Beiträge von Servius Artorius Reatinus

Super, darauf freu ich mich schon!

Ein neuer Tag brach an und die Sonne warf ihre alltägliche Morgenröte über "den Rand der Welt", so dachten die Soldaten und auch die angehenden Soldaten im Castellum. Nach einem routinemäßigen Aufwecken der Probati ließ Reatinus die kleine Truppe antreten.

"Probati, venite!!"

Die Zeit verstrich. Langsam konnte auch der Schlampigste der Probati die Stellung, um Reatinus zumindest etwas zufrieden stellen zu können. Die helle Mittagssonne verschwand und warf ihr dunkles Nachmittagslicht auf den Exerzierplatz.

"Nun gut Probati, für heute ist genug! Macht euch einen schönen Tag und seid für morgen bereit! Abite!", ließ er die Rekruten abtreten und machte sich vom Acker.

Zusammen mit der Centurio trat auch Optio Artorius auf den Platz. Doch langsam beeindruckten ihn die triumphalen Gänge der Stabsoffiziere nicht mehr, anders als die Legionäre. Er war es einfach gewohnt und wusste, dass jeder Tribun, jeder Legat, genauso mit stolzer Brust umherstolziert. Allerdings konnte er es auch verstehen. Reatinus würde es genauso tun, wenn er so viel erreichen würde. Und wer weiss, vielleicht würde er es auch... zumindest wollte er es.

Zitat

Original von Hannah
Fast im selben Augenblick hielt der Tross.

... angehalten durch einen jungen Legionär, der mehr oder weniger freiwillig seine Wache schob. Mit einem lauten "Stooop!" und winkenden Händen hielt er den Händler an, der ihm doch sehr verdächtig vorkam. Dass so ein Wagen ins Castellum wollte, von dem man Stimmen aus dem Inneren hörte, passierte schließlich nicht alle Tage. Vorsicht war geboten. Schließlich wollte die Wache nicht schuld sein, dass eine schlechte Kopie des trojanischen Pferdes im Lager für Krawalle sorgte.

"Heh, ihr da!", rief er dem Händler zu. Ein freundliches "Salve" vergaß er. "Was wollt ihr hier, und wer oder was ist im Wagen dort!?"
Die zwei Kameraden der Wache hielten ihre Waffe vorsichtshalber fest umklammert und waren bereit.

Auch Optio Artorius mischte die Legionäre gehörig auf. Schließlich sollen sie sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen!
Wenig später, als alle bereit waren, marschierten sie davon.

Zitat

Original von Quintus Octavius Varus
Varus saß während des Gesprächs neben Mattiacus und lauschte den Worten. Da er sich schon viele Jahre in Germanien aufhielt, war es ihm vergönnt das ein oder andere Wort aufzuschnappen und zu verstehen.

Als das Treffen endlich beendet war ging man zurück zu den wartenden Eques. sichtlich erleichtert nahm Varus seine spartha wieder an sich und befahl der Eskorte alles für den Aufbruch bereit zu machen.

Sofort machte sich Reatinus auch daran, die paar Legionarii, die ihm unterstellt waren umher zu hetzen. Das Sagen über die Eques überließ er nach wie vor seinem Kameraden Varus. Es galt, für den nächsten Morgen die Ausrüstung bereit zu machen.

Am nächsten Morgen ging es relativ früh los. Reatinus ließ wichtige Personen nur ungerne warten, deshalb scheuchte er die Legionäre gnadenlos umher. Man sah ihnen die verschlafenheit an. Aber normalerweise rechnet man auch etwas später mit Optiones, die gerne eilig haben.
Ohne viel Klimbim schnappte der Optio seine Ausrüstung, sattelte sein Pferd und kontrollierte sein Grüppchen Soldaten. Kurz darauf ging es los und sie trabten ab. Aber wieso mussten diese germanischen Wälder so unheimlich sein?

"Das könnt ihr besser, gebt euch mehr Mühe!", kommentierte Reatinus, während er in der Reihe auf und ab lief, um die Stellungen der Probati zu mustern. Nicht jeder konnte es von anfang an und nur die Wenigsten hatten keine Probleme mit der Stellung.
"Weiter machen, ich höre erst auf, wenn es jeder kann!"

Wie immer wartete Reatinus darauf, dass jeder seine Formation einnahm. Sogleich legte er los zu erklären, wie man das Scutum an den Arm anlegt. "Merkt euch meine Worte gut! Ihr werdet das brauchen, was ihr heute bei mir lernt!", ermahnte er die Truppe.
"Euer Scutum haltet ihr stehts in der linken Hand! Ihr schiebt euren Arm durch den Ring in der Mitte und umfasst mit der Faust nach unten den letzten Ring! So könnt ihr euer Scutum mitsamt Arm in alle Richtungen bewegen!"

Ohne sich zu lange mit solchen Kinderspielchen aufzuhalten, schritt er zur Grundstellung im Kampf vor. "Die Grundstellung funktioniert folgendermaßen: Das linke Bein nach vorne und das Rechte nach hinten, um euch abzustützen! Das Scutum haltet ihr vor euch. Normalerweise wäre in eurer Rechten nun der Gladius, mit dem ihr zustechen könnt! Aber dazu kommen wir noch! Diese Stellung werden wir jetzt so lange üben, bis ihr sie im Schlaf könnt!".
Sofort machte er sich bereit, musternd vor den Probati umher zu patroullieren. Sicher würde es bald schon die ersten paar Anschisse geben. Auch wenn der Tag so schön ruhig gestartet ist...

"Nicht schlecht, Probatus!", lobte er Pictor. Der Optio hielt kurz inne und überlegte seine nächsten Worte.
"Tatsächlich ist das Scutum - neben dem Gladius - unser bester Freund! Das, was euch von den räudigen Germanen in den dunklen Wäldern schützt, die jenseits des Limes lauern! Wie Pictor schon sagte, kann man damit Geschosse und Angriffe parieren! Aber wir kennen noch viele andere Verwendungsmöglichkeiten! Zum Beispiel die Testudo oder eine Formation zur Kavallerieabwehr! Aber nun Schluss mit dem Theoretischen!", erklärte Reatinus. "Ihr werdet nun die Grundstellung erlernen und jeder von euch muss sie können! Holt euch ein Scutum!".
Er zeigte auf einen Haufen benutzter Holzscuta, wo bei den Meisten noch Ecken fehlten oder sonstige kleinere Beschädigungen vorhanden waren. Mit strengem Blick wartete er darauf, dass die Rekruten wieder antraten und holte schnell sein eigenes Scutum hervor, welches er sich von einem Legionär hat bringen lassen.

Zufrieden stellte er fest, dass alle Probati vor ihm versammelt waren. Ihre Kondition schien sich langsam aber sicher aufzubauen!
Doch da er die angehenden Legionäre nicht lange warten lassen wollte, fing er sofort an, mit der Ausbildung fort zu setzen.

"Probati! Wie schon gesagt wollen wir uns heute dem Scutum widmen!", erklärte er mit auf dem Rücken verschränkten Armen. Dann zeigte er wahllos auf einen Probatus. Es war Pictor! "Was weisst du über das Scutum?", fragte er ihn. Reatinus bezog gerne auch die Rekruten bei Ausbildung mit ein. Dann hätten sie einen Grund, nicht einzunicken, während er ihnen ihre überlebenswichtigen Lektionen näher führte.

Nachdem die Probati ihre zwei Runden gescheucht und gehetzt vom Optio beendet haben, ließ Reatinus wieder sammeln.

"Probati, Venite!"

Als auch der letzte Legionär seinen Weg in die Reihen seiner Kameraden fand, fing der Optio mit einer kleinen Einführung in den heutigen Tag an.

"Probati! Heute werden wir uns dem Scutum widmen! Ihr werdet lernen, es zu tragen, damit zu parieren und ihr werdet in dem Zusammenhang die Grundstellung im Kampf lernen, um euch die Germanen jenseits des Limes vom Hals zu halten! Doch bevor ihr auch nur im Entferntesten daran denkt, will ich zwei Runden um den Exerzierplatz sehen! Abite!", ließ er die Männer abtreten und wartete darauf, dass jeder los lief. Und bei Optio Artorius hatten sie wirklich wenig Zeit, um sich zu sammeln!

Wie immer war auch Optio Reatinus zur Stelle und wartete neben seinem Centurio darauf, dass die Centuria antrat.

Diesen morgen war es Reatinus, der die Probati aus dem Bett scheuchte. Und nicht wie sonst immer würde der Centurio mit dem Training beginnen, denn heute wäre Optio Artorius endlich auch mal am Drücker. Heute galt es, den noch unerfahrenen Probati den Umgang mit einem Scutum zu erläutern. Zu diesem Zweck hat Reatinus auch sein Eigenes mitgebracht.

"Probati, venite!!", ertönte es über den Platz, in die Contubernia herein bis hin zu den Ohren der Rekruten.

Etwas baff beobachtete Reatinus, wie sein Centurio die Probaten laut fluchend anschiss. Schließlich drehte er sich kopfschüttelnd um und wandte sich weiterhin seiner Gruppe zu. Schließlich wollte er nicht, dass sich die Rekruten jetzt schon gegenseitig bewusstlos prügelten!

Als das Training für diesen Tag endlich zu Ende war und der Centurio seine übliche Schlussrede beendete, konnte er sich endlich entspannen. Vielleicht würde ein kleiner Abend in der Taberna vor einem Glas Vinum gut tun...

Auch Optio Artorius hatte ein Gefühl des Wohlseins. Wie immer ging er seiner allmorgendlichen Routine nach und scheuchte die faulen Rekruten nach vorne. Zu jammern wagte sich keiner. Auch eine Truppe Probati wurde eben immer schlauer!

Wie ein hungriger Wolf lief Reatinus hinter den hechelnden angehenden Legionären. "Wenn auch nur irgendjemand zu langsam ist, möge ihm Jupiter gnädig sein, denn ich bin es nicht!"

"Gute Arbeit, Rekrut!", lobte der Optio Pictor. "Betrachte dich nun als Probatus! Und morgen wird´s dann richtig hart, da geht deine Ausbildung los. Du triffst mit mit Centurio und Mitstreitern auf dem Exerzerplatz! Abite!".
Nun nahm der Offizier das Attest und legte es in ein Schränkchen mit unzähligen Anderen, die schon verstaubt waren.

Der gleiche Optio wie vorher schrie: "Herein kommen!!". Er wusste sofort, dass es der Neue wäre. Wer sollte es schließlich sonst sein?

"Ein neuer Probatus also?", sprach Reatinus und schob seine Tabula zur Seite, auf welcher ein Gekritzel drauf war, welches wohl nur er lesen konnte. Es waren eh nur Notizen.

"Dann teilen wir dir mal eine Unterkunft zu.", fing er an zu erklären, während er die Arme auf den Tisch verschränkend zu dem angehenden Probatus blickte. "Du darfst in Contubernium VIII. Dort warten schon ein paar Kameraden auf dich, die dir hoffentlich zur Seite stehen.". Dann warf er "dem Neuen" einen strengen Blick zu. "Noch Fragen?", fragte Reatinus.