Beiträge von Servius Artorius Reatinus

    Reatinus wollte sich gerade erheben und noch schnell einige Materialien bereit stellen, als die Zwei schon hinfort eilten, um die Vorbereitungen zu treffen. Der Optio brauchte also nur die Materialien bereit zu stellen, die die beiden brauchten. Das war doch echt ein super Service! :D


    Das Zelt war also fertig und Reatinus nickte auf die Meldung der beiden. Es war recht ordentlich aufgebaut, die Beiden hatten sich ihre Belohnung redlich verdient. "Gut! Hier, das ist für eure Belohnung! Guten Appettit!", sprach Reatinus in Optionenmanier und warf den beiden jeweils ein Stück Räucherfleisch zu. Jetzt hatte der Optio nur noch ein halbes Stück von dem Fleisch. Doch das war es ja wert.


    Sim-Off:

    WiSim!

    Die Männer kamen langsam in Bewegung, Reatinus logischerweise als letzter. Er blickte sich ein wenig um. Außerhalb der Straße, wie für Germanien normal, fanden sich Wälder und Dunkelheit. Nur eine schmale Linie gewährte Blick in den dunkel bewölkten, trüben Himmel, der um diese Zeit ebenfalls völlig üblich war. Doch als der Centurio ein Marschlied anstimmte, kam wieder Heiterheit auf und das trübe Wetter war schnell vergessen.


    Mit seiner kräftigen Stimme sang er vergnügt mit.


    "Ein weiter Weg, ein weiter Weg,
    und zwanzig Jahr sind um,
    da stand es in dem Scheunentor,
    mein Kind in Clusium.


    Die spanischen Mädchen sind honigsüß
    und die in Gallien wie Gold
    ihr sanften Vögel Thrakiens
    von Herzen war ich euch hold.
    Jedoch mein Kind in Clusium,
    das ich küsst und verließ in Clusium
    ich nie vergessen sollt.


    Ein weiter Weg, ein weiter Weg,
    und zwanzig Jahr sind um,
    doch immer steht nach dir mein Sinn,
    mein Kind in Clusium."

    Gerade hatte der Optio es sich tatsächlich auf einem Baumstumpf gemütlich gemacht und holte sein Stück Räucherfleisch aus dem Marschgepäck hervor, als schon zwei Probati* vorbei marschierten. Bevor ihm das Wasser im Munde zusammen lief, biss er erstmal kräftig hinein und genoss den Geschmack auf seiner Zunge, während die Probati ihn grüßten. "Danke!", entgegnete er erfreut. Es war ziemlich außergewöhnlich, dass Probati den Mut hatten, einen Optio überhaupt so zu grüßen. Aber Reatinus störte das nicht in seiner Autorität, schließlich war er ja eh allein. Und das wurde auf Dauer lästig!


    Dann wurde er nach Hilfe beim Zeltabbau gefragt. Zwar erfreut über das Angebot, aber in seiner Mine nichts zeigend überlegte er. Sollte er die Hilfe von Probati in Anspruch nehmen, um das Zelt aufzubauen? Probati?! Naja, alles war besser, als das Zelt selbst auf Vordermann zu bringen. Ein wenig zaghaft nahm der Optio das freundlich gemeinte Angebot an. Das Ganze konnte man wahrlich schneller abschließen, als sich alleine ein Zelt aufzubauen, welches am Ende sogar einsturzgefährdet sein würde.


    "Na, wenn ihr schon so nett fragt... Hilfe wäre wirklich nicht schlecht, Probati. Wenn ihr das gut macht, winkt eine Belohnung.", meinte Reatinus großzügig und mit einem Grinsen auf den Wangen. Verdeckt legte er schonmal einen Teil des Räuchesfleisches zur Seite, den er soeben abriss.



    Sim-Off:

    *Probati, weil ja die Kampagne vor deiner Beförderung spielt. Nur um Missverständnisse zu meiden. ;)


    Außerdem ist das jetzt mein letzter Farbenwechsel mit den Dialogen für einen geraumen Zeitraum.

    Perplex schauend stand der Optio da und hörte sich an, wie die Probati diese simple Übung missbrauchten. Das war kaum zu fassen, wie unharmonisch diese Gruppe war, noch schlimmer, wie sie grüßte! Wie er merkte, konnte das ein langer Tag werden. Ein sehr langer...


    "Ich glaube, ich höre nicht recht! Los, noch einmal, diesmal aber gemeinsamer!", kritisierte er die Probati, was dank der Lautstärke wohl kaum auf dem Exerzierplatz zu überhören war.



    Sim-Off:

    Wie du sicher schon bemerkt hast, läuft das Ganze nach einem Schema ab: Ich erkläre, du führst aus. Je besser die Übung ausgeführt wird, desto schneller ist Reatinus zufrieden. ;)

    Bereit für den Abmarsch gliederte sich Reatinus wieder hinter der Formation ein, wo ein Optio eben hin gehörte, um die fauleren Legionäre anzutreiben. Noch vor Sonnenuntergang würden sie warscheinlich wieder im Castellum sein... wenn nicht noch ein Probatus zusammenbrach. Doch daran mochte Reatinus nicht denken. Einer war ja schon genug Last auf den Schultern!
    Der Optio versuchte sich trotzdem so sehr zu entspannen, wie man bei einem Marsch überhaupt konnte.

    Salutierend verabschiedete sich der Optio von seinem Centurio. Sein Vorgesetzter war zufrieden mit seiner Leistung, und das erfüllte Reatinus mit Stolz. So steuerte Reatinus mit hochstolzer Brust auf sein Gepäck zu, um sich ein Abendessen zu gönnen. Er freute sich schon so sehr auf dieses delikate Stück Räucherfleisch, welches er sich bei einem Ausgang in der Stadt an einem Fleischladen gekauft hat!
    Doch danach hieß es, das Zelt auf zu bauen. Das war für einen Optio am schwersten, da er ja sein eigenes kleines Zeltchen hatte. Und dieses musste er sich erarbeiten, indem er es alleine aufschlug. Da kam man schonmal ins Schwitzen!

    Wie ein Wolf streifte der Optio vor den Probati umher, der Wind machte ihm dabei nichts aus. Alle waren still und wagten es kaum, ein Sterbenswörtchen zu erwähnen. Das war gut, denn Reatinus hatte auch vor, bleibende Eindrücke zu hinterlassen. Er fuhr fort, schließlich sollten die Jungsoldaten ihre erste Lektion bekommen. Ruckartig blieb er stehen und wandte sich zu den Probati.


    "Ihr wollt sicher nicht, dass ihr einen Offizier unangemessen grüßt, denn im Regelfall kracht es dann! Wenn ihr grüßt müsst ihr schlicht und einfach ´Salve´ sagen! Wie vielleicht bei euren Kumpels! Nun hängt man hier den Rang und den Gentilnamen dazu! Das wäre dann ´Salve, Rang, Gentilname´, bei mir also "Salve, Optio Artorius´! Wenn ihr grüßt, klopft ihr euch auf die Brust", Reatinus gestikulierte einen Brustschlag, während er erklärte, "und sagt die üblichen Sätze. So funktioniert auch ein Salut und Sonstiges! Grüßt mich und zeigt mir, dass ihr lernfähig seid!

    Der Optio, der zuvor still das Geschehen beschaute, trat einige stolze Schritte nach vorne. Hinter seinem Rücken versteckte er die Urkunde. Als er nun vor Drusus stand, holte Reatinus dieses simple Stück Papyrus hervor und hielt sie Drusus entgegen. Doch er erinnerte sich an seine Ernennung zum Legionär. Die Urkunde war ihm damals Gold wert gewesen!


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERHEBE ICH
    Tiberius Iulius Drusus


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM VI ID NOV DCCCLVII A.U.C. (8.11.2007/104 n.Chr.)


    ZUM
    LEGIONARIUS - LEGIO II GERMANICA



    Ich finde immernoch, dass das IR unkommerziell bleiben sollte. (Vielleicht spreche ich für die meisten hier)
    Hier wird gespielt, um Spaß am Rollenspiel zu haben, nicht um Geld zu scheffeln, welches eh nicht tonnenweise in irgendjemandes Kasse fließen wird. Denn so ein "Handel" würde sich nicht nur negativ auf die Spielatmosphäre auswirken, er würde gar einiges hier kaputt machen. ;)


    Werbung kann man auch über andere Mittel und Wege machen, die hier (so am Rande) auch vorgeschlagen wurden.
    Wir sind hier in einem Rollenspielforum, da brauchen wir auch keine Geschäfte oder sonstige Geldmacherei. Das IR wurde sicher nicht als Geschäftsidee eröffnet. ;)


    Fazit: IR braucht keine kaufbaren Vorteile, weder eine Senatorenstelle noch Grundstücke für echtes Geld.


    P.S.: Ich weiß, mein Schreiben klingt arg nüchtern, aber mehr gibt meine Gedankenkraft zurzeit nicht her. :D

    Kritisch schaute sich Reatinus alle frisch gebackenen Probati an. Wie jede neue Rekrutenwelle war auch diese ein absoluter Sauhaufen! Und die Reihe war ja wohl alles andere als diszipliniert. Aber so wie Kinder das Laufen lernten, mussten Soldaten wohl die Disziplin lernen.


    "Vielleicht wissen schon einige von euch, wer ich bin! Für die Uninformierten: Ich bin Servius Artorius Reatinus, für euch jedoch Optio Artorius!", begann Reatinus seine Rede, oder viel eher Geschrei.


    "Ihr habt euch nun gemeldet, um in der Legion zu dienen! Um dem Imperator zu dienen, und dem römischen Volk! Und damit ihr das auch wirklich könnt und beim Anblick des nächsten Germanen nicht zu weinen anfängt, werde ich euch Waschlappen zu halben Portionen machen! Den Rest werdet ihr jedoch im Laufe eurer Karriere lernen! Wenn ihr Erfahrung habt, wenn ihr schon einmal richtig gekämpft habt! Ich werde euch auf eurem Weg zu Legionären begleiten! Doch es ist ein langer und steiniger Weg, und die Steine lege ich euch ´drauf! Wenn ihr nicht laufen könnt, geht ihr, wenn ihr nicht gehen könnt, kriecht ihr, aber ihr werdet die Ausbildung bestehen, um zu Männern zu werden, die der Imperator auch wirklich in die Schlacht schicken kann! Sonst noch fragen?!


    Bereits an den Gesichtsausdrücken Einiger konnte der Optio erkennen, dass sie verunsichert waren. Das erste mal waren sie vom Geschrei so gut wie immer erschüttert. Und wer jetzt schon erschüttert war, gehörte wohl zu denjenigen, die die Ausbildung nicht zu Ende schaffen... es war im Regelfall so.

    Und schon war die Palisade unter Reatinus´ Aufsicht verschwunden. Während sich einige Legionäre schon aufmachten, den Graben zuzuschütten, hörte der Optio schon den Centurio diverse Befehle schreien. Sie konnten zurück ins Castellum! Endlich! Sofort machte er sich auf zu seinem Zelt und schnappte sich sein Marschgepäck, welches wegen der letzten Nacht nicht einmal ausgepackt worden war. Dann marschierte er zum Versammlungsort, wo eifrige Legionäre schon bereit standen.

    "Danke!", erwiderte Reatinus eher unscheinbar lächelnd und bedankte sich genauso mit einem Nicken bei dem Mädchen, welches ihm endlich sein Vinum brachte. Das ganze wurde untermahlt mit einem lauten Schrei im Vorderteil der Taverna, bei der Theke des Wirts. Einer der beiden Prügelknaben gewann die Schlägerei gegen seinen Mitbetrunkenen und verließ die Taberna. Wenigstens würde es jetzt ruhiger werden. Ansonsten jedoch saß Reatinus einfach nur da und schaute den fremden Sklaven an. Was sollte er schon groß sagen?


    Damit wandte sich der Optio wieder an die Probati, die geduldig warteten, die Scorpiones zu benutzen. Sie warteten ja ganz sicher nicht darauf, sie schleppen zu dürfen.


    "Okay, ihr schafft die Scorpiones in Zweiergruppen aufn´ Exerzierplatz! Sie befinden sich im Horreum III!"


    Als Reatinus seinen Befehl gab, blieb ihm nur noch übrig, sich entspannt zurück zu lehnen und den Probati beim Tragen zu zu schauen. Wieder einmal stellte er fest, wie sehr er seinen Beruf doch mittlerweile liebte. :D

    Während Valerian und Primus schon mit dem Gefangenen beschäftigt waren, konnte der Optio einige Abbauarbeiíten besichtigen. Er salutierte vor dem Centurio und machte sich auf zu den Abbauten der Palisade. Die Hinrichtung hinterließ einen merkbaren Eindruck. Es ging irgendwie so schnell... und genauso schnell starb der Gefangene. Doch Reatinus hatte kein Mitlied, denn letzte Nacht erst wollte der Mann ihn töten.

    Der Wachmann erwachte rasch aus seinem kleinen Schlaf und betrachtete beeindruckt die Reitergruppe. Die waren wohl von der Ala. Und es kam nicht sehr oft vor, dass Soldaten von jener hier vorbei schauten. Einer der Reiter schaute aus, wie einer von diesen ganz hohen und wichtigen Offizieren.


    "Salve!", grüßte er, "Ihr könnt rein. Wo geht´s denn hin, wenn ich fragen darf?".

    Mal wieder erreichte Reatinus mit der Ausbildungsgruppe von Sabinus das Magazin. Und siehe da, schon wieder hatte der gleiche Optio Dienst! War warscheinlich sein Lieblingsplätzchen hier.
    "Ich glaube, du weißt schon, was wir brauchen, oder?", meinte Reatinus scherzhaft und grinsend.