Beiträge von Servius Artorius Reatinus

    Ein neuer Tag brach an und der Centurio fand sich mit stolzer Brust auf dem Exerzierplatz ein. Zu seiner Freude waren die Probati bereits vollzählig versammelt und bereit, eine weitere Übung ihres Soldatenlebens zu machen: Der Kampf mit Gladius und Schild.
    Doch bevor es dazu kam, mussten die Rekruten etwas für ihre Kondition tun. Also eröffnete Reatinus mit ein paar Runden um den Exerzierplatz.


    "Probati! Heute werdet ihr lernen, mit Schwert und Schild umzugehen! Aber zuerst macht ihr ein paar Runden um den Exerzierplatz! Los, los, worauf wartet ihr?!"



    Sim-Off:

    Tut mir leid, habe oben einen kleinen Fehler mit dem Befehl gemacht... anstatt "Venite" hätte da "Abite" stehen sollen - wenn du willst, kannst du editieren, wir können aber auch annehmen, dass du den ersten Post des ersten Tages gemacht hast. ;)

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    Optio
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    Ein bischen komisch fand der diensthabende Optio die Frage schon. Aber der Mann zeigte sich geduldig und erklärte Severus, wie es denn nun war. Es gab hier schon viel merkwürdigere Fragen... wenn der Optio schon an einen Vorfall neulich dachte!
    "Nö, das übernimmt der Staat, oder die hohen Tiere hier... weiß nicht. Wenn man sie selbst zahlen müsste, wären wir sehr Wenige hier. Aber wenn du zahlen willst, ich nehme das gerne an mich!", scherzte der Optio und machte einen heiteren Gesichtsausdruck.


    Der Schrei des Centurios war kaum zu überhören, weshalb Reatinus nach dem Vernehmen eben dessen gleich dorthin torkelte, wo sich schon emsige Legionäre sammelten. Auf dem Weg dachte er nach, über den Traum letzte Nacht. Das Ganze nahm den Artorier sehr mit, doch er versuchte, diese Gefühle für sich zu behalten. Warscheinlich war er mit dem Heimweh nicht alleine, aber dass es gleich so extrem war...? Es war einfach der falsche Zeitpunkt, um darüber nachzudenken. Die Legionäre sollten nichts merken, das würde den Optio um seine Autorität erleichtern. Doch Reatinus hoffte, dass es nach einem Mal darüber schlafen etwas besser werden würde.

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    Optio
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    Der Optio, zurzeit einige Formulare ausfüllend, sich aber allgemein langweilend, blickte zu Severus hinauf, als jener ihn ansprach. Er zuckte kurz mit der Augenbraue, war aber schnell willig, dem jungen Neuankömmling zu helfen. "Salve, das bin ich!", sprach er, "Moment...". Somit verschwand er hinter diversen Lagerplätzen und suchte hinter den großen Lagerschränken alles zusammen, was ein frisch Rekrutierter so brauchte. Dabei fand er es schade, dass er den Artorier nicht selbst durch den Exerzierplatz jagen durfte, hier im Magazin war es vollkommen öde.
    In einigen Minuten kam der Optio vollbepackt, so dass er das Zeug selbst gerade noch tragen konnte zurück. Mit einem kurzen, lauten Rumms ließ er die Ausrüstung zunächst einmal auf den Tisch knallen und kramte eine Wachstafel hervor. "Fehlt nur noch deine Unterschrift, dann gehört das Zeug vorerst dir."


    Hiermit bestätige ich den Erhalt der folgenden Ausrüstung:


    - I Lorica Segmentata (Schienenpanzer)
    - I Mantel
    - II Leinentunika
    - II Gürtel
    - II Paar Stiefel
    - I Lederriemen
    - I Öllampe
    - I Furca (Tragestange)
    - I Tragenetz
    - I Tasche
    - I Sack
    - I Bronzetopf
    - I Patera
    - I Löffel
    - I Messer
    - I Feldflasche
    - I Gurt
    - I Cassis (Helm)
    - II Beinschienen
    - I Gladius
    - I Pugio
    - II Pila
    - I Scutum
    - I Schildhülle


    Unterschrift des Soldaten:

    Erneut hatte Reatinus beschlossen, die Soldaten der Centuria unerwartet zu überraschen. Diesmal jedoch sollte der Anlass ein Fröhlicher sein, denn es standen die beliebten Saturnalien vor der Türe. Nein, sie waren sogar schon da. Extra deswegen ließ Reatinus sein Vitis und seinen Helm, der seinen Stand als Centurio signalisierte in der Unterkunft zurück. Auch Reatinus selbst liebte dieses Fest aufgrund seiner Heiterkeit und Gelassenheit unter den Menschen. Und wenn man dies schon nur ein Mal im Jahr feierte, wollte man diesen Augeblick doch nutzen, die Legionäre positiv aufzumischen.
    Diesmal ging er im Sturm und mit lauter Stimme ein Contubernium nach dem anderen durch, riss die Türen auf und schrie lauthals "Bona Saturnalia!". So auch, als er Contubernium III erreichte. Eigentlich konnte man des Centurios Anwesenheit dank der Lautstärke schon ahnen, aber niemand vermochte zu wissen, weswegen. Dafür waren die Stimmen, die "Bona Saturnalia!" zurückschriehen zu unverständlich. Doch sie wurden immer lauter mit jedem Contubernium, welches Reatinus besuchte.
    Schnell flog die Türe der 3. Zimmergemeinschaft hier auf - ähnlich wie bei den unangenehmen, unerwarteten Besuchen -, krachte gegen die Wand und Reatinus stapfte frohen Mutes und froh grinsend in die Unterkünfte. Ein Legionär sprang schon panisch auf, doch bevor er meldete kam Reatinus schon zu Wort.


    "Bona Saturnalia!! Wo bleibt denn hier die Feiertagsstimmung, Jungs?!"

    Das Aufstehen fiel Reatinus überaus einfach, da er nach seinem schlimmen Alptraum eh noch zur Hälfte wach war. Die Energie reichte ihm jedoch. Zumindest konnte er sich nicht mehr ausruhen, denn wenn der Cornicen trötete, musste jeder aufstehen - auch ein Optio. "Argh...", flüsterte Reatinus in sich hinein, als er sich an den Hinterkopf fasste und gemächlich aufstand. Er musste kurz seine Tunika wechseln, also nahm er sich schnell eine Neue aus seinem Marschgepäck, striff sich die von der letzten Nacht herunter und schlüpfte in die Frische. Danach suchte er seine ganze Ausrüstung zusammen, wie zum Beispiel das Gladius, die Scheide dazu, das Scutum und nicht zuletzt auch die Lorica Segmentata, der wichtige Körperschutz eines Feldsoldaten. Letzte legte er schnell um und befestigte schleunigst die Riemen. Man brauchte ein wenig Übung, bis das alleine funktionierte, aber mit der Zeit wurden die Arme dann gelenkiger.
    Nun war Reatinus versorgt und tritt hinaus auf der Suche nach Befehlen. Im Hinterkopf geisterte immernoch der Alptraum umher, der Reatinus sehr mitnahm.

    Verständnisvoll nickte Reatinus Phaeneas zu und hörte auf, mit dem Becher zu spielen. Warscheinlich hatte Phaeneas recht, schließlich hatte der Mann sicher seine Erfahrungen im Dasein eines Sklaven. Obwohl Reatinus es unsinnig befand, Menschen als Gegenstände oder Arbeitstiere zu halten, verschwieg auch er einen Teil seiner Meinung. Er wollte diese überhaupt niemandem sagen, denn der größte Teil der Römer fand das in Ordnung... und konnte das irgendwie auch auf seine Weise rechtfertigen. Außerdem wollte Reatinus ja keine Feinde heraufbeschwören, weshalb er mit seiner eigentlichen Gesinnung schön bei sich blieb. Obwohl es auch bei den Artoriern Sklaven gab. Aber die hatten es relativ gut im Verhältnis zu anderen. Doch Reatinus ließ schnell von seinen eher traurigen Gedanken ab und strahlte bald wieder.


    "Du magst recht haben. Ich habe mit solchen Dingen aber nicht sehr viel Erfahrung, denn in der Legion läuft man selten Sklaven über dem Weg. Nur Legionären und Probati, die man zusammenstauchen muss, weil sie mal wieder Flausen im Kopf haben!", sprach Reatinus grinsend. Wieder nahm er einen Schluck Vinum und leerte somit auch den letzten Rest. Irgendwo war das doch wahr. Sah man in der Legion ausnahmsweise einen Sklaven, gehörte er einem hohen Tier an. Und Centurionen beschäftigten selten oder nur vereinzelt Sklaven. Optiones wie Reatinus schon garnicht.
    Reatinus blickte in die leere Kanne des Vinums und wunderte sich, wie schnell es doch weg war, wenn man mit jemandem plauschte. Wie höflicherweise üblich, wartete er jedoch auf Phaeneas nächsten Worte.



    Sim-Off:

    Jetzt habe ich mich aber entschieden. :D

    Als Reatinus weiterhin ein wenig in den Reihen umher streifte und mal hier mal da Fehler in den Techniken der Probati ausmerzte, befand er, dass nun langsam Schluss war. Allgemein wurden schon einige Fortschritte hier gemacht. Das wurde auch Zeit, weil es so langsam anfing, zu dunkeln. Die Probati schwitzten Ströme von Wasser, während Reatinus entspannt und trocken da stehen konnte. Ein Vorteil, denn so konnte er sich eine Erkältung ersparen. Mit dem Geruch der Probaten in der Nase riechend trommelte er sie erneut zusammen, um einen kleinen Abspann des Tages zu liefern.


    "Probati, abite!!".

    Reatinus, erstaunt über das Staunen des Trbinuen blickte kurz zu sich herunter und schaute sich an. Nein, mit ihm war alles in Ordnung. Vielleicht schauten die anderen Centurionen selten bei den höher gestellten Tribunen herein. Wie auch immer, Reatinus nahm Platz gegenüber von Sedulus.
    "Ich danke dir, Tribunus!", sprach er. Als der Germanicer ihm etwas zu trinken anbot, lehnte Reatinus wohl bedacht ab. Er hatte sich vorhin erst ein Gläschen Vinum gegönnt.


    "Nun, es geht um Probatus Duccius Briganticus. Ich brauche für ihn eine Ernennungsurkunde, damit er von dem Legaten noch in den Rang eines Probatus erhoben werden kann. Da du ja nun einige Pflichten des Preafectus inne hast, wollte ich das mit dir bereden. Die Erhebung steht also noch aus.", schilderte Reatinus ohne lange Geschichten und Rührereien.

    ... und das sollte sich schon bald herausstellen, als Reatinus mit straffer Brust eintrat. Ein wenig ehrfürchtig vor dem gut eingerichteten Tribunenbüro trat er ein und grüßte Sedulus militärisch mit einem Salut. Nicht dass er über sein Büro klagen konnte, aber mit diesem hier konnte Reatinus nicht mithalten. Aber das würde schon noch, er musste ja noch erst anfangen, seine Brötchen zu verdienen.


    "Salve, Tribunus! Ich komme wegen einer bestimmten Ernennung eines Civis zum Probatus. Da du ja laut letzter Stabsbesprechung einige Aufgaben übernommen hast, dachte ich, dass du genau derjenige wärst, den ich anzusprechen habe!".

    Einer gewissen Angelegenheit wegen erschien Centurio Artorius vor dem Officium des Tribunus Laticlavius, der ja einige Aufgaben des Preafectus Castrorum übernahm. Sie mussten sich eines Problemes entledigen, wo wohl irgendwo irgendetwas nicht ganz stimmte. Ein kurzes Gespräch schien die beste Lösung zu sein. So klopfte Reatinus an, rückte sich nochmal den Helm zurecht und räusperte sich kurz, um eine klare Stimme zu haben.


    *klopf, klopf, klopf*

    "Nun gut!", sprach Reatinus in einem kräftigen, sicheren Tonfall. "Du darfst jetzt abtreten und deine restlichen Arbeiten für heute erledigen. Denke dran, morgen ist dein erster Ausbildungstag. Du wirst die Kraft gut brauchen, sowohl körperlich als auch psychisch. Abite!" ("Abtreten!")


    Es gab nun nichts mehr zu sagen, denn alle Angelegenheiten waren seitens des Centurios geklärt. So musste er sich eben gleich wieder einigen verwalterischen Angelegenheiten widmen. Wurde langsam Zeit, dass der Tesserarius auch etwas tat... Reatinus musste sich den Jungen mal vorknöpfen.

    Reatinus versuchte nach der Frage kurz, ein wenig zurückzudenken. Bald schon erinnerte er sich die Leistungen, die der Cousin von Lupus aufgebracht hatte. Ja, eigentlich war Reatinus sehr zufrieden mit Primus gewesen. Es war ihm sogar fast schon schade, dass er zu den Equites gewechselt ist.
    "Naja, wenn du das unbedingt wissen willst... eigentlich waren die Leistungen deines Verwandten sehr gut. Ein sehr pflichtbewusster Mann. Gibt´s noch Fragen zur Grundausbildung?", sprach Reatinus. Er wollte dem Neuen ja ein wenig Motivation spenden und ihn nicht vor der eigentlichen Grundausbildung einschüchtern. Das musste wohl oder übel auf dem Exerzierplatz erfolgen.