Valens kam angerannt - so schnell war er noch nie gelaufen, nicht einmal, als in einmal in Cambria auf der Flucht vor wilden Silurern war. Der Anblick, der sich ihn um die Häuserecke bot, ließ ihn erbleichen. Er fühlte sich an die alten grauenvollen Geschehnissen erinnert...die Schlacht am Pes Montium...die zerhackten Leiber...die irrsinnigen Plünderer...am liebsten hätte er einfach nur geschrien. Aber dann drängte sich sein Gewissen wieder nach vorn. Du darfst nicht heulen, schien es zu sagen, bei der Unterwelt, hilf!
Also nahm Valens blitzschnell die Tasche mit den Verbänden, die er geistesgegenwärtig noch mit genommen hatte, und öffnete sie mit zittrigen Händen. Vor ihm lag eine alte Frau, eine schwere Wunde hatte sie an der rechten Schulter, das Blut floss heraus, der Staub flog hinein.
Valens näherte sich ihr und setzte sich neben sie, um sie zu verpflegen. Die Alte lächelte ihn schwach an und murmelte irgend etwas, was er aber nicht ganz hörte. Es war einfach zu laut rundherum. Als er fertig war, hörte er plötzlich einen lauten Ruf: "Me Hercle, wo bleiben meine Scriba?" Merda anthema, dachte sich Valens, das kann ja heiter werden, setzte sich auf und rannte in einem recht unwürdigem Tempo zu Marcus hin.