Beiträge von Servius Artorius Reatinus

    Leider bleib mir nichts anderes übrig, außer hinter meinem Scutum zu stehen und warten, dass er ermüdete. Irgendwann würde mein Plan aufgehen und ich könnte ihm, wenn er auf das Scutum einhämmerte nach hinten schubsen. Wenn er dann dabei ist, auf den Boden zu krachen und sich reflexartig mit den Händen auzubalancieren, war das meine Chance. Ich musste nur einen unachtsamen Augenblick abwarten...


    "Bist du etwa schon müde!?", rief ich ihm entgegen. Obwohl er kein Wort verstand. Er hätte es aber deuten können...

    Die kräftigen Schläge des Germanen drängten mich etwas nach hinten und er brach eine Ecke meines Scutums ab. Ich ließ mich durch die Wucht nach hinten gleiten und rappelte mich schnell wieder auf. Eigentlich mochte ich so stürmische Gegner. Sie hatten eine Schwäche, die ich ausnutzen konnte. In dem Moment, wo er auf mich einhämmern würde, könnte ich mit dem Rest meines Scutums seinen Schlag nach hinten drängen. Er würde aus dem Gleichgewicht geraten und ich hätte perfekte Chance, seinen ungeschützten Magen zu durchbohren.
    Es hing jedoch davon ab, ob er auch darauf reinfiele... für gewöhnlich machten dies aber alle stürmischen Barbaren. (Eigentlich waren sie ja alle stürmisch).


    Ich näherte mich ihm langsam, ständig hinter meinem Schild stehend und versuchte, ihn mit ein paar Scheinangriffen zu provozieren.
    "Na komm her, du Bastard! Oder hast du Angst!?"

    Sim-Off:

    Okay, mal wieder Sim-off Geschreibsel. :D
    Ist der Germane etwa unverwundbar oder warum gilt der Stich mit dem Gladius nicht mehr? :D Vielleicht solltest du den Teil des Posts überdenken, wo er auf mich einhämmert. Rein wegen der Logik. ;)

    Gerade noch rechtzeitig kam ich wieder zu mir und diese "Tránce" hätte fast eingeleitet, dass mich der Germane zerstückelte. Erst im letzten Moment reagierte ich auf den Angreifer, dafür jedoch umso überraschender.


    "Nicht heute!", schrie ich dem angreifenden Germanen entgegen und fing seinen Schlag mit dem Scutum ab. Dann setzte ich blitzschnell mit einem unerwarteten Gladius-Stich an der Seite an. Die Sax, die dieser Germane schwang könnte mir die Gliedmassen oder schlimmstenfalls das Leben kosten, und das nur für einen unachtsamen Augenblick.
    Aus dem Augenwinkel betrachtete ich, wie ein Kamerad mit einem abgequälten Schrei zu Boden ging und schmerzvoll da lag und umherschrie.


    Eine blutige Nacht heute...

    "Meines Wissens nach, wurde nichts gefunden, Centurio. Wir haben das Haus gründlich durchsucht.", sprach ich. "Wir haben zuerst angeklopft und bekannt gegeben, dass wir vom Militär sind und eine Hausdurchsuchung durchführen sollten. Man hieß und leider nicht willkommen und als sie die Tür schloss, haben wir sie eintreten. Befehl war Befehl, und er sollte ausgeführt werden."


    Mit sehr wenig begeisterung stand ich da und musste mir ein Gähnen verkneifen. Ich lief dabei rot an. Das sah nicht fein aus, man könnte denken, dass ich mich schämen würde. Dabei musste ich nur mein Gähnen verkneifen. Das war jedoch auch egal. Viel lieber wollte ich abtreten...

    Ich nahm die fliegende Sax erst wahr, als es schon fast hätte vorbei sein können. Doch zum Glück traf sie nicht und ich lebte noch. Doch die Sax schnitt mir eine lange, tiefe Wunde an die Backe und ich sprang sofort zurück und hielt mein Scutum vor mir. Ein langer, roter Blutfaden ronn aus der Wunde und floss meinen Hals hinunter. Er hinterließ eine dicke Blutspur. Ich wischte mir etwas Blut mit der Hand ab, welches an den Fingern und dem Griff meines Gladius kleben blieb.


    "Ad Arma!!! Da sind die Germanen!!".


    Irgendwie konnte ich nun doch noch schreien... war vielleicht das Adrenalin, welches sprunghaft anstieg. Während die Kameraden ihre Waffen zückten, stand ich wie betäubt da und hielt mein Scutum zum Schutz vor mir. "So leicht mach ich´s euch nicht!", rief ich.
    So wollte ich es auch wirklich tun und dem Werfer mein Schwert in die Eingeweide jagen.


    Trotzdem schmerzte die Wunde und könnte mich am Kampf behindern. Ich müsste beim Castellum wohl den Medicus aufsuchen müssen.

    Na toll. Als ob die Nacht eh nicht schon stressig genug war, weiss unser Centurio nicht mehr was er will... mit Augenrändern stand ich nur da und ließ es über mich ergehen, wieß den Anschiss aber innerlich ab. Dazu gab ich nur einen kurzen, aber direkten und objektiven Kommentar.
    "Sie wollte lieber schlafen und schloss uns die Tür vor den Nasen zu. Da wir nur Befehle ausführen und eben jedes Haus durchsuchen sollten, blieb uns keine Wahl."

    Hochachtungsvoll in strammer Haltung trat ich ein und salutierte. "Salve Centurio.", ich zeigte ihm Verina. "Die Dame, die ich hier mitbringe hat sich geweigert, ihr Haus einer Untersuchung durchziehen zu lassen. Wir mussten sie gefangen nehmen und auf Befehl meines Optios bringe ich sie nun her!", sprach ich so gut, wie ich schlaflos zu dieser späten Stunde noch konnte.

    Ich hatte heute schon oft Befehle bestätigt und meine Kehle brachte keine lauten Rufe mehr raus. Also stellte ich mich still schweigend ein paar Schritte entfernt vor die Tür, nahm anlauf und... *krach*
    Die gewohnte Prozedur...

    Langsam wurde die Dame ungeduldig, also machte ich mich daran, sie abzuführen. Ich nahm sie am Arm und führte sie zum Centurio Statorum...


    "Ich würde dir raten, blöde Sprüche und Ärgernisse sein zu lassen, du würdest dir eine Menge Probleme einfangen, und nicht wir.", flüsterte ich ihr leise zu. "Das war nur ein gut gemeinter Rat..."

    Da ich eh schon das verdächtige Gefühl hatte, beobachtet zu werden und es mir vorkam, als sei da tatsächlich irgendjemand drinnen, zog ich gleich mein Gladius, legte die Fackel nieder und nahm mir mein Scutum.


    "Verdächtig schaut´s hier auf jeden Fall aus...", sagte ich.

    Sim-Off:

    Ich nehme an, man darf schon posten. :D


    Die Sonne ging langsam über dem Castellum auf und wurde, wie so oft hier in Germanien von trüben Wolken verdeckt. Ein eisiger Morgenwind wehte über den Exerzierplatz. Ein düsterer Tag, wie wir es eh gewohnt waren.


    Ich schlüpfte in eine frische Tunika, legte meine auf hochglanz polierte Rüstung und den Helm an. Zum Schluss legte ich meinen Gurt mit dem Gladius und der dazugehörigen Scheide an. Dann rannte ich mit ein paar Kameraden hastig auf den Exerzierplatz und stellte mich mit ihnen in eine saubere Reihe auf.