ZitatOriginal von Bashir
Vielleicht hätte Bashir sogleich beim Zelt mit anfassen sollen, als er mit Hektor fertig war. Aber er hatte sich dazu hinreißen lassen, den Legionären bei ihrer Arbeit zuzusehen. Als Raetinus ihn dann ansprach, zuckte der Sklave schuldbewußt zusammen. Die anderen waren beim Aufbau so ein eingespieltes Team, daß er sicher nur gestört hätte. Aber der Herr war vielleicht anderer Ansicht. Doch die Worte, die Raetinus sprach, beruhigten Bashir dann doch. "Ja, Herrr. Das ist wirrklich sehrr beeindrruckend. Wenn das Lagerr errst einmal ferrtig ist, dann wirrd es fürr Angrreiferr schwerr. Aberr unterrwegs und beim Aufbau scheint mirr auch die rrömische Arrmee sehrr angrreifbarr zu sein." Dabei hatte Bashir noch niemals etwas von der Niederlage des Varus gehört, dem genau diese Schwäche zum Verhängnis geworden war.
"Welche Armee ist das nicht", meinte Reatinus rhetorisch und sah Bashir an, "Es gibt auf der ganzen Welt keine perfekte Armee. Aber es gibt Armeen, die sind besser oder weniger gut." Reatinus brauchte wohl nicht erwähnen, dass er die Armee seines Volkes unter den Besten der Besten zählte. Und er war stolz, in einer solchen zu sein. Eigentlich war es doch ein wenig heikel, mit einem Parther über das Militär zu reden, denn es gab einen Krieg zwischen beiden Völkern. Sein Bruder hatte in diesem Krieg gekämpft, in genau dieser Legion. Reatinus war untätig in Germanien...
"Ich weiß doch, warum du so ein Händchen für Pferde hast. Ihr Parther setzt doch auf berittene Truppen." Immerhin waren Kataphrakte respektable Krieger. Sicher nicht die Schnellsten, doch berittene Bogenschützen glichen das aus. Reatinus dachte nicht gern an die vernichtende Niederlage bei Carrhae vor vielen Jahrzehnten, doch die Römer hatten dazugelernt und der Befehlshaber in Parthien hatte mehr Geld als militärisches Können. Welch merkwürdige Ironie des Schicksals, dass das Leben des Crassus beendete, mit dem eigenen Gold, welches er zahlreich besaß.