Beiträge von Marcus Decius

    Decius lächelte den Neuankömmling an.


    "Aber sicher! Bitte, setz Dich doch. Mein Name ist Marcus Decius."


    Mit einer Handbewegung wies er auf einen freien Platz und setzte sich wieder hin.


    "Es ist heute nicht viel los hier. Darf ich Dir etwas zu trinken bestellen?"

    Decius schüttelte dem Kopf und lächelte die Wache entschuldigend an.


    "Ähh, verzeih. Das scheint die Mittagssonne zu sein. Ich meine, ich meine ich bin der neue Scriba der Regio und möchte mich in der Stadt umsehen und vielleicht die Stadtverwaltung besuchen."


    [Sim-off]Ich habe mittlerweile Arbeit. Ist aber kein Grund Ostia nicht zu besuchen. ;) [/simoff]

    Er setzte sich an den freien Schreibtisch und sah sich um. Das einzige was auf ihm lag, war ein kleiner Stapel mit Schriftstücken. Decius sah ihn sich genauer an. Das waren die letzten Berichte seiner Vorgängerin. Aufmerksam las er sie sich durch.

    Decius strahlte den Comes an.


    "Ich denke, daß ich mich hier schnell zurechtfinde. Danke für Dein Vertrauen. Ich werde Dich nicht enttäuschen. Du ahnst ja nicht, welche Last mir von den Schultern fällt. Untätig herumsitzen ist einfach nichts für mich - trotz meinen Alters."

    Decius' Gesicht wurde leicht rot. Er hüstelte.


    "Nun...ähhh.... Verzeih, das ich Deine Zeit in Anspruch nehme. Du hast bestimmt besseres zu tun, als mit einem einfachen Peregrinus zu reden."


    Er lächelte den Comes an.


    "Ich bin des Lesens und des Schreibens mächtig. Vielleicht bräuchtest Du einen zuverlässigen und verschwiegenen Scriba oder ähnliches?"

    Decius schaute den Mann. Er sah irgendwie wichtig aus. Er atmete tief ein und betrat das Officium. Nun denn....


    "Salve. Ich bin Marcus Decius und erst seit kurzem in der Stadt. Ich bin hierher gekommen, weil ich Arbeit suche. Kannst Du mir weiterhelfen?"

    Grübelnd betrat Decius die Thermen und zog sich im Umkleiderraum aus. Nach einem kurzen Aufenhalt im Caldarium betrat er das Tepidarium und gleitete in das warme Wasser. Er fühlte wie sich sein Körper entspannte. Noch immer spürte er die Anstrengungen der Reise in seinen Knochen sitzen. Decius seufzte. Das waren noch Zeiten, als sein Körper jung war und alle Mühen wegstecken konnte. Mit dem Alter wurden die Erholungsphasen immer länger.


    Er schüttelte den Kopf und vertrieb die wehmütigen Gedanken. Jetzt galt es den Blick auf die unmittelbare Zukunft zu richten und die anstehenden Probleme zu lösen.


    Nach kurzer Zeit raffte Decius sich auf. Genug herumgetrödelt. Er ging ins Frigidarium und sprang in das kalte Becken. Das tat ihm gut. Die Kälte half ihm seine Gedanken zu ordnen und bescherte ihm sprichwörtlich einen kühlen Kopf. Er zog sich wieder an und verließ mit einem Lächeln die Thermen.

    Langsam schlenderte Decius über den Markt und sah sich die Geschäfte, Stände und Auslagen an. Er war erst am Vorabend in Rom angekommen und war überwältigt, als er die Größe der Stadt erkannte. Nach einer unruhigen Nacht hatte er sich aber wieder gefangen und betrachtete die Dinge mit seiner typischen Abgeklärtheit.


    An einem Stand kaufte Decius etwas Wein und Brot und setzte sich in den Schatten. Er nahm einen tiefen Schluck und biss vom Brot ab. Während er langsam kaute machte er sich Gedanken über seine unmittelbare Zukunft. Er musste Arbeit finden und zwar schnell. Soviel war klar. Doch wo und vorallem was? Ihm kam eine Idee. Es war zwar etwas gewagt, aber warum denn nicht? Er stand auf, klopfte die Krümel von seiner Kleidung und machte sich auf den Weg.

    Müde passierte Decius das Stadttor. Er stockte als sich die riesige Stadt vor ihm auf tat. Er sog den Anblick tief in sich hinein und atmete auf.


    Endlich! Endlich war er am Ziel. Decius wusste, daß er seine vorletzte Reise soeben beendet hatte.


    Er raffte sich trotz der bleiernen Müdigkeit in seinem Körper auf und ging los um sich ein Quartier für die Nacht zu suchen.