Beiträge von Servius Artorius Reatinus

    Strenge Blicke des Optios durchbohrten die unscheinbaren Körper der Probati. Reatinus ließ nicht lange auf sich warten und began somit, wenigstens den Rekruten zu sagen, was auf sie wartet, bevor sie sich abrackern durften. Dabei lief er die Reihe auf und ab, die wohl auch langsam eingespielter aufeinander aussah.


    "Heute werdet ihr lernen, wie man ringt! Und zwar keine Kneipen- und Mädchenschlägereien, ihr werdet ringen wie Soldaten es tun! Doch Vorfreude ist bekanntlich die beste Freude: drei Runden um den Exerzierplatz! Abite!"

    Es war ein neuer, wunderschöner und sonniger Sommermorgen, als Reatinus heute alleine auf dem Exerzierplatz antrat - wie üblich in stattlicher und autoritärer Haltung, mit nach hinten veschränkten Armen. Der Centurio hatte wichtige Angelegenheiten zu erledigen, deshalb durfte Reatinus heute die Probati peinigen. Die Luft war heute klar mit einer leichten Brise Wind, die regelmäßig den Staub des Exerzierplatzbodens aufwirbelte. Schöne Voraussetzungen, um das Ringen durch zu nehmen.


    "Probati, venite!!", schallte es durch den Exerzierplatz, bis hin zu den Ohren der verschlafenen Rekruten und unglücklichen Legionäre, die an der falschen Zeit am falschen Ort waren.


    Sim-Off:

    Ich habe mir diesmal erlaubt, sofort fort zu setzen. Hoffentlich ist das okay. :)

    Eigentlich war der Optio mit der Leistung der Rekruten ganz zufrieden, wollte es sich jedoch nicht anmerken lassen. Es gehörte sich einfach, dass die Offiziere streng in der Ausbildung waren, und wenn sie lobten oder zufriedenheit zeigten, würde das nur bewirken, dass die Rekruten sich auf die faule Haut legen. Das waren vielleicht letztendlich Gründe, weshalb Opiones und Centuriones so streng waren - die Probati legten sich dann mehr ins Zeug und stellen niemanden in Frage, wie es sich für diziplinierte Soldaten gehörte!


    Doch Reatinus fackelte nicht lange und ließ nach dem Lauf sammeln.


    "Probati venite! ( Angetreten! )


    Zumindest könnt ihr von euren Leistungen behaupten, etwas vollbracht zu haben, worauf man bauen kann. Hoffentlich gebt ihr euch morgen noch Mühe, nicht dass ihr euch auf die faule Haut legt! Denn eure Ausbildung beeinhaltet noch viele qualvolle Tage! Abite!"

    Verwundert blickte Reatinus drein, als Corvinus es auf einmal eilig hatte. Er würde schon wissen, wohin er will und wie er helfen will. Schließlich hatte Reatinus ihn als sympahtischen Mann kennen gelernt. Mit einem bedauerlichen Nicken akzeptiere er, dass Corvinus nun gehen musste. "Vale, Corvinus. Danke für die Massage und viel Glück! Natürlich können wir auch den Ausflug jederzeit wiederholen!".
    Das Letzte was er nach seinen Worten sah, war das Corvinus eiligst ging, bezahlte und dann hinter der Eingangspforte verschwand.
    Reatinus wandte sich an Crispus und schaute auch ihn verwundert an. "Na hoffentlich wirds wieder bei ihm...", flüsterte er Crispus zu, der heute eher still war.

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    Nachdem er den Boten entsandt und hier und da für Ordnung im Lager gesorgt hatte, kam seine Patroullie auch schon wieder zurück und der Optio meldete sich.


    "Salve, Optio - gut. Habt ihr die Leichen gefunden und bestattet?"


    fragte er, denn deswegen hatte er sie ja losgeschickt.


    Da der Centurio ja jetzt fragte, was mit den Leichen geschehen sei, hielt Reatinus es für angemessen, nun den Angriff der Wölfe zu erwähnen. "Die Leichen? Nun, Centurio, wir wurden von einem Wolfsrudel angegriffen, welches sich zuvor um sie ´gekümmert´ hat!", erzählte er seinem Vorgesetzten. Noch sah man deutlich den Kratzer an seinem Arm, welcher ihm von dem Leitwolf zugefügt wurde. Schon vorfreudig, dass er bald ausruhen dürfte, wartete Reatinus auf die Reaktion von Crispus.

    Erstaunt und zufrieden beobachtete Reatinus, wie die Probati sogar alleine verstummten und schon den Dreh raus hatten. Weiterhin musternd marschierten sie mit lautem "Ronk, ronk, ronk, ..." weiter. Es galt ja noch, die Runde um den Exerzierplatz zu beenden. Erst dann konnten die Rekruten von sich behaupten, heute "männliche Leistungen" vollbracht zu haben.


    Sim-Off:

    Ist jetzt noch abschließend zum Gleichschritt. Kannst wenn du willst noch kurz zusammen fassen, wie es war, wie die letzten paar Schritte sind o.Ä. Dir sind keine Grenzen gesetzt. :D

    Mehr oder weniger zufrieden streiften Reatinus und Crispus umher und kontrollierten die Probati. Einige konnten schon vorteilhafte Manöver ausführen, andere brauchten noch etwas Zeit. Und denen musste man sie eben lassen, es gab ja nichts anderes. Die ein oder andere Gruppe hatte jedoch trotzdem den Sinn des Gladius missverstanden, und diese gehörte angeschnautzt. "Das Gladius ist eine Stichwaffe, STICHWAFFE!!" ; "Wollt ihr kämpfen oder euch mit den Dingern streicheln!!?". Solche und ähnliche Schreie erklangen im 5 Minuten Takt auf dem Exerzierplatz. Aber wieder anderen Gruppen, die zumidest den Sinn des Glaidus richtig auffassten, gaben Reatinus und Crispus Tipps und Hilfestellungen. Ob das nun höflich ausgedrückt war, war jedoch dahin gestellt.

    Der Optio schaute sich die Stellungen der Rekruten genau an. Langsam wurden sie immer besser! Dass dies so schnell gehen würde, hätte Reatinus eigentlich selbst nicht gedacht. Er versank kurz in Gedanken, was noch anstehen würde. Ein Blick zum Centurio verriet ihm, dass sie nun kämpfen lernen müssten. Wie konnte Reatinus auch so dumm sein und statt Pilumwerfen den Einsatz mit Gladius durchnehmen? Dabei befahl es der Centurio sogar anders. Doch trotzdem ließ sich der Optio nichts anmerken und fuhr fort.


    "Gut, da ihr nun die Grundstellung beherrscht, Probati, werdet ihr gegeneinander kämpfen. Bedenkt, dass ihr immer mit dem Scutum blockt und dass das Gladius eine Stichwaffe ist! Nicht dass ihr wild auf euren Gegenüber einschlagt wie ein tollwütiger Germane! Sucht euch einen Partner und übt! Seht zu, dass ihr euch nicht zu sehr verletzt!"

    Als die Probati los liefen, musste der Optio genervt seufzen. Die einen fingen früher an, die anderen später, die anderen liefen einen Marathonlauf und manche wussten vielleicht nicht mal, um was es ging... noch im laufen, sich neben der Gruppe anheftend begann er zu schreien:


    "Befehle werden ausgeführt, wenn der Offizier sie ganz ausgesprochen hat! Gleichschritt heisst übrigens, dass alle Schritte gleich sind!"


    Doch da Reatinus merkte, dass die Probati ihre Schwierigkeiten hatten, begann er nach ein paar Sekunden, sie zu unterstützen. Er lief neben der Kolonne her und begann im Rythmus "Leavum, leavum, leavum, ..." zu rufen. Diese Methode klappte eigentlich immer. Diesmal würde es hoffentlich genauso werden. "... , leavum, los, sprecht mir nach!", gab er zu Befehl.


    Sim-Off:

    Kein Problem. :) Crispus hat vorgesorgt und gemeint, ich kann so lange übernehmen, und ich lass euch ja nicht hängen. :D

    Mit einem streng kontrollierenden Blick lief Reatinus auf und ab und schnauzte einige Probati an, die die Stellung nicht gut genug beherrschten. Der Rest konnte sie zwar auch nicht perfekt, aber immerhin etwas. Das bedurfte wohl noch etwas Übung.


    "Ich bin noch nicht zufrieden! Los, stellt euch normal hin und versucht es nochmal, das muss schnell und ordentlich gehen!"

    Der Centurio stand stramm und ruhig da, während Reatinus sich Gedanken darüber machte, ob er wohl nun an der Reihe war. Doch schon merkte er es. Dieses Schweigen symbolisierte zwischen den Beiden immer, dass Reatinus nun fortführen sollte. Also fing er nun an, die Befehle zu geben, um diese Übungseinheit endich zu Ende zu bringen - was aber durchaus noch dauern könnte.


    "Pergite equatis passibus!!" ( Im Gleichschritt marsch!" )


    Sim-Off:

    So, da Crispus ein paar Tage nicht da ist, hab ich nun versucht, Reatinus hier reinzubringen, damit er fortführen kann. ;)
    Jetzt kannst du simmen, wie der Gleichschritt läuft und wie sich deine Kameraden so schlagen, Valerian. Reatinus wird, wenn du deinen Post gesetzt hast und es los geht dann noch unterstützen und natürlich scheuchen. :D

    Reatinus warf dem heraus tretenden Ivomagus nur ein trockenes "Vale!" zu und schaute noch ein letztes Mal zu ihm hin. Er sah mit großen Augen, wie ihm ein kleines Säckchen abhanden gekommen ist und erhob sich schnell, zum Säckchen sputend vom Tisch. "Hey, warte!", rief er aufgeregt und nahm das Säckchen auf, "Haalloooo!". Reatinus navigierte in Trabgeschwindigkeit nach draußen. "Macarius! Macarius!". Doch er war schon weg und Reatinus hatte keine Chance mehr, ihn zu finden. Es half nichts mehr und wegschmeissen sollte man fremden Eigentum ja auch wieder nicht. Der nun fündige Reatinus steuerte erneut seinen Tisch an und ließ das Säckchen auf das Holz fallen, noch bevor er sich setzte. Er hörte ganz genau, wie einige Münzen klimperten.


    Nun hatte er jedoch diesen Beutel vor sich liegen und nahm sich einen Schluck dieses köstlichen Vinums, denn in der Amphore war noch ein bischen drinnen. Reatinus schaute den Geldbeutel mit glänzenden Augen an, fast schon, als ob er mit ihm kommunizieren wollte. Irgendetwas stimmte da nicht und irgendetwas zwang ihn, dieses Säckchen auf zu machen. Er löste langsam das Seil mit dem Knoten an der Spitze der Stoffes und leerte den gesamten Inhalt des Beutels auf den Tisch. Er sah nur Münzen... und einen Ring, den er irgendwoher kannte. Doch Reatinus traute seinen Augen nicht! Das Geld links liegen lassend schaute er sich den Ring an. Diesen Ring trug doch jeder Artorier! Reatinus schaute ungläubig auf seinen Finger und fing schon an, zu vergleichen. Ohne Zweifel, es waren die Gleichen Ringe...
    "Bei Jupiter!", stieß Reatinus aus. Lange brauchte er nicht zu überlegen und sofort wusste er, dass Macarius wohl einer von diesen Brandstiftern war. Die blinde Wut tobte in ihm, doch der Optio ließ sich nichts anmerken. Er nahm sich nur eines vor... diesen Mann zu finden und zu stellen.


    Es war schon spät in der Nacht, als Reatinus beschloss, wieder zum Castellum zu gehen. Er leerte den letzten Schluck aus seine Amphore Wein, packte seine Sachen - darunter auch den Geldsack und verschwand schleunigst wieder ins Lager.

    Dankend lächelte Reatinus Corvinus an. Corvinus war wahrlich ein sehr freundlicher Mensch und sein Angebot würde er selbstverständlich im Hinterkopf behalten. "Danke, Corvinus.", sprach er anerkennend, "Ich werde mir deine Worte zu Herzen nehmen.". Dann tauchte er noch kurz tiefer in das Wasser, um sich ein paar Schweißperlen auszuwaschen, die sich langsam bildeten. Ganz schön warm war es hier. Als Corvinus dann mit dem Thema Heirat antwortete, tauchte Reatinus schnell wieder auf und grinste. "Tjaja, die Frauen lassen einem kaum Zeit für die Karriere, nicht? Aber ich wünsche dir viel Glück zu deiner Kandidatur!", antwortete er lachend.

    Zusammen mit der Gruppe Legionäre marschierte Reatinus durch das Tor des Lagers. Sofort suchte er nach seinem Centurio, den er jedoch schnell fand. Wie so oft war er dabei, die Legionäre zu züchtigen, die mal wieder Mist verzapfen mussten. Die Legionäre brauchte er nicht mehr, also ließ er sie mit einem "Abite!" abtreten. Anschließend marschierte der Optio zu Crispus und salutierte. "Salve, Centurio Petronius! Die Legionäre und ich melden uns zurück!". Den Wolfsangriff würde er erst erwähnen, wenn der Centurio nach Vorkommnissen fragte. Reatinus war nämlich strikt in der "Immer-der-Reihe-nach-Theorie".

    Der Optio schnappte sich sein Scutum und seinen Gladius und ging schweigend vor den Probati in Grundhaltung, so dass jeder klar erkennen konnte, wie sie aussah. Dazu erklärte er: "Das Scutum kommt in die Linke, mit der ihr durch den mittleren Ring greift und den am Ende umballt! Das Gladius haltet ihr in eurer Rechten! Euer linkes Fuß stellt ihr nach vorne und mit dem Rechten stemmt ihr euch nach hinten hin ab. Euer Scutum haltet ihr zum Schutz vor eurem Körper! Anfangs ist diese Stellung schwer zu beherrschen, aber wenn ihr sie erstmal drauf habt, könnt ihr effizient daraus angreifen! Und nun macht es mir nach!"


    Sim-Off:

    Tschuldigung, mein Fehler mit dem Pilum. Irgendwie läuft in letzter Zeit was schief mit mir... -.^

    Reatinus gab ein amüsiertes Grinsen von sich. "Nein, ich werde wohl noch eine Weile da bleiben. Schließlich habe ich noch vor, Centurio zu werden. Und vielleicht irgendwann Eques, wenn die Götter es wollen.", dann hielt er kurz inne, als Corvinus die Heirat ansprach, "Ja, ich weiss, dass Medeia geheiratet hat. Leider konnte ich nicht kommen, aber du wirst es natürlich kennen. Die Armee ist eine Pflicht für mich, und Pflichten will ich nicht vernachlässigen. Aber trotz allem wünsche ihrer Ehe viel Glück. Doch sag, Corvinus, bist du verheiratet?"


    Sim-Off:

    Sag wir einfach mal, das hat Reatinus gesagt, bevor du Crispus angesprochen hast. ;)

    Die kleine Gruppe angehender Legionäre im Schlepptau erreichte Reatinus wieder den Ausbildungsplatz. "Probati, venite!", schrie er, noch bevor sie richtig da waren. Man sah ihnen an, dass ihnen die schwere Kampfausrüstung ungewohnt waren. Doch daran würden sie sich, wie alle Auszubildenden gewöhnen. Während die Probati ihre Reihe bildeten, schaute Reatinus zum Centurio, der hoffentlich die Ausbildung bald fortsetzen würde.

    Und tatsächlich hatte Reatinus schon genug des Guten. Fragen ohne Antworten rasten durch sein Gehirn wie die Pferde bei den Gladiatorenrennen. Er fühlte sich schuldig, dass er in Germanien sein musste, wenn sowas passiert. Er hatte noch keinen Brief von den anderen Artoriern bekommen. Ging es ihnen gut? Wo würden sie nun verbleiben? Schließlich wurde es ihm dann zu viel und er konnte nichtmal mehr nachdenken. Schockiert fuhr er mit den Händen über die Stirn und legte sich zurück, in dem Versuch, wenigstens etwas zu entspannen. Er müsste tatsächlich mal die Acta aufschlagen.


    "Wenn ich diese Bastarde jemals in die Finger kriege...", murmelte er zu dem ihm als Macarius bekannten Mann.

    [Blockierte Grafik: http://img215.imageshack.us/img215/9682/soldat18ih2.jpgLegionarius Quintus
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    "Danke...", erwiderte Quintus noch grinsend und holte mit der Schöpfkelle eine Portion der Brühe raus, die immernoch kleine Bläschen von der Hitze abgab. Normalerweise hätte er einem Probatus eine runter gehauen, wenn er ihn nichts rausholen wollen würde. Aber Quintus ahnte es schon und wusste, dass Sabinus noch neu war und noch nicht wusste, dass die Neuen die meiste Arbeit machen durften. So beließ er es dabei und setzte sich auf seine Pritsche, während sich der Nächste an dem Fraß im Topf bediente.