Beiträge von Servius Artorius Reatinus

Natürlich verstaute der Centurio auch seinen Geldbeutel, den er zunächst von einzigen Münzen befreite. Er sollte nicht zu prall und somit auffällig für Gauner sein, die es des Nachts in Mogontiacum leider zur Genüge gab. Da der Praefectus dienstlich schon relativ gut gekleidet war, hielt ihn letzten Endes nichts mehr in seinem Officium. So brach er im Schlepptau des Iulischen Centurios auf.

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Original von Tiberius Iulius Drusus
Erfreut nickte der Centurio ob der Zustimmung seines Lagerpräfekten zum gemeinsamen Tavernenbesuch. Das versprach sehr interessant und bestimmt auch lustig zu werden! Immerhin hatten Drusus und Reatinus einiges miteinander erlebt... Einst hatte Reatinus ihn und Valerian besoffen innerhalb des Lagers erwischt und zuletzt war Drusus seinem Centurio beigestanden, als drei Legionäre versucht hatten ihrem Vorgesetzten eine Lektion zu erteilen, was natürlich fehlgeschlagen war...

"Nun", erwiderte der Iulier schließlich und begann leicht zu grinsen. "Wann du willst, Praefectus! Von mir aus auch gleich..." Drusus zumindest hatte nichts mehr zu tun, der Stärkebericht war abgeliefert, die heutige Ausbildungsgruppe hatte der Centurio auch schon wieder in ihre Unterkunft geschickt und um den Rest konnte sich ja sein neuer Optio kümmern...

Gleich losgehen... ja, das wäre jetzt mehr als nur willkommen. Skeptische Blicke auf den Schreibtisch des Praefecten verrieten, dass ein kleiner Ausgang gerade noch so in Ordnung ginge. Und wenn schon, im Zweifelsfall konnte Reatinus diese Arbeit problemlos wieder nachholen. Wenn er wollte, konnte er immer einen Gang zulegen. "Sehr gerne. Vergiss bei unserem Ausgang übrigens die militärischen Förmlichkeiten. Wenn wir einen Becher weghauen, bin ich für dich einfach nur Reatinus!", sorgte Reatinus schon einmal für mehr Spontanität, "Hoffentlich ist es deinerseits auch in Ordnung, wenn ich die Förmlichkeiten vergesse. Wir können gerne los.". Einen Mantel brauchte Reatinus ja noch nicht. Es war noch nicht übertrieben kalt, als dass es vonnöten gewesen wäre, dass Reatinus sich so sehr einpackt.

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Original von Lucius Celeripes
Bitte, bitte, keine Ursache. Wiegelte Lucius ab. Schließlich war das seine Arbeit. Trotzdem nahm er dankend die wie es sich herausstellte, 4 Denarii an und fühlte sich in seiner Arbeit bestätigt. Vielen Dank, Praefectus
Ich brauchte nur noch eine Unterschrift von dir auf der Empfangsbestätigung.
Und Lucius hielt dem Praefectus den Wisch hin.

Empfangsbestätigung

Hiermit bestätige ich den Empfang des Einschreibens
von Marcus Aurelius Corvinus (ITA).

Mogontiacum (GER),
ANTE DIEM IX KAL SEP DCCCLVIII A.U.C.
(24.8.2008/105 n.Chr.)

Unterschrift: .............

Da..., ganz unten müsstest du unterschreiben.

Sim-Off:

Kein Problem, bin froh, das ich von dem Zeug weg bin.

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Die Empfangbestätigung nahm Reatinus nickend entgegen und lief mit ihr geschäftig bis zum Schreibtisch. Nachdem er seinen Gänsekiel in einem kleinen Tintenbehälter anfeuchtete, unterschrieb er eilig und hielt dem Boten die Schriftrolle wieder hin. "Hier, bitte.", sprach Reatinus knapp. In der Annahme, es gäbe wohl nichts mehr zu besprechen sah der Praefectus den Boten trotzdem fragend an.

Der Legat verstand es, knifflige Fragen zu stellen. So musste Reatinus sich nachdenklich das Kinn reiben, um letztendlich eine wohlüberlegte Antwort geben zu können. Es war schwierig, die richtigen Argumente zu finden, aber Lucianus stellte die Frage sicherlich nur aus Testgründen.

Anschließend antwortete Reatinus ruhig und gelassen: "Erwartungen stelle ich abgesehen von einem geordneten Arbeitsplatz keine. Ich denke eher, die Erwartungen werden an mich gestellt. Meine Aufgaben definieren sich meiner Meinung nach durch die Definition meiner neuen Stelle. Das Lager instand halten, Vorräte im Auge behalten, Organisation und so weiter...". Reatinus legte eine künstlerische Pause ein. "Dabei bin ich, so denke ich, berechtigt, Entscheidungen auch auf eigene Faust zu treffen. Es sei denn, sie belasten die Legion materiell. In dem Falle halte ich immer eine Rücksprache mit dir für angemessen, Legatus.". Gespannt blickte Reatinus den Legaten an. War seine Antwort gut oder völlig falsch?

Nickend nahm der Praefectus den ihm überreichten Brief entgegen. Er war von einem Aurelier gesiegelt worden, möglicherweise sogar von Aurelius Corvinus, Reatinus´ Patronen. Auch die Warensendung wurde von Reatinus dankend entgegen genommen. "Danke.".

Anschließend lief Reatinus zu einem seiner Regale und holte sein Geldsäckchen hervor. Nachdem er die Schnur löste, welche den Stoff zu einem Säckchen zusammenband und zugleich schloss, holte er 4 Denarii hervor. Diese reichte er anschließend Celeripes und schmunzelte ihm zu. "Hier, damit du in der Taverne Einen heben kannst!".

Oppulent, wie sich ein höherer Stabsoffizier zu kleiden in der Lage sah, trat auch Reatinus in den Raum, wo sich schon einige Interessenten rumtummelten. Mit einem klar hörbaren "Salve!" grüßte Reatinus die Anwesenden und suchte sich einen freien Sitzplatz, auf welchem er sich schlussendlich pflanzte und auf den Vortrag wartete. Reatinus hatte ein großes Interesse daran, sein Wissen zu ergänzen. Dabei war ihm das Thema auch egal! Gespannt und interessiert blickte Reatinus nach vorne in Richtung des Praefectus Alae.

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Original von Lucius Celeripes
Das Officium war nach der Beschreibung der Wache recht einfach zu finden. An der Tür blieb ich kurz stehen und klopfte an und betrat das Officium.
Salve Praefectus, ich habe hier einen Brief und eine Warensendung für dich aus Rom.
Meinte ich und näherte und näherte mich dem Schreibtisch.

Kaum war von innen das laut und deutlich hörbare "Herein!" verhallt, kam auch der nette Beamte des Cursus Publicus durch die Tür marschiert! Der Höflichkeit halber erhob sich Reatinus und ging seitlich an seinem Schreibtisch vorbei, während er grüßte: "Salve!". Danach lauschte er interessiert dem Anliegen des Mannes. "Ein Brief und eine Warensendung? Da bin ich mal gespannt.".

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Original von Tiberius Iulius Drusus
Erleichtert darüber, dass sich die Sache mit den Frumentarii offenbar erledigt hatte, wandte sich der Iulier wieder voller Eifer dne Militärspielen zu. Als der Praefectus Castrorum aus dem Geschlecht der Artorier meinte, Drusus könnte die Aushänge ruhig gleich veröffentlichen, nickte der Iulier nur pflichtbewusst. "Ich würde meine meine Centurie auch für den Aufbau der Zuschauertribünen auf dem Campus zur Verfügung stellen, wenn das gewünscht ist, Praefectus!", fügte der Centurio Iulius noch geschwind hinzu.

"Was die Spiele betrifft, ja", beantwortete Drusus die Nachfrage des Artoriers. "Allerdings hätte ich mir gedacht, dass wir vielleicht mal gemeinsam in die Taverne gehen könnten, und über die alten Zeiten reden?" Fragend blickte der Iulier sienen Vorgesetzten an.

Reatinus nickte den frischgebackenen Centurio anerkennend an. Auf das Angebot würde er früher oder später sicher zurückkommen, das hieß, er musste es sich für spätere Zeiten gut einprägen. "Ich weiß das Angebot zu schätzen und werde höchstwahrscheinlich darauf zurückkommen, Centurio.". Wenn eine Centurio seine Truppe freiwillig für eine solche Arbeit anbot, konnten die Dienste nur gut sein, die sie leisteten.

Das letzte Angebot des Iuliers verwunderte Reatinus anschließend ein wenig. Reatinus versank gerne in Nostalgie, und mit Drusus konnte es ja sicherlich nicht schlecht sein, die Taverne unsicher zu machen. Darüber hinaus kam es doch sehr gut, dass man die militärischen Formalitäten wenigstens für einen Abend vergessen konnte! "Gerne, Centurio.", nickte der Praefectus mit einem Schmunzeln auf den Lippen, "Wann soll es losgehen?". Der Exschreihals und der Exnachwuchsschreihals gemeinsam in der Taverne... das konnte ja was werden!

Mit eiligen Schritten und mehr unfreiwillig als freiwillig kam eine Bote der Legio II vor der Casa Duccia an. Bei sich hatte er eine Schriftrolle mit einer Nachricht der tragischeren Sorte. Anschließend wurde der sichtlich abgehetzte Bote das Schreiben genauso schnell im Briefkasten der Casa Duccia los, wie er angekommen ist und verschwand schleunigst wieder - es warteten noch einige Schreiben auf ihre Empfänger.

Als der Legat den Artorier grüßte, nahm dieser gekonnt eine würdige Haltung ein, der Formalitäten wegen. Auf den gedeuteten Stuhl setzte sich Reatinus sofort dankend hin: "Danke, Legatus.". Im Hintergrund indes sputete sich der Scriba, der Bestellung von Lucianus nachzukommen. Wasser und Wein konnte nie schaden, dachte Reatinus und freute sich auf ein Getränk, um sich die Kehle anzufeuchten.

Reatinus musste seine nächsten Worte nun gut überlegen. Tatsächlich war der Posten sein Traum, doch die Ernennung, die den Artorier auf ihn setzte kam völlig unerwartet. Es gab so viele kompetente Centuriones in der Legion... und ausgerechnet Reatinus kam überhaupt für eine weitere Beförderung in Frage! "Nun, die Beförderung war eine große Überraschung für mich.", erklärte Reatinus, "Aber die Gerüchte sind nicht falsch, keineswegs. Mit meiner Ernennung zum Praefectus wurde ein Traum wahr und ich werde alles daran setzen, meinen Posten zu deiner Zufriedenheit auszuüben, Legatus.".

Einer der Wachhabenden trat an den Praefectus Alae heran, der sein Anliegen kurz und knackig vorbrachte. So mochte es die Wache, das hielt den Verkehr nicht auf und man musste sich nicht so lange mit diesen hohen Offizieren herumschlagen. "Salve, Praefectus! Durchgang genehmigt, die Pferde werden vielleicht einen Platz in den Pabulae haben!", kontrollierte die Wache nicht lange und ließ Sura durch. Der Kommandeur der Ala würde sicherlich keinen Schaden anrichten.

Da der Scriba dem Praefecten den Hinweis gab, einfach die Schreibgemächer des Legaten zu betreten, tat Reatinus dies auch. Geordnet trat Reatinus in das Officium und schloss die Tür hinter sich, bevor er den Legaten mit einem gekonnten Salut begrüßte. "Salve, Legatus!".

Ohne lange Umschweife kam Reatinus auch schon zur Sache. Er wusste, dass der Legat nicht viel drumherum redete. "Legatus, ich wollte sichergehen, ob es schon dringende Aufgaben für mich gibt. Darüber hinaus wollte ich mich über Sonderrechte und Pflichten informieren.", schilderte Reatinus sein Anliegen und wartete jene des Legaten ab...

"Gut.", nickte der Praefectus entschlossen und verließ sich somit auf den Centurio, den er keinesfalls als Schwätzer kannte, aber sicher war nunmal sicher!
Der Eifer des Iuliers schien ja kein Ende zu nehmen. Reatinus freute es, dass Drusus ihm die Arbeit abnahm, die Aushänge gestalten zu müssen. Darüber hinaus war der Praefect nicht unbedingt der künsterischste Mann in der Legion, dies verheimlichte er jedoch den Meisten. "Das ist nicht nötig, du kannst sie gleich veröffentlichen. Der Termin ist auch in Ordnung, ein guter Anlass und genügend Zeit für die Vorbereitungen.", bestätigte Reatinus erfreut über die Idee. Militärspiele... daran hatte er selbst nie teilgenommen. Vielleicht sollte er sich ja zu den Teilnehmern eintragen, so lange er noch fit war! Die Gelegenheit ergab sich ja. "Wäre das denn alles?", fragte Reatinus vorsichtshalber nach.

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Original von Tiberius Iulius Drusus
Es war wirklich ein Sauwetter da draußen! Und Drusus hatte eigentlich gehofft bei diesem Sturm in seiner Stube bleiben zu können... Doch, das schien ja nichts zu werden. Der Optio aus dem Geschlecht der Iulier saß gerade an seinem Schreibtisch über die neueste Ausgabe der Acta Diurna gebeugt und bei einem Becher Wein, erhellt wurde der karge Raum von einer einsamen Öllicht. Plötzlich jedoch ertönten die unüberhörbaren Rufe des Artoriers.

Seufzend warf sich der Optio sein Sagum über und stürmte nach draußen, er hatte schon eine dunkle Vorahnung was ihnen bevorstand...

"Salve Centurio Artorius!", begrüßte Drusus den Schreihals als er ihn endlich ausgemacht und salutiert hatte. "Was gibt's?"

Es war kein Wunder, dass Reatinus in seiner Hektik den Optio sofort ausfindig zu machen wusste. Der Nachwuchsschreihals war relativ schnell zur Stelle. Das war gut, denn Zeit war knapp und sie galt es in keinster Weise zu verlieren! "Das gibt´s!", meinte Reatinus gestresst und zeigte ein wenig übertrieben in Richtung Draußen, wo die Götter wohl alle Hebel in Bewegung setzten, ein übertriebenes und schadreiches Spektakel zu liefern. "Optio, ich muss mich jetzt auf deine Hilfe verlassen!". Dann striff Reatinus vor der aufgebauten Reihe entlang des Porticus umher und machte Licht in das eh schon zur Genüge vertretene Dunkel.

"Milites, wie ihr seht, ist das Wetter da draußen nicht unbedingt gut bekömmlich für die Stadt und deren Bewohner! Da sich die Notfälle und die Panik häufen, haben wir die unzweifelhafte Ehre, jetzt Notmaßnahmen zu ergreifen! Macht euch bereit, wir werden eine längere Zeit in der Stadt verbringen! Und noch was..."

Reatinus blickte nach draußen...

"Keine Panik, ist nur Wasser und ein paar Blitzeinschläge! Abite, in fünf Minuten an der Porta Praetoria!"

Erneut zog Reatinus seinen Optio zu sich herbei, welcher nun eigenständig einen Einsatz leiten musste. Manchmal war ein Unteroffizier eine sehr große Erleichterung für einen Centurio, was Letzterer aber nicht oft erwähnte...

"Optio! Durch den Hagel vorhin und durch das Wetter wird es einen Haufen Verletzte in der Stadt geben! Nimm drei Contubernia und einige Capsarii aus dem Valetidunarium mit und kümmer dich um sie!"

Die Frumentarii! Natürlich, darauf wäre Reatinus früher oder später sicherlich selbst gekommen! Der Praefectus rieb sich noch einmal laut nachdenkend das Kinn über den Vorschlag von Drusus: "Ja, die Frumentarii... sie könnten uns in dieser Angelegenheit nicht zu unterschätzende Dienste leisten, du hast recht. Ich werde sehen, wen ich damit beauftragen kann.". Irgendjemand musste den Feigling ja stellen... und wer wäre dafür besser als die insgeheimen Spitzel der Legion... der Geheimdienst? Doch noch einmal musste Reatinus diskret flüsternd warnen: "Du weißt, die Aufträge der Frumentarii sind streng geheim. Ich verlasse mich darauf, dass unser Gespräch nicht diese vier Wände verlässt.".

"Das hört sich wirklich nicht schlecht an, Centurio. Meine Unterstützung hast du. Ich werde dafür sorgen, dass die Listen rechtzeitig ausgehangen werden. Und ein wenig Werbung kann nicht schaden. Da es deine Idee war, steht es dir frei, diverse Aushänge auszustellen, dass die Leute davon Wind bekommen!", entgegnete der Lagerpraefect interessiert, "Hast du schon im Sinn, wann die Spiele stattfinden sollen?".

Gehüllt in einem dicken Mantel und in voller Montur und Ausrüstung stapfte Reatinus aus seiner Unterkunft und meckerte innerlich über das Sauwetter, welcher in dieser Nacht über sie hereinbrach. Als wäre das nicht schon genug, mussten sie nun in der Stadt rumturnen. Aber es half nichts, irgendwer musste helfen, denn es gab sicher höllische Schäden und eine große Panik in der Stadt. Während der Regen Reatinus in kürzester Zeit völlig durchnässte, durchbrach erneut ein gleißender Blitz die Wolken, welche an dem Sauwetter auch nicht gerade unschuldig waren. Schnell suchte der Centurio unter dem Porticus der Barracken Deckung und musste nun die Centuria IV zum Antreten herbeischreien.

"Centuria IV, venite! Alle Mann unter dem Porticus sammeln!!"

Dann suchte Reatinus nach seinem Optio, welchen er schnellstmöglich sprechen musste. Und wo bei Jupiter steckte dieser Centurio Herminius?

"Optio Iulius!!".

"Sehr wohl, das habe ich.", schmunzelte Reatinus , während er die Schriftrolle langwierig wieder einwickelte und sie vorerst auf dem Tisch liegen ließ. Über die Fahnenflucht des Calvisiers zeigte der Centurio sich ebenfalls nicht begeistert, was Reatinus selbst mit dem Verschwinden seines Schmunzelns bemitfühlte. Wie könnte es auch anders sein, schließlich war eine solche Schandtat ja auch keine rosige Angelegenheit. "Ein bewaffneter Fahnenflüchtiger... wahrlich, nichts Harmloses. Nicht nur, dass er die Ausrüstung der Legion gestohlen hat, wir wissen nicht einmal, was er damit macht. Eine Schande, dass sich so jemand hier blicken lässt.", sprach Reatinus finster und rieb sich nachdenklich das Kinn. Anschließend war es wohl das Beste, das Thema schnell abzuhaken. "Sollte er aufgespürt werden, ist es selbstverständlich, dass er aus dem Verkehr gezogen wird.", wies Reatinus hin, bevor Drusus nahtlos zum nächsten Punkt sprang.

"Ich bin ganz Ohr, Centurio. Wie stellst du dir das vor?", hinterfragte Reatinus interessiert, "Was für Spiele? Stellen wir Nahrung und Getränke bereit oder versorgt sich jeder selbst mit seinen Vorräten? Wie willst du die Zivilbevölkerung mit einbeziehen?".

Durch die Tür trat letzten Endes Iulius Drusus, welcher damals als Nachwuchsschreihals in der IV. Centurie diente... als noch Reatinus der Centurio war und das Sagen über 80 Mann hatte. Jetzt hatte er noch mehr Sagen, was viel Gewöhnung bedurfte. Obwohl es der eigene Verdienst des Iuliers war, welcher ihn in die Fußstapfen des Artoriers gesetzt hatte, empfand Reatinus schon so etwas wie Stolz auf seinen ehemaligen Optio. "Salve, Centurio!", erhob sich Reatinus grüßend und merkte, wie ungewohnt ihm es doch war, Drusus als Centurio zu bezeichnen, welcher er ja mittlerweile war. "Danke.", bedankte sich Reatinus für die Glückwünsche, "Auch mein Glückwünsch, Centurio. Die Crista steht dir wirklich, wie angegossen könnte man meinen.".

Dann ging der Centurio sofort weiter zum Geschäftlichen, woran der Praefectus ihn natürlich nicht hinderte. "Sehr gut, Centurio. Dann lass mal sehen!", nahm Reatinus tatsächlich eine sehr lange Schriftrolle entgegen, die aufgewickelt gerade noch der Spannweite seiner vom Soldatenleben geprägten, kräftigen Arme entsprach. Nickend überflog Reatinus die Schriftrolle, bemerkte nicht zuletzt, dass ein Fahnenflüchtiger in der IV. war. Oder hätte eigentlich sein sollen.

"Ein Fahnenflüchtiger in deiner Centurie? Na hoffentlich war das nicht meine Vorarbeit.", grinste Reatinus und wurde dann wieder ernst, "Ist dir bekannt, woran das liegen könnte, Centurio? Hatte er Probleme mit Kameraden oder einfach nur ein Feigling?".