Beiträge von Servius Artorius Reatinus

    Unauffällig folgte der Tribun dem Centurio, welcher geschickt einen Baum bekletterte, um sich einen Überblick zu verschaffen. Reatinus wartete einige Sekunden geduldig, bis Licinus sich ein Bild vom näher liegenden Umfeld verschaffte. Zunächst schien es schwierig, eine geeignete Lagerstelle zu finden, doch just in dem Moment, als Reatinus nachhaken wollte, was der Centurio sah, berichtete dieser.
    Der Centurio fand eine wahrlich günstige Stelle inmitten dieser schwierigen Gegend. Sie waren an einer strategisch vorteilhaften Position, Wasser war in der Nähe und die Natur würde ihnen die Kleinigkeiten liefern, die sie brauchten, bis Nachschublieferungen eintrafen.
    "Sehr gut, Centurio", lobte Reatinus, "Dann komm wieder runter und lass uns mit dem besprochenen Ablauf beginnen".

    "Das hängt ab, ob die Ware in Ordnung ist", grinste Reatinus, "Wenn die Legionäre das Zeug essen und es sogar überleben, zählst du dich schon einmal zu den vertrauenswürdigen Lieferanten ohne Vertrag. Der Rest ist Verhandlungsbasis." Reatinus war ausgesprochen vorsichtig mit Verträgen. Der Haken an ihnen war es ja, dass man sich an diese halten musste... deshalb überlegte Reatinus, bevor er Verträge abschloss.


    "In Ordnung", ging Reatinus auf das Geschäft ein.

    Zitat

    Original von Bashir
    Während Rusticus sich verwöhnen ließ, schleppte Bashir das Gepäck herein, dann machte er sich auf den Weg, die Pferde zu versorgen, was eine ganze Zeit brauchte. Danach endlich konnte er daran denken, sich zu säubern, eine frische Tunika anzuziehen und sich in der Küche etwas zu essen geben zu lassen. Kaum hatte er aufgegessen, klang schon ein lauter Ruf durch das Haus. Anscheinend war der Herr heimgekommen. Und er hörte sich nicht sehr amüsiert an. Erschrocken sprang Bashir auf und eilte ins Atrium zu seinem Herrn.


    "Salve, Herrr. Du hast mich gerrufen?" Er konnte sich wirklich nicht vorstellen, was seinen Herrn veranlaßte, so laut herumzubrüllen. Immerhin war er extrem schnell gewesen mit seinem Auftrag. Vor allem unter der Voraussetzung, daß er sich eigentlich hatte Zeit nehmen dürfen.



    Reatinus war nicht sicher, was er zu Bashir als nächstes sagen sollte. Zunächst begann er, Worte zu sammeln, um dem Parther eine ganz direkte und unmissverständliche Frage zu stellen: "Ich hatte einen harten Tag und wen bei Jupiter hast du mitgebracht? Warum hast du nicht gefragt, bevor du Leute in mein Haus..." Reatinus sah seinen Sohn vor einer Türschwelle stehen und benötigte einige Sekunden, um zu registrieren, wer es war, der da stand. Der Vater traute seinen Augen nicht und das Gefühl des Stresses und der Verspannung wich einem Gefühl, ein wildes Gemisch aus Wärme, Wiedersehensfreude und Verwunderung. Reatinus konnte sich auf einmal nicht rühren, als hätte sein Gehirn aufgehört, Impulse an den Körper zu senden. "Sohn?" Dies war alles, war der erstaunte Hausherr über die Lippen brachte. "Du... Mamercus!"

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    Als der Tallier ihn erreicht hatte, begab sich Licinus seinerseits nun im Laufschritt an die Seite des tribunus. Naja, fast an die Seite, mit etwas Abstand zu dem verdammten Gaul.
    "Zur Stelle, tribunus!" meldete er sich.



    Die Reise war anstrengend gewesen und man merkte es allen Männern hier an, welche hier waren. Auch Reatinus selbst war davon nicht ausgeschlossen, denn ein Tagesritt war zwar hauptsächlich die Arbeit des Pferdes, aber dennoch eine Strapaze für den Reiter. Sein Gesicht spiegelte genau das wieder: Strapazen.
    "Wir sind fast da, Centurio", erklärte Reatinus, "Augen offen halten nach einem Lagerplatz. Ohne Hügel in der Nähe, in gebührendem Abstand zu Wäldern und sonstigen strategisch nachteilhaften Orten." Reatinus hatte gelernt, die sichersten Plätze für ein Lager zu suchen. Keine Hügel, um Geländenachteilen auszuweichen, keine Wälder, um Hinterhalte oder Verstecke für mögliche Angreife nicht zu ermöglichen. Obwohl sie in Italien sicher waren, war Reatinus immer vorsichtig... man konnte sich die Sicherheit immer noch zu Nutzen machen.
    "Nachdem wir einen guten Platz gefunden haben, lasse die Zelte aufschlagen. Pila Murale einpflanzen, Schanzarbeiten beginnen... was wir heute schaffen, bleibt uns morgen erspart! Abite! Und gib den Männern vor der Arbeit die Pause, die sie brauchen - der heutige Marsch war lang!"

    Catubodus legte still seinen Beutel auf den Tisch des Artoriers und dieser beobachtete ihn ebenso still dabei, während er sich mit beiden Armen auf dem Tisch stützte.
    "1500 Minae. Sollte ausreichen, um so einige Legionäre versorgen zu können", kommentierte Reatinus und nahm sich nach dem wohl gegebenen Zeichen den Beutel, um die Brotprobe zu kosten. Er löste die Schnur des Beutels, kramte das Brot heraus, sah es sich kurz an und nahm den Bissen anschließend in den Mund.


    "Nicht schlecht", kommentierte der Artorier. Für die Ansprüche der Mannschaften reichte es allemal. "Wir nehmen dann deine 1500 Minae. Vorerst ohne vertragliche Bindung. Aber wenn sich herausstellt, dass auch das restliche Brot gut ist und du ein zuverlässiger Lieferant bist, haben wir einen Händler mehr, dem wir trauen. Was verlangst du?" Diese Frage stellte Reatinus fast schon nebensächlich.

    Papier, Schreiben schreiben, Papier, Verwaltung, Arbeit... und Papier. Der heutige Tag war der reinste Papierkrieg, unter dem Reatinus beinahe hätte wahnsinnig werden können. So viel Arbeit hatte er selten gehabt und noch seltener musste er so viel in schneller Folge oder gleichzeitig erledigen. Man sah dem Artorier die Folgen eines mehr als nur stressigen Arbeitstages an und er war absolut nicht in der Stimmung für weitere Scherereien. Seine Haare waren leicht zerstaust (er fuhr sich heute oft mit der Hand darüber) und seine sonst maßgeschneidert anliegende Kleidung hatte er auf dem Weg von der Principia ins eigene Haus ein wenig gelockert. Das tat er immer nach einem harten Arbeitstag und es entwickelte sich immer mehr zur Gewohnheit für den Tribunen. Dabei wusste der Artorier noch nicht einmal, welche Stimmungsschwankung ihm bevorstehen würde, wenn ihn auf einmal sein erstgeborener Sohn im eigenen Hause begrüßte. Dann müsste er tatsächlich danach suchen, ob es Halluzinationen oder akute Verrücktheit in Folge von Überarbeitung gab.
    Es war schon der späte Nachmittag und der Übergang in den Abend kündigte sich an, so dass über dem Hause des Artoriers die Sonne nur noch schwach stand, denn sie hatte diesen Mittag ihre ganze Energie verbraucht. Trotzdem hatte sich der germanische Hühne Baldram als Ianitor ein schönes, schattiges Plätzchen vor der Eingagstür ins Haus gesucht. "Baldram! Gibt es irgendwelche Neuigkeiten? Ich will hoffen, dass alles beim Alten ist", sprach Reatinus, während sich der kräftge Hühne erhob, ob dem Artorier die Tür aufzuhalten.
    "Dominus. Nicht. Du Besuch haben, sehen du selbst, wer ist gekommen. Bashir zurück, hat mitgebracht." Das Latein von Baldram war gebrochen, sehr sogar. Aber man verstand, was er einem mitteilen wollte. "Besuch? Wer besucht mich ausgerechnet jetzt und wer bei den Göttern hat Bashir erlaubt, Leute in mein Haus zu schleppen", fragte Reatinus und fuhr sich genervt über das Gesicht. Aber es war ja nicht Irgendwer. Zum Glück. Baldram hätte gerne gegrinst, aber er tat ernst und unwissend.
    "Bashirrrrr! Komm sofort her", rief Reatinus streng durch die Wohnung.

    Der Spekulation der Kleinen am Wegesrand war wild. So wild und fernab jeglicher Realität, dass Reatinus nur herzhaft über diese kindliche, blühende Fantasie grinsen konnte. Dass er mit dem Kaiser verwechselt wurde, war zwar für den Artorier ein wenig schmeichelhaft, aber sicher weniger für den Kaiser. Er musste auflachen, als die Kinder ihn dann noch für einen Legaten hielten und darüber spekulierten, wie Prätorianer aussahen. Sie dachten, dass die Centurie in den Norden ginge, um zu kämpfen. Reatinus war dort. Hatte gekämpft, getötet, geblutet. Die Kämpfe in Wirklichkeit zu erleben raubte dem Artorier das letzte Tröpfchen Vorstellung, dass Krieg und Kampf etwas Ruhmreiches, Heldenhaftes an sich hatten. Er wusste nicht, was er davon halten sollte, dass sein erstes Kind sich entschied, in seine Fußstapfen zu treten. Doch er fand es besser, einen ehrbaren Soldaten als Sohn zu haben, als einen Sohn, der nach damaligen Verhältnissen ehrlosen Berufen nachging. Er hatte Rusticus nie verstanden, der sein Glück als Zimmermann versuchen wollte, gab jedoch in einem Akt der väterlichen Liebe nach. Auch wenn er hoffte, der erzürnte Geist seiner verstorbenen Ehefrau würde ihn nicht heimsuchen.


    Reatinus auf seinem Pferd ritt an Spitze der Centurie weiter und die Offiziere taten, was nötig war. Nachzügler antreiben, die Abstände kontrollieren, aufpassen, dass alles seine Ordnung hatte, ...
    Dinge einfach, die auch Reatinus schon einmal getan hatte. Sie sollten bald da sein und auch Reatinus sehnte sich das Ende des Marsches herbei. So langsam ging die Sonne unter und hinterließ eine wunderschöne Abendröte am Horizont.
    Während die Truppe weitermarschierte, ritt Reatinus mit Hektor einen Hügel hinauf. Er hätte sich nie von der Gruppe entfernt, doch er wusste, dass sie jeden Moment Patavium sehen sollten. Er verschaffte sich den Überblick über die Position, den er nun dringend brauchte. Und wenn sie die Stadt sahen, waren sie endlich am Ziel angelangt.


    Es war ein prächtiger Anblick, der sich ihm bot. Westlich von ihnen zeigt sich die Stadt mit ihren prächtigen Mauern, hell erleuchtet, als würde sie im Feuer der Sonne versinken. "Centurio", schrie Reatinus nach Licinus, "Herkommen, schnell!"

    Dass es unter Händlern auch einige Halsabschneider gab, war wohl für niemanden mehr eine Neuigkeit. Dass diese Halsabschneider jedoch auch vor dem Militär keinen Halt machten, erstaunte Reatinus immer auf das Neue, wenn er einem begegnete. Und in der Legio II bekam er solche Kerle schon zu Gesicht, zwar selten, aber es gab sie. Und dass er gewillt war, ein gutes Angebot rauszuschlagen, war verständlich und für einen Geschäftsmann (Reatinus hatte eigene Betriebe) ein logischer Schachzug. Denn je günstiger er das Brot erwerben konnte, desto besser kam die Legio davon, desto besser war das Bild von seinem Geschäftssinn. Und Brot brauchte die Legion ohnehin ständig. Neben Weizen zur Eigenherstellung. "Bitte, nimm Platz", bot Reatinus zunächst einen Stuhl vor seinem Schreibtisch an.


    Über die Aussage der Warenmenge grinste Reatinus nur gelassen. Wenn die Legion wollte, könnte sie Catubodus das Lager leer kaufen. "Wenn du mir nennen kannst, wie viel du in welchem Zeitraum liefern kannst, kann ich auch darüber eine Aussage treffen. Was deine Probe für mich bereit hält, da bin ich gespannt." Hätte Reatinus über die Nebentätigkeit des Mannes bescheid gewusst, würde er entschlossen ablehnen. Aber da er dies eben nicht tat, blieb ihm unbewusst nur die Möglichkeit, anzunehmen, wenn man ihm die Brotprobe anbot. Was konnte bei Brot schon schief laufen...

    Erneut brachte ein artorischer Sklave einen Brief am Cursus Publicus von Mantua ab. Er hatte kein Geld dabei, aber dafür die Anweisung, deutlich anzumerken, dass die Kosten von der Wertkarte abzubuchen seien.




    Ad Petronia Crispina

    Provincia Germania
    ~~~~~
    Mogontiacum
    ~~~~~
    Domus Petronia


    ____________________________________________



    Salve, meine liebe Crispina,



    schon ein Weilchen her ist es, als ich den hohen Norden verlassen habe, um meinen Dienst in der Legio I in Mantua anzutreten. Viele Reisestunden habe ich mit dem Gedanken verbracht, warum ich so blöd war, mich nicht angemessen von dir zu verabschieden. Kein Abschied unter vier Augen, kein Brief, nichtmal ein Anzeichen davon, dass ich abreisen würde. Irgendwie schäme ich mich dafür, und ich will ehrlich sein: Einem Soldaten Roms fehlte der Mut zu solch etwas. Und ich wusste auch nicht, wie Crispus reagieren würde, von dem ich mich allerdings verabschieden konnte.


    Ich hoffe, es dich nicht zu traurig gestimmt, dass ich einfach abgehauen bin, und wenn doch, dass du darüber hinweg gekommen bist. Vergessen habe ich dich nicht. Und hoffentlich bist du auch nicht sauer, mir nicht zu antworten.



    Ich hoffe sehr auf deine Antwort. Mögen die Götter dich schützen.




    Als der Soldat hinaus trat, um seinen Wachdienst wie gehabt fortzuführen, lehnte sich Reatinus entspannt auf seinem Stuhl zurück und lauschte den Worten des Zivilisten. Mit Angeboten und Versprechungen und den besten Waren diesseits der Welt, damit wurde Reatinus schon konfrontiert und er hatte so manchen Händler entlarvt, bei dem man besser nicht einkaufte. Doch dieser hier schien seriös.


    "Salve. Ich bin Servius Artorius Reatinus", stellte sich der Artorier vor und setzte nahtlos fort, "Die Legion ist immer auf der Suche nach guten Angeboten. Doch du verstehst, ich handele im Interesse der Legion, wenn ich ein wirklich gutes Angebot herausschlagen kann. Doch bin ich ganz Ohr, Catubodus."



    Sie waren mittem auf ihrem Marsch quer durch die italienischen Ebenen, unaufhaltsam auf ihrem Weg, kurzen Prozess mit zu großen Schlaglöchern, beschädigten und abgenutzten Straßen zu machen. Die Sonne stand hell am Himmel und lachte auf die Soldaten herab, welche mit starken Marschlauten und dem lauten getrottere der Wägen und des ganzen Gepäckes marschierten. So wie die Sonne stand, stellte Reatinus fest, hatten sie schon einen halben Tagesmarsch hinter sich. Es spiegelte sich auch an der Laune der Soldaten wieder, denn bis jetzt hatte noch niemand gemurrt. Nur die Maultiere wollten die Strapazen einer doch so kurzen Reise (sie war für Reatinus´ Empfinden kurz, denn er war schon zwei Mal über die Alpen gereist) nicht länger über sich ergehen lassen. Doch eine zugeschossene Ration Futter in Form von Karrotten (es waren viele Bauern auf ihrem Weg) und ein kräftiger Griff an den Zügeln überzeugten auch sie letzten Endes noch. Gesänge auf dem Marsch erleichterten den Legionären ihre Strapazen. Es war jahreszeitgemäß sehr heiß, und obwohl er dies noch nicht allzu gewohnt war, empfand er das Klima schon als eine Wohltat. Jedenfalls besser, als sich in Germanien mit der Kälte zu begnügen.




    "Gut", bestätigte Reatinus sichtlich zufrieden mit der Arbeit des Centurios. "Saubere Arbeit, Centurio. Lasse zum Abmarsch blasen - abite!" Reatinus setzte sich derweil an der Spitze der Centurie langsam in Bewegung. Die restlichen Männer würden anschließend folgen. Der kleine Ausritt tat sogar Hektor gut, denn das Tier hatte die letzten Tage nicht mehr gesehen, als die Ställe und die Weiden nicht weit vom Castellum.



    --> Bald waren sie schon auf dem Weg...

    Reatinus verstand. Es war ein unglücklicher Umstand, dass der Praefectus inmitten all seiner Arbeit nun von einer Krankheit außer Gefecht gesetzt wurde. Reatinus kannte es ja selbst, wie viel Arbeit es war und wie viel davon er nachholen musste. Er entlastete den Praefecten, wo er konnte.


    "Salve, Miles", grüßte Reatinus militärisch schroff, aber auch nicht unfreundlich, "Der Präfekt ist krank... ihr seid genau an der richtigen Stelle, ich nehme seinen Besuch entgegen. Wir kommen klar, Miles... rühren!"

    Gerade war Reatinus kompetent am Arbeiten, als es urplötzlich an seiner Türe klopfte. Der Bericht aus der Kohorte, die er kommandierte, war nicht nur ein einfacher Bericht, sondern grenzte schon an eine Lektüre, die es einzustudieren galt. Zwar wurde nun sein Lesefluss gestört, aber er hatte vom Lesen schon Kopfschwerzen (er tat dies schon den ganzen Tag und er hatte wenig Schlaf) und begrüßte somit die Ablenkung.
    "Herein", erschallte es laut aus dem Inneren.

    Tatsächlich hatte Reatinus den Centurio übersehen, welcher schon angetreten war. Doch weil sich dieser nicht so auffällig, sondern unauffällig gab, war es doch letzten Endes kein Wunder, dass Reatinus ihn übersah. Wobei es schon eine Kunst war, den breiten Federbusch am Helm nicht zu sehen, dachte sich Reatinus und grinste den Hauptmann an. Dieser mied Pferde wohl, das typische Verhalten eines Infanteristen, welcher Reatinus selbst eigentlich war.


    "Perfekt, Centurio. Sind wir abmarschbereit? Vorräte für den Marsch und die Zeit zwischen Ankunft und Nachschub? Rohmaterial, Werkzeuge?" Er ging lediglich auf Nummer sicher, denn es war das Lästigste, jemanden zurückzuschicken, das zu holen, was fehlte.

    Herzlich willkommen in der Gens Artoria. :)


    Da wir schon alles geklärt haben, hoffe ich, dass ich der Stadtwache vorweg greifen kann, dass Rusticus bald loslegen kann. Ihn bitte als Sohnemann von Reatinus und der verstorbenen Artoria Calusidia eintragen. (NPC, besteht schon!)


    ;)

    Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Priscus stand am Ende der Marscheinheit seiner Centurie und freute sich. Endlich gab es mal wieder etwas anderes zu tun als den üblichen Kasernenalltag. Und diese Abwechslung war diesmal sogar ein echter Arbeitseinsatz und kein Übungsmarsch. Spannung und Abwechslung war also schonmal garantiert.


    Er nutzte die Pause, die durch das Warten entstand, um den weniger erfahrenen Soldaten noch letzte Tipps zum Tragen ihres Marschgepäcks zu geben. Für einige würde es der erste Arbeitseinsatz sein und das erste Mal überhaupt, dass sie nicht zur Übung das Lagerverließen.



    Es war ein prächtiger Tag, ein Geschenk des mächtigen Kriegsgottes Mars an die Soldaten, die das Volk verteidigten. Oder welche die Straßen des Volkes ausbesserten, um den römischen Verkehr bei Betrieb zu halten. Ein funktionierendes Straßennetz war Gold wert und Reatinus kannte kein Volk, dass so gute Straßen bauen konnte, wie sein eigenes. Und es machte ihn schon ein wenig Stolz und beflügelte den Patrioten in ihm. So kam es dazu, dass er selbst mit einer Centurie abrücken würde, um einen solchen Arbeitseinsatz zu leiten.
    Reatinus war prächtig gewandet, doch dezent, ohne zu arrogant zu wirken, als er auf seinem Ross Hektor anritt. Ein Halbblüter, Fuchs, seinem Reiter treu und belastungsfähig. Reatinus hatte noch nie ein besseres Pferd geritten, und wenn er reiten musste, stieg er auf Hektor. Und Bashir kümmerte sich ebenfalls gut um das Tier.


    Im Trab kamen sie an der Porta Preatoria an. Reatinus nickte dem Optio zu und wartete auf die restliche Truppe, während er Hektor auf den Hals klopfte. Er schnaubte nur tatenfreudig.

    Reatinus sah es sogar bei Sklaven gern, wenn sie Freude hatten. Sie hatten immerhin nicht das, was der gemeine Civis für Privilegien hatte. Von anderen Rittern oder Patriziern ganz zu schweigen. Doch er wollte nicht, dass sich Bashir von seiner Euphorie ablenken ließ. "Ich hoffe, ich werde es eines Tages erahnen", grinste Reatinus und sah daraufhin ernst hinein, "Doch pass bei deiner Freude auch gut auf. Und meide in Rom die Subura. Mach einfach einen großen Bogen darum. Auch wenn der Umweg groß ist, es könnte sein, dass es deine erste und letzte Romreise wird." Die Subura hatte keinen guten Ruf, und das nahm sich Reatinus zu Herzen.
    "Das Päckchen ist für die Familie. Und du darfst übernachten. Ich denke, zu schreiben, wird sinnlos sein. Wenn du mein Päckchen überbringst, wird das Beweis genug sein."

    Reatinus schmunzelte still in sich hinein und versuchte, der Murmelei nicht zuzuhören, denn immerhin war sie bestimmt nicht an ihn addressiert. Er nickte nur, als der Centurio verwundert nachhakte und wandte sich seinem Schreibtisch zu. Er nahm einen kleinen Behälter zur Hand, in welchem sich pechschwarze Tinte befand und drehte ihn ein wenig umher. Er müsste ihn auffüllen, denn viel war nicht mehr drinnen.


    "Nicht der Rede wert, Centurio", entegnete der Artorier und stellte den Tintenbehälter wieder ab, "Wenn du keine Fragen mehr hast - abite!"