging in Begleitung seines Tesserarius die Zeltreihen entlang, kontrollierte, ob alles in Ordnung war. Anschließend kehrte er in sein Zelt zurück. Am nächsten Tag stand Bogenschießen und Schwimmtraining an. Seine Centurie würde das Marschlager weiter ausbauen, während die beiden anderen ausschwärmen und Getreide ranschaffen sollten. Irgendwann, tief in der Nacht, fand er für Zeit für ein paar Stunden schlaf.
Die Nacht ging vorbei und erst gegen Morgen hörte es endlich auf zu regnen und der Himmel klarte etwas auf.
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