Beiträge von Quintus Arius

    Zitat

    Original von Ioshua ben David
    Unterdessen behakten sich am Ende des Feldes Themistocles und Quintus Arius weiter eifrig um das Schlußlicht. Die Achsen beider Wagen bretterten über den Wüstensand und krachten immer wieder gegeneinander. Von hinten indes nahte schon Patroklos, der kurz davor war, das Feld zu umrunden.


    Verfluchterweise kann sich Arius nicht von diesem Themistocles absetzen. Seine Konzentration wendet er ein um das andere mal dem gegnerischen Gespann zu. Im dichten Staub, aufgewirbelten Sand, in der schlechten Spur der Vordermänner stoßen die Wagen sogar mehreremale zusammen. 'Verdammt!' zischt er vor sich hin und peitscht nach vorne. 'Dieser verdammte Hurenbock.' Er hat alle Mühe das Gespann unter Kontrolle zu halten, eine ideale Linie zu finden. Zu allem Überfluss kostet der Zweikampf Zeit. Während er sich auf den Kampf konzentrieren muss, können die anderen vorne in aller Ruhe auf Zeit fahren. Dass Patroklos sich schon hinter ihm auf der langen Geraden in Sicht fährt, weiß er noch nicht.

    Zitat

    Original von Ioshua ben David
    Und damit war das Rennen eröffnet...
    Schlußlicht bildete Quintus Arius...
    Quintus Arius, der seinen Fehlstart wettmachen konnte ...


    Den Start hat Arius total verpatzt. Vielleicht lag es daran, dass die Sicht auf den hiesigen Statthalter aus seiner Position nicht die beste ist, jedenfalls kommt sein Gespann kaum in die Gänge, schon an der ersten metae liegt er auf dem letzten Platz. "Jetzt nur nich aufgeben!" denkt er sich, und versucht seine Pferde in den Griff zu bekommen. Das innere Pferd scheint ein wenig nervös zu sein. Er ruft ihm zu, und entgegen aller Anweisungen versucht er es nicht mit einem übermäßigen Peitscheneinsatz.


    Staub wirbelt auf in der kleinen Oase südlich von Alexandria. Sehr viel Staub. Und durch eben diesen kann Arius vage vermuten, dass Patroklos an der Spitze das Rennen anführen muss und Helios sich ebenfalls ganz erfolgreich schlägt. Vielleicht durch die Konzentration auf seine beiden Kollegen abgelenkt, überholt er Themistocles, die Möglichkeit ergibt sich von selbst, als dieser eine Kurve zu weit aussen anfährt und Arius innen hindurch kann. Im Eifer des Gefechts hat der junge Nachwuchsfahre eine Wende zu schnell angefahren...

    Sim-Off:

    Gehen wir davon aus, dass wir geplaudert haben ;)


    Nun ist also der Tag gekommen, an welchem sich die Wagen der verschiedenen Rennställe messen werden. Arius ist schon den ganzen Tag auf den Beinen. Die Pferde sieht er sich noch einmal genau an, spricht ihnen zu, überwacht Futter und Warmlaufen und verbingt schon seit Tagen sehr viel Zeit mit den Vierbeinern. Alles in allem ist der Besuch in dieser Oase bisher angenehm verlaufen.


    Bevor es jedoch losgeht, treffen sich die drei Fahrer der aurata noch einmal in ihrem Zelt und besprechen das gemeinsame Vorgehen auf der Rennstrecke. Auch wenn nachher auf der Bahn jeder für sich selbst fahren wird und gewisse Rivalitäten immer vorhanden sind, ist dies dennoch ein Trainingsrennen. Niemand erwartet, dass man - wenn es darauf ankommt - bis zum Äussersten geht. Dementsprechend heiter und auch entspannt geht man an die Sache. Und doch ist Arius bewusst, dass er zu locker auch nicht an das Rennen gehen darf, wenn der ganze Aufenthalt hier etwas bringen soll.

    Die Reisekarawane aus Wagen, Pferden und unzähligen Menschen nimmt ihren beschwerlichen Weg vom Hafen Alexandrias über eine recht gut ausgebaute Straße Richtung Eleusis. Auf einem der Wagen sitzend, beobachtet Arius die Landschaft, die Menschen der Reisegesellschaft und die Fremden, welche ihnen auf dem Weg begegnen. Er redet nicht viel, hört dafür aufmerksam zu und stellt dem ortsansässigen Führer die eine und andere Frage. Nicht weit von Eleusis am Hadra-See entfernt, der Ort in der Oase erscheint einem oberflächlichen Beobachter kaum bemerkenswert, hält die Karawane an, denn sie ist an ihrem Ziel angekommen.


    Das also ist es. Pittoresk und gemütlich liegt das verschlafene Nest in der Landschaft. Häuser kann Arius keine entdecken. Die Bewohner dieser Oase scheinen allesamt Araber zu sein, Beduinen und Nomaden, welche in Zelten wohnen. Erst später wird Arius auf einem Spaziergang vereinzelte Lehmhäuser finden, denn wo Wasser ist, wird auch Ackerbau betrieben. Und Ackerbau setzt sesshaftere Formen des Lebens vorraus.


    Innerhalb einer Stunde entsteht in dieser Siedlung ein weiteres Lager aus Zelten und provisorischen Koppeln, auf welchen sich die Pferde der aurata nach der langen Reise ersteinmal erholen. Und Arius beobachtet, dass auch die Reisegruppe eines anderen Rennstalls, jenem der russata, an alles gedacht hat.

    Der Schreiber kann Arius zum Glück weiterhelfen. Dankbar nickt er ihm zu und gibt den anderen Mitreisenden seiner Gruppe zu verstehen, dass sie mit anpacken sollen. Das Gepäck und die Wagenteile müssen auf den Wagen verstaut werden, welche sie nach Eleusis bringen sollen. Er selbst will in der Zwischenzeit ein paar Karten besorgen und dann wieder zu der Gruppe zurückfinden.


    Während die anderen anpacken, bricht er in Begleitung eines Sklaven auch gleich auf. Etwa eine halbe Stunde später ist er wieder zurück, in seiner Hand zwei, drei Karten mit sich führend, welche ihm fürs erste soweit weiterhelfen können, dass er sich in der Gegend zurecht finden kann, ohne immer auf einen einheimischen Führer angewiesen zu sein. Nichts desto trotz wird zusätzlich dennoch ein solcher gesucht und auch angeheuert.

    Kaum hat Arius seinen ersten Satz seit langer Zeit ausgesprochen, erreicht sie schon ein Schreiber, welcher eine Wachstafel vor sich hertragend Anweisungen an Lastenträger und Dockarbeiter gibt. Wie es scheint, weiß er genau, was er zu tun hat und schon bald ist sich auch Arius sicher, dass man sie im Hafen schon erwartet hat. Der Tylusier muss an alles gedacht haben.


    "Es geht also nach Eleusis. Wo liegt diese Stadt?"


    fragt Arius, der sich nicht besonders gut in dieser Gegend auskennt.


    "Kann man hier irgendwo Karten erwerben?"


    Er bedient sich dabei der griechischen Sprache, er als Jude kann das, da er im Osten aufgewachsen ist und Griechisch hier die Grundlage des Überlebens darstellt. Nur in den oberen Verwaltungsetagen und im Umgang mit Römern sprechen die Menschen in Alexandria Latein.

    Nachdem alle Pferde und Wagen, sowie die Kisten mit Kleidungen, Lebensmitteln, Zelten, Werkzeugen und Geschirr (für Pferde) von Bord des Schiffes geladen sind und sich an Land eine beachtliche Schar von Menschen tummelt, verlässt auch Arius das Schiff, schwach noch auf den Beinen und ein wenig schwankend, doch es geht. Er ist froh, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, noch dazu Boden, welcher seiner Heimat sehr nahe liegt. Auch wenn er sich nicht zu den religiösesten Juden zählt, ist er doch Jude und diese Gewissheit verbindet ihn mit allen anderen Angehörigen seines Volkes, ganz gleich wo sie sind. Jerusalem bleibt immer der Mittelpunkt ihres Denkens, auch wenn es viele Juden zeit ihres Lebens nie sehen und statt dessen in einem anderen Ort des römischen Imperiums oder des Partherreiches ihre Heimat finden, so wie hier in Alexandria.


    "Wir müssen diesen Ioshua Hraluch finden."


    bemerkt er plötzlich und es ist der erste Satz, seit langem. Das Sprechen ist ihm bisher schwer gefallen. Sein Blick geht zum Himmel, denn die Sonne steht hoch. Auch wenn eine Brise vom Meer die Hitze ertragbar macht, zieht er sich dennoch die Kaputze seines Mantels tiefer ins Gesicht. Als erstes würde er sich eine typische orientalische Bekleidung kaufen müssen. Einen Sonnenbrand oder Hitzeschlag kann er auf keinen Fall gebrauchen, wenn er schnell wieder auf den Beinen sein will, um Rennen zu fahren.

    Arius befindet sich im Bauch des gewaltigen Schiffes, als dieses endlich an seinem bestimmten Zielort ankommt, in den riesigen Hafen von Alexandria einläuft und an einem der unzähligen Piers festmacht.


    Die Reise erschien ihm endlos und fast jeden zweiten Tag wünschte er sich, von seiner Qual erlöst zu werden. Schon kurz nach Ostia, als das Schiff Italien kaum verlassen hatte, und noch bevor es die Meerenge bei Sizilien durchfuhr, litt er unter der gefürchteten Seekrankheit, entledigte sich seiner Mageninhalte und gab alles wieder in einem schleimigen, übelriechenden Brei zurück, was er zuvor nicht weniger schleimig, aber besser riechend zu sich genommen hatte. Der Sklave, welcher unter den Lenkern und Angehörigen der aurata als Arzt und Amateurchirurg praktizierte, versuchte sein Bestes, stand jedoch nach ein paar Tagen vor dem Scherbenhaufen seiner Künste. Arius kotzte weiter. Arius ließ sich nicht mehr auf die Beine bringen, bekam ein schweres Fieber und kämpfte als das Schiff vor der Küste Afrikas kreuzte mit dem Tode. Für einen Moment dachte die Reisegesellschaft darüber nach, den auriga in einem der kleineren Häfen auf der Route einfach an Land zu setzen, dort einem Arzt zu übergeben und dann alleine weiterzureisen. Doch Arius - sonst kaum zurechnungsfähig - nahm in diesem Moment all seine Geisteskraft zusammen, verweigerte einen derartigen Plan noch im Fieberwahn, beschwor seine Mitreisenden ihn nicht zum Sterben auf dem Boden Afrikas abzulegen und verfiel dann in einen tiefen, langanhaltenden Schlaf. "Lasst ihn schlafen!" sprach der Arzt, "Schlafen ist gut, er befindet sich auf dem Weg der Besserung!". Und in der Tat, wurde der Gesundheitszustand des aurigas in den folgenden Tagen besser. Er erholte sich von den fieberartigen Krämpfen, so dass er zeitgleich mit dem Eintreffen in Alexandria wieder über ausreichend Kräfte verfügte um zumindest Stehen und Gehen zu können. Der Arzt indess riet ihm davon ab, die Einfahrt in den Hafen an der Reling mitzuverfolgen.

    Dann ist es endlich soweit. Arius hat sich im Hafen noch nicht satt sehen können, als endlich Kommandos über das Deck des Schiffes erklingen und sich die Besatzung hastig in Bewegung setzt. Das ungeübte Auge kann nicht erkennen, welche Routine und welche Präzisionen in den unzähligen Handgriffen und Anstrengungen liegt. Doch das riesige, schwer ächzende Schiff setzt sich langsam in Bewegung.


    Am Zielort so weiß Arius, wird er sich mit einem Tylusier names Ioshua Hraluch in Verbindung setzen müssen.


    Sim-Off:

    und ab

    Arius erscheint an einem anderen Pier, ohne der Pferde und des Wagens der Roten gewahr zu werden. Wie es so will, hat er für die Gespanne der Aurata ebenfalls Platz an Bord eines Schiffes besorgt. Patroklos und die anderen Kollegen, an die zwanzig Pferde und drei Wagen werden so an diesem Tag in den Bauch eines riesigen Frachtschiffes verladen. Als Ziel steht in den Frachtpapieren Alexandria. Nervös blickt er über das weite Wasser hinaus auf das Meer. Lange ist er nicht mehr im Osten gewesen. Und Alexandria ist die Perle des Ostens. Er freut sich auch, die jüdische Gemeinde aufsuchen zu können. Ein paar Gebete sprechend besteigt er das Schiff und bleibt dann an der Reling stehen. In dem Hafen ist eine Menge los. Staunend wie ein Kind nimmt er alle Eindrücke auf und speichert sie in seinem Herzen.

    Der Aufmunerungsversuch ist Arius doch etwas peinlich, weiß er doch zu genau, wie weit die Gespanne der aurata noch von einem Sieg entfernt sind. Dennoch versucht er ein Lächeln aufzusetzen und nimmt sich innerlich vor, es endlich wirklich einmal wissen zu wollen. Wenn die Reise nach Alexandria dazu dient das Gespann besser werden zu lassen, dann soll die Reise ein Erfolg werden.


    "Ich gebe mein Bestes, Dominus. Die Leute werden meinen Wagen jedenfalls immer Kämpfen sehen."


    Noch wartet er, als er bemerkt, dass der Senator jedoch nichts mehr zu sagen hat, nickt er und macht sich dann auf den Weg.


    "Vale, Senator. Ich werde aus Alexandria schreiben."


    Mit diesen Worten verlässt er das atrium.


    Arius versucht sich alles zu merken. Ioshua dingsbums heißt der Ansprechpartner also. Ein Araber. Die Reise geht mit Pferden, Wagen, dem vollen Gespann nach Alexandria. Ausschiffen werden sie sich in Ostia. Er hat einiges zu tun in den nächsten Tagen.


    "Ich werde mich darum kümmern, Dominus."


    antwortet er pflichtbewusst und schlagartig wird im Klar, dass die Reise ja nach Osten geht. Alexandria ist in der Tat eine Reise her.


    "Wird jemand aus dem Haushalt mitkommen?"


    fragt er schließlich noch.

    Quintus Arius findet sich am folgenden Tag im atrium ein. Ein Bote hat ihm die Botschaft übermittelt, dass ihn der Senator in einer dringenden Angelegenheit zu sprechen wünsche. Also steht er nun hier und wartet, nicht gerade ungeduldig, aber schon etwas aufgeregt, dabei die Säulen und Statuen musternd, welche sorgfältig arrangiert in dem Innenhof des Hauses platziert worden waren. Senator müsste man sein, denkt er, als er auch schon Sandalen über die Marmorplatten schlurfen hört und sich in Richtung des Geräusches umdreht.

    Arius folgt dem Senator in sein officium und nimmt dann Platz. Eine Unterkunft hat er noch nicht wirklich, das heißt doch schon, aber es ist eben in einer Taverne, ein Zimmer unterm Dach. Nichts besonderes, nur sündhaft teuer, wenn man bedenkt, welche Wohnungsnot in Rom herrscht.


    "Ich habe ein Zimmer in einer Insula, direkt über einer Taverne. Nunja, ein paar Etagen darüber. Nicht besonders groß, aber immerhin noch bezahlbar." antwortet er und blickt sich dann in dem Raum um. Die Einrichtung muss neu sein, neben ein paar Korbstühlen, einem Schreibtisch und ein paar Schränken, sieht er auch ein Modell des Circus und Statuen. Er verbessert seine Sitzposition und schiebt den Hintern etwas weiter nach hinten. Zu locker sollte man im Officium eines Senators nicht sitzen.

    Arius hat den Senator auf die Anwesenheit des Fremden hingewiesen. Im weiteren Geschehen hällt er sich jedoch im Hintergrund, ist er doch lediglich ein auriga, dazu noch ein relativ erfolgloser auriga und keinesfalls ein Volksliebling, welcher bedeutsam wäre. Dazu hat er bisher die falschen Pferde gehabt und kein Quentchen von dem Glück welches man brauchte.

    Es ist der Hausherr, welcher Arius von hinten anspricht. Er dreht sich überrascht zu diesem um und schon öffnet sich die Türe wie von Geisterhand, gerade so, als ob der Ianitor gespürt haben muss, dass der Decimus nach Hause zurückkehrt.


    "Salve, Senator." erwidert er den Gruß und nickt dann. In der Tat ist in Rom wie jeden Tag eine Menge los. Dann folgt er dem Senator in des Innere des Hauses. In der Tat ist er gekommen um einiges zu besprechen. Vor allem, wie es weitergehen soll, wie die Pläne für die factio aussehen, und welche Aufgabe er selbst zu erfüllen hat. Und eine Wohnung sucht er ebenfalls noch. Irgendwo muss auch ein Auriga schlafen.

    Es ist ein schöner Tag an welchem Arius die Casa Decima Mercator in Roma aufsucht. Als Auriga der factio aurata hat er in den letzten Tagen nicht allzu viel zu tun gehabt, vor allem da für die Spiele in Germanien zwei andere Wagen der factio gemeldet wurden und die Ludi in Rom dieses mal ohne Wagenrennen stattfanden.


    Er klopft an die Türe, durch welche vor wenigen Minuten ein Bettler die Casa betrat - was er freilich nicht wissen kann - und wartet ab, bis ihm geöffnet wird.

    Als sich die Türe öffnet, atmet Quintus Arius noch einmal schnell durch und bringt sich in Position. Den Ianitor hat er zuvor jedoch noch nie gesehen gehabt, er muss neu sein, was ihm jedoch komisch vorkommt, denn der Mann ist alt. Steinalt.


    "Mein Name ist Quintus Arius. Ich bin Auriga der Factio Aurata.
    Vielleicht ...."


    Er will gerade sagen 'vielleicht hat man schon von mir gehört', lässt es dann aber doch, da ihm schmerzlich bewusst wird, dass die Factio Aurata schon lange kein Rennen mehr gewonnen hat. Und er selbst schneidet bei Rennen auch nie besonders gut ab.


    "Ist der Senator anwesend?"