Beiträge von Sargon von Melitene

Sargon war nun schon mehrere Wochen in Mogopntiacum, und er hatte noch immer niemanden gefunden, der sich seinem Mysterienkult, dem Kult des großen Gottes Mithras, anschließen wollte! Er saß traurig auf einer kleinen Bank an einem Platz und verwünschte die Götter, dass sie ihn in dieses Kaff kommen lassen hatten. Dann stieß er einen kräftigen Fluch gen Himmel!

"Na schön. Aber solltest du deine Meinung einmal ändern - komme zum Locus Ahenobarbae - dort steht mein Haus. Und bitte, falls du irgendwann einmal in eine Zeit der Not kommst - wende dich an mich! Vielleicht kann ich dir helfen!"

Heute wurde die Eingangshalle fertig gestellt. Hier gehen alle hinein, bevor sie ins Mithraeum oder in Sargons Gemächer kommen. Er hatte sie nach allen Prinzipien der phrygischen Kunst ausgeschmückt und nun war sie sehr schön anzuschauen. Ein Stück Anatolien in Germanien.

"Ha! Die einzigen Ähnlichkeiten, die wurden von den Christen übernommen, diesen Dieben! Der Mithraskult ist weitaus älter als dieser Mithras-Verschnitt, der sich Jesus von Nazareth nennt! Außerdem - eines bedenke noch. Wenn du dem Mithras-Kult beitrittst, kannst du dir sicher sein, dass du alle mögliche Unterstützung von allen Mithras-Anhängern der welt bekommst! Anders als die Christen, die untereinander zerstritten sind, dieses Pack, oder die Anhänger deiner Götter!"

"Natürlich hoffst du, ins Elysium zu kommen. Wie alle Römer. Doch wie du weißt, besagt der Mythos, dass es nur wenige bisher geschafft haben - jene, die ihr Leben lang nur Gutes und nie etwas getan haben, was die Götter stört! Ich als Gläubiger des Mithras werde allerdings ohne Zweifel, wenn ich nicht etwas Grauenhaftes, Verbrecherisches tue, in das Paradies zu Mithras gelangen. Wenn ich aber ein böser, schlechter Mensch war, stürze ich in den ewigen Abgrund. Aber Mithras verzeiht seinen Anhängern viel, und deshalb bin ich zuversichtlich, dass er mich in sein Paradies lassen wird."

"Nun, es ist nicht verboten, solange man den Kaiser verehrt und die anderen Götter nicht ausklammert! Aber im Ernst, wie stellst du dir als Verehrer der römischen Götter das, was nach dem Tode kommt, vor?"

Zitat

Original von Publius Decimus Lucidus

Wenn die Geschichte Spaniens weniger turbulent als die Italiens, bzw. die Sprache geringeren Fremdeinflüssen ausgesetzt war, dann wirds sicher so sein
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EINSPRUCH!

Spanien war die längste Zeit von den Arabern besetzt, und heute noch hat das Spanische massig Wörter, die aus dem Arabischen stammen!

"Oh, Römer, verstehe es nicht falsch! Ich glaube an deine Götter, und ich halte auch den Imperator als Gott für verehrungswürdig, aber an meinem Glauben ist das besondere, dass Mithras, wie euer Sol in unserer Sprache heißt, die wichtigste Gottheit ist! Ich glaube, wie alle Mithras-Anhänger, dass Mithras die Welt erschaffen hat, indem er den heiligen Stier tötete. Er ist der größte Herr über Leben und Tod, und seinen Anhängern wird ein sichereres, schönes Leben nach dem Tode beschert sein. Höre, Römer, hat Achilles selbst nicht gesagt, dass er lieber der letzte Knecht auf der Erde wäre als der König der griechisch-römischen Unterwelt? Aber Mithras hat dir ein herrliches, göttliches Leben nach dem Tode eingerichtet, und er ist gnädig und wird dir fast alles verzeihen, so lange du nur sein Anhänger wirst!"

"Bei Mithras, was soll ich ein Christ sein? Mein Gott ist Mithras, der Erhabene, Große, Barmherzige. Hast du schon von ihm gehört?
Und mein Name ist Sargon. Sargon von Melitene, Wanderprediger von Beruf."

Sargon flüsterte leise einen Fluch in seiner Muttersprache, phrygisch, welches in seiner Heimat Kappadokien gesprochen wurde, und riss sich dann am Riemen. Er sagte dann wieder auf Latein: "Entschuldigung, Domine. Ich weiß selber nicht, wie mir so ein Ungeschick passieren konnte. Mein Gott hat heute nicht seine segnenden Hände über mich gehalten...Nochmals Verzeihung! Ich bezahle euch auch den Fußwäscher - da drüben ist gleich einer."

In seinem Innersten war er aber sehr sauer, dass dieser präpotente Römer ihn "Barbar" genannt hatte. Er kam aus einem Gebiet, dessen Kultur 1000 Jahre älter war als das römische Reich!

Sargon schaute einmal in eine andere Richtung, und auf einmal stand ein Soldat vor ihm. Sargon erschrack ob dieses plötzlichen Zusammenstoßes und ließ den Korb fallen, in welchem er ein paar nicht mehr ganz frische Eier transportierte, die eigentlich als Opfergaben für seinen gnädigen, guten, barmherzigen, die materielle Armut beherzigenden Gott bestimmt waren. Die Eier fielen - wie es Ariman, der Verdammte, wollte, genau auf die Füße und die Beine des Legionärs. Pfui, wie das stank! Sargon schaute fassunglos zuerst auf die Füße, dann auf das Gesicht des Soldaten - in Gedanken sah er sich schon in einer Gefängniszelle sitzen. Mithras, hilf, dachte er sich im Stummen.

Sargon kam des Weges und bemerkte den Sklaven, der hier etwas verloren herum stand. "Salve, guter Mann, kann ich dir helfen?"

Sargon hatte im Locus Ahenobarbae, einem kleinen Seitenplatz der Via Estrada, für sein Maultier ein Haus erstanden. Es bestand aus einem kleinen Bereich zum Wohnen und einem riesigen Keller - genau das, was sich Sargon vorgestellt hatte.
Er heftete an der Haustüre ein Stück Pergament an, auf dem stand:

Hier wohnt Sargon von Melitene

Sargon blickte befriedigt auf das Pergament, welches über die tür gespannt war, und richtete sich dann im Haus ein.

Es gibt nun zwei Teile des Hauses: Die Privatgemächer von Sargon und der wichtigste Teil, das Mithraeum. Er hängte ein Relief des großen Mithras an die Wand, befestigte Fackeln, um sie dann anzünden zu können, und zerrte Stühle und Bänke in den Keller hinunter, um dort das Mithraeum einzurichten. Als schließlich das Altar, welches er selber zusammengebaut hatte, aufgestellt war, weihte er im Stillen das Mithraeum ein.

Dies war die Gründung des ersten Tempel des Mithras im westlichen Teil des römischen Reichs.

(An Besucher: Bitte erkenntlich zeigen, ob ihr im Mithraeum oder in den Privatgemächern seid!)

"Germanicus, den Nmaen habe ich schon gehört," sagte Sargon, "du bist der Duumvir! Den ersten Menschen, den ich hier kennenlerne, ist gleich der Duumvir. Ja, hier gefällt es mir durchaus. Und ich denke auch, dass ich schon weiß, was ich hier machen werde...aber mit Verlaub, ich muss jetzt weiter. War mir eine große Freude."

"Danke dir. Aber verzeihe meine Unhöflichkeit, dass ich mich noch nicht vorgestellt habe. Mein Name ist Sargon von Melitene. Wie heißt du?"

"Oh ja, ich komme aus dem fernen Kappadokien. Und obwohl ich es hier etwas kalt finde, denke ich schon, dass ich mich hier fürs Erste niederlassen werde. Aber, Römer, sage mir: Kennst du ein verlassenes, frei stehendes Haus mit einem großen Keller hier in der Umgebung? So etwas hätte ich nämlich gerne als Wohnstätte."

Zitat

Original von Marcus Didianus Gabriel
Wenn es nicht funktioniert, musst du dich verrechnet haben
Es funktioniert nämlich IMMER!
Kein Scherz!

Ach du ******! Ich muss mich verrechnet haben! Das Ding funktioniert! Heiliges Kanonenrohr!

"Bitte, bitte!" beeilte sich Sargon zu sagen, begierig, seinen Schnitzer wieder vergessen zu machen.

Zitat

Original von Valentin Duccius Germanicus
...
Er mochte die Anrede Domine nicht so, aber gut, also wandte er sich dem Fremden zu und schmunzelte. "Ja, ich erinnere mich auch an Dich. Du hast hoffentlich keine weiteren Verletzungen davon getragen?"

"Nein, nein, nur, dass ich jetzt ein paar blaue Flecken am Allerwertesten habe! Mithras...äh...ich meine natürlich, den unsterblichen Göttern sei Dank, dass nichts schlimmeres passiert ist!"
Mist. Jetzt hatte er den Namen seines größten Herrn vor dem Römer ausgesprochen. Das wird wieder wohl alles so enden wie damals in Rom.

"Nun ja, am Südtor, vor einer Stunde oder so. Wie gesagt, schon alleine auf dem Weg zwischen Argentorate und Mogontiacum habe ich schon etwa 50 Frauen gesehen, die auf deine Beschreibung passen würden." Dann drehte er sich zum Römer hin. "Aber wartet...dich, Domine, habe ich dort am Südtor doch auch gesehen!"