Beiträge von Servius Artorius Reatinus

    Der Optio nickte. Einige Gruppen standen wirklich unbeholfen da und wussten nicht, was sie jetzt machen sollten. Diesen griff der Optio mehr oder weniger lautstark unter die Arme, bis alle Gruppen nun mit zerlegten Scorpiones da standen.


    "Gut! Jetzt bringt die Scorpiones dorthin zurück, wo wir sie her haben und dann tretet ihr wieder an! Ich habe euch noch etwas zu sagen! Abite!"

    Während sich Contubernium III voller Tatendrang zum Wald aufmachte, wachte Reatinus über die Arbeiten hier. Hier müsste bis zum Eintreffen des Centurios ein einsatzbereites Lager stehen. Schon packten die ersten Legionäre ihr Schanzwerkzeug aus, während der Optio auf seiner Tabula zeichnete, wie das Lager später aussehen könnte.

    Der Optio nickte auf den Befehl des Centurios zu. Er wünschte sich zwar ebenfalls, Verpflegung in der Stadt zu haben, aber alles war besser, als im Wald zu schlafen. Reatinus blickte sich kurz um. Zu seiner Rechten fand er eine ideale Stelle, um das Lager auf zu bauen, welches an die Stadtmauer anschließen sollte - so musste man eine Seite nicht befestigen!


    "Centuria, venite!!", befahl er, denn er hatte ja jetzt das Sagen. Kurzzeitig.


    "Wir werden jetzt das Lager aufschlagen! Von mir aus rechts findet ihr einen ideales Feld dazu! Das Lager wird an der Stadtmauer angeschlossen und wie man so eines aufbaut, habt ihr ja gelernt!


    Contubernium III *!* geht Holz hacken!
    Contubernium IV hält Wache!
    Der ganze Rest macht die Bauarbeiten, also hebt ihr schonmal einen Graben aus!"
    , flogen den Legionären die Befehle um die Ohren.


    "Auf, zack,zack, zack!! Der Rest greift den Kameraden unter die Arme und macht die Zelte bereit!"


    Sim-Off:

    *!* Also Leute, ihr seid am Zug. :)

    Zufrieden begutachtete Reatinus die Schüsse. Beinahe alle trafen. Das reichte nach seinen Ansprüchen, zumal in einem Gefecht viele der Feinde nun auf dem Boden liegen würden. Jetzt war der Optio jedoch gespannt, wie die Probati mit der nächsten und letzten Übung an den Scorpiones klar kommen würden.


    "Probati!", fing er an, "Jetzt bin ich gespannt, ob ihr es schafft, die Scorpiones zu zerlegen! Normalerweise werden diese nämlich in Einzelteilen transportiert und bei Nutzungsbedarf aufgebaut! Versucht euer Glück!". Vielleicht gab es ja einige hier, die sich schon damit auskannten.

    Mit einem kritischen Blick machte Reatinus grobe Fehler ausfindig und korrigierte sie, gab hier und da Hilfestellungen, bis er zum Großteil mit den Fähigkeiten der Probati zufrieden war. Doch Übung konnte nie schaden und der Tag war noch lang. So beschloss der Optio, die Schwierigkeitsstufe etwas anzuheben.


    "Mal sehen, wie ihr euch auf weiterer Entfernung schlagt! 20 Schritte zurück und nochmal!"


    Die Kälte windete immernoch durch den Übungsplatz der Legion. Trotz Sagum musste Reatinus stark niesen und danach schniefen, damit ihm gewisse Nasenflüssigkeiten nicht aus der Nase rinnten. Hoffentlich hatte sich Reatinus nicht erkältet!

    Reatinus wollte aus dieser ganzen Sache keine Komplikationen ziehen. "Kein Problem, das kann passieren.", sprach er lächelnd. Er schaute kurz zu Phaeneas rüber, aber behielt seine Blicke dann schnell für sich. Schließlich wollte man ja nicht als Spanner oder derart da stehen. "Na dann, ich habe...", und schon flitzte die Frau hinfort. Sie schien ihren Beruf wahrlich ernst zu nehmen.
    Nun blieb Reatinus nur übrig, auf sein Vinum zu warten. Er war jedoch neugierig, wer denn nun dieser Mann war, mit dem er verwechselt wurde. Hoffentlich braute sich da nicht was zusammen... aber auf Kopfzerbrechen hatte Reatinus keine Lust, weil er schon Vorfreude auf sein Vinum hatte. War ja eh nur dummer ein Zufall!


    Sim-Off:

    Danke, dass du dich meiner erbarmt hast. :)
    Hast du einen ungefähren Plan, wie das in etwas ablaufen soll? (z.B. eine Verwicklung in ein Treffen o.Ä.)

    Der Optio ließ die Probati einfach machen und beäugelte ihre ersten Versuche an den Schussgeräten. Bei den meisten Gruppen musste er sich wirklich fragen, warum man die Sehfähigkeit im Valetidunarium nicht genauer prüfte. Aber Meister fielen ja nicht vom Himmel und an Belagerungsgeräten brauchte man in der Legion gar keine. Ein neuer Versuch wäre trotzdem hilfreich.


    "Gut Probatus, nochmal!", antwortete er dem Terentier. "Los, ich will weitere Versuche sehen! Und diesmal genauer und bedachter!".

    Jetzt kamen sie an einem Punkt an, an dem auch der Optio ungeduldig wurde. Sich zur Seite lehnend, an all den Legionären und Probati vorbei, schaute er nach vorne. Dort schienen sich Komplikationen an zu bahnen. Reatinus beschloss, nach vorne zu gehen und sich zu erkundigen, was es für Probleme gab, anstatt hinten zu versauern.
    Großschrittig marschierte er an der Centurie vorbei und warf den Männern einen flüchtigen Blick zu. Auf dem Weg fiel ihm ein Probatus auf, der sich ein wenig "erleichterte". "Schön, dass du die Pflanzen gießt, Probatus!", scherzte der Optio und lief weiter.


    Vorne angekommen salutierte er vor Crispus. "Salve, Centurio Petronius! Gibt es hier Unanehmlichkeiten? Ich wollte mich nur erkundigen...".

    Gut, jetzt waren die Probati bereit für eine Einweisung in den Einsatz der Scorpiones. Reatinus trat zu einem der Geschütze, während sein Sagum im Wind flatterte. Daraufhin begann er zu erklären:


    "Das Scorpion ist relativ simpel und einfach zu nutzen! Über die Kurbel, die an der Seite befestigt ist, spannt ihr es! Danach legt ihr den Pfeil ein und löst die Spannung in der Sehne ruckartig, indem ihr die Kurbel löst!* Das Resultat ist, dass der Pfeil in hohem Bogen auf sein Opfer zufliegt!"


    Im Hintergrund konnte man einige Legionäre beobachten, die recht große Zielscheiben aufstellten, während Reatinus beschäftigt war mit seiner Erläuterung.


    "Nun bemannt ihr in Zweiergruppen die Geräte und übt an den Zielen! Und klemmt euch ja nich´ irgendwo die Finger ein! Abite!"


    Sim-Off:

    *Da war ich mir jetzt nicht sicher, ob die Spannung so gelöst wurde... Schande über mich! -.^

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Gut, fesselt den Germanen gut und stellt einen von der Wache auf, der aufpasst. Wir verhören ihn morgen. Ihr könnt schlafen geh'n."


    Das ließ Reatinus sich nicht zwei Mal sagen! Er salutierte kurz vor seinem Centurio und sprach: "Vale, Centurio Petronius!". Daraufhin torkelte er gemächlich durch das Lager und suchte nach seinem Zelt, welches er einige Zeit später auch fand. Warscheinlich hatte der Centurio einige Legionäre abkommandiert, noch eines für ihn aufschlagen zu lassen. Zwar fand Reatinus in seinem Zelt alles durcheinander geworfen vor, doch mehr als seine Pritsche brauchte er zurzeit nicht. Ohne zu zögern zog er sich seine Rüstung vom Leib und legte sich auf die Pritsche. Nur einige satte Sekunden hat er zum Einschlafen gebraucht...

    Zitat

    Original von Volusus Duccius Briganticus
    Briganticus ging nach erfolgreicher Musterung ins Magazin um sich Ausrüsten zu lassen. "Salve!" grüßte er einen Mann der dort saß. "Man hatte mir gesagt das ich nach erfolgreicher Musterung im Valetudinarium mich hier melden soll!" sagte er zu ihm.


    Heute saß ein Optio im Magazin, der im Dienst immer strickt war und alles fast schon zu genau nahm. Er erblickte Briganticus und grüßte ihn mit einem "Salve". Dann sah ihn mit einem durchdenkenden Blick an. Anschließend schwang er sich von seinem kleinen Hocker und suchte die ganze Ausrüstung zusammen. Nach und nach stapelte sich ein Haufen von Legionärsutensilien an.
    Als der Optio fertig war, nahm er eine Tabula und kritzelte auf die Schnelle die übliche Floskel rein.


    "Unterschreiben, bitte!".




    Hiermit bestätige ich den Erhalt der folgenden Ausrüstung:


    - I Lorica Segmentata (Schienenpanzer)
    - I Mantel
    - II Leinentunika
    - II Gürtel
    - II Paar Stiefel
    - I Lederriemen
    - I Öllampe
    - I Furca
    - I Tragestange
    - I Tragenetz
    - I Tasche
    - I Sack
    - I Bronzetopf
    - I Patera
    - I Löffel
    - I Messer
    - I Feldflasche
    - I Gurt
    - I Cassis
    - I Helm
    - II Beinschienen
    - I Gladius
    - I Pugio
    - II Pilae
    - I Scutum
    - I Schildhülle


    Unterschrift des Soldaten:

    Während die Probati damit beschäftigt waren, die Scorpiones zu schleppen kontrollierte der Optio sie dabei. Man wollte ja Schäden an den Geräten vermeiden. Als auch die letzte Gruppe sich mit den Scorpiones davon machte, schloss sich Reatinus hinten an.


    Sim-Off:

    Weiter gehts wieder im Ausbildungsthread!

    Reatinus nickte kurz und erwiderte nur knapp: "Keine Sorge!". Danach drehte er sich zu den Probati. Die Befehle lagen ihm schon auf der Zunge.


    "Okay, Horreum III! Zweiergruppen bilden, Scorpiones auf dem Exerzierplatz schaffen und danach antreten!". Er wunderte ein wenig über die Totenstille bei den Probati. Diese Gruppe war nicht unbedingt bekannt dafür, ruhig und gemütlich zu sein.

    Genau musterte Reatinus die Probati. Wie sie sich aufstellten, wie sie die Stellung einnahmen, wie sie aussahen. Der Centurio hatte gute Arbeit geleistet, und nicht mehr lange, dann würden aus ihnen Männer werden.


    "Probati!", rief er in der Eiseskälte, "Wir werden uns heute mit wichtigen Instrumenten der Kriegsführung beschäftigen! Den Scorpiones!".


    Während er erklärte ging er die Reihe entlang auf und ab. Wie gewohnt mit verschränkten Armen.


    "Das Scorpion ist ein Gerät, mit dem man riesige Bolzen auf die Feinde abschießen kann! Stellt sie euch wie überdimensionale Pfeile vor! Vielleicht habt ihr schon einmal von ´Armbrüsten´ gehört. Eine nicht sehr verbreitete Waffe, aber sie hat viel Schwung! Das Scorpion könnt ihr euch als größere Variante davon vorstellen! Es tut jedoch nicht weh, von einem Scorpion getroffen zu werden! Man ist nämlich schon tot, bevor man Schmerzen verspürt! Das Beste Bild von den Scorpiones könnt ihr euch trotzdem machen, wenn ihr sie selbst seht! Wir gehen jetzt zu den Magazinen und holen und selbige! Abite!"

    Der Optio blickte zurzeit auf den wütend aussehenden Gefangenen, als der Centurio schon barfuß herbeieilte. Er zögerte kurz mit seiner Antwort und guckte Crispus einige Sekunden lang einfach nur an. Wie lange dauerte der letzte Tag eigentlich? Es ging alles so schnell, wenn man an besseres als die Zeit zu denken hatte...


    "Centurio,...", wühlte der Optio in seinem Wortschatz um, "... wir haben Probatus Rufus in der Obhut des Besitzers des Landguts gelassen. Er war nicht im Stande zu laufen.". Reatinus erwähnte hierbei nicht, dass er einige Sesterzen leichter war.
    "Auf dem Rückweg jedoch wurden wir von Räubern angegriffen, die sich als Jäger getarnt haben.", schilderte er weiter, "doch es ist keiner zu Schaden gekommen. Nur die Räuber sind tot. Wir haben ihre Leichen weg geschafft, Centurio Petronius. Und der hier ist ein Gefangener."
    Nach Beendung seiner ausführlichen Schilderung wankte Reatinus kurz mit müden Augen, doch er richtete sich schnell wieder auf. Die Müdigkeit ergriff Besitz von ihm.

    Wie sonst immer in den Monaten vor Ende des Jahres wehte ein durchdringender Wind durch Germanien, der einen Mark und Bein einfrieren ließ. Heute hatte Reatinus endlich wieder was zu tun und betrat in seinem Sagum gehüllt den Exerzierplatz. Diesmal alleine, weil der Centurio einige Sachen zu tun hatte. Mit einem Dampfwölkchen vor dem Mund und sich die Hände reibend rief er die Probati zusammen, die mehr oder weniger bereit waren.


    "Probati, venite!!"

    Reatinus war in Gedanken versunken und saß mit den Wangen in der Hand auf den Tisch. Langsam fing er an, sich zu wundern, wo sein Wein blieb. Doch seine Ruhe wurde jeher gestört, als er von einer Fremden angesprochen wurde. Ein schlanke, anmutig wirkende Frau war es, die ihn ansprach. Der etwas erstaunte Soldat blickte zu ihr auf und sammelte die richtigen Worte. Alles schien so, als ob sie hier arbeiten würde, ohne Frage.


    "Oh, verzeih...", sprach Reatinus in einem Tonfall, bei dem man ihm nichts anmuten konnte. Er kratzte sich kurz an seinem Kinn mit dem Bart und setzte fort: "Ich warte immernoch auf mein Vinum. Bekomme ich es jetzt oder nicht?". Natürlich blieb der Optio, der Schlimmeres gewohnt war, ruhig. Schließlich wollte er die Atmosphäre nicht versauen. Derweil griff Reatinus zu seinem Geldbeutel. Geld war immer das Erste, was sie wollten.
    Doch dass er beobachtet wurde, fiel ihm überhaupt nicht auf.

    Auch Reatinus sah aus der ferne Lichter, die wie kleine, orangene Pünktchen wirkten. Er sah, wie sich diese Pünktchen bewegen, und er sah welche, die etwas höher gestellt waren, warscheinlich auf den Palisaden oder Wachposten. Sie waren angekommen. Dort war das Lager!
    "Männer, dort ist das Lager, wir sind fast am Ziel!", sprach er zu den Probati, die sich sichtlich abgemüht haben. Er wollte so schnell wie möglich Sicherheit und eine Pritsche, also beschleunigte er seinen Lauf ein bischen.


    Es verstrich ein wenig Zeit, bis sie alle vor dem Tor standen. Die Wachen erkannten aus der Ferne schnell, dass die Gruppe zur Legion gehörte und verhielten sich demnach normal, als sie aus der Dunkelheit herbei marschierten. Erstaunte Blicke entfuhren einer Torwache, die den Gefangenen erblickte. Im relativ kleinen Lager war es ruhig und nur noch verzeinzelt streiften Legionäre innerhalb der Palisade umher.
    Reatinus hatte keinen Nerv, nach dem Centurio zu suchen. Er wollte nur schnell mit ihm reden, also befahl er einer Wache, ihn zu holen.


    "Du holst Centurio Petronius, schnell!". Hoffentlich schlief Reatinus´ Vorgesetzter noch nicht.