Beiträge von Servius Artorius Reatinus

    Zitat


    Puh, das war kein gutes Zeichen, wenn solch eine Frage übergangen wurde. Ursus schaute durchaus lachend zu Reatinus. "Mein Ruf muß ja ein fürchterlicher sein. Was für wilde Geschichten hast Du über mich verbreitet, alter Freund?", scherzte er wohlgelaunt.


    Auch Reatinus musste unweigerleich lachen und war insgeheim froh darüber, dass sein Schweigen nun endlich ein Ende fand. Wurde auch mal Zeit, dass auch er ein wenig den Mund auftat...
    "Geschichten? Ich habe geschwiegen, mein Freund, das hast du dir wohl selbst zuzuschreiben!" Nicht unbewusst sagte Reatinus scherzhaft "Ich habe geschwiegen", was ja die Möglichkeiten nach einer wilden Geschichte, die wirklich passiert war, nicht ausschloss. Sein Lachen verflog aber schnell, als das Unwetter von vor einigen Tagen angesprochen wurde. Eine durchaus unschöne Erinnerung... Reatinus dachte nicht allzu gerne daran. "Als das Unwetter ausbrach, waren zwar die Straßen wie leergefegt, weil sich jeder in den Häusern verschanzte... aber Spaß gemacht hat das nicht. Wir haben Octavius wenigstens von den weniger appettitlichen Aufgaben bewahrt, sich um die Leichen zu kümmern. Und derer gab es bei ein, zwei Blitzeinschlägen leider genug." Reatinus erwähnte dies mit Trockenheit, aber auch dem gebührenden Respekt vor den Verunglückten in der Stimme.


    Zum Glück lockerte Septima die Stimmung auf und sprach Reatinus darauf an, ob er in den Senat wollte... ach ja, die Politik! Nein, Reatinus verfolgte sie zwar mit, doch sein Platz war die Legion und die ritterliche Karriereleiter. Dort diente er dem Kaiser... dort war er, wo er seit jeher hingehörte. "Nein, Tiberia. Ich mag zwar geschult sein im Reden und in Philosophie, dennoch ist mein Platz in der Legion, in der ritterlichen Karriereleiter, die ich eingeschlagen habe", er blickte zu Ursus und Macer, "Ich verstehe euer Handwerk zwar, werde euch jedoch keine Konkurrenz machen. Dies lassen meine plebeischen Wurzeln wohl eh nicht zu."

    "Danke", sprach Reatinus lächelnd und nahm neben seinem alten Freund Ursus Platz, und so bildeten sie eine kleine Männerseite, die gegenüber der Frauenseite saß. Leider aber schien der Gesprächsstoff weniger den Artorier zu betreffen, weshalb er nur neugierig den anderen Plauschenden zuhörte und hin und wieder an seinem Getränk nippte, wartend auf das Essen. Zumindest schien es heute gesellig zuzugehen... eigentlich musste Licinus überhaupt keine Sorge dafür tragen, dass es langweilig wurde. Das war bei Soldaten in der Taberna unmöglich, die immer wussten, was man in einer Taberna überhaupt tat... indes machte er sich jedoch eher Sorgen, ob er heute zu schweigsam herüberkam. Aber was sollte er schon sagen? Es wäre wohl unhöflich, bei einem Gespräch zu stören, welches ihn nicht betraf!

    Sim-Off:

    Bitte von der Wertkarte abziehen! :)



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    Lucius Artorius Graeceius

    Provincia Alexandria et Aegyptus
    ~~~~~
    Nikopolis
    ~~~~~
    Castellum Legio XXII Deitoriania


    ____________________________________________


    Salve, Graeceius,


    erst vor Kurzem brachte mir aus Rom ein Diener eine Abschrift des Schreibens, welches du an die Casa Artoria verfasst hast. Es hat mich ebenso überrascht wie erfreut, dass es noch lebende Artorier gibt, die zurück zur Familie gefunden haben. Um ehrlich zu sein, war das Schicksal in letzter Zeit wenig hold zu uns. Viele von uns Artoriern sind in Elysium übergewandert. Wir Wenigen, die wir noch bleiben, sind zerstreut oder verschollen. Zurzeit habe ich in Mantua als Tribun einen kleinen Haushalt aufgeführt und vertrete zusammen mit meinem Sohn den kleinen übrig gebliebenen Teil unserer Familie.


    Es freut mich aufrichtig, von dir zu hören, war es doch sehr lange her, dass wir uns gesehen haben. Du bist also in Nikopolis, tratest in die militärischen Fußstapfen unserer Familie. Viele von uns waren ebenso Soldaten und an deiner Seite hast du ein großes Erbe aus reicher Militärtradition. Nutze die Talente aus, die dir als Artorier im Blut liegen!


    Solltest du Unterstützung und Rat gebrauchen... ich möchte sie dir gewähren. Schreibe mir einen Brief, an die Legio I in Mantua. Ich würde gerne in Zukunft mehr von dir hören.


    Mars mit dir!


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    Gut, jetzt hätten wir das Ganze geklärt.


    Caerellia bitte als Tochter von Statilia Serena und Lucius Artorius Castus eintragen! Dann könnt ihr beiden, Varus und Cearellia, eine geschwisterliche Wiedervereinigung spielen. ;)

    Normalerweise hatte Reatinus seit der Ankunft des Praefecten immer nur dienstlich mit diesem zu Schaffen gehabt. Doch dieses Mal musste er in die Verlegenheit kommen, seinen Vorgesetzten privat um etwas zu bitten. Eine Bitte, die ihm viel bedeutete, auch wenn dies einen mehrtägigen Ausfall von Reatinus bedeuten würde. Er wusste nicht, ob ihm dies genehmigt werden würde. Doch wenn nicht, könnte er sich wenigstens nicht vorwerfen, nicht nachgefragt zu haben.


    Ausgeputzt, wie der Artorier im Dienst immer war, erschien er vor dem Officium des Praefecten und klopfte mit kräftigen Schlägen gegen die Tür.

    "Sei's drum", erwiderte Reatinus stirnrunzelnd, "Sicherlich wissen wir erst seit Kurzem über den Tod des Legaten Bescheid. De facto kommen wir aber schon seit einer Weile ohne ihn aus. Das unterstreicht die Dringlichkeit unserer Situation." Reatinus lehnte sich zurück - einige stimmten seinen Äußerungen mit Kopfschütteln zu, andere wiederum saßen nachdenklich im Raum, in irgendeiner Geste, die ihre Nachdenklichkeit nach außen hin zeigte.
    "Wir werden wohl einfach abwarten müssen und das Beste daraus machen. Mir wäre es trotzdem lieber, dass wir den Soldaten noch einmal ins Gedächtnis rufen, dass dies nicht an ihrer Treue gegenüber dem Kaiser rütteln sollte. Womöglich kann Praefectus Iunius in der Zwischenzeit in Rom etwas anstoßen?" Reatinus sah den Kommandanten fragend an.

    Die Gespräche, darunter auch das von Reatinus, wurden durch ein helles Klirren durch den gesamten Raum unterbrochen. Eine durchaus auffallende Methode, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, dachte Reatinus und spendierte dem frisch Beförderten sogleich Selbige. Zu funktionieren schien es auf jeden Fall.
    Die Rede des Iuliers war nicht besonders lang, so wie Reatinus es von den meisten Soldaten gewohnt war, die nicht vor einer ganzen Legion sprechen mussten. Für diese hielt man in der Regel immer lange Reden bereit, es sollte sich ja lohnen, wenn tausende Männer aufmarschieren. Hier war es jedoch gar nicht schlecht, dass Licinus sich nicht mit großen Worten aufhielt, sondern gleich dem Part mit Speis und Trunk einleitete. Kurz hob auch Reatinus den Becher und trank einen Schluck auf das Geburtagskind. Anschließend wollte er sich nicht von der Gruppe trennen und gesellte sich gleich zu dem Platz, an dem Ursus und Septima saßen. "Ist hier noch frei", fragte er höflich.

    Zitat

    Original von Artoria Caerellia
    Darf ich durch? *Engelsblick aufsetz*



    Von meiner Seite aus, darfst du das. :)
    Herzlich Willkommen in der Gens Artoria, ich freue mich über Nachwuchs und noch mehr über Nachwuchs, der auch bleibt. Die Verwandtschaftsverhältnisse haben wir im Vorfeld geklärt: Cearellia wird die Tochter von Tiberius Artorius Imperiosus und Valeria Casca sein, die in den Schoß der Familie zurückfindet. ;)

    So waren sie nun zusammengekommen, liebkosten einander so sehr, dass Reatinus die Umarmung am Liebsten nie wieder gelöst hätte. Die zarten, liebevollen Lippen der Petronierin berührten die Seinen, sie verschmolzen zu einer nunmehr untrennbar scheinenden Einheit. Er spürte die Wärme der Frau und ihm wurde selbst warm. Ihre Berührungen lagen warm auf seiner Haut und gingen sogar darunter. Nur damals bei Calusidia hatte er solche Gefühle für einen Menschen gehegt. Doch dieses Mal fühlte es sich echter an, liebevoller, unzertrennlicher, wärmer...
    Er sah ihr lachen und ihm blieb die Luft weg. Sein Herz wollte förmlich aus der Brust springen, um in die lieblichen Arme der Petronierin zu springen. "Nein", lächelte er, "Es war kein Fehler, zu kommen. Es wäre ein Fehler, jemals anders zu denken. Ich hätte meine Gefühle nicht so lange verstecken dürfen."


    Reatinus strich Crispina sanft das Kinn und senkte seinen Kopf, um seiner Geliebten den Hals zu küssen. Sein Kopf ging weiter nach unten, bis er die Brust erreichte. "Ich möchte deine Wärme spüren, Geliebte."

    Reatinus nickte trocken auf die Aussage des Primus Pilus... er hatte nichts hinzuzufügen, bis der Iulier ihn fragte, warum Reatinus nicht von einer schnellen Nachfolge ausging. Eine Frage, die Reatinus auch leicht beantworten konnte:


    "Lasse mich zusammenfassen, Primus Pilus: Wir sind nun schon Wochen und Monate ohne Legaten und haben mit Praefectus Iunius endlich jemanden auf höherer Ebene, der Entscheidungen fällen kann. Es gibt keinerlei Anzeichen und Informationen, ob uns ein neuer Legat erreichen soll. Deshalb hege ich Zweifel, warum man uns niemanden schickt. Wenn nicht bis jetzt, wann dann?" Die Frage war selbstverständlich rhetorisch gemeint...

    Der Tribun saß gespannt da und war ebenso neugierig über den Grund dieser Stabssitzung. In der Regel war eine solche Sitzung mit viel Trubel angehaucht und Reatinus hoffte, dass es auch Sinn machte, dass sie einberufen wurde. Am meisten hasste er solche Sitzungen, an denen einige Formalitäten besprochen wurden, die eh schon selbstverständlich waren und die anschließend aufgelöst wurden. Diese hier war keine davon. Wie sie schon bald erfuhren, galten einige größer angelegte Aktionen als Diskussionswürdig und sollten vom Stab besondere Aufmerksamkeit erhalten. Dazu gehörte auch Reatinus' sorgenerregendes Thema über die Nachfolge des Legaten. Hatte man überhaupt vor, ihnen in der nächsten Zeit einen Solchen zu schicken?


    "Was die Verbrennung des Leichnams angeht, sollten wir uns jedoch vergewissern, in welcher Form die Familie diesen haben möchte... sollten sie die Verbrennung nicht selbst durchführen, sehe ich das als Aufgabe der Legion." Reatinus legte eine kurze Pause ein.
    "Sorgen bereitet mir eher die Nachfolge dieses Amtes. Meine Treue gilt natürlich unangefochten dem Kaiser und dem Imperium, dennoch hege ich Zweifel, ob die ganz oben demnächst jemanden schicken wollen. Und vor allem, wer soll dieser jemand überhaupt sein?"

    Kaum war Reatinus eingetreten, bevölkerte sich die Taberna mit einer reichen Fülle an Gästen, von welchen er einige mehr, einige weniger kannte. Zunächst war es der senatorische Tribun Octavius Macer, der nur wenige Sekunden nach Reatinus zur Feier erschien und dem Gefeierten gratulierte. Es war schon merkwürdig, wie sich die Ansichten teilten, so dass Reatinus zuerst zur Beförderung gratulierte. Für ihn war das zusätzliche Lebensjahr des Iuliers nicht so wichtig, wie die Erhebung zum Primus Pilus: Älter wurde man jedes Jahr zum gleichen Tag. Doch eine Beförderung war ein besonderer Moment, den man im ganzen Leben nicht so oft erlebte, wie einen Geburtstag! "Salve, Octavius", grüßte Reatinus und gab den Handschlag zurück. "Hast du dich in den harten Legionsalltag einleben können", fragte er mit einem ironischen Grinsen in den Lippen.
    Nur einen Moment später fiel schon der nächste Besuch in die Tür - unerwartet, denn Reatinus hatte mit diesen Gästen nicht gerechnet. Es waren nicht weniger als Freunde seiner Familie: Aurelius Ursus und seine Gemahlin Tiberia Septima. Überrascht reagierte Reatinus mit einem herzlichen Lachen, weil er sonst nicht wusste, was er dazu sagen sollte. Kannte Licinus etwa auch Ursus, hatte er auch Verbindungen zur Gens Aurelia? "Ursus und Septima", rief Reatinus und ließ Septima ausreden, "Welch Freude, euch so bald wieder anzutreffen! Ich hoffe doch sehr, die Götter haben eurer Ehe die nötige Gunst erwiesen. Doch ihr seht glücklich aus!"


    Er nahm sich einen kräftigen Schluck des verdünnten Weines, welchen er zuvor habhaft geworden war und sah schon bald, wie die Geschenke verteilt wurden. Im Folgenden hatte er das Geschehen nur schweigsam mitverfogt, während in der Zwischenzeit auch der Praefectus zur Feier kam und von Reatinus mit einem Nicken gegrüßt wurde. Reatinus hatte das Wichtigste, das Geschenk für Licinus, vergessen in der Eile mitzunehmen. Doch mit der Aufgabe hatte er nun einen Sklaven betraut, der hoffentlich bald kommen würde.
    Auch Iulius Centho erschien zur Feier und Reatinus musste feststellen, dass er fast mit allen Leuten, die heute kamen, irgendwie etwas zu tun hatte. Diesem Iulier hatte er damals noch die Pferdezucht verkauft. "Salve, Iulius Centho, salve, die Dame", trat er kurz an den Iulier und seiner Begleitung heran, "Es ist noch nicht allzu lange her... bist du zufrieden mit der Pferdezucht?"


    Sim-Off:

    Ursus: Gehen wir mal davon aus, solltest ihn aber noch einladen. :D *husthust*
    @All: Sorry für das plötzliche Wegbleiben, mir ging es in den letzten Tagen nicht allzu gut. :)

    Mit einer knappen Verspätung fand sich nun auch aus heiterem Himmel Reatinus im Raum ein und nahm mit einem Nicken ziemlich in der Mitte des Tisches Platz. "Salve, die Herren", grüßte er den Primus Pilus und den Kommandandten, "Entschuldigt die leichte Verspätung. Die Bürokratie hält einen immer auf, es ist unerträglich!" Ihm folgten zwei senatorische und zwei ritterliche Tribune ebenfalls in den Raum, welcher nun schon ein wenig voller, aber nicht komplett ausgefüllt war.
    Die Stabsbesprechung wurde recht plötzlich ausgerufen, dass auch Reatinus sich wunderte, worum es wohl ging. War es etwas Ernstzunehmendes? Und wo waren die anderen, haben die verschlafen oder hatten die schlechte Scribae, die nicht an Termine erinnerten?

    Reatinus war auch zu der Feier des neuen Primus Pilus eingeladen, was wohl angesichts ihrer zahlreichen Zusammenarbeit wenig verwunderlich war - nun, vielleicht war es verwunderlich, einen Stabsoffizier zu rufen, wenn man ihn nicht als Patronen hatte. Aber in jeder anderen Hinsicht unverwunderlich.
    Drei Stunden musste sich Reatinus im Vornerein Zeit nehmen, um sich von seinen Sklaven und Bediensteten richten zu lassen. Seine Kleidung saß perfekt und verbarg das Kurzschwert des Tribunen unsichtbar, welches er für äußerste Notfälle immer bei sich hatte. Denn Städte konnten auch gefährlich sein. Jedes Härchen lag perfekt auf dem Kopf und das Gesicht war mit größter Sorgfalt rasiert worden.


    So kam zur Feier des Licinus kein Alltagsgeplagter, diensteifriger Reatinus, sondern ein um geschätzte zwei Jahre jünger wirkender Herr, der sich auch gut aufgebrezelt hatte.
    Als er am Morgen ankam, als die Feier in etwa angesagt wurde, musste Reatinus feststellen, dass noch nicht Viele hier waren. Aber der Gastgeber war da, den der Artorier mit freundlichem Lächeln grüßte. "Salve, Primus Pilus. Meine Glückwünsche zu deiner Beförderung." Nach einer kurzen Unterbrechung fiel ihm noch der Geburtstag ein! "Ach ja, und zu deinem Geburtstag auch!"