Auch Arius findet sich an diesem Tag in der Casa Decima in Rom ein, hat er doch erfahren, dass der ehemalige Legatus Augusti, also der Senator wieder in Rom eingetroffen ist. Mit einer neuen Tunika bekleidet tritt er an die große Türe des noch größeren Hauses und klopft den schweren Eisenring gegen das Holz.
Beiträge von Quintus Arius
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Auch Arius hatte sich zu den Rennen eingefunden, auch wenn er diesmal nicht selbst antrat. Sein Gespann befand sich noch immer in Germanien, der Winter hatte verhindert, dass die Pferde und der Wagen noch im letzten Herbst rechtzeitig nach Italien hatten befördert werden können. So blieb ihm also nichts weiter übrig, als dem heutigen Rennen als stiller Zuschauer zuzusehen und den Fahrstil der Konkurrenz zu studieren. Als Beobachter ging dies sowieso einfacher...
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Bin immer noch da.
Kann ich weiter machen? -
Aus der Sicht von Arius hat sich das Rennen nicht verändert. Nach wie vor belegt er den letzten Platz, unmittelbar hinter Helios fährt er auf der Ideallinie, treibt seine Pferde an und schluckt den Staub der vorausfahrenden Wagen. Bis jetzt hat keiner der Wagen vor ihm einen Fehler gemacht und wie es ausschaut, wird auch keiner mehr ausfallen. Also kann man das Profitieren von Fehlern anderer am heutigen Tag wohl vergessen.
Arius überlegt sich was er tun soll. Soll er angreifen? Länger zusehen kann er jedenfalls nicht, das steht fest. Und die Wagen vor sich hat er lange genug von hinten gesehen und deren Fahrstil studiert. Wenn er in das nächste Rennen will, muss er also in der nächsten Runde angreifen. Alternativen gibt es nicht.
Bleibt also, sich im Lauf dieser Runde optimal hinter Helios zu platzieren. Und das vor diesem Publikum, bei diesem Lärm und unter den Augen des Kaisers. Man darf nicht daran denken...
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Arius schließt zu seinem Factio-Kollegen auf. Immer noch liegt er an letzter Stelle und es sind nur noch vier Runden zu fahren. Vier verdammt lange Runden jedoch, denn die Strecke im Circus Maximus in Rom ist länger als sonst wo und beträgt fast eintausendfünfhundert Meter wenn er sich nicht verrechnet hat. Nicht alle Spanne sind diese Distanz gewohnt, was bei seinen Pferden aber nicht der Grund sein kann, denn sein Gespann hat den Start verpennt, nicht das Rennen.
Soll er überholen? Soll er angreifen? Sich in einer der beiden engen Kurven an seinem Kollegen vorbeidrücken, auf die Gefahr hin, dass beide Wagen ausfallen? Wut steigt in Arius auf. Wut darüber, dass er sich in diesem Rennen so viel vorgenommen hat und wieder nur so wenig geht. Er peitscht wie wild nach vorne. Mit seinem Latein scheint er an sein Ende zu kommen. Nach dem Misserfolg dieses Rennens, würde er mit dem Senator reden und es mit einem anderen Gespann versuchen. So wie diese Pferde bisher laufen, ist an ein Sieg auf Jahre hinaus nicht zu denken.
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Das Gespann scheint sich gefunden zu haben. Die Pferde laufen gleichmäßig und halten den Rythmus. Arius kann somit den Abstand zum Feld halten, was angesichts des schlechten Starts das mindeste ist, was er tun kann. Ihm bleibt vorerst nichts anderes übrig als auf eine Chance, einen Fehler der anderen zu hoffen, denn wenn er jetzt seine Kräfte verausgabt um möglichst schnell aufzuschließen, oder gar seine Kräfte in einem Zweikampf verschleißt, kann er sein Vorhaben sowieso stecken, unter die ersten vier zu kommen.
Wartet er indess zu lange, wird er nachher nicht mehr genug Zeit haben, um überhaupt an einem Wagen vorbeizukommen. Wie er es dreht und wendet, der Start war schlecht und der schlechte Start versaute gerade das ganze Rennen.
"Lauft schneller, Lauft schneller!"
ruft er seinen Pferden zu und treibt sie an.
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Quintus hat keinen guten Start. Die Pferde sind zu nervös, tänzeln herum und drücken genau in dem Moment nach hinten, als der Start frei gegeben wird. Wütend peitscht er nach vorne und ein Ruck geht durch den Wagen. Warum muss ihm das immer passieren? In Mogontiacum hatte er noch einen guten Start gehabt, hier geht er voll in die Hose. Und dabei hat er sich für Rom einiges mehr vorgenommen. Zuerst bleibt ihm jedoch nichts anderes übrig, als den Anschluss an die Gruppe nicht zu verlieren.
Baruch ha shem. Der Knoten wird doch eines Tages platzen. Er fürchtet jedoch, dass es auch diesmal nichts wird. Mit diesem beschissenen Start ist das Rennen so gut wie gelaufen, wenn sich die anderen nicht gegenseitig rauskegeln.
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Die ganze Zeit über steht Arius an einen Pfeiler gelehnt da, betrachtet die Sportler bei ihren Betätigungen und lässt sich die Sonne ins Gesicht scheinen. Es gibt ein paar Burschen, die recht fit sind, dann ein paar andere, die dabei sind um wieder fit zu werden und wieder welche, die nur dabei sind um dabei zu sein. Er kann soger einen etwas fetteren Kerl ausmachen, bei dem wohl alle Hoffnung schon verloren zu sein scheint und schnell sieht er wieder weg, weil appetitlich sieht das schon lange nicht mehr aus. Hoffentlich begegnet er dem Kerl nicht nachher im Dampfraum.
Ja, es ist an für sich ein schöner Tag um in den Thermen zu sein und er kann nicht so recht verstehen, warum der Besuch recht spärlich ist.
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Arius hat eine Entspannung dringend nötig, und viel Sand fressen musste er auf der Übungsstrecke auch, also entschließt er sich, die Thermen aufzusuche, da er weiß, dass der Römer, der sich entspannen will, immer zuerst die Thermen aufsucht, schließlich gibt es hier alles, was man braucht. Verschiedenste Formen der Körperpflege, gute Unterhaltung und die Honoratoren der Stadt kann man auch antreffen.
Er tritt also an das Kassenhäuschen und wirft eine Sesterze ein.
*plopp*Sim-Off: 1 Sesterze
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"VENTEA VICTRIX!
VENETA VICTRIX!"
Als Arius als letzter über die Ziellinie fährt, hat der Jubelgeschrei der Anhänger schon ihren Höhepunkt erreicht. Die Sprechchöre feiern Rothar, den Auriga der Factio Veneta, Patroklos, seinen Kollegen und diesen Plinius, der bisher kaum aufgefallen ist, aber dennoch dritter wurde.Gemächlich lässt er sein Gespann austraben und lenkt dieses dann unter den Rufen der Zuschauer nach draussen. Der Folgelauf stand an, zunächst jedoch würde es sicher eine Pause geben, schließlich mussten sich die Gespanne, welche sich für das Rennen qualifiziert hatten, wieder erholen.
Er selbst würde diese Zeit nutzen, seine Pferde abreiben und überlegen, was man alles tun müsste, um selbst einmal in einen Finallauf zu kommen.
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Keine Ahnung was mit Patroklos los ist. Anscheinend hat der Kerl bisher nur gebleufft, aber Arius kann das wenig glauben. Dafür ist das vordere linke Pferd des Gespanns viel zu unruhig gelaufen.
Jetzt jedoch scheint er sich zu fangen und er erhöht das Tempo, schließt vor einer Kurve zu den Wagen der Factio Russata und kann - die Götter mögen es bitte erklären - durch eine Lücke, die sich plötzlich auftut, an den beiden vorbeiziehen. Der gleiche Fehler, welcher die beiden Gespanne der Aurata nach hinten warf, scheint jetzt zu Gunsten von Patroklos zu wirken.
Arius indess, der erkennt, dass sein Gespann heute keinen Rythmus mehr finden wird, lässt seine Pferde schon auslaufen und kann daher die Geschwindigkeit nicht mehr mitgehen. Seine Zeit wird vielleicht in einem anderen Rennen kommen. Hier und heute zeigen sich die Pferde indess nicht siegfähig. Das Gespann harmoniert noch nicht.
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Das Rennen verläuft überhaupt nicht, wie es sich Arius vor dem Lauf vorgestellt hat. Dabei hatte er sich die Strecke von den Unebenheiten her extra angesehen, war sie doch neu, hatte die Pferde geschont und vor dem Rennen eingefahren. Doch wieder läuft es, wie es immer läuft. Der Start gelingt und danach erfolgt der Einbruch, sei es, dass ein Pferd Schwierigkeiten bekommt, oder jetzt ein Fahrer vor ihm ihn so abdrängt, dass das Gespann total aus dem Rythmus kommt.
Arius nimmt daher die Peitsche und schlägt zwei dreimal nach vorne, lässt es dann jedoch wieder sein. Es bringt nichts, das noch unerfahrene Gespann zu prügeln, wichtiger wird es sein, das Rennen zu Ende zu fahren und die Pferde ins Ziel zu bringen.
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Der Start gelingt. Arius gibt seinen Pferden im richtigen Moment die Freiheit und diese ziehen los. Die Jubelrufe und Anfeuerungsschreie der vielen tausend Zuschauer geben das Übrige. Er braucht kaum einzugreifen, so sehr gehen die Pferde des Senators aus sich heraus.
Auch Patroklos gelingt ein guter Start, da dieser jedoch auf der inneren Bahn fährt und die bessere Position hat, setzt er sich durch, zusammen mit einem Fahrer aus der Russate, den Arius bisher erst zweimal gesehen hat.
Lauft, meine Pferde! Lauft! Fliegt wie der Wind! Lasst euch tragen von den Rufen der Zuschauer! Lauft! Fliegt wie der Wind!' denkt er und gibt seinen Pferden die Peitsche. Und in der Tat, für einen Moment scheint es so, als könne er an Patroklos herankommen, doch dann taucht von hinten dieser Rothar auf und Arius ist gezwungen die Linie so zu verändern, dass er diesem den Weg verstellt.
Gleichwohl liegen alle vier Wagen an der Spitze beinahe gleichauf.
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Nun ist es also soweit. Arius greift nervös nach den Zügeln. Die Pferde vor ihm tänzeln unruhig vor sich hin. Er muss alle Kraft aufbringen, um sie im Zaum zu halten. Die Rufe, der Lärm, das Toben des Circus ist beeindruckend und jeden Moment, wird er auf die gewaltige Rennstrecke hineinfahren. Circus! Circus! Circus!
Er wirft einen Blick auf seine Kollegen aus den anderen Factiones. Man hat in den Boxen nicht viel miteinander gesprochen, nur das Nötigste, denn eines ist klar, Freunde werden sie in diesem Leben nicht mehr. Draussen auf der Rennstrecke wird der Krieg ausbrechen und am Ende wird es nur drei Gewinner geben. Die anderen müssten nach Hause fahren.
Arius schließt einen kurzen Moment seine Augen und küsst dann den Ring, den er am Finger trägt. Das Amulet seines Vaters, der es von seinem Vater bekommen hat, und dieser wieder von seinem Vater. Der Ring eines Siegers in den Arenen von Rom.
Ein Ruck geht durch den Wagen und endlich öffnet sich das Tor ...
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Quintus und seine Begleiter haben den Eingang endlich gefunden. Nach einer kurzen Rücksprache mit einem der zuständigen Wachposten - und nachdem er diesen davon überzeugen kann, dass es sich bei ihm und seinen Begleitern um ein Gespann der Factio Aurata handelt - lässt dieser die Gruppe durch das Tor in den inneren Bereich der Boxen und Unterkünfte vordringen, die für die Rennställe vorgesehen sind. Arius dankt dem Mann und schreitet frohen Mutes durch das Tor.
"Na, Leute, das wird ein Spaß. Ich hoffe nur, dass wir diesmal besser abschneiden als das letzte mal. "
Und wie er es hofft. Nicht nur, dass der Legatus sicher einmal Erfolge erwartet, nein, sein Name verpflichtet in gewisser weise auch. Schon seine Vorfahren sind Rennen gefahren, und einer seiner Ahnen gehörte zu den besten Lenkern seiner Zeit. Unvergessen sein Kampf mit dem damaligen Tribunen von Syrien. Wie hieß dieser noch? Messala? Irgendwie so...
Sie betreten die Anlage, und sind erst einmal eine Weile damit beschäftigt ihre Stallung zu beziehen. Frisches Heu muss für die Pferde aufgetrieben werden. und Stroh, jede Menge Stroh, und sie brauchen Wasser, und die Strecke muss er auch noch ansehen. Jede noch so kleine Bodenwelle will er vorher kennen, damit im Rennen dann nichts mehr schief gehen kann.
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Es ist eine Menge los. Obwohl das Rennen erst morgen beginnt, scheint es so, als könnten es die Leute nicht mehr abwarten. Arius ist beeindruckt und sieht sich um. Bisher kann er jedoch den Legatus nicht ausmachen. Dabei hatten sie abgemacht, dass sie sich vor den Spielen noch treffen würden, um die Strategie während des Rennens zu besprechen.
"Ich kann den Legatus nicht sehen..."
sagt er daher zu den anderen Begleitern und zuckt mit der Schulter. Es ist wahrscheinlich das Beste ersteinmal die Unterbringung und die Box für die Pferde und die Wagen zu suchen. Die Pferde haben ihre Ruhe verdient und müssen auch noch abgerieben werden. Zudem will sich Quintus auch die Strecke etwas genauer ansehen.
"Wir suchen erstmal die Box. Die Pferde müssen untergestellt werden. Der Legatus wird mit Sicherheit auftauchen, wenn er weiß, dass wir hier sind."
Mit diesen Worten machen sie sich auf und zwängen sich durch die Menge.
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Auch Arius ist an diesem Tag schon in der Stadt unterwegs. Er hat einen Brief von seinem Herrn bekommen und findet sich folglich in der Hauptstadt der Provinz Germania ein. Aufgeregt geht er durch die Menschenmenge und bestaunt das gewaltige Bauwerk aus Holz. Sicher gibt es im Imperium größere Bauten, sicher fassen andere Rennbahnen mehr Zuschauer, doch dieser Circus ist wohl der größte, welcher jemals aus Holz errichtet wurde.
"Allmächtiger!"
entfährt es ihm, doch er hat das Gefühl, dass die Konstruktion stabil ist. Immerhin wurde sie von Legionären errichtet, wie man in der ganzen Stadt erzählte, und Soldaten haben im Errichten von großen Bauwerken, Brücken und dergleichen mehr eine Menge Erfahrung.
Er schlendert weiter und sucht seinen Tross. Irgendwo hier hatte er sie doch alle zurück gelassen. Ach ja, dort hinten. Er erblickt die kleine Gruppe aus Stallburschen, Knechten und Handwerkern, die immer mit ihm, dem Gespann und dem Wagen durch die Gegend ziehen.
"Habt ihr die Anmeldung schon gefunden?"
ruft er ihnen zu und läuft ihnen entgegen...
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Arius läßt sein Gespann nur noch auslaufen. Letzter will er in diesem Rennen mit Sicherheit nicht werden, aber es lässt sich nicht verhindern. Zu unharmonisch verhalten sich die Pferde im Rennen. Die Situation mit den tausenden Zuschauern und den anderen eingeübten Wagen ist eine andere, nicht zu vergleichen mit den unzähligen Trainingsfahrten. Etwas enttäuscht über sich selbst und die Pferde fährt er gleich nach Ende des Rennes aus der Rennbahn in Richtung Aurata Box. Vielleicht würde ja Patroklos besser abschneiden.
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Das Rennen läuft für Arius gut, bis zu dem Punkt, wo eines der Pferde nicht mehr mit den anderen mitziehen möchte. Das rechte äussere, das Schnellste, weil es die weiten Wege gehen muss will mal schneller und dann auch wieder langsamer. Arius bekommt keinen Rythmus in den Lauf seiner Pferde, so dass er nach und nach den einen und anderen Wagen passieren lassen muss. Dabei weiß er ganz genau, dass es nicht an der Grundschnelligkeit liegt, denn diese ist vorhanden. Nur die Pferde sind noch nicht erfahren genug.
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Quintus Arius hält sich im Windschatten von Hermes. Um die erste Wende herum läuft alles nach Plan, dann jedoch wird das Gespann des Hermes spürbar langsamer und ehe von hinten der andere Wagen aufschließen kann, setzt Quintus seinen Wagen daneben und ruft seinen Pferden zu. Er lässt ihnen freien Lauf und vertraut darauf, dass das Leitpferd die anderen noch mehr vorwärts treibt. Und in der Tat, die Strecke reicht gerade um an dem Blauen vorbeizuziehen.