Beiträge von Servius Artorius Reatinus

    Zitat

    Original von Bashir
    Vielleicht hätte Bashir sogleich beim Zelt mit anfassen sollen, als er mit Hektor fertig war. Aber er hatte sich dazu hinreißen lassen, den Legionären bei ihrer Arbeit zuzusehen. Als Raetinus ihn dann ansprach, zuckte der Sklave schuldbewußt zusammen. Die anderen waren beim Aufbau so ein eingespieltes Team, daß er sicher nur gestört hätte. Aber der Herr war vielleicht anderer Ansicht. Doch die Worte, die Raetinus sprach, beruhigten Bashir dann doch. "Ja, Herrr. Das ist wirrklich sehrr beeindrruckend. Wenn das Lagerr errst einmal ferrtig ist, dann wirrd es fürr Angrreiferr schwerr. Aberr unterrwegs und beim Aufbau scheint mirr auch die rrömische Arrmee sehrr angrreifbarr zu sein." Dabei hatte Bashir noch niemals etwas von der Niederlage des Varus gehört, dem genau diese Schwäche zum Verhängnis geworden war.



    "Welche Armee ist das nicht", meinte Reatinus rhetorisch und sah Bashir an, "Es gibt auf der ganzen Welt keine perfekte Armee. Aber es gibt Armeen, die sind besser oder weniger gut." Reatinus brauchte wohl nicht erwähnen, dass er die Armee seines Volkes unter den Besten der Besten zählte. Und er war stolz, in einer solchen zu sein. Eigentlich war es doch ein wenig heikel, mit einem Parther über das Militär zu reden, denn es gab einen Krieg zwischen beiden Völkern. Sein Bruder hatte in diesem Krieg gekämpft, in genau dieser Legion. Reatinus war untätig in Germanien...
    "Ich weiß doch, warum du so ein Händchen für Pferde hast. Ihr Parther setzt doch auf berittene Truppen." Immerhin waren Kataphrakte respektable Krieger. Sicher nicht die Schnellsten, doch berittene Bogenschützen glichen das aus. Reatinus dachte nicht gern an die vernichtende Niederlage bei Carrhae vor vielen Jahrzehnten, doch die Römer hatten dazugelernt und der Befehlshaber in Parthien hatte mehr Geld als militärisches Können. Welch merkwürdige Ironie des Schicksals, dass das Leben des Crassus beendete, mit dem eigenen Gold, welches er zahlreich besaß.

    Das Signal zum Pausenende für die Legionäre ertönte und ein jeder nahm hastig sein Werkzeug hervor, um zur Tat zu schreiten. Pünktlich mit den Legionären begannen Reatinus´ Sklaven, das große Tribunenzelt aufzuschlagen, welches im Zentrum des Lagers sein würde. Bashir kümmerte sich derweil um Hektor. Er tat das Übliche, womit man ein Pferd versorgte - Futter und Wasser bereitstellen, absatteln, an einem ruhigen Ort stehen lassen. Zugegeben, perfekt kannte sich Reatinus hier nicht aus, aber er hatte ja zum Glück den Parther bei sich.
    Während das Zelt fleißig aufgezogen wurde, beobachtete er von sicherer Distanz die Baustelle und die Legionäre bei der Arbeit. Aus einer Begeisterung für römische Effizienz wandte sich Reatinus an Bashir, denn er mochte es nicht, allzu lange still zu sein. Und der schien ja ebenfalls nicht unfasziniert zu sein. "Siehst du das", fragte er, "Lagerbau vom Feinsten. Die Legionäre bauen gerade das Lager, mit Schanzarbeiten und allem drum und dran. Gräben und so etwas wie kleine Wälle, Pila Murale, bieten einem Lager guten Schutz gegen Angreifer von außen. Egal wo - wir gehen immer auf Nummer sicher. Es muss schon an ein Wunder grenzen, eine römische Truppe eiskalt zu erwischen." Reatinus grinste. "Früher hab ich mich dort auch dreckig gemacht. Als ich noch Legionär war."


    Centurio Potitus Lucretius Luscus
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    Es war ein neuer Tag und über dem Castellum ging gemächlich die Morgensonne auf, als sich sowohl neuer Ausbilder als auch seine neuen Probati auf dem Platz einfanden. Anfängliches Gerede der erstaunten Probati, warum nun dieser Centurio anstelle des alten Simplex hier stand, unterband der ebenso gnadenlos Lucretius Luscus mit einem kurzen und knappen: "Klappe!"


    Und schon dieser Schall seiner unbarmherzigen Stimme gereichte den Probati dazu, sich vor dem Centurio zu sammeln und eine säuberliche Linie zu bilden. Er musterte die halben Männer, das waren seiner Ansicht nach die Leute, die gerade vor ihm standen mit durchdringenden und einschüchternden Blicken. Hinter der Fassade der Disziplin baute sich hinter den Probati große Anspannung auf, denn sie dachten, sie wären aufgeschmissen. Luscus erlöste sie jedoch zunächst wenigstens von ihrer Unwissenheit, um anschließend jedoch auch die Hoffnungen auf einen barmherzigeren Ausbilder zu zerstören.

    "Ich bin Centurio Potitus Lucretius Luscus, für euch jedoch nur Centurio Lucretius und nichts anderes! Ich bin euer neuer Herr und ihr seid meine neuen Opfer! Das kommt dadurch, dass mein Kamerad Simplex gestern unglücklicherweise einem Unfall erlegen ist und sich somit in aller Ruhe im Valetudinarium ausruht - die Ruhe hat er sich bei eurem Haufen durchaus verdient und ich bin froh, meinen Spaß mit euch haben zu dürfen! Fangen wir an - heute steht die Disziplin Ringen auf dem Programmplan!"


    Willkürlich zeigte der Finger des Centurio auf Antoninus.


    "Du da, Prügelknabe! Ich habe gehört, du fügst deinen Kameraden gerne Verletzungen zu! Dann kannst du sicher auch erzählen, wie man effizient ringt!!"


    Dass senatorische Tribunen der Alptraum eines jeden Berufssoldaten waren, war kein Rätsel, doch der Aurelier nahm diese Tatsache immerhin mit einer gesunden Portion Humor auf. Aber er hatte ja auch schon bewiesen, dass es anders ging. "Das kann nicht schaden - Schrecken kann mehr aus jemandem herausholen. Also gib dich schlampig, dann arbeiten die anderen besser", grinste Reatinus. Anschließend jedoch wurde er ernst und bot mit einer freundlichen Geste einen Rundgang durch das geschäftige Castellum an - nicht, dass sie hier anfingen, Wurzeln zu schlagen.


    "Du bist ein sehr talentierter und eifriger Mann, Ursus, und dein Werdegang beweist dies. Zwischen dir und den Senatorenwürden steht also nur ein Grundstück? Nun, ich würde dir Meines geben - doch ich hänge daran. Es war ein Geschenk meines verblichenen Vettern, Artorius Avitus." Mit bedauernder Mine sah Reatinus drein. Sie schienen beinahe ausgestorben, die Artorier, immerzu zerfraß ihn diese hässliche Tatsache. Reatinus´ Linie, sie war alles, was den artorischen Stammbaum mit "Leben" füllte. "Ich weiche ab. Ehrlich gesagt kommt es mir vom Praefecten zum ritterlichen Tribunen wie eine Degradierung vor und doch eine Wohltat für die Karriere. Wenn es an der Zeit ist, werde ich weiterkommen, denn ich strebe nach Höherem. So wie meine anderen Verwandten zu Lebzeiten."

    Bashir hörte aufs Wort und brachte die gewünschten Dinge zu den beiden Artoriern. Nickend bedankte sich Reatinus für den Eifer des Parthers und nahm sich einen der beiden mit Wein gefüllten Becher. Bashir hatte am Bein eine Verletzung, doch er war für Reatinus nicht weniger fleißig. Im Gegenteil.
    Still, genau so wie sein Sohn, nahm Reatinus neben Rusticus Platz und sah seinen Sohn einfach nur an, nachdem er die Frage nach dem Essen abwinkte. Er würde bis zur Cena warten, um sich seinen Appettit aufzuheben, der jetzt sogar umso größer war. Ein Moment der Stille.
    "Du hast dich sehr verändert, Mamercus. Als ich dich letztes Mal sah, warst du glücklich, deinen Beruf als Zimmermann auszuüben. Das hat mich glücklich gestimmt. Du gedenkst also, einzutreten - gleich morgen?"

    Dass der Sohn sich zu solch langen Worten hinreißen ließ, erstaunte selbst seinen Vater. Für Rusticus waren so viele Worte am Stück schon selten, denn obwohl Reatinus und zu Lebzeiten auch Calusidia nicht so schweigsam waren, musste sich Reatinus fragen, vom wem Rusticus diese Eigenschaft wohl geerbt haben könnte. Vielleicht kam er nach seinem Großvater. Der war auch nie der Gesprächigste. Und unerwartet verärgert zeigte sich sein Sohnemann, obwohl Reatinus ihn nicht verletzen wollte. Es war nur eine alte Angewohnheit, Neuankömmlingen in der Legion naive Träume zu zerstören. Und doch musste Reatinus grinsen, nicht aus Schadenfreude, sondern weil er sich gerade selbst in jungen Jahren sah.
    "Das will ich hoffen, sonst hätte ich doch auf ganzer Linie versagt", sprach Pater Familias augenzwinkernd. "Ich bin stolz auf dich, Sohn, dass du in meine Fußstapfen trittst." Etwas, das selbstverständlich war, aber er wollte es noch einmal erwähnt haben.


    Kaum, dass Reatinus Bashir zur Bestätigung zugenickt hatte, wollte Mamercus ins Peristylum. Wenn es nach Reatinus ging, gerne, was er mit einem kurzen und knappen Nicken zum Ausdruck brachte.

    Reatinus stieß mit dem Peregrinus an und trank seinen Schluck in einem Zug und leerte somit seinen Becher. Denn wie es sich gehörte, waren die Becher in der Tat nicht randvoll. "Auf das Geschäft", sagte er, bevor er trank. Es würde sicher ein interessantes Geschäft werden.
    Kaum dass sie den Handel abgeschlossen hatten, erhob sich Catubodus und schien im Sinne zu haben, zu gehen. Reatinus war jeder Besuch willkommen, aber er hielt die Ziehenden auch nicht an. "Mir ebenso, Catubodus. Vale."

    Es war in der Tat ungewöhnlich, dass Rusticus nun auf einmal hier stand. Dieser Rusticus, der sonst nicht für Reisen zu begeistern war und sich immer mit dem Ort begnügte, auf dem er sich gerade befand! Nun war er hier, Reatinus´ Erstgeborener Sohn! Immer hatte sich Reatinus damit abfinden müssen, dass Mamercus den einfachen Beruf eines Zimmermannes eingeschlagen hatte. Er war anfangs nicht begeistert. Doch nur Überzeugungskraft von seinem sonst so ruhigen Sohn und der Wille, seinem Sohn diesen Wunsch erfüllen zu können und erst später zu wollen, waren es, dass Reatinus letzten Endes zufrieden mit dem Lebensweg von Rusticus war. Er konnte nicht erwarten, dass seine Söhne den Weg gehen würden, den er einst ging.
    Nach der Auskunft seines Sohnes stutze Reatinus. Hieß das etwa, dass er doch in die Fußstapfen seines Vaters treten wolle? Etwas, was Reatinus begrüßte und wiederum bereute. Denn er konnte Rusticus letzten Endes nicht die Hürden nehmen, die Reatinus selbst zu bewältigen hatte, und er wollte es auch nicht. Seine eigenen Kinder waren alles, was ihm nach dem tragischen Ableben eines Großteils der artorianischen Linie blieben. Und er wollte keine Schwächlinge als Söhne, die alles in den Rachen bekommen. Überhaupt war die Gens Artoria eine Familie, die sich ihren Ruhm erarbeitete und sich dessen mehr als nur würdig erwies.


    "Du möchtest zur Legion, mein Sohn", sprach der Vater, "Und ich werde es dir nicht verbieten. Doch ich möchte dir nicht die Hürden nehmen, die mir selbst aufgelastet wurden. Durch sie bin ich erst zum Mann geworden und nur weil ich dich liebe, werde ich dir nicht die Herausforderungen des Lebens nehmen."


    Centurio Sextus Saufeius Simplex
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    Plötzlich und wie aus dem Nichts heraufbeschworen wurde es auf dem Exerzierplatz laut. Obwohl es an mehreren Stellen krachte, denn die Probati übten mit unerwartetem Elan, trat der Krach an einer Stelle besonders hervor, wo man laut und durchdringend hörte, wie ein Holzschwert so auf ein Übungsschild krachte, dass dieses beinahe zu zebrechen drohte. Erst einmal völlig gelassen und dann doch erstaunt ob der Vorstellung, die sich ihm bot, suchte Simplex nach der Stelle, von der aus der wilde Kampf sich abgspielte. Diesen Iulius Antoninus hatte er schon öfter ins Auge gefasst. Doch dass der Kerl so durchdrehen konnte, war ihm neu.
    Er verfolgte das spektakuläre Schauspiel und blieb zunächst untätig, denn ihm gefiel der Kampf und die schlampige Verteidigung des anderen Kerls sehr. Als Antoninus dann scheinbar versuchte, seinen Übungspartner umzubringen, war es wohl für Simplex der Zeitpunkt, sich mit lauter Stimme einzuschalten, während Antoninus fachgerecht entwaffnet wurde.


    "Verdammte Scheisse, das war doch gar nicht übel", lachte Simplex hämisch, strafte den Iulier anschließend jedoch mit einem kräftigen Hieb mit seinem Vitis auf den Nacken. Um ihn wieder auf den Boden der Realität zurückzuholen.
    "Aber bei Mars, du sollst deinen Übungspartner nicht umbringen!" Gnadenlos und mit finsteren Blicken sah er auch das Häufchen verletztes Elend am Boden liegen.


    "Schwächling! Zu meiner Zeit wäre man jetzt aufgestanden und hätte weitergemacht! Dem nackten Barbaren, dem du erliegst, sind deine verdammten Wehwehchen scheissegal, der schlägt dir den Kopf ab und macht lachend weiter! Willst DU dieser Kopflose sein? Ich wette nicht, ohne Kopf lässt sich´s schwer leben!"
    Der strenge und beinahe unmenschlich wirkende Centurio zeigte auf die beiden Probati, die den Iulier festhielten. "Bringt diesen Waschlappen ins Valetudinarium!"


    Mit Drohgebärden sah er anschließend Antoninus an. "Ich denke, so übermotiviert, wie du bist, brauchst du keine Ausbildung mehr, denn mir scheint, du beherrscht das schon recht gut! Und ich brauch hier keine Hornochsen, die meinen, durchzudrehen. Verlass den Platz, ABITE!!"




    Sim-Off:

    Ist jetzt im Grunde als Abschluss des Tages zu betrachten. ;)

    Der Centurio hatte alle Anweisungen vernommen und machte sich auf dem Weg, die Befehle in die Tat umzusetzen. Die Sklaven, die Reatinus mit sich führte, machten derweil alle Materialien bereit, die für sein großes Zelt im Zentrum des Lagers vonnöten sein würden. Es waren nicht viele Sklaven, lediglich 4 von ihnen, die Reatinus Aufgaben abnehmen würden, die er selbst nicht tun konnte oder wollte. Der Tross kam zum stehen und zurückgelehnt betrachtete der Artorier den Iulier bei der Arbeit, während sich die Legionäre von dem langen Tagesmarsch erholten. Da Reatinus momentan nichts Besonderes zu tun hatte, dachte er auch ein wenig an die Zeit in Mogontiacum, welche nicht weit zurücklag. Und eben deshalb sehnte er sich umso mehr nach dieser Zeit zurück.


    Reatinus sah zu seinem Pferdeexperten und stieg von Hektor ab. "Er hatte auch einen harten Tag", sprach Reatinus zu Bashir, "Tu, was du am Besten kannst!"

    Er rieb sich die Augen, er schüttelte den Kopf, er sah Bashir fassungslos an. Und Reatinus wurde sich bewusst, dass er gerade nicht träumte. Nein, es war tatsächlich sein Sohn Rusticus, der dort stand, mit Leib und Seele. Was sollte Reatinus jetzt sagen? Soll er lieber gar nichts sagen? Er wusste nicht einmal, was er fühlen sollte. Wiedersehensfreude, Erstaunen, Neugierde, Sorgen. Irgendwie war es von allem ein bischen und diese wilde Mischung brachte ein Gefühl hervor, dass keinen Namen trug.
    Er konnte nicht anders. Reatinus wusste, dass gerade Mamercus ein sehr ruhiger und zurückhaltender Sohn war, obwohl er nicht einmal so erzogen hatte. Und obwohl er dies wusste, musste er ihn in einem Akt der väterlichen Zuwendung um den Hals fallen. "Mein Sohn, mein Sohn", rief er freudig.


    Er ließ wieder los, um seinen Sohn nicht vollkommen in Verlegenheit zu bringen. "Sei willkommen, Mamercus. Es ist schon so lange her. Erzähl, was hast du so lange gemacht?"

    Dass Reatinus sofort als ritterlicher Tribun erkannt wurde, musste wohl an der Tatsache liegen, dass er seinen Angustus Clavus regelmäßig trug und wohl nicht mehr wie ein Centurio mit Federbusch auf dem Helm aussah. Und da Reatinus kein Senator war und nie einer werden würde, fiel die Auswahl ja wohl sehr eng aus!
    Reatinus erwiderte die freundliche und ehrlich gestanden auch unerwartete Umarmung nicht minder freundlich. "Besten Dank, Ursus", lachte Reatinus leise, "So, so, Berufssoldatenschreck, und das schon zum zweiten Mal. Sag, wie verlief deine Karriere? Hast du in der Zwischenzeit im Cursus Honorum kandidiert?" Es war immerhin gefühlte Ewigkeiten her, als sich die beiden im Militär begegneten. Und Reatinus war anfangs skeptisch, bis der Aurelier sich wirklich bewiesen hatte.

    Da gerade kein Sklave in der Nähe war, musste sich Reatinus der Aufgabe annehmen, für einen formellen Schluck zur Besieglung des Geschäftes zu sorgen. "Uns mir ist es eine Ehre, unseren Adlern anständiges Futter ergattert zu haben", erhob sich Reatinus mit einem kecken Grinsen und öffnete einen seiner Schränke. Dort befand sich eine kleinere Amphore schmackhaften, spanischen Weines mit passenden Bechern zum Anstoßen.


    Reatinus öffnete die Weinamphore und füllte beide Becher. Anschließend reichte er Catubodus einen davon.
    "Dann lass uns das Geschäft besiegeln, nicht?" Er hob seinen Weinbecher zum anstoßen, nachdem er wieder Platz genommen hatte.


    Sim-Off:

    WiSim! ;)

    Im Lager der Legio I herrschte sommerliche Hochkonjunktur, welche Reatinus schon aus der Legio II in Germanien kannte. Es war die Zeit, die junge Männer besonders motivierte, der Legion beizutreten. Die Zeit der Händler, die ein großes Geschäft mit der Legion witterten. Viele Händler kamen in dieser Zeit zur Legion, um ihre Waren feilzubieten und unter diesen Angeboten fand sich so manche Perle, so dass es sich auch für eine Legion besonders anbot, die Augen offen zu halten. Die Straßen spiegelten diese Tatsache, dass besonders viel los war, wieder. In regelmäßigen Abständen kam jemand durch die Pforten der Legion und so kam es, dass die Straßen viel reicher bevölkert waren, als sonst. Außerdem trieb die Hitze, die hier herrschte Jedermann nach draußen.


    "Berufliche Fügung" war es, die Reatinus das Auge für sein Umfeld verlieren ließ, denn nach der überraschenden Erkrankung des Praefecten hatte der gesamte Stab mehr Arbeit. Mehr noch, als dass sie nicht schon gehabt hätten! Mit einer Wachstafel und einer Schriftrolle unter dem Arm geklemmt durchstriff er das Lager. Sie selbe berufliche Fügung würde ihm wohl ein Wiedersehen mit einer alten Bekanntschaft namens Aurelius Ursus ermöglichen. Eine ihm vertraute Stimme ertönte. Er konnte sie nicht mehr zuordnen, doch Reatinus kannte sie und verspürte das schöne, vertraute Gefühl, wenn man etwas oder jemanden kannte und endlich wieder sah.
    Der Artorier wandte sich und konnte sich der Verbflüffung nicht erwehren... die ihn letzten Endes zum lachen brachte. "Natürlich ein Doppelgänger", rief Reatinus und erkannte den Aurelier endlich, "Aurelius Ursus... es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen!"
    Immerhin vergaß man jemanden nicht, der Patrizier war und trotzdem einen recht guten Schlag beherrschte... ;)


    Centurio Sextus Saufeius Simplex
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    Es war gut, wenn sie Angst vor ihrem Centurio hatten, denn es nahm ihnen die Angst vor ihrem Feind und gab ihnen schon einmal kein Motiv, voreilige Rückzüge im Ernstfall anzutreten. Disziplinierte Soldaten, das brauchte Rom mehr denn je, und Simplex wollte aus den Waschlappen hier gestandene Soldaten machen!


    "Gut, sehr gut", kommentierte der Centurio mit selbstgefälligem Grinsen, "Nachdem ihr euch ein wenig abgestrampelt habt, zeige ich euch Weicheiern nun, wie man ein Schwert richtig führt - mit Scutum in Kampfstellung!"


    Simplex lief in bequemlichen Schritten zu den bereitgestellten Übungsschildern, nahm sich eines und demonstrierte die Stellung.


    "Ihr habt gelernt, das Scutum zu nutzen. Ihr habt jetzt auch ein Gladius in der Hand gehalten - jetzt lernt ihr, beides zusammen einzusetzen! Die Grundstellung funktioniert folgendermaßen: Das rechte Bein zurück, es stützt euch ihm Kampf ab. Das Linke Bein bleibt in vorderer Richtung. Ihr seid in dieser Stellung immer bereit, einen Ausfallschritt durchzuführen. Scutum immer auf Mundhöhe, so deckt ihr einen großen Bereich eures mickrigen Körpers ab! In dieser Stellung könnt ihr Angriffe abwehren und dabei auf den richtigen Moment warten, den Gegner an seinen empfindlichsten Stellen zu treffen - versucht nicht den Helden zu spielen, wenn ihr keine seid, sonst werdet ihr abgemurckst! Ihr rüstet euch jetzt aus und übt gegeneinander, jeder schnappt sich seinen rechten Nebenmann! UND BEI MARS, NICHT WIEDER DIESES SEICHTE RUMGEPIEKSE!"




    Sim-Off:

    Ich hoffe, das war okay - ich habe diese Ausbildung übernommen, weil der Legat scheinbar keine Zeit dafür hat, Antoninus immer noch motiviert ist und sich scheinbar niemand anders gefunden hat. :(
    Man kann einen motivierten Probatus nicht so lange warten lassen!


    Grundausbildung - Mamercus Artorius Rusticus


    I. Einführung/ erste Exerzierübungen


    II. Kampf- und Waffenübungen


    - Ringen
    - Scutum/ Gladius/ Schwertkampf
    - Pilum
    - Bogenschießen


    III. Formationen
    - Testudo
    - Kavallerieabwehr
    - Keilformation


    IV. Schwimmübungen


    V. Theorie


    VI. Belagerungsgeräte


    VII. Reitübungen



    Grün = Abgeschlossen
    Braun = Laufend
    Rot = Ausstehend







    Sim-Off:

    Dies entspricht einem groben Ausbildungsplan, wie ich ihn in der Legio II eingesetzt habe. Ob ihr den übernehmt, abgewandelt übernehmt oder lieber gleich etwas Eigenes reinstellt, sei ganz euch überlassen. ;)



    Die Reiterausbildung erfolgt mit dem NPC "Decurio Manius Papinius Soranus"



    Zusatzausbildung für die Reiterei
    Caius Decimus Celsus


    I. Einführung


    II. Pferdepflege


    III. Reitübungen
    - Reiten ohne Rüstung/Führung des Pferdes
    - Aufsitzen und Absitzen mit Rüstung
    - Geschicklichkeitsreiten
    - Vertrauensprobe


    IV. Theorie


    V. Waffentraining zu Pferde
    - Schwertübungen
    - Wurfspeere
    - Hasta/Bogen




    Grün = Abgeschlossen
    Braun = Laufend
    Rot = Ausstehend




    Grün = Abgeschlossen
    Braun = Laufend
    Rot = Ausstehend

    Legio I Traiana Pia Fidelis





    Ausbildungseinheiten der Probati der Legio I



    Sim-Off:

    Mir kam die Idee, und ich fand es ganz praktisch, einen Thread für die allgemeinen Fortschritte der Grundausbildung unserer Probati anzufertigen. Er soll als Übersicht dienen und kurz und knapp zusammenfassen: Was haben die Probati und Ausbilder schon gemacht, was läuft, was steht an? Sowas wäre ganz gut zu haben, wenn die Ausbilder SimOff Wechseln müssen oder damit auch wirklich jeder einen groben Überblick hat, was für Fortschritte er erzielt. Ganz gut als Zusammenfassung gebräuchlich. ;)


    Als System habe ich grob angepeilt:

    1 Ausbilder = 2 Postings
    1 Posting = Gerade laufende Ausbildungen
    1 Posting = Abgeschlossene Ausbildungen