Beiträge von Servius Artorius Reatinus

    [Blockierte Grafik: http://img215.imageshack.us/img215/9682/soldat18ih2.jpg] Legionarius Quintus
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    Quintus war drauf und dran, sich seine wohlverdiente Kappe Schlaf zu gönnen. Diese dummen Optiones und Centuriones hatten wohl etwas gegen ihn, denn nicht umsonst hätten sie heute ein Auge auf ihn geworfen! Den ganzen Tag wurde er rumgescheucht, angekrakeelt, gedemütigt... und als ob das nicht schon genug wäre, stürmte noch so ein schreiwütiger Tribun in die Unterkünfte. "Ach du Scheisse, das Tribune hier noch rein stürmen, ist ja mal ´ne Seltenheit...", murmelte er zu seinem Kameraden, der nur nickte und sich nicht traute, eine Bewegung von sich zu geben.


    Zuversichtlich gab der Optio seine ausgefüllte Unterlage beim Scriba ab. Hoffentlich würde er das Examen bestehen. Er war schon gespannt wie nochmal was!
    "Vielen Dank, Scriba! Ich verabschiede mich hiermit! Vale!"


    Sim-Off:

    An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass ich die Antworten an Spurius Purgitius Macer geschickt habe, von dem ich auch die Fragen bekam. Hoffentlich stimmt´s so. :D

    Als der letzte Probatus seinen Weg zurück in die Reihe fand führte Reatinus die Männer in die erste Trainigseinheit ein.
    "Wie die Grundstellung funktioniert, wisst ihr hoffentlich noch! Nun sucht ihr euch einen Trainingspartner aus der Gruppe und macht ein paar Übungskämpfe! Stellt euch vor, euer Gegenüber sei ein Germane, der euch an die Gurgel will! Holt euch noch ein Scutum, wer keines dabei hat rennt schnell in seine Unterkunft und holt es! Vergesst nicht, dass der Gladius eine Stichwaffe ist! Also kein wildes Einprügeln, wie die Germanen es mit ihren Langschwertern handhaben!", zuerst war es noch still, bis Optio Artorius noch etwas anhängte, "Wer übrig bleibt, übt mit mir!". Dann begann ein hektisches hin und her bei der Gruppe. Reatinus konnte sich sein Grinsen nicht verkneifen.

    Nachdem die Probati angetreten waren, nahm Reatinus seine gewohnt strenge Stellung ein und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Neben ihm lag eine Kiste mit abgenutzten Holzgladii, die schon Generationen von Probati zum üben benutzt haben. Jedes Mal gab es einen Ansturm - wie bei kleinen Kindern - auf die Kiste, weil sich jeder den besten Gladius schnappen wollte. Doch bevor Reatinus die Probati über die Holzschwerter herfallen ließ, begann er mit einer kleinen Rede.


    "Probati, wie ihr schon sicher bemerkt habt, werden wir uns heute mit unserem besten Freund beschäftigen - dem Gladius! Zuerst werdet ihr mit Holzschwertern ihren Umgang lernen, später lasse ich euch an richtige Gladii ran! Schnappt euch zuerst ein Holzgladius aus der Kiste!"

    Der Optio war natürlich informiert, dass heute ein Appell stattfinden würde. Schwungvoll hüpfte er aus seiner Pritsche und zog sich frische Tunika und Paradeuniform über. Und sofort rannte er auch raus, um die Legionäre antreten zu lassen. Dabei fing er sofort an, um keine Zeit mit der Suche des Centurios zu verschwenden. Aber das würde Crispus sicher ebenfalls begrüßen, so dachte er.
    Und schon stürmte er in das erste Contubernium und ließ die Tür hinter sich an die Wand schmettern, die schon quietschte.


    "Aufstehen und angetreten, wir wollen den neuen Praefectus Castrorum grüßen! Also schwingt euch in eure Paradeuniformen und treten am Porticus an! Ihr habt 5 Minuten!", schrie er in gewohnt militärischem Tonfall und marschierte, triumphal grinsend heraus. Ähnlich handhabte es Reatinus mit den restlichen Zimmern.

    Wenn es irgendwo rauscht, würde ich grundsätzlich auf ne zu hohe Aufnahme oder Wiedergabe Einstellung tippen. Versuch mal, ein bischen an der Lautstärke rumzudrehen. (Also in Windows) ;)


    "Zu Befehl, Centurio!", entgegnete Reatinus salutierend und brach mit seiner Träumerei ab. Stattdessen warf er ein aufmerksames Auge auf die Legionäre und Probati der Gruppe. Dies fiel ihm schwer, weil er sich nicht sicher ob seines eigenen Wohlbefinden war. Wieso mussten diese Wälder Germanias denn so unheimlich sein? War es ein Fluch, den Varus über die Römer aussprach, damit sie wachsam blieben? Tja, das konnte niemand wissen. Leider.

    Nach der Bestätigung von Mattiacus ließ Reatinus sein Pferd wenden und es zu den Legionären Traben. "Männer, schlagt das Lager auf. Und seid wachsam, ich will nicht an unserem letzten Abend vor Ende der Mission überfallen werden!"
    Die dunklen Wälder Germaniens verdunkelten sich noch weiter, als langsam die Nacht anbrach. Fackeln wurden angezündet und hektische Soldaten rannten, ihr Schanzwerkzeug in den Händen haltend umher. Reatinus ließ sich sein Zelt von unfreiwilligen Legionären aufschlagen, während er in seiner Ausrüstung herein schaute, um sich zu vergewissern, dass alles da war. Sein Pferd ließ er dort, wo andere Eques sie auch stehen gelassen haben.

    Reatinus verstand sofort, dass der Scriba es keineswegs abwertend mit ihm meinte. Er lächelte ihn an.
    "Na dann sorge ich doch einfach mal für meine Zukunft und mein Ego! Ich bin bereit, sag mir ruhig, wie es weiter geht."
    Ein bischen Bildung und Weitsicht konnte ja nie schaden, und der Optio wusste ja selbst nicht, wie weit er es noch bringen könnte. Er hattw schließlich noch so Einiges vor sich.

    Eigentlich wusste Reatinus ja nicht, wen Mattiacus mit seiner Aussage gemeint hatte, aber er warf einen Blick zu seinen paar Männern die ihn schon hoffnungsvoll anstarrten und nickten. Sie wollten warscheinlich, dass Reatinus sagte, dass sie ein Lager wollten. Aber er wollte auch selbst eines, denn der Marsch war lang und ermüdend. Ein klein bischen Ruhe würde nun gut tun. Trotzdem fragte er sich, wieso ausgerechnet er die Redearbeit verrichten durfte. War er nicht der Offizier, der alles auf die Legionäre abwälzen konnte? Waren die Legionarii etwa schüchtern? "Ach, egal...", drückte er ein Auge zu und ritt etwas nach vorne.
    So bestätigte er Mattiacus´ Anfrage nach einem Nachtlager. "Entschuldige, Quaestor Mattiacus, aber meine Männer und ich stimmen zu, dass wir hier ein Nachtlager aufschlagen."

    Der Optio hörte dem Scriba aufmerksam zu, der ein Regelwerk aus seinen Unterlagen zitierte. Sein Gedächtnis in Sachen Academia und ihre Regeln war etwas eingerostet. Er müsste es noch einmal durchlesen...


    Aber ohne viel Zeit des Scribas zu vergeuden fuhr er fort. "Na gut, dann möchte ich das Examen Primum absolvieren, wenn es möglich ist. Brauche ich dafür etwas Bestimmtes oder irgendwelche Genehmigungen?", fragte Reatinus.

    Mit entschlossenen Schritten stapfte Optio Artorius durch die Eingangspforte der Academia Militaris. Seine Rüstung klapperte, während er zu dem nächstbesten Scriba lief. Eigentlich wäre Reatinus ja gerne ohne Rüstung aufgekreuzt, doch das kam nicht in die Tüte - er hatte noch Dienstzeit.


    "Salve!", sprach er den müde aussehenden Schreiber an, "Ich möchte gerne einen Kurs oder eine Fortbildung absolvieren. Was habe ich da für Möglichkeiten, Scriba?".

    Unverwüstlich marschierte Reatinus mit seiner Centurie mit und stapfte durch die heisse, trockene Erde. Der Marsch würde zwar ein paar Stunden dauern, aber zumindest hatten sich die Legionäre unter Kontrolle. Oder die Hitze an diesem Tage hatte sie unter Kontrolle. So blieb Reatinus Zeit und Ruhe, um etwas in Gedanken zu versinken...

    Die Wache zuckte erschreckt zusammen, als sie auf einmal eine Hand auf der Schulter spürte. Dann bemerkte er, dass es Mento war. "Na gut.", antwortete er auf seine Aussage. Dann nickte er dem Händler zu und ließ mit einem Hand auf Brusthöhe-Fuchteln passieren. Er traute dem Typen trotzdem nicht über dem Weg!

    "Sklaven?! Für wen? Und ich will für dich hoffen, dass sie unbewaffnet sind!", sprach der Wächter und schaute den unsymphatischen Händler in die Augen. "Ich will einen Blick hinein werfen!"
    Es war eigentlich normal in der Legion, dass Leute, die so verdächtig und unsymphatisch vorkamen schwerer Eintritt ins Castellum bekamen. Wenn ihnen überhaupt gewährt wurde. Genauso wie jetzt. Man könnte meinen, der Wachmann war störrisch, doch lieber störrisch als schuldig, dachte er.