Beiträge von Lucius Artorius Avitus

    Was die Konten angeht, von mir aus können sie weg, solange Macers Vorschlag mit dem erhöhten Freibetrag angenommen wird. Wenn mein Vermögen erst ab sagen wir 1000-5000 Sz mit 1-2% besteuert wird (so viel hab ich bis heute nicht ansparen können), dann ok, damit kann man leben.


    edit: die zahlen sind frei aus der luft gegriffen



    Aber die privaten Geldverleiher und Pächter sind ein Unding:
    Beispiel: A gibt mir sein Geld, ich schmeiß es weg... was tut A? A klagt SimOn... na und? Kein Geld, kein Schadesnersatz. A versucht, sich meine "Grundstücke" und "Sklaven" und alles andere anzueignen... ha, und wie, wenn sie nur SimOn existieren, also nur ausgespielt werden... versucht mal damit einen Eilbrief zu verschicken oder einen Cursus zu bezahlen...


    Beim Staat ist das Risiko einer Insolvenz gering bis gar nicht vorhanden. Aber wenn der Spieler der lizensierten Pächter-ID von heute auf morgen sagt, man möge seine ID in Elysio stellen, was dann? Wenn er bescheißt, was dann?
    Klar, ist nur Spielgeld, aber etwas Frust wird doch dabei sein, weil man plötzlich ohne einen Sesterz da steht.


    Sicher wären das Risiken, die ein RPG "bereichern" würden, solange es nur nicht einen selber erwischt. Doch bisher wird einer ID nicht einmal ein Schnupfen als negative Handlung aufgedrängt und eine Insolvenz ist doch um einiges schwerwiegender.

    "Hmpf"
    grüßte Avitus den Sklaven zurück, der ihn am Eingang der Legionsthermen empfing. Das mochte der Artorier an den Thermen der Legion. Wenigstens standen sie denen in römischen Städten in nichts nach, noch nichteinmal denen in Rom. Vielleicht waren sie nicht ganz so weitläufig und prachvoll, boten aber den gleichen Komfort und Luxus.


    Durchgeschwitzt und müde von dem Exerzierplatz, verzichtete er diesmal auf Sportübungen und einen Lauf, bevor er sich in den Massageraum begab. Sich auf einer leeren Liege ausbreitend, musste er nicht lange warten, ehe geübte Hände eines Bediensteten ihn mit Öl einrieben und die Muskeln lockerten und entspannten. Manchmal wünschte sich Avitus, es wären mehr weibliche Sklavinen in den Thermen tätig, aber bei 6000 Legionären und nur einer Handvoll Sklavinen wäre es dann nicht wirklich aufregend gewesen, da man immer im Hinterkopf die Frage hätte, wen und wie viele sie an diesem Tag schon hatte. Und das verdarb einem Mann gänzlich den Spaß.


    Avitus ließ sich mit dem Schaber abkratzen, welcher behutsam, aber dennoch fest über den Körper geführt wurde und den Staub, Schweiß und auch die Müdigkeit, welche sich im Laufe eines Tages angesammelt hatten, mitsamt dem Öl entfernte.


    Er begab sich danach sofort ins Frigidarium, das Caldarium aussparend, und verpasste sich einen kleinen Schock, als er ins kalte Wasser sprang. Das kühle Nass fühlte sich aber letzlich angenehm an, war gar richtig wohltuend, wenn man bedachte, dass er sich den langen Tag draußen in der Hitze aufgehalten hatte. Da war eine Erfrischung fast Gold wert.


    Schließlich wollte Avitus noch ein paar Runden oder Bahnen im offenen Becken schwimmen. Oder einfach nur im Wasser sein und für ein paar Minuten die Augen schließen. Er schaute sich um... hatte Cripus nicht irgendetwas davon gesagt, dass er nachkommen werde? Avitus konnte ihn noch nicht entdecken. Er schüttelte mit dem Kopf. Laut den Bekanntmachungen wurde er zur II Germanica versetzt. Seltsam fand Avitus, dass Crispus nie ein Wort davon gesagt hatte, dass er zur II wollte. Er schaute sich wieder um. Wenn er tatsächlich nachkommen würde, wollte Avitus ein paar Worte mit ihm darüber wechseln...

    Das allgemeine, genervt klingende Aufstöhnen klang ja fast schon wie abgesprochen. Avitus selbst hätte am liebsten miteingestimmt, durfte sich aber im Angesicht Plautius nicht zzu so etwas hinreißen lassen.


    Manchmal war es wirklich anstrengend, ehrgeizig zu sein. Und das war der Artorier, zumindest, was seine militärische Laufbahn anging. Er hatte lange genug Zeit vertrödelt, lange genug in Ostia eine ruhige Kugel geschoben und einfach in den Tag gelebt. Seit er beim Militär war, war er, wie die meisten Legionäre, von dem Traum beseelt, in das Centurionat aufzusteigen, selbst die crista transversa zu tragen und eine eigene Centurie zu befehligen... Avitus war zwar noch nicht mal ein optio ad spem, hatte also noch nicht einmal Grund anzunehmen, je Centurio werden zu können, ließ sich aber nicht dadurch beirren.


    Und so blieb er auch hier in dieser Situation gelassen und tat so, als hätte es ihm nichts ausgemacht, dass seine Batterie nicht gut genug geschossen hatte. Er ging wieder abseits der Batterie in Position, von der er sie überblicken konnte, und hob den rechte Arm, um die Befehle für die entfernteren Geschütze auch visuell zu verdeutlichen.
    "Spannen und laden... Feuer"


    Die Salve jagte dahin. Offenbar hatten die Männer keine Lust auf eine weitere Strafrunde, so dass die meisten der Scorpione ihre Ziele trafen. Doch die meisten, das bedeutete eben nicht alle. Avitus schüttelte mit dem Kopf.
    "Milites, konzentriert euch, verdammt noch mal"
    brüllte er nun in seiner Art, wie er sie sonst nur vom Drill mit den Probati her kannte und ging die Geschützreihe entlang, während die Mannschaften spannten und luden.
    "Zeigt mir, was ihr drauf habt. Zeigt mir, was ihr seid. Seid ihr Legionäre Roms oder seid ihr Bettnässer, die nicht einmal so einen beschissenen Pfeiler treffen können? Wenn ihr nicht einmal einen unbeweglichen Pfeiler, der nich in Deckung geht, treffen könnt, was soll ich dann von euch im Gefecht erwarten, he? Soll ich mich auf euch verlassen, die ihr jeden zweiten Pfeil verschießt? Soll mich das etwa beruhigen?"
    er machte am Ende der Batterie kehrt und ging in Gegenrichtung, mit lauter und fordernder, jedoch zugleich beherrschter, trockener Stimme sprechend.
    "Scheiße Männer, das tut es nicht. Deshalb verlange ich von euch Konzentration. Und ab jetzt will ich nur noch Treffer sehen... Feuer"


    Wieder jagte eine Salve dahin. So ging es, bis alle markierte Munition verbraucht war und Avitus mit dem Miles erneut die Trefferquote auswertete.
    "Na, das war schon nicht schlecht"
    kommentierte er das Ergebnis.
    "Nur zwei Mannschaften haben zwar alle getroffen, aber wenigstens ist keine durchgefallen. Ich sage ja, man muss nur nett genug darum bitten, dann kriegt man, was man will"
    sagte er und bewegte sich zum Centurio.
    "Centurio, ich melde, dass alle Mannschaften eine Trefferquote von mindestens 18 aufweisen"


    Sim-Off:

    Ich hab noch mal über den befehl "Feuer" nachgedacht. So gesehen seh ich kein Problem damit, dieses Wort zu benutzen. Wir sprechen eigentlich ja kein Deutsch, sondern Latein und ich geh mal davon aus, dass da ein besonderer Begriff existiert, wie eben "iactum" oder was ähnliches. Wäre ausserdem schade um den Begriff, wenn wir gezwungen wären, nur den Begriff "Abschuss" zu benutzen, da dann eine Menge verwandter Begriffe entfallen würden, wie Sperrfeuer, Deckungsfeuer, Dauerfeuer, Einzelfeuer, selbstständiges Feuern, Feuerschutz, Feuerkonzentration (wird benutzt, um den Beschuss auf eine Stelle zu fordern), Abfeuern, Feuer frei, Feuer einstellen usw usw usw

    Das wären dann alle bis auf eine Gruppe, die zum wiederholten Training verdonnert waren.
    "Zu Befehl, Centurio"
    antwortete Avitus. Er wandte sich an die Mannschaften.
    "Alle Mann, bis auf die rotweiße Gruppe sammeln die Munition wieder auf und wiederholen die Übung"
    hallte die Anweisung.

    Avitus wartete ab, bis alle Mannschaften von den Geschützen zurücktraten. Nun hieß es, die Trefferquoten der einzelnen Geschütze festzustellen und den Sieger zu finden, dem von der schlechtesten Mannschaft ein Faß Bier ausgegeben werden sollte.


    "Feuer einstellen. Geschütze entladen"
    sagte Avitus laut. Die Übung war zwar beendet, aber da er sich nun auf die Palisade begab, wollte er alle Scirpione entladen wissen, um sicher zu gehen. Er wartete ab, bis man ihm dies bestätigte und begab sich auf die Palisade, einen Miles, der Schreibzeuf dabei hatte, im Schlepptau.


    Auf der Palisade angekommen, zählte er die Treffer. Die farblich markierten Bolzen erleichterten ihm seine Aufgabe und er diktierte dem Miles, wer wie gut geschossen hatte. Langsam ging er vom Pfahl zu Pfahl, zählte ab.


    Unten angekommen, ließ er sich vom Miles die Wachstafel geben, die er an Plautius weiter reichte.
    "Die Trefferquoten der einzelnen Mannschaften, Centurio"

    Mannschaft:


    rot: XII von XX
    blau: XV von XX
    grün: XIV von XX
    weiß: XIV von XX
    gelb: XI von XX
    blau-weiß: XIV von XX
    rot-grün: XVI von XX*
    rot-weiß: XVIII von XX
    weiß-grün: XV von XX
    blau-rot: XIII von XX


    Sim-Off:

    * @ Crispus: ich hoffe, ich hab jetzt richtig gezählt

    Früh am Morgen, noch ehe die ersten Sonnenstrahlen die Erde küssten, hallten bereits Befehle von Avitus über den Exerzierplatz und die Köpfe der Probati hinweg.
    "Milites venite... Milites state" ~ Antreten... Stillgestanden
    donnerte es und Avitus wartete auf die Meldung des Probatus Bursa.

    Langsam dämmerte Avitus, worum es bei diesem kleinen Konflikt ging. Offenbar hatte Laelius den neuen ärgern wollen und ihm gleich vor Augen führen wollen, wie die Nahrungskette innerhalb der Unterkunft bestellt war und wer sich wo innerhalb dieser befand.


    Avitus musste schmunzeln. In Anbetracht der angespannten Blicke hätte man fast meinen können, dass es um etwas wirklich Wichtiges ging, aber das hier... das war normal. Darum kümmerte er sich nicht weiter drum und verstand Crispus' Reaktion. Jeder, oder zumindest die meisten, mussten da durch, da wäre es verkehrt, Bursa als Ausnahme zu betrachten, Verwandschaft mit Crispus hin oder her.


    Er zog seine frische Tunika an und machte sich wieder auf den Weg, freute sich schon auf die Thermen. Avitus unterließ irgendeine Mahnung, denn Crispus war ja noch zugegen und würde schon für Ruhe sorgen, wenn es haarig werden sollte und dessen Autorität wollte er durch seine Äußerungen nicht in Frage stellen. Mit einem müden Wink verabschiedete er sich und ging...

    Der Miles, den Avitus vorhin in den letzten Nebenraum geschickt hatte, kam zurück. Irgendetwas hielt er in der Hand.
    "Optio, ich habe hier was interessantes..."
    sagte er und übergab Avitus eine kleine Wachtafel.

    Lieber Cato!


    Ich kann dir gar nicht sagen, wie stark ich dich vermisse und wie sehr ich mich darauf freue, dich endlich wieder zu sehen! Mach dir bitte keine Sorgen um mich. Es geht mir ganz gut und es macht mich sehr glücklich, dass es auch dir gut geht und du so nahe bist. Ich werde einen Weg finden um dich so bald es geht wieder zu sehen.


    In Liebe


    Deine Miriam


    Avitus überflog die darauf gekritzelten Zeilen, die auf eine Beziehung zwischen den beiden Sklaven hin deuteten.
    "Sonst was?"
    fragte er zurück.
    "Sonst rein gar nichts, Optio"


    "Rein gar nichts, hm?"
    dachte Avitus laut und ging zu Plautius. Dass sie sonst nichts fanden, bewies doch gerade, dass die Skleven hier einen Schlußstrich gezogen hatten und abziehen wollten.
    "Wir haben was, Centurio"
    sagte er und gab dem Centurio die Wachstafel.
    "Ansonsten gibt's hier nicht wirklich was. Sklaven - vor allem der des Tribuns - dürften nicht viel besitzen, aber diese Bude ist wie leer geräumt, was das angeht. Wenn du mich fragst, wurde hier ein Schlußstrich gezogen, Centurio"
    äußerte er seine Überlegung.
    "Wir müssten herausfinden, wie es kommt, dass diese Tafel ihren Weg hier rein gefunden hatte. Entweder hatte diese Miriam das Praetorium unerlaubt verlassen, oder es sind Dritte im Spiel, Centurio. In letzter Zeit wimmelte es hier ja nur von Zivilisten..."

    Auch die Durchsuchung des Cubiculum blieb ergebnislos und Avitus trat wieder ins Atrium. Wenn die andere Gruppe mit den Räumlichkeiten gegenüber fertig sein würde, hätten sie den Großteil der Casa durchsucht.


    "Wieder nichts gefunden, Optio"
    meldete ihm die andere Gruppe einige Minuten später.
    "Weiter im Text, Männer"
    antwortete Avitus.


    Ein paar Männer eilten in den Wohnbereich, andere in den Essbereich und machten sich auf die Arbeit. Sporadisch wurde auch das Balneum unter die Lupe genommen, wobei Avitus sich stark gewundert hätte, wenn sie ausgerechnet dort etwas finden würden. Ganz hinten in der Casa fanden sie einen weiteren kleinen Nebenraum vor.
    "Los rein"
    sagte Avitus. Ein Miles machte sich ans Werk, während Avitus zurück ins Atrium stand. Sie waren fast fertig.

    Die Milites machten sich an die Arbeit. Zur Linken war ein weiteres Cubiculum, zur Rechten Nebenräume und die Culina. Avitus und zwei weitere Milites betraten das Cubiculum zur Linken, während die andere Gruppe die Räume gegenüber absuchte.


    Er sah sich um. Die gleiche Ordnung und Bescheidenheit. Der Mann schien eher ein Spartaner zu sein, denn ein römischer Patrizier.
    "Los, Männer, macht dalli"
    trieb er die beiden Legionäre an.


    Avitus beschränkte sich auf das gelegentliche Umdrehen oder Verstellen eines Gegenstandes, was mehr den Anschein einer Durchsuchung erzeugte, denn tatsächlich war. Die meiste Arbeit übernahmen die beiden Legionäre, die er aber im Auge behielt. Zwar sagte der Centurio, dass er den Männern vertraue, aber eben nicht blind. Und so musste Avitus ein Auge auf die beiden werfen, denn Gelegenheit macht Diebe.

    Derweil kam Avitus vom Exerzierplatz zurück. Ein witerer langer Tag in der langsam auf die Nerven schlagenden Hitze lag hinter ihm und eigentlich freute er sich darauf, seine Uniform loszuwerden, sich etwas bequemes anzuziehen und in die Thermen zu gehen.
    Doch ein kurzer Blick in der Unterkunft verriet ihm, dass hier etwas nicht stimmte. Er blieb jedoch unbeeindruckt. Avitus hatte nicht wirklich Lust, jetzt auch noch in irgendwelche Streitereien hineigezogen zu werden. Er nickte den Anwesenden daher knapp zu.


    "Aah, Bursa, richtig?"
    sagte er.
    "Bist also auf diese Unterkunft verdammt worden..."
    stellte er übersitzt fest.
    "Musst mich also ab jetzt den ganzen Tag ertragen. Tja, Junge. Damit musst du leben, aber keine Sorge, das hier ist nicht der Exerzierplatz, hier spiele ich nicht den Schinder...zumindest nicht dauernd"
    sagte Avitus lachend, während er die von der Sonne aufgeheizte Rüstung ablegte und sich eine frische Tunika überwarf.


    Er merkte zwar, dass seine lockere Art nicht ganz zu der angespannten Stimmung passte, die in der Unterkunft herrschte. Aber das war ihm egal, darauf wollte er nicht eingehen, obwohl er sich schon fragte, warum Crispus dann einfach daneben stand und dem Theater zusah, statt einzugreifen...

    Die Milites machten sich an die Arbeit und betraten die Räume der Casa. Avitus folgte einer Zweiergruppe in eines der Cubiculi, um sie zu beaufsichtigen und sich seinerseits nach Spuren umzuschauen. Die Männer waren eifrig und nicht gerade zimperlich, weshalb sie Avitus wieder ermahnen musste, mit dem persönlichen Sacheigentum des Tribuns etwas vorsichtiger umzugehen.
    "Scheiße nochmal, Männer, seid mal etwas vorsichtiger. Der Tribun reißt uns die Köpfe ab, wenn wir hier etwas beschädigen"
    fuhr er sie an.


    Die Männer gehorchten. Sie kannten den Tribun, nicht zultzt vom Exerzierplatz, kannten seine Art und waren sicher, dass Avitus es wortwörtlich meinte, was er eben sagte. Etwas behutsam, machten sie sich weiter daran, den Raum zu durchsuchen.


    Es dauerte weniger als zehn Minuten, als die Gruppe aus dem anderen Gemach ins Atrium stand und einer der Milites zu Avitus ging, um Meldung zu machen.
    "Optio, ich melde Vollzug..."
    Avitus musste beinahe schmunzeln, als er hörte, wie genau der Miles die Meldung machte und sogar das Wort 'Vollzug' benutzte. Er sah den Mann mit einem fragenden Blick an.
    "Nichts gefunden, Optio"
    "Hier auch nicht, Optio"
    meldete die andere Gruppe.


    "Gut, dann knöpfen wir uns mal die nächsten Räume vor"
    sagte Avitus und sie machten sich weiter an die Arbeit.

    "Ich verstehe, Centurio"
    antwortete Avitus und wandte sich an die anwesenden Milites.
    "Alle Mann hergehört. Wir durchsuchen die Casa Raum für Raum und fangen bei den Cubiculi zur Linken und zur Rechten an. Ich erwarte Meldung bei Vollzug und zwar nach jedem einzelnen Raum. Wir suchen Hinweise und Anzeichen, die für eine mögliche Flucht der betroffenen Sklaven sprechen. Abite"
    sagte er und klatschte mit den Händen.

    Der erste Tag neigte sich dem Ende zu.
    "Milites... Consistite... Ad sinistram... Aciem dirigite" ~ Abteilung... Halt... Links um... Ausrichten


    "Milites, für heute war es das. Probatus Bursa, du führst die Männer zurück ins Castellum. Morgen früh stehen alle wieder hier"
    sagte Avitus. Dass Bursa ihm Meldung machen musste, ließ er unerwähnt, denn dass der Befehl von vorhin auch noch morgen galt, war eine Selbstverständlichkeit.


    "Abite" ~ Wegtreten
    Damit entließ er die Abteilung.

    "Ruhig Blut, Probatus"
    sagte Avitus.


    "Probatus Bursa, ab sofort wirst du, jedes Mal, wenn die Truppe selbstständig antritt, Meldung machen. Vor allem Morgens und nach der Pause zu Mittag. Regredere" ~ Eintreten


    "So. Weiter im Text, Männer"
    fuhr er fort. Damit war die Mittagspause abgehackt und der zweite Teil des Tages konnte in Angriff genommen werden.
    "Milites state... ad dextram... aequatis passibus... pergite" ~ Stillgestanden... rechts um... im Gleichschritt... Marsch


    Am Ende des Exerzierplatzes folgte die nächste Kette von Befehlen.
    "Consistite... retro... cursim... pergite" ~ Halt... Kehrt... im Laufschritt... Marsch
    Avitus ließ die Gruppe über die Hälfte des Exerzierplatzes im Laufschritt marschieren, dann folgten die nächsten Befehle
    "Ad dextram pergite" ~ links um [simoff: im Gang]


    und die nächsten
    "ad sinistram pergite" ~ links um [simoff: im Gang]


    und die nächsten
    "consistite... retro... aequatis passibus... pergite" ~ Halt... Kehrt... im Gleichschritt... Marsch

    "Kommen wir zum zweiten Baustein, aus dem Legionäre Roms bestehen... Disziplin"
    sagte er langsam.
    "Es ist mir egal, wie durstig ihr seid. Disziplin bestimmt das Leben eines Legionärs, sei er nun Rekrut oder Centurio. Wenn ich noch einmal so ein Affentheater sehe wie eben, bei dem ihr wie eine wildgewordene Horde ungewaschener Barbaren zum Wasser rennt, wird die Wasserration gekürzt"


    Avitus zeigte auf Bursa
    "Probatus... progredere" ~ Rekrut... Vortreten


    "Dein Name, Probatus?"
    fragte er. Er kannte Bursa noch nicht beim Namen, da sie sich in den Unterkünften noch nicht über den Weg liefen

    Avitus nickte.
    "Daher meine Frage, Centurio"
    sagte er.


    "Da du sagtest, dass wir unter uns sind, spreche ich offen, so wie du es eben tatest. Ich werde weder dem Legatus, welcher mein Patron ist, noch dem Tribun, welcher mein Ausbilder war, Schaden zufügen. Und ich werde alles... ich meine alles... tun, um jeglichen Schaden von der Legio abzuwenden. Deshalb bin ich dafür, die Sache intern zu behandeln"
    sprach er mit fester, entschlossener Stimme.


    "Centurio, erlaube, dir von einem ehemaligen Urbaner, wenngleich dieser dort nur als Miles gedient hatte, folgendes zu sagen. Dinge wie 'Gerechtigkeit' oder 'Wahrheit' sind Ansichtssache. In diesem prekären Fall bin ich also für DIE Wahrheit, die der Legio und den besagten Offizieren am wenigsten schadet. Und so Leid es mir für die Milites tut... die Version, welcher zur Folge die Milites die Sklaven belästigt haben, erscheint mir vorzugswürdig. Diese Sache geht dann nur die Legio etwas an. Wir hacken es als Vernachlässigung der Pflichten ab und die Öffentlichkeit erfährt nichts. Und selbst wenn, kann die Legion alles dementieren"
    Avitus wirkte verstimmt und sein Blick wirkte eiskalt.


    "Allerdings will ich eins gesagt haben. Sollte es tatsächlich so gewesen sein, dass die Wachen sich die Belästigung zum Vorwurf machen müssen, bin ich absolut dafür, sie disziplinarisch zu bestrafen, denn dann decken sich ja die objektive und die... 'passende' Wahrheit. Wenn... sie allerdings von dem Sklaven angegriffen wurden, ohne ihm oder dieser anderen Sklavin zu nahe zu treten, dann sollte ihre Akte sauber bleiben. Es ist schlimm genug, dass sie innerhalb des Castellums die Sündenböcke spielen würden..."
    beendete er. Avitus holte ein kleines Tuch hervor und wischte sich den Schweiß von der Stirn und vom Hals weg. Nicht nur, dass die verdammte Hitze einen fertig machte, jetzt fühlte er sich auch noch wie in einen Sumpf aus Intrigen in Rom zurückversetzt.