Beiträge von Aulus Duccius Maximus

    Er genoss das Essen auch wenn er nicht sagen konnte, dass es das beste war, das er je zu sich genommen hatte. Während er noch mit seinem Fleisch beschäftigt war, konnte er den Bilck seines Großcousins spüren, sah ihn an und fragte sich was er mit diesem bezwecken wollte. Noch kauend fragte er:


    Was ist?? Bin ich dir so fremd oder hast du schon lange keinen Mann mehr mit richtigem Hunger gesehen??

    Nach der freudigen Begrüßung durch seine Verwandten kehrte er in sein Zimmer und verstaute zunächst einmal sein Hab und Gut, auch wenn es vergleichsweise wenig war, das er mit sich führte. Er setzte sich für einen Moment auf sein Bett und ließ die letzten Tage noch einaml Revue passieren. Gerade die Nachrichten aus seiner alten Heimat stimmten ihn nicht fröhlich, doch was konnte er jetzt noch tun?? Doch nach einiger Zeit des Nachsinnens und der Melancholie freute er sich auf die Zukunft und blickte recht hoffnungsfroh auf sein weiteres Leben; was auch immer kommen möge!!

    Etwas gierig blickte er die Platten voll des Essens an und man sah ihm an, dass ihm das Wasser im Mund zusammenlief. Nur kurz erwiderte er den Blick der zwei Damen ehe er sich schon über die Nahrungsmittel hermachen wollte. Doch bevor er zum ersten Biss ansetzte hielt er einen Moment inne und ließ sich noch einmal das gesamte Gespräch durch den Kopf gehen. Dann begann er ein wenig heroisch zu sprechen:


    Bevor wir nun essen, lasst uns den Gefallenen und Vertriebenen unserer Familie und unseres Stammes gedenken.


    Er hob seinen Becher und blickte in die Gesichter seiner Gegenüber. Dann ohne jedoch noch länger zu warten sagte er kurz angebunden Wohl bekommts und begann zu essen.

    Gut, dann freue ich mich schon auf morgen!!


    Etwas verwirrt sah er sie an, als der Name Ancius fiel, ehe er bemerkte, dass es sich um seinen Cousin handelte.


    Ancius?? - Achso, der!! Ich sag es schon die ganze Zeit!! Das Alter spielt mir übelst mit!! Das ist nicht normal!! :D Aber den alten Farold muss ich sprechen, was der Gauner schon in jungen Jahren angestellt hat... Aber lasst uns doch zuvor noch etwas essen oder habt ihr besseres zutun, als eurem alten Großcousin Gesellschaft zu leisten??

    Mit einem dankbaren Lächeln erwiderte er:


    Vielen Dank!! Dann werde ich mich mal hier häuslich einrichten!! Das habt ihr jetzt davon!!


    Gespannt sieht er seine Großcousine an um mit ihr über seinen neuen Arbeitsplatz zu reden.


    So, wo, wie und wann kann ich anfangen??

    Überrascht hob er den Kopf und mit einem Lachen sagte er:


    Das ist doch mal ein Wort. Dann wäre da nur noch die Sache mit einer Unterkunft. So etwas sollte es in der großen Stadt doch auch geben, oder??

    Na siehste du, es geht doch!!


    ..sagte er in Richtung seiner Großcousine und nahm noch einen letzten Schluck Met zu sich. Nach kurzer, aber reiflicher Überlegung; man konnte in seinem Gesicht sehen, wie er die Optionen abglich; entschied er sich.


    Ahh dann lass mich doch mal den Regioscriba spielen. Es hört sich so an, als gäbe es schon Scriba in der Stadtverwaltung. Und zwei Stück auf einem Haufen?? - Nee, zu viele Köche verderben den Brei!! Bei wem müsste ich mich denn dann melden?? Oder machst du das mit deinen Kontakten??

    Aufgrund der betrübten Stimmung antwortete er mit einer leicht gedämpften Stimme:


    Naja also das Militär muss ja nicht gerade sein. Ich habe schon viel mitgemacht und das muss eigentlich nicht sein. So nahe und verbunden fühle ich mich dem Imperium nun auch wieder nicht. Dann eher die Verwaltung oder der Handel, je nachdem was du so anzubieten hast.


    Mit einem aufkeimendem Schmunzeln blickte er nun von seinem Großcousin zu seiner Großcousine. Mit einem leichten Klaps auf ihre Schulter sagte er:


    Ahh komm schon Venusia!! So schlimm die Vergangenheit auch für dich und unsere Familie war; es werden wieder gute Zeiten für uns anbrechen. Die Vergangenheit lässt sich so oder so nicht umkehren. Wir müssen alles so nehmen wie es kommt. Auch wenn es scheint, dass wir als einzelne Person nicht viel ausrichten können, so können wir doch mit kleinen Taten unsere Welt schöner und lebensfreundlicher gestalten. Vergessen dürfen wir das Vergangene nicht, doch müssen wir dafür sorgen, dass wir mit dem Geschehenen leben können, so schrecklich es auch gewesen ist. Komm schon, mit einem Lächeln im Gesicht siehst du doch viel schöner aus.


    Und so sah er mit einem Schmunzeln in das betrübte Gesicht seiner Großcousine.

    Wie gut er es doch da während seiner Abwesenheit hatte dachte er sich. Nach einem Moment sprach er immer noch ein wenig gedankenverloren:


    Du Valentin!! Ähm ja eigentlich wollte ich ja wieder in Richtung Amisia ziehen. Aber ich glaube das hat wenig Sinn. Die Chauken sind nicht so mein Fall. Ich kenne da natürlich auch ein paar Kerle von, aber das sind schon komische Leute. Könntest du mir eventuell hier Mogontiacum eine Arbeit vermitteln??


    Verlegen kratzte er sich an seinem Kopf. Er war es immer gewohnt gewesen sich selbst eine Arbeit zu suchen. Doch bei einem solchen Verwandten mit einem solch guten Ruf konnte ein Versuch nicht schaden.

    Er trank auch wieder einen großen Schluck und mit einem leicht gequälten Lachen sagte er:


    Ich und prügeln?? Wie kommst du den darauf?? Du musst mich verwechseln!! :D Ja das ist schon hart!! Aber was will man machen!! So wie es hier aber aussieht, habt ihr euch gut eingelebt!! Und dann auch noch in der schönen Stadt..

    Immer noch tief erschüttert schüttelte er seine Kopf, konnte sich jedoch zu einem kleinen Lächeln hinreißen lassen, als es um seinen Cousin Farold ging.


    Farold?? Na wenigstens etwas Positives!!


    Nach einer kleinen Pause des Nachsinnens fuhr er fort:


    Da hatte ich ja mehr oder weniger Glück, dass ich damals weg bin!! Und alle waren damals nicht damit einverstanden!! - Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass dort oben alles vernichtet worden ist!! Gab es irgendwelche Gründe für die Überfälle??

    Entgeistert schaute er in die Gesichter seiner Verwandten und nur mit Mühe konnte er verhindern, dass sein Krug aus seiner Hand glitt. Ungläubig und noch immer fassungslos fragte er:


    Willst du damit sagen, dass die Dörfer zerstört sind?? Ich habe auf meiner Reise ja viel erlebt, aber so etwas?? Das ist ja schrecklich!! Wie viele von unserer Familie leben denn überhaupt noch??

    Nach dem er sich gesetzt hatte nahm er gierig den Krug und leerte ihn zur Hälfte. Dann begann er zu erzählen.


    Ach wisst ihr, wo soll ich da nur anfangen?? Ich bin viel rumgekommen, sehr viel sogar!! Könnt ihr euch noch an die Dörfer an der Amisia erinnern?? Man war das schön da!! Aber mich hat es in die weite Welt verschlagen. Ich wollte einfach die Welt sehen und so bin ich losgezogen. Nenn es jugendlichen Leichtsinn, doch es musste sein. Das war vor knapp 15 Jahren, wenn ich mich noch recht erinnere!! Zunächst hat es mich an die Alvis verschlagen. Dort habe ich ca. 1 Jahr bei einer langobardischen Familie gelebt. Doch zwischen zwei Siedlungen gab es eine kleinere Fehde und "meine" Siedlung samt meiner Wohnstätte wurde letztendlich fast vollständig vernichtet. Aber das ist wieder eine andere Geschichte. Schwer verwundet konnte ich fliehen, doch war ich allein. Ein alter Einsiedler hat mich dann irgendwo im Nichts gefunden, mich geheilt und langsam wieder aufgepäppelt. Ich verdanke ihm wirklich sehr viel auch wenn er schon ein komischer Kauz war.


    Während er kurzen Pause leerte er seinen Krug und füllte ihn gleich darauf wieder um noch einen Schluck zu nehmen. Dann ging es weiter:


    Ein Viertel Jahr später starb Albin jedoch und ich war wieder allein. Wenige Wochen nach seinem Tod bin ich dann auch wieder weitergezogen; immer weiter nach Osten. Viele Tage und Nächte vergingen und ich kam durch wirklich seltsames Land. Das war was.. Bei einem Teil des Stammes der Lugier habe ich dann Unterschlupf gefunden und lebte dort knappe 4 Jahre und man kann nicht sagen, dass es meine schlechtesten 4 Jahre waren. Abenteuer habe ich da erlebt.. Schade das ihr nicht dabei wart! Später ging ich in Richtung Süden und traf auf Quaden. Sie führten an der Grenze zum römischen Reich regen Handel mit den Römern und so lernte ich Latein zu sprechen. Man war das ne Zeit. Ich war zufrieden mit meinem Leben, doch irgendetwas fehlte. Vor einem halben Jahr entschloss ich mich wieder in meine Heimat zu gehen und meine Famielie zu sehen. So machte ich mich also wieder auf den Rückweg, kam bei den Makromannen vorbei und erfuhr zufällig von einem Händler, dass in Mogontiacum eine germanische Sippe doch recht gut fußgefasst hatte und so beschloss ich mir das mal anzusehen. Wie auch immer, auch wieder eine lange Geschichte, erfuhr ich, dass ihr das seid und da dachte ich mir, 'Na, da schaust du mal vorbei!!' Tja und hier bin ich!!


    Wieder nahm er eine Schluck Met und sah in die gespannten Gesichter seiner zwei Zuhörer.


    Soviel zu meiner Geschichte. Natürlich könnte ich euch noch von waghalsigen Abenteuern und Vorkomnissen erzählen. Doch erzählt ihr mal!! Wie ist euch inzwischen ergangen???

    Ist doch kein Problem!!


    ..sagte er lächelnd und wand sich nun wieder an seinen Großcousin.


    So nach dem ganzen Trubel hier brauche ich jetzt einen Krug Met. Was hälst du davon, Valentin??

    Ein wenig enttäuscht darüber, dass sie mit seinem Namen so weinig anfangen konnte, nannte er ihr seinen germanischen, der ihm ja eigentlich viel lieber war.


    Ja das mit den Namen ist doch auch so eine Sache!! Du wirst dich doch dann aber an Irminar erinnern, oder??

    Freudig über den Empfang erwiderte er den Handschlag seines Großcousins.


    Jaja der alte Aulus lässt sich auch mal wieder blicken!! Aber was heißt hier Halunke?? Wenn du gleich gewusst hättest, dass ich komme, wer weiß was du angestellt hättest!! Das mit dem Erzählen hat doch Zeit!! Ich hoffe du hast noch einen großen Vorrat an Met. Es gibt nämlich soviel zu erzählen...!!


    Lachend wand er sich nun an die Dame..


    Na, wenn das nicht Venusia ist!! Kennst du mich denn noch?? Wie geht's dir denn??


    ..und nahm sie schließlich in den Arm.

    Aufgrund der plötzlichen Begrüßung hob der Femde noch immer vor dem Kamin stehend seinen Kopf, blickte jedoch weiter ins Feuer und musste schmunzeln. Auf Germanisch sagte er schließlich ohne sich jedoch umzudrehen:


    Na, lässt du deine Gäste immer noch so lange auf dich warten?? Ist ja fast wie früher!!


    Ohne eine Antwort abzuwarten drehte er sich um, sah in das fragende Gesicht seines Gegenüber, lächelte und sprach weiter:


    Na, was ist los?? Erkennst du mich nicht wieder?? Solange ist das doch auch nicht wieder her!!

    Von einer Germanin lässt sich der mysteriöse Gast hier ins Zimmer leiten und wartet geduldig auf den Herrn des Hauses. Beiläufig schaut er sich neugierig im Zimmer um und wärmt sich zudem am Kamin. Er war zwar Kälte gewöhnt, doch ein solch prasselndes Feuer lädt immer zur erwärmung ein.

    Überrascht über den plötzlichen Wechsel der Sprache kann sich der mysteriöse Fremde ein Lächeln nicht verkneifen. Ebenfalls in akzentfreiem Germanisch antwortet er erneut:


    Dann eben auf Germanisch!! :D Ich hätte gerne den Herren des Hauses gesprochen!! Es handelt sich sozusagen um eine Überraschung!!

    Verwirrt über die schwer zu versthende Begrüßung, antwortete er in nahezu perfektem Latein, auch wenn sein germanischer Akzent nicht zu überhören war!


    Heilsa! Ich hätte gerne mal den Herren des Hauses gesprochen!! Es handelt sich sozusagen um eine Überraschung!!