Da Reatinus´ Frage damit nicht nur zur Genüge, sondern auch sehr gut beantwortet war, schwieg er mit einem Nicken und sah sich unauffällig um. Der Duccier hatte ebenfalls eine Frage, den Reatinus vor seiner Beförderung noch ausgebildet hatte. Gespannt verfolgte er das Geschehen mit.
Beiträge von Servius Artorius Reatinus
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Das, was der Iulier so erzählte, hörte sich so an, als wäre es mehr gewesen als es klingt. Das Gefühl hatte Reatinus wirklich, aber er selbst hatte ja auch nicht übertrieben viel zu erzählen. Und da kam auch schon die Rückfrage. Reatinus schmunzelte.
"Geboren und aufgewachsen bin ich zusammen mit meinem Bruder in der Hauptstadt, Rom. Als ich das legionsfähige Alter erreicht habe, hat es mich nach Germanien gezogen. Und man stelle sich vor... ich habe auch mal als Probatus angefangen. Ich finde den Aufstieg wirklich unglaublich.", lachte Reatinus, "Mein Bruder ist Centurio bei der Prima. Aber so wie ich ihn kenne werden seine Dienste auch für Höheres reichen.". Reatinus hielt einen Moment lang inne. Er hatte seinen Bruder so viele Jahre nicht mehr gesehen. Er hatte sich bestimmt völlig verändert. Zu gerne hätte ihn Reatinus mit der Crista auf dem Kopf gesehen!
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Reatinus hörte dem Praefectus Portuensis interessiert zu, der gleich zur Sache kam und sich vorstellte. "Salve, Praefectus! Salve, Duumvir!", grüßte Reatinus beide, wobei Letzterer ein wenig verschwiegener schien. Komisch, dabei hatte der Artorier doch schon einmal Kontakt zu dem Mann. Und da war er ein wenig gesprächiger.
Natürlich, Obst konnte man in der Legio immer gebrauchen. Nicht nur wegen des Gesundheitszustands der Legionäre, nein, es gab ja auch diese Militärspiele, die noch anstanden und mit diversen Nahrungsmitteln bereichert werden sollten. Der Lagerpraefect lehnte sich horchend an seinen Tisch. "Ich bin ganz Ohr, Vispanius Gallicus.", ging Reatinus auf das Angebot ein, "Was genau beinhalten diese Verträge auf beiden Seiten?". -
Die tat der Offizier auch bald, sodass von Reatinus aus dem Inneren des Raumes ein kräftiges "Herein!" zu vernehmen war. Sich fragend, wer das sein könnte, blickte der Praefectus zur Tür.
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Dass der Centurio zuerst einen Rangniedrigeren gegrüßt hatte, übersah der Praefectus einmal großherzig und grüßte nickend zurück, als sich beide Mitteilnehmer langsam eingefunden hatten. "Salve, meine Herren.", grüßte Reatinus lächelnd zurück.
Anschließend wandte sich der alte Centurio an Reatinus. Die Frage schien ihm eher der Förmlichkeit wegen gestellt worden zu sein. Hätten sie das Examen Secundum nicht in der Tasche, würden sie wohl kaum hier stehen und das Examen Tertium verlangen. "Jawohl, Centurio. Das Examen Secundum haben wir alle drei bestanden.".
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Noch ein Geburtstagskind!

Herzlichen Glückwunsch und alles Gute!
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Die Wache horchte auf und versuchte umso strammer zu stehen, als zwei nicht gerade niederrangige Beamte vor ihm standen. "Salve!", grüßte er und musterte die beiden Männer rein formell. Zum Praefecus ging es also... na einen Solchen hatten sie ja jetzt endlich!
"Der Praefectus Castrorum befindet sich um diese Zeit normalerweise in seinem Officium in der Principia, gleich neben dem des Legaten.". Der Mann zeigte die Via Praetoria runter, wo sich die Principia im Zentrum des Lagers befand. "Soll euch jemand hinführen?".
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Auch Offiziere mussten sich weiterbilden und da traf es sich mehr als nur gut, dass es im Lager der Legion die Academia gab. Und noch besser war es, dass er jemanden fand, mit dem er das Examen Tertium anpacken wollte. Genau genommen waren es Duplicarius Terentius Primus und Centurio Iulius Drusus. Beide schienen sie motiviert zu sein... Reatinus als Centurio hatte gerade einmal das Examen Secundum absolviert.
Gemütlich trat Reatinus durch die Tür und grüßte den hier eingestellten Schreibtischhengsten. Danach kam er gleich zur Sache.
"Salve! Ich möchte gerne mein Interesse am Examen Tertium bekunden. Decurio Terentius Primus, Centurio Iulius Drusus und meine Wenigkeit werden zusammen eine Gruppe bilden. Sie sollten sich jeden Moment auch melden.".Sim-Off: So, hab mal angefangen, ihr beiden könnt dann folgen!

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"Nein, es gibt nichts mehr, also lass uns deinen Eifer nicht stoppen. Abite, Miles!", entgegnete Reatinus militärisch. Schließlich war der Mann auch so eifrig, dass man ihn lieber gleich seine Arbeit machen ließ, bevor der Eifer schwand. Hoffentlich konnte der Frumentarius diesen Fahnenflüchtigen dingfest machen.
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Reatinus hoffte, dass die Frage nicht allzu fies war und dass der Reiterpräfekt sie zu beantworten wusste. Könnte er dies nicht, hatte er hoffentlich eine gute Ausrede. Endlich wurde der Artorier freundlich von dem Octavier aufgerufen. Tief holte er Luft und sprach sitzend, ruhig und flüssig in Zimmerlautstärke.
"Praefectus Octavius, zunächst ein Lob für deinen guten Vortrag. Und jetzt meine Frage: Du sagtest am Anfang, dass Caesar die Legio V aus Bewohnern der Provinz Gallien geformt hat. Ich finde eine Tatsache jedoch verwunderlich: Was hat ausgerechnet diese Gallier dazu bewegt, sich einer Legion anzuschließen, die von Römern befehligt wurde? Was war, vielleicht abgesehen von der Aussicht auf Soldzahlungen das Motiv dieser Männer, vor allem später, zum Beispiel in Alesia, wie du sagtest, gegen das eigene Volk zu kämpfen? Hatte Caesar nicht große Probleme mit der Loyalität dieser Männer?".
Als die Worte verhallt waren, blickte Reatinus gespannt den Praefecten an. -
Wie die Bedienung bleibt? Ja, gute Frage, dachte Reatinus! Auch er nahm, beinahe im gleichen Moment wie Drusus seinen zur Sicherheit absichtlich nicht übermäßig gefüllten Geldbeutel hoch und wartete zunächst auf eine hier angestellte Bedienung. Die früher oder später kommen. Vor allem in einem solchen Betrieb ließ man sich doch keinen Sesterz durch die Lappen gehen. "Die erste Runde geht auf mich!", lachte Reatinus frohmütig, "Aber bis die Bedienung da ist, können wir ja ein wenig plaudern.".
Reatinus konnte über seinen Gegenüber, den frisch erkorenen Schreihals noch sehr viel rausfinden. Und dies steigerte seine Neugierde im hohen Maß. Er wusste zum Beispiel nicht, was Drusus vor seinem Beitritt zur Legion so gemacht hat. Und das konnte nicht wenig sein. "Sag, Drusus, was hast du eigentlich gemacht, bevor du zur Legion gegangen bist?", fragte Reatinus interessiert.
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Herzlichen Glückwunsch und alles Gute!
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Natürlich war das Ungewöhnliche an dem zweisamen geplanten Trinkgelage von Iulius Drusus und Reatinus einzig und allein die Tatsache des Rangunterschiedes. Ein Schreihals und ein Exschreihals. Ein Centurio und ein Praefectus Castrorum. Beide hatten sich nun zusammen gefunden, um den ein oder anderen Becher Vinum zu heben. Auf die Beförderung anzustoßen und natürlich, nicht zu vergessen: Um über alte Zeiten zu reden! Ach, wie gern verfiel Reatinus in Nostalgie! Wie sehr liebte er diese "Das-waren-noch-Tage"-Momente! Natürlich hatten Drusus und Reatinus sich vorhin im Officium geeinigt, die militärischen Förmlichkeiten beseite zu lassen. So standen sie jetzt, in diesem Moment und in diesem Abend ausnahmsweise auf Du und Du. Zur Abwechslung ein schönes Gefühl, fand Reatinus, welcher mit Drusus zusammen in die Taberna hereintrat.
"Da! Ein freier Tisch, an einer schönen Stelle!", rief Reatinus Drusus zu und zeigte auf einen Tisch ganz in der Nähe, der mit Topfpflanzen dekoriert und dazu noch ganz unauffällig an der Wand stand. Eilig marschierte Reatinus zum Tisch und besetzte ihn, bevor es jemand anders tat...
Sim-Off: Bedienung: Bitte!

Ansonsten reserviert...
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Original von Tiberius Iulius Drusus
| Marcus Sempronius ValentinianusDie Gesichstzüge des Semproniers verfinsterten sich immer mehr. Ein Fahnenflüchtiger! Und dann war er auch noch mit seiner Ausrüstung abgehauen! Der Frumentarius schüttelte nur finster den Kopf. Marcus Calvisius Optatus hieß der Kerl also, Valentinian versuchte sie den Namen des Verräters möglichst gut einzuprägen.
"Nur eine, Praefectus Artorius", gab der Optio schließlich von sich. "Ist etwas über den Mann bekannt? Familie, oder so? Und wissen wir, wie der Kerl aussieht?" Na gut, es waren eigentlich zwei, aber der Sempronier machte bereitete sich auf seine Aufträge immer gut vor...

FRUMENTARIUS- LEGIO II GERMANICANatürlich, wenn von Fahnenflüchtigen die Rede war, verfinsterte selbst das heiterste Gesicht! Aber der Frumentarius prägte sich alles gut ein und empfand es gar als selbstverständlich, sofort voller Eifer losmarschieren zu können. So beurteilte zumindest Reatinus. Und nicht umsonst hatte er ausgerechnet diesen Mann für diese Mission auserkoren... nicht, dass nicht jeder Frumentarius ein Meister im Bespitzeln wäre. Aber dieser Mann schien für diese Arbeit geboren zu sein!
"Über die Familienverhältnisse wissen wir nicht mehr, als uns sein Name verrät. Gens Calvisia. Centurio Iulius, sein ehemaliger Vorgesetzter wird über sein Aussehen bescheid wissen. Frag ihn einfach... er, du und ich. Nur wir wissen über diesen Auftrag bescheid.", beantwortete Reatinus die Fragen des Frumentarius geduldig.
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So schnell wie der Bote gekommen war, schien er auch wieder weg sein zu wollen. Reatinus konnte sich gut vorstellen, dass der Mann es eilig hatte, weshalb sich sein Interesse als sehr klein gestaltete, ihn auch aufhalten zu wollen. Deshalb verabschiedete auch er sich und ließ die Reisenden ziehen, denn das sollte man ja bekanntlich machen.
"Vale, auch dir einen schönen Tag!".
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Als wäre dieses, recht passend in militärischer Sprache ausgedrückt, Scheisswetter nicht schon genug gewesen, musste es noch irgendwo krachen. Und das mit einem ohrenbetäubenden Lärm irgendwo in der Nähe, was selbst Reatinus vor Schreck kreidebleich werden ließ. Hastig sah sich der in einen hektischen Zustand versetzte Centurio um, traute zunächst seinen Augen und anschließend seiner eigenen Wahrnehmung nicht.
"Ihr Götter, nicht doch... doch nicht jetzt!", stieß Reatinus völlig entgeistert wegen des Blitzeinschlages aus. Unbemerkt schluckte Reatinus seine eigene Medizin, denn jetzt waren es seine Ohren, die klingelten. Doch schrecklicher war zu diesem Moment wirklich die Tatsache, dass der Wachturm sogar besetzt war, dessen Decke der Einschlag förmlich zerrissen hat. Erst jetzt rannte Reatinus eilig zu dem Wachturm, verlor in seiner Geschwindigkeit sogar den Mantel den er um sich trug, der jedoch trotzdem nicht mehr sonderlich viel wirkte. Dieser blieb in der Nähe der Soldaten von der Centurie im Schlamm liegen."Die Befehle bleiben die Gleichen! An der Porta sammeln! Die Truppen von Centurio Herminius sollen das Gleiche tun, richtet dies aus! Tesserarius, du hast gehört!", befahl Reatinus mit lauter Stimme, wobei sie nicht so hühnenhaft klang wie zu schöneren Wettern.
Als Reatinus laut stapfend durch den Schlammboden ankam, musste er sich zunächst sammeln und orientieren. Nur um eine Katastrophe sehen zu müssen. Trümmer lagen teilweise auf den Intervallum und die Wachmänner, welche den Wachturm bemannten waren teilweise schwerverletzt... und andere hatten nicht mehr die Gelegenheit, verletzt zu sein. Einen hatte es vom Wachturm bis runter ans Intervallum geschleudert. Die Augen des Toten starrten obtrotz des Regens unentwegt in den Himmel. Fast, als suchten sie etwas dort oben. Ein schrecklicher Anblick, den der durchnässte Reatinus schnell zu vergessen versuchte. Bloß nicht zu lange aufhalten... das kam den Überlebenden nicht zugute...
Mit einem extremen Adrenalingehalt im Blut, den die Aufregung verursachte, rannte Reatinus in den zerstörten Wachturm. Die Suche nach Überlebenden war sein erster Gedanke, der ihn auch als Einzigster motivierte, sich in den Turm zu begeben. Mitten in all den Trümmern weiter oben gab nur einer der Legionär ein Lebenszeichen. Er winkte schwächlich mit seiner verletzten, blutenden Hand. "Centuriooo... Centuriooo...", krächzte der stark blutende Mann schrecklich, den beim Blitzeinschlag einige Steine erwischt hatten. Reatinus, noch bleicher, nein, sogar kreideweiß, schmiss sich vor den Mann und versuchte krampfhaft, die Blutung am Hals mit seinem nassen Halstuch zu stoppen. "Verdammt, Legionarius... du blutest wie ein Schwein, lass mich jetzt nicht hängen!", rief Reatinus und versuchte, den Mann am Leben zu erhalten.
Plötzlich, völlig unerwartet, schrie der Legionär vor Schmerzen auf, ertrug sie nicht mehr. Er schnappte nach Luft und japste laut, Krämpfe schienen seinen Körper zu durchziehen. Allmählich badete er in seinem eigenen Blut. Die Panik war ihm auf der Stirn geschrieben. "Centurio... ich will nicht sterben!! Ich will nicht!!".
"Du wirst nicht sterben, Miles! Also halt die Klappe und sei stark! Hörst du!".
"Centurio!! Ugh... argh... nicht, Centurio..."... Centurio... dies waren die letzten Worte, bis der Mann sich nicht mehr regte und sich sein Kopf so senkte, wie ihn das Leben verließ. Er starb, fand ausgerechnet in einem römischen Wachturm den Tod.
"Verdammt!", fluchte Reatinus und hämmerte sich die Faust an den Resten einer Wand blutig. Er war kein Medicus, doch er hatte versagt. Und er hatte jetzt keine Zeit, um darüber nachzudenken... -
"Sehr gut.", lobte Reatinus direkt, "Stehe locker, Frumentarius!". Nicht lange musste Reatinus seine nächsten Worte überlegen und nicht lange wollte er sich Zeit lassen. Wer wusste schon, was ihr gesuchter Fahnenflüchtiger nicht schon angestellt hatte... der Gedanke ließ es Reatinus kalt den Rücken runter laufen. Dieser feige Narr war schließlich bewaffnet und gefährlich!
"Ich habe dich wegen eines speziellen Auftrages geholt, Optio. Hör gut zu.", erklärte Reatinus im geschäftlichen Tonfall, was dies für ein spezieller Auftrag war... "Aus der vierten Centurie der zweiten Kohorte ist ein Probatus abgehauen, Fahnenflucht. Mamercus Calvisius Optatus sein Name. Es würde sich in Grenzen halten, hätte er bei seiner feigen Flucht vor seinen Pflichten nicht die Ausrüstung der Legion mitgenommen. Du verstehst, was das heißt, Frumentarius. Der Mann ist gefährlich und dein Auftrag besteht darin, ihn aus dem Verkehr zu ziehen. Was du mit ihm machst, liegt an dir. Doch niemand darf Wind bekommen von deiner Arbeit. Offiziell bist du als normaler Soldat unterwegs. Hast du dazu noch Fragen, Frumentarius Sempronius?". Fragend sah Reatinus den Sempronier an. Vergessen, so dachte er, wurde nichts.
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Nachdem die scheinbar letzten Worte des Octaviers verklungen waren, überlegte Reatinus, ob er noch eine Frage hätte. Tatsächlich fiel ihm auch nur eine Einzige ein, weshalb er die Hand hob und wartete, bis ihm das Wort erteilt wurde. Hätte Reatinus keine Frage gehabt, hätte er jetzt applaudiert, denn der Vortrag war wissenwert und der Reiterpraefect hatte gut recherchiert. Und seine Stimme war hörbar angestrengt!
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Von Innen war sofort ein lautes "Herein" des Präfekten zu vernehmen. Reatinus, der entspannt auf seinem Stuhl saß, lehnte sich bequem zurück und nahm einen kräftigen Schluck mit Wassen verdünnten Wein, um sich die Kehle anzufeuchten. Er rechnete damit, dass der beorderte Frumentarius bald durch die Tür schreiten würde. Frumentarii waren immer pünktlich... das lag ihnen im Blut, schon allein deswegen, weil Pünktlichkeit oft über Erfolg und Misserfolg ihrer Missionen entschied.
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Mit Centurio Iulius an seiner Seite schritt Reatinus durch die wohl bekannte Porta Praetoria. Groß abmelden brauchten sich ein Lagerpraefect und ein Centurio ohnehin nicht. Und wenn schon: Würden die Legionäre es wagen, zu widersprechen?

"Praefectus Castrorum Artorius und Centurio Iulius! Melden uns ab! Rühren!", rief Reatinus den Wächtern zu. Er freute sich schon auf ein Gelage der kleineren oder doch sogar größeren Art... es versprach, heiter zu werden.